Fazit:
Ernüchterung in Tel-Aviv. Co-Gastgeber Israel unterliegt Herausforderer Georgien nach Verlängerung 91:104, konnte in der Overtime überhaupt keine Akzente mehr setzen und ging mit 2:15 unter. Das ist höchst ärgerlich für die Israelis, denn über dreiviertel der regulären Spielzeit waren sie das aktivere, das bessere Team. Immer wieder konnten sie hohe Führungen aber nicht absichern. Oder anders herum gesagt: Immer wieder kämpfte sich Georgien zurück, ging ins Risiko, weigerte sich, eine Niederlage hinzunehmen und kam so zurück. Das war eine wahre Willensleistung der Roten, die auf insgesamt 50 (!) Rebounds kommen. Allen voran Tornike Shengelia führte sein Team mit 25 Zählern, 19 Rebounds und vier Assists an, insgesamt war es aber die Aufopferungsbereitschaft des ganzen Teams, die letztlich den Sieg ermöglichte. Damit ist Georgien aller Wahrscheinlichkeit nach das vierte Team der Gruppe B, das nach Istanbul reisen darf. Wie die genaue Konstellation am Ende aussieht, entscheidet der morgige Spieltag. Dann geht es für Georgien gegen Italien, Israel absolviert sein letztes Duell gegen die Ukraine. Bis dahin, eine gute Nacht!

Shengelia führt seine Mannschaft, genau so ein Leader fehlt den Gastgebern in der Schlussphase. Sowohl Howell als auch Eliyahu dürfen nicht mehr mitwirken. Die georgischen Fans in der Halle fangen langsam an zu feiern.

Doch der Lay-Up landet nicht im Korb und Dixon Jr. schnappt sich den Rebound. Es ist bereits der 32. Ball, den die Georgier am eigenen Korb abfangen.

Ohjeminee, das könnte ein ganz bitterer Abend für Israel werden. Von der langen, teils deutlichen Führung ist nichts mehr übrig geblieben, stattdessen macht Georgien durch Pachulia die 100 voll. Auf einmal sind es zehn Punkte Vorsprung für die Gäste. Israel ist unter Zugzwang.

Kurz darauf muss auch Eliyahu das Spielfeld verlassen, weil er sein fünftes Foul begeht. Damit fehlt der zweite Topscorer der Gastgeber in der Crunchtime.

Shengelia verpasst den Ausbau der Führung! Sein Wurf kullert über den Ring, aber fällt wieder nach Außen. Auf der Gegenseite ist Eliyahus Abschluss zu kurz. Es bleibt beim fünf-Punkte-Vorsprung der Georgier!

Und das nutzt der Gast direkt mal. Die Roten legen los wie die Feuerwehr, von Taktik ist nicht mehr viel zu sehen. Es geht nur noch um das offene Visier.

Dann wollen wir mal! Wer beweist in der Verlängerung die besseren Nerven? Israel hat immer noch die bessere Wurfquote, aber Georgien hat mehrfach hohe Rückstände aufholen können und deshalb den psychologischen Vorteil auf seiner Seite.

Zwischenfazit:
Das Duell geht in die Verlängerung! Pachulia wird im letzten Moment geblockt, Israel und Georgien verlängern diesen Basketballabend. Glück jedoch für Israel, dass Blayzers Foul bei der letzten Aktion gegen Pachulia nicht gesehen wurde.

Mit der letzten Chance macht es Casspi. Der Floater sitzt, meine Güte, die Luft in der Halle ist zum Zerreißen angespannt. Nächstes Timeout, diesmal will sich Georgien noch was ausdenken. Sechs Sekunden verbleiben!

Immer noch ist es nur ein Treffer, der den Unterschied ausmacht und wir haben nur noch 21 Sekunden auf der Uhr! Die Nerven flattern auf beiden Seiten, doch Georgien hat mit Dixons Dreier möglicherweise den Gamewinner in der Hand! Die Roten rasten schon aus, doch es sind immer noch elf Sekunden zu gehen. Israel kann nochmal ausgleichen und sammelt sich für den letzten Angriff an der Seitenlinie.

Israel holt sich die Führung zurück! Mekel geht über halbrechts in den Sprint, setzt sich bis an die Linie durch und legt das Spielgerät in den Korb. Shengelia kommt einen Tick zu spät und kann nichts ausrichten.

1:30 sind noch zu gehen und jede Aktion wird nun ausführlich diskutiert. Allen Beteiligten ist anzumerken, was hier auf dem Spiel steht.

Die Tel-Aviv Arena explodiert nahezu, das ist eine unfassbare Lautstärke, die die Fans produzieren. Auch auf der Platte geht es ganz heiß her, ist das spannend hier!

Und das war es! Auf halblinks will er Shermadini vom Korbleger abhalten, trifft den Georgier aber und muss mit seinem fünften Foul vom Platz. Ob das so sinnvoll war, ihn überhaupt noch mal zu bringen? Jedenfalls nutzt Shermadini die Gunst der Stunde und legt den And-One hinterher.

Jetzt kommt Howell zurück auf die Platte und meldet sich direkt mit zwei Punkten an. Mal schauen, wie lange er durchhält. Seine Präsenz tut dem Spiel der Gastgeber unfassbar gut, allerdings hat auch er schon vier Fouls auf dem Buckel.

Und es kommt noch bitterer für das isrealische Publikum. Casspi setzt seinen Korbleger nur an den Ring, auf der anderen Seite haut Markoishvili einen lupenreinen Dreier raus. Georgien belohnt sich für seinen Mut, hier offensiv mitzuspielen!

Jetzt ist es passiert! Israel gerät zum ersten Mal in Rückstand. Wer soll es auch anderes machen als Shengelia? Der Topscorer setzt einen von zwei Freiwürfen in das Netz.

Shengelia kann ein Alley-Op-Anspiel nicht verwerten, doch Pachulia ist zur Stelle, holt sich die zweite Pille und versenkt. Einmal mehr war Ausgangssituation der unbedingte Wille der Georgier, der sie in die zweite Welle brachte.

Glück gehabt! Ohayon verliert die Pille im Aufbauspiel, doch Mekel war gefoult worden, weshalb dieser an die Linie gehen darf und beide Zusatzwürfe versenkt.

Shengelia darf sich mittlerweile übrigens über sein Double-Double freuen. Der 25-Jährige legt eine exzellente Leistung auf das Parkett, kommt auf 19 Zähler, 13 Rebounds und vier Assists.

In Sachen Rebounding ist die Mannschaft von Ilias Zouros mittlerweile klar besser, vor allem in der Offensive setzen die Roten konsequent nach und haben sich so schon elf zweite Bälle gesichert.

Lior Eliyahu hat ein Problem: Der Forward ist bereits bei vier Fouls angelangt und wird deshalb zunächst nicht eingesetzt. Seine Kreativität fehlt dem israelischen Spiel.

Satte sieben Akteure sind schon zweistellig unterwegs: Howell, Mekel, Eliyahu und Casspi auf Seiten der Gastgeber, Pachulia, Sanadze und Shengelia bei den Georgiern.

Fazit:
Dieses Basketballspiel bietet alles! Israel wirkte lange Zeit komplett souverän, doch innerhalb der letzten zehn Minuten wurde es minütlich unsicherer in den eigenen Aktionen. Richard Howell scheint sich verletzt zu haben, kommt immer nur für wenige Sekunden auf die Platte und muss dann wieder runter. Seitdem er aus dem Spiel ist, läuft nicht mehr allzu viel zusammen bei den Gastgebern und Georgien hat Lunte gerochen!

Nun aber ist Georgien ganz dicht dran und merkt, dass das israelische Team verunsichert ist. Die Gastgeber haben den Zugriff unter den Brettern verloren und müssen sämtliche zweite Wellen der Georgier hinnehmen.

Georgien setzt weiter voll auf Offensive, vergisst dabei aber zu oft die Defense und lebt damit ganz gefährlich. Dennoch hält sich der Rückstand in Grenzen, alles ist offen.

Doch Casspi versucht, die Lücke zu schließen und ist nicht nur dank seiner elf Punkte ebenfalls sehr auffällig unterwegs. Der NBA-Star ist auch unter dem eigenen Korb sehr effektiv, hat sechs Rebounds abgegriffen.

Allerdings wird nun auch klar, wie abhängig das israelische Team von Richard Howell ist. Der beste Schütze, der in Jerusalem spielt, sitzt derzeit auf der Bank - schon bekommt sein Team immense Probleme. Noch ist unklar, ob Howell verletzt ist oder nur eine kurze Pause braucht.

An der Spielausrichtung scheint sich zunächst nichts zu ändern: Israel ist absolut tonangebend und wird einfach nicht richtig angegriffen. Georgien bewegt sich schlicht zu wenig, als dass es ernsthaft Druck auf den Gastgeber ausüben kann.

So bringt man Emotionen in die Halle! Howell bleibt ein Problem für die georgische Defense und bringt den nächsten Floater im Netz unter. Kurz darauf will Eliyahu Casspi elegant bedienen, doch dieser kann den schönen Spielzug nicht mit zwei weiteren Punkten krönen.

Weiter geht es in Tel-Aviv!

Halbzeitfazit:
Auch im dritten Spiel der Gruppenphase wirkte die georgische Auswahl zunächst fahrig und zu soft in der Defense, konnte sich aber auf die Treffsicherheit von Tornike Shengelia verlassen, der 13 der insgesamt 47 Punkte erzielte. Ansonsten ist Israel das tonangebende Team, das sich über den knappen Ausgang der ersten Hälfte mächtig ärgern wird. Das sieht insgesamt alles etwas flüssiger aus bei den Gastgebern. Mal schauen, wie sich das nach dem Pausentee entwickelt. Bis gleich!

Die erste Halbzeit ist noch nicht einmal vorbei und Tornike Shengelia schnuppert bereits am Double-Double. Der Power Forward kommt schon jetzt auf elf Punkte und acht bockstarke Rebounds.

Eliyahu mit Gewalt! Den stopft er mal richtig in die Maschen, ehe Blayzer den Dunk ebenfalls versenkt. Georgien hat sich bereits neun Turnover geleistet, das ist zu viel, denn Israel nutzt das Aktionen wie diese sofort aus.

And-One! Blayzer macht nicht nur den Gegenstoß nach Pass von Timor perfekt, sondern zieht auch noch das Foul und setzt auch diesen Zusatzwurf in das Netz.

Erez Edelshtein ist permanent an der Seitenlinie unterwegs und treibt seine Mannschaft an. Das Duell ist aktuell aber so ausgeglichen, dass beide Teams selten zum Abschluss kommen. So muss die Linie her, von der aus Oz Blayzer beide verwandelt.

Georgien hat nun deutlich mehr Zugriff auf das Geschehen und mittlerweile doppelt so viele Rebounds eingefahren wie die Israelis. Das ist kämpferisch eine ganz starke Leistung.

Richard Howell ist mit 13 Zählern Israels bester Scorer. Auf Seiten der Gäste stechen Michael Dixon Jr. mit acht und Tornike Shengelia mit sieben Punkten heraus.

Das gleiche Spiel. Israel ist das aktivere Team, aber Georgien antwortet immer wieder und kann das Duell offen halten.

Ohne Ringberührung! Omri Casspi hat im Zentrum zu viel Platz, Georgien ist da einmal mehr zu weit weg am Mann. Diesmal ist es Tornike Shengelia, der den einen Schritt zu weit weg ist. Israel nutzt das eiskalt aus.

Weiter geht es!

Viertelfazit:
Israel führt nach den ersten zehn Minuten mit 22:21 gegen Herausforderer Georgien. Der knappe Vorsprung ist unter dem Strich verdient. Georgien wirft alles in die Waagschale und stellt sich den Israelis, die mit dem Publikum im Rücken fast wie mit einem Mann mehr agieren. In der Defense sind die Gäste aber zeitweise zu passiv unterwegs.

In Sachen Einsatz ist beiden Teams ein Kompliment zu machen: Georgien kämpft sich immer wieder heran und findet zurück ins Duell, während Israel auch unter Druck nicht einbricht.

Casspi hebt die Pille zunächst schön über Dixon Jr., ehe Howell nach Tempogegenstoß die Halle zum Beben bringt. Israel hat die Nase wieder vorne!

Georgien kämpft und will sich nicht von der Kulisse beeindrucken lassen. Drei offensive Rebounds haben die Gäste bereits zu verzeichnen und wollen Israel so früh unter Druck setzen.

In der Anfangsphase scheint das Publikum in Tel-Aviv die Gastgeber zu beflügeln. Starke 75 Prozent landen aus dem Feld heraus im Ziel, die Gastgeber sind das deutlich aktivere Team.

Wie zu erwarten, werden die Roten bei jedem Ballbesitz konsequent ausgepfiffen, während die Israelis grenzenlos unterstützt werden und den ersten And-One durch Howell verzeichnen.

Und ab dafür! Howell, Dawson, Mekel, Eliyahu und Casspi starten für Israel. Georgien setzt zunächst auf Dixon Jr, Pachula, Tsintsadze, Markoishvili und Shengelia.

Die Halle ist verdunkelt, die Fans begrüßen ihre Spieler auf dem Parkett. Nach dem Erklingen der Nationalhymnen kann es losgehen. Viel Spaß!

Dieser Erfolg wird natürlich mächtig Auftrieb geben für das heutige Spiel, das wieder vor einem ordentlichen Publikum stattfindet. Doch auch der Gegner wird mit Vollkaracho in das Match gehen. Georgien schaffte bei der Eurobasket 2015 den Einzug ins Achtelfinale und das soll auch in diesem Jahr gelingen – dafür muss ein Sieg her. Durch die Niederlage gegen den Weltranglisten-38. aus der Ukraine ist der Vorsprung auf den Tabellenfünften dahin, da die Ukraine an diesem Nachmittag jedoch gegen Litauen unterging, winkt der vierte Platz. Insofern muss Georgien gewinnen, will es seine Ausgangslage nicht vor der finalen Runde in der Gruppe D verspielen.

Nachdem die ersten Spiele des Turniers verloren gingen, stand der Gastgeber schon mit dem Rücken zur Wand und musste mit dem frühen Ausscheiden rechnen, doch plötzlich darf Israel wieder auf das Weiterkommen hoffen. In einem immens intensiv geführten Spiel und vor einem enthusiastischen Anhang holte der Co-Gastgeber dieser Europameisterschaft hinten heraus einen Rückstand von über zehn Punkten auf und konnte den Sieg gegen Deutschland bejubeln.