Fazit: Deutschland kann also auch gegen die vermeintlich "Kleinen" gewinnen und beendet die EM 2013 mit einem 80:76-Sieg gegen Israel. Auch heute war es kein Vergleich zu der Vorstellung gegen Frankreich, aber sie haben in der entscheidenden Phase die Nerven behalten und den Sack zu gemacht. Mit gütiger Unterstützung des Gegners, der im Schlussviertel viel zu fahrig agierte und sein Glück zu sehr mit Einzelaktionen versuchte. Für das DBB-Team endet damit ein Turnier, das sensationell begann und zu einem kleinen Albtraum wurde. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen und die junge Mannschaft die richtigen Lehren daraus ziehen.

Nur einer fällt, aber das reicht! Israel trifft vorne zwar auch, muss dann das Foul an Staiger begehen. Der erhöht 1,4 Sekunden vor Schluss auf 80:76.

Einfach nur dämlich! Israel hat natürlich keine Zeit mehr. Also geht Casspi schnell zum Brett. Zwiener schiebt leicht von hinten und Casspi hat die Chance auf das Drei-Punkt-Spiel. Zwiener darf als Belohnung auf die Bank. Noch 13,6 Sekunden und Benzing steht auf der anderen Seite an der Linie. 77:74.

Das ist es! Benzing legt den Ball hoch ab und Pleiß kommt angeflogen und dunkt ihn per Alley-Oop mit Wucht durch den Ring. Starke Aktion des DBB-Duos.

Halperin antwortet mit zwei Treffern von der Linie.

Jaaaaa! Deutschland spielt die Uhr fast schon zu lange runter. Günther und Pleiß gehen ganz spät ins Pick and Roll und der Center vollendet am Brett. Das muss der Sieg sein. Sechs vor und noch 47 Sekunden.

Er trifft nur einen. 73:69 und noch 1:14 Minuten.

Israel scheitert von der Dreierlinie, im Gewühl unter dem Korb kommen sie aber wieder an den Ball. Casspi wird gefoult und geht an die Linie.

Na klar: Fahrkarte Benzing, Treffer von Casspi. Nur noch vier Zähler Vorsprung. Es wird eng...

Da wird man doch bekloppt! Wollen die den Sack nicht zumachen? Pnini bekommt schon wieder die Möglichkeit auf das Drei-Punkt-Spiel, weil hinten schwer gepennt wird. Und er nutzt sie. 72:66.

Pleiß stopft ihn rein! Benzings Korbleger rollt auf dem Ring umher, der Lange setzt nach und dunkt ihn. So was müsste er mit seinen 2,18 m viel häufiger machen. Deutschland führt mit 72:63 und es sind nur noch zwei Minuten zu spielen. Das muss doch reichen.

Auch Schaffartziks Jumper fliegt durch die Reuse. Kozikaro bekommt anschließend ein albernes Offensivfoul abgepfiffen. Sein fünftes.

Und sie machen es sich sofort wieder kaputt. Hinten wird fleißig gepennt, Casspi zieht zum Korb, wird von Pleiß gefoult und macht ihn trotzdem rein. Auch der Bonusfreiwurf passt. 68:63.

Stark! Benzing postet im Eins-gegen-Eins auf und trifft den Wurf aus der Drehung. 68:60.

Au Mann!!! Giffey schenkt Israel unter dem eigenen Korb den Ball. Pnini nimmt das Geschenk an und macht den Korbleger. Staigers Dreier guckt schon rein, fällt aber doch nicht und Benzing foult Pnini hinten beim Dreierversuch. Zwei Freiwürfe sitzen, 64:60 für Deutschland.

So was muss rein! Günther bindet zwei Leute auf dem Flügel. King schneidet stark zum Korb, ist frei durch und verlegt ein ganz einfaches Ding. Eliyahu ist auf der anderen Seite der Nutznießer und verkürzt auf acht Punkte.

Na also! Fast-Break Deutschland, Pass zu Benzing und der drückt aus vollem Lauf von der Dreierlinie ab. Drin! Das 64:54. Noch 5:15 Minuten.

Nächster Turnover des Israelis. King verteidigt das gut, Casspi kommt ins Stolpern und verliert den Ball. Günther nutzt das vorne aus und trifft den Jumper.

Israel wackelt! Vorne lassen sie den Ball nicht mehr laufen und nehmen schlechte Würfe. Wenn das DBB-Team jetzt noch eine Schippe drauflegt, sieht es sehr, sehr gut aus.

Was ist denn mit dem Tadda los? Pass auf King, Cut zum Korb und King spielt ihm die Murmel perfekt zurück. Der Bamberger trifft den Korbleger zum 58:51. Seine Punkte acht und neun. Vor diesem Spiel hatte der Flügelspieler im gesamten Turnier nicht einen einzigen Punkt erzielt.

Halperin und Eliyahu spielen das verzögerte Pick and Roll und Letzterer macht die Punkte aus der Halbdistanz. Auf der anderen Seite legt Schaffartzik den Floater rein. 55:51.

Viertelfazit: Der Abschnitt war eine Zusammenfassung des gesamten Turniers. Deutschland fing bärenstark an und setzte sich schnell auf acht Punkte ab. Es folgte eine Phase mit vielen Fahrkarten und nachlässiger Defense, die Israel zurück in die Partie brachten. So geht Deutschland nur mit einer Vier-Punkte-Führung in die letzten zehn Minuten.

Tadda zieht zum Brett und wird von Kozikaro gefoult. Bereits das vierte Foul des Centers. Schon kurios, wenn man bedenkt, dass überhaupt nur drei Israelis bisher ein Foul begangen haben. Tadda trifft einen und erhöht auf 51:47.

Die letzten zwei Minuten im dritten Viertel brechen an. Israel hat sich wieder gefangen und ist auf drei Zähler dran. Es winkt mal wieder ein Krimi.

Gepennt! Eliyahu lauert auf der Weakside, wird von der Defense komplett aus den Augen verloren und bekommt das präzise Zuspiel genau in die Hand. Der Rest ist Formsache. 49:45.

Ist das cool! Staiger dribbelt vom Flügel auf die "Eins", steigt hoch, drückt ab und trifft den ganz schweren Dreier. Hinten gelingt der nächste Ballgewinn, den Günther und Schaffartzik im Zusammenspiel zum 49:41 nutzen.

Das ist dann doch zu viel des Guten! Günther schießt den Dreier aus vollem Lauf und wird auch prompt zu lang. King kämpft beim Offensivrebound und holt sich das Foul ab. Im Moment profitiert das DBB-Team von der immens hohen Fehlerquote der Israelis. Die schmeißen die Kugel vorne reihenweise weg.

Der Kleine muckt auf! Wieder Günther von ganz weit weg und wieder drin. Diesmal gibt´s leider nur zwei Punkte, weil er mit dem Fuß auf der Linie stand. Trotzdem: Deutschland liegt zum ersten Mal mit acht Punkten vorn. Israel nimmt die Auszeit.

Bitter! Eliyahu schneidet an der Baseline völlig frei zu Korb, bekommt das Alley-Oop-Anspiel und stopft ihn rein. Günther versenkt im Gegenzug den Dreier.

Jetzt geht´s aber los! Benzing für Drei und auch der fällt rein. Das 39:35.

Guter Auftakt der Deutschen: Schaffartzik trifft aus der Mitteldistanz. Die Isrealis kontern zwar mit einem Dreier, doch das kann Schaffartzik auch. Er trifft ebenfalls von Downtwon.

Weiter geht´s! Das dritte Viertel in Ljubljana läuft.

Halbzeitfazit: Nach einem ganz schwachen ersten Viertel hat sich das DBB-Team im zweiten Durchgang gefangen und die Partie wieder ausgeglichen gestaltet. Möglich wurde das, weil sie hinten endlich entschlossen zugepackt und vorne ihre Chancen genutzt haben. Erfolgreichste Scorer in der ersten Halbzeit waren Halperin (12) und Lucca Staiger (10), der seine Punkte alle im zweiten Viertel erzielte. Auch Tibor Pleiß zeigt mit bisher neun Rebounds eine gute Leistung.

Und jetzt haut der Tadda noch einen von Downtown rein! Der Bamberger ist eigentlich ein Defensiv-Spezialist und einer für die Drecksarbeit, doch hier trumpft er plötzlich auch in der Offensive auf. Stark!

Boah, Staiger ist on fire! Der Junge kommt im zweiten Viertel von der Bank, ballert einen nach dem anderen rein und steht jetzt schon bei zehn Punkten. Ihm ist es zu verdanken, dass die deutsche Mannschaft mittlerweile führt.

Jetzt sind sie voll drin! Wieder gelingt hinten der Steal. Zwiener drückt ab, verfehlt, doch Pleiß ist auf dem Posten und schnappt sich den Offensivrebound. Das sind diese Aktionen, die ihnen das nötige Selbstvertrauen geben können.

Puh! Erneut läuft die 24-Sekunden-Uhr bedrohlich weit runter. Zwiener fasst sich ein Herz, geht gegen zwei Mann zum Korb und legt ihn rein. Hinten klauen sie Israel den Ball und vorne legt Tadda per Dreier nach. Deutschland hat den Acht-Punkte-Rückstand gedreht und führt!

Endlich dreht Pleiß den Spieß mal um. Der 2,18 m Hühne greift einfach über seinen Gegner hinweg und schnappt sich den Offensivrebound. Und was machen sie draus? Sie produzieren den nächsten Ballverlust. Turnover Nummer acht durch den Schrittfehler von Zwiener.

Unglaublich, wie viele zweite Chancen die Israelis bekommen. Ein bisschen Pech ist bei den langen Rebounds natürlich dabei, trotzdem könnte das DBB-Team beim Ausboxen einen viel, viel besseren Job machen. Israel hat unter den Bretten die Hoheit (17:12 Rebounds).

Schön gemacht! Zwiener penetriert vom Flügel in die Mitte, täuscht den Wurf an und verschafft sich so Platz. Per Hakenwurf legt er ihn dann rein.

20 Sekunden lang ist das gut verteidigt, doch dann geht Green gegen King mit einem schönen Spin-Move zum Brett und macht ihn. Staiger reagiert mit einem Dreier - und der passt! 19:24.

Und dann wieder sowas! Eliyahu versemmelt den Dunking beim Fast-Break, landet, schnappt sich den Ball ein zweites Mal und haut ihn rein. Doch er stand zuvor auf der Linie. Glück für die deutsche Mannschaft, die auch in dieser Szene nicht entschlossen nachsetzt und die Kugel einfach hergibt.

Aber sie melden sich zurück! Staiger knallt gleich zwei schwere Würfe von Außen rein. Vier schnelle Punkte von ihm bedeuten das 16:20.

Bezeichnend für das Spiel der Deutschen: Israel hat noch kein einziges Foul begangen. Würde das DBB-Team im Angriffs-Modus agieren, sähe das völlig anders aus.

Viertelfazit: Die ersten zehn Minuten haben die Baustellen im deutschen Team einmal mehr aufgezeigt. Defensiv packen sie nicht richtig zu und agieren zu schläfrig. Vorne sind es die Ballverluste und hektischen Abschlüsse, die eine erfolgreiche Aufholjagd verhindern.

Doreth und Benzing versuchen ihr Glück beide von der Dreierlinie. Beide scheitern. Einen Angriff später begeht Zirbes das Offensivfoul in der Zone - es bleibt bei mageren zwölf Punkten.

Die Israelis attackieren den Korb und kommen immer wieder durch. Körperlich sind sie der Nationalmannschaft zwar unterlegen, das machen sie bisher aber mit der nötigen Portion Aggressivität wett.

Pleiß setzt sich im Low-Post durch und haut den Hakenwurf durch die Reuse. Nur bringt das herzlich wenig, wenn man den Gegner frei aus der Halbdistanz schießen lässt. Ohayon nutzt den Freiraum und trifft.

Leute, Leute!!! Doreth spielt vorne einen weiteren schlechten Pass. Wieder ist die Murmel weg. Bereits der vierte Turnover in diesem Viertel. Hinten können sie sich nur mit einem Foul behelfen.

Und jetzt legt Ex-Bayer Yotam Halperin auch noch nach. Er bekommt zu viel Platz, drückt ab, trifft und wird dabei auch noch von Schaffartzik gefoult. Chance zum Drei-Punkt-Spiel. Und der Freiwurf passt - 16:8 für Israel.

Tja, so läuft es leider viel zu oft: Benzing spielt einen ganz schlechten Pass auf Pleiß. Der Ball wird abgefangen und die Israelis laufen den Fast-Break in Überzahl. Casspi muss ihn nur reinlegen.

Das ist zu leicht! Casspi postet gegen Schaffartzik auf und schießt den Fadeaway-Jumper einfach über ihn weg. Aber Günther hat schon wieder die passende Antwort und trifft auch seinen zweiten Dreier.

Wieder eine starke Aktion des kleinen Aufbaus. Er erläuft den langen Pass, hat das Auge für Giffey und steckt durch. Giffey lässt es krachen und stopft die Murmel durch den Ring.

Endlich die ersten Punkte für Deutschland. Günther lässt einen von Außen fliegen und der sitzt. 3:4.

Halperin markiert die ersten Punkte der Partie! Er lässt Schaffartzik ins Leere fliegen, geht zum Korb und versenkt den Floater. Vorne verschießt Giffey und Ohayon darf anschließend ungehindert zum Korb ziehen und den Lay-Up reinlegen.

Auf geht´s, das Spiel läuft!

Giffey, Günther, Pleiß, Benzing und Schaffartzik beginnen für Deutschland. Schaffartzik muss also wieder auf der "2" ran, Günther organisiert den Spielaufbau.

Die Hymnen werden bereits gespielt, in wenigen Minuten beginnt das Duell um die Rote Laterne.

Heute geht es gegen die Israelis, die noch eine Minimalchance auf die Zwischenrunde haben. Immerhin waren sie in der Lage, Belgien mit 18 Punkten Unterschied aus der Halle zu fegen. Unseren Jungs wäre es zu wünschen, dass sie das Turnier zumindest einigermaßen versöhnlich beenden. Ein Sieg gegen Israel wäre ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Das Scheitern und äußerst schwache Auftreten der Nationalmannschaft wird durch die nackten Zahlen belegt. Nur zwei Mannschaften haben im Laufe des Turniers weniger Offensivrebounds als die DBB-Riesen geholt - ein Zeichen für mangelndes Durchsetzungsvermögen. Nur Russland kassierte im Schnitt mehr Punkte als die Deutschen (80) und wiederum nur zwei Teams haben mehr Ballverluste (16,5 pro Spiel) produziert. Die Baustellen wurden nach dem Sieg gegen Frankreich schonungslos offen gelegt.

Die Mannschaft sei noch jung, müsse noch Erfahrung sammeln und sowieso war die Zwischenrunde ja gar nicht das erklärte Ziel. Was die DBB-Oberen nach der Niederlage gegen Großbritannien von sich gaben, überraschte Fans und Journalisten gleichermaßen. Anstatt mit dem Team hart ins Gericht zu gehen, fassten sie es mit Samthandschuhen an. Ob das der richtige Weg ist, sei mal dahingestellt.

Frankreich geputzt, gegen Belgien, Großbritannien und die Ukraine auf die Mütze bekommen. Wer vor dem Turnier auf diesen Verlauf gesetzt hat, dürfte sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt haben. Nach dem sensationellen Auftakt gegen Tony Parker und Co. haben die Deutschen gegen die vermeintlich leichten Gegner eine astreine Bruchlandung hingelegt. Die Folge ist das Vorrunden-Aus, das von den Verantwortlichen überraschender Weise gar nicht so kritisch gesehen wird.

Hallo und herzlich willkommen zur Abschiedsvorstellung der deutschen Nationalmannschaft bei der EM in Slowenien. Im letzten Gruppenspiel gegen Israel geht es für die Truppe von Frank Menz leider um nichts mehr. Nach drei Niederlagen in Folge fliegen die DBB-Riesen nach dem heutigen Spiel nach Hause.