Fazit:
Nach einer ganz engen Nummer sichert sich Russland den Auftaktsieg gegen den Gastgeber und macht damit potentiell schon einen ganz wichtigen Schritt in Richtung KO-Runde. Über die gesamte Distanz hatte man den Eindruck, dass die Gäste mit Aleksei Shved und Timofey Mozgov spielerisch mehr Potential haben, doch die Türkei hielt angepeitscht von den Fans und einer aggressiven Defensive gut mit. Insgesamt 22 Ballverluste forcierte man, allein sieben von Shved, der sich dann aber mit dem entscheidenden Dreier zum Matchwinner machte. Bester Werfer wurde zwar Cedi Osman mit 28 Punkten, ohne den Sieg hat das aber natürlich wenig wert. Damit verabschieden wir uns von dieser tollen Partie und wünschen noch einen schönen Abend!

Doch das passiert nicht und so nehmen die Gäste den Sieg dann mit ein wenig Verzögerung doch mit.

Osman hat jetzt aber auch Butterfinger und setzt den ersten an den Ring. Die Türkei muss jetzt ohnehin hoffen, dass Russland ganz viele Freiwürfe verwirft.

Ja ach komm! Immer noch nicht vorbei, weil Vitaly Fridzon aus welchen Gründen auch immer Cedi Osman beim Dreier foult. Die Russen hätten alles machen dürfen, das allerdings nicht.

Lange Gesichter nun beim Gastgeber, der hier aller Wahrscheinlichkeit nach den Auftakt verlieren wird.

Zumal die Türken nun auf der Gegenseite nun den Ball wegschmeißt. "Hero Ball" nennt man das im Amerikanischen und ist mittlerweile recht verpönt. Wer trifft, hat allerdings Recht und sehenswert war diese Aktion von Shved allemal.

Neeeeee! Iss klar! Aleksei Shved will es allein richten und bügelt im eins gegen eins gegen Sinan Güler den Dreier eiskalt durch die Maschen. Das könnte die Entscheidung gewesen sein!

Aber auch die Gäste schaffen es aktuell nicht, vorne zu treffen. So bleibt es extrem eng! Dann tritt das ein, was abzusehen war: Mit Semih Erden muss der erste mit fünf Fouls vorzeitig runter. Auszeit Russland!

Melih Mahmutoglu hat aus der Ecke die Möglichkeit, den Gastgeber in Front zu ballern, aber trifft den Ring. Auch Cedi Osman verpasst danach per Fastbreak. Jetzt braucht bei den Türken jemand starke Nerven!

Aber es gibt ja Aleksei Shved, der hier wunderbar den abrollenden Timofey Mozgov bedient. Alles ausgeglichen!

Jetzt kommt es bereits auf jede Aktion an und Russland tut sich in der Offensive immer schwerer!

Und die langen Kerle der Türken reihen weiterhin zu viele Fouls aneinander. Das dürfte noch interessant werden, zumal wir ja durchaus auch über eine mögliche Verlängerung reden.

Die Türkei nimmt eine erste Auszeit, der weiterhin zufrieden damit sein dürfte, dass sein Team viele Ballverluste forciert. Diese einfachen Punkte braucht der Gastgeber aber auch, denn aus dem Spiel heraus ist Russland besser.

Es geht munter hin und her und mit jedem Führungswechsel gehen die Zuschauer schön mit. Das könnte am Ende tatsächlich ganz eng werden. Wer hat nun die besseren Nerven?

Viertelfazit:
Es blieb auch im dritten Abschnitt jederzeit ein extrem intensiver Schlagabtausch. Die Türkei schien zwischendurch mit den Fans im Rücken die Partie drehen zu können, aber Russland reagierte gut und bleibt daher in Front. Auf uns wartete ein spannender Schlussabschnitt!

Nach der kurzen Besprechung kommen die Gäste viel fokussierter zurück und legen wieder ein paar Punkte zwischen sich und den Gegner.

Jetzt wird es hier natürlich nach heißer, das Publikum pfeift und Russland braucht einen Abschluss. Den bekommt Timofey Mozgov zwar, aber das war zu unkontrolliert.

Obwohl die Türken sich dann von der Nervösität selbst ein wenig anstecken lassen, gelingt dem Gastgeber kurze Zeit später der Ausgleich. Sofort kommt die Auszeit der Russen.

Die Russen vertrauen in dieser Phase, na klar, Aleksei Shved. Aber: Der Star hat auch schon fünf Ballverluste eingefahren, ganz immun ist der Spielmacher gegen diese Atmosphäre also auch nicht.

Überhaupt kommt der Auftakt nun etwas wild daher. Ballbesitzwechsel geben sich die Klinke in die Hand, auch weil die Türkei schon wieder extrem aggressiv verteidigt.

Auf ein erstes Highlight muss der Durchgang nicht lange warten, weil Timofey Mozgov am Korb Sinan Güler ordentlich wegblockt. Freuen kann sich der Center allerdings kaum, weil dann ein schneller Ballverlust doch noch zu den Punkten für die Türkei führt.

Halbzeitfazit:
Russland wirkte im ersten Durchgang wie das etwas eingespieltere und vor allem physisch bessere Team, aber der Gastgeber setzte ganz viele Emotionen dagegen und hielt die Partie so jederzeit offen. Zudem gelang es dem Gastgeber im Verlauf mit einer aggressiven Presse besser, Aleksei Shved zu limitieren, der im ersten Viertel schalten durfte, wie er wollte. Bis gleich!

Der Gastgeber setzt in dieser Phase eine offensive Presse ein, um Russland aus dem Konzept zu bringen und das funktioniert! Die Gäste bringen innerhalb der erlaubten 24 Sekunden keinen Wurf zustande.

Das kann Andrey Vorontsevich aber auch und muss ebenfalls mit drei Fouls auf die Bank. Nutznießer war Cedi Osman, der beim Fastbreak nach Korb auch den Bonusfreiwurf trifft.

Die Türken haben aber weiterhin so ihre Probleme mit den Fouls. Kenan Sipahi ist nun bei drei angekommen und die Teamfoulgrenze ist erreicht. Russland geht damit für den Rest des Viertels an die Linie.

Russland ist nervös, die Ballverluste reihen sich aneinander. Aber Aleksei Shved ganz cool, haut gegen das Pfeifkonzert den Dreier rein. Das macht eben diese besonderen Spieler aus!

Aber der Gastgeber ist jetzt drin, die Zuschauer da! Semih Erden dunkt mit Foul und die Halle hat richtig Spaß! Zum ersten Mal muss Russland nun reagieren.

Dank einiger Fehler der Russen gelingen dem Gastgeber nun aber einfache Körbe und Russland reagiert sofort mit der Auszeit.

Zudem haben de Türken mit Foulproblemen zu kämpfen. Mit Semih Erden und Sertac Sanli haben zwei der langen Kerls bereits zwei auf dem Konto.

Auch der nächste Abschnitt beginnt für Ufuk Sarıcas Team wenig verheißungsvoll. Nach einem Korb und Bonusfreiwurf der unnötigen Sorte hat der Coahc bereits genug gesehen und beordert seine Truppe zurück an die Seitenlinie.

Viertelfazit:
Die Türkei kommt vor den eigenen Fans noch nicht recht ins Laufen und tat sich speziell nach der Einwechslung von Timofey Mozgov schwer, zu punkten. Daneben bestimmt Aleksei Shved die Partie mit bislang neun Punkten. Beim Gastgeber fehlt dieser Ausnahmekönner und so geht man mit ein paar Zählern Rückstand in die kurze Pause.

Das war dumm! Cedi Osman wird nach eigentlich guter Defensive noch mit der Sirene gefoult. So gibt es noch Freiwürfe.

Ja, jetzt läuft es! Dmitry Khvostov schenkt dem Gastgeber einen Dreier ein. Die Türkei kann die Uhr nun runterspielen.

Timofey Mozgov kam übrigens nur von der Bank, hilft aber seinem Team auf Anhieb. Der Gegner hat sichtlich Probleme, den Klotz in der Mitte zu umspielen und Russland setzt sich ein wenig ab.

Wenig überraschend ist Aleksei Shved das Zugpferd der Russen. Auf den Spielmacher haben die Türken noch keine rechte Antwort gefunden und werden froh sein, dass der Akteur aus Khimki nun seine erste Pause verordnet bekommt.

In den ersten Minuten entwickelt sich eine extrem umkämpfte Partie mit vielen Fouls. Schön anzusehen ist das nicht immer, aber dafür schön intensiv!

Auf gehts!

Wir dürfen also gespannt sein, wer sich den ersten Sieg schnappt und freuen uns auf eine hoffentlich unterhaltsame Partie.

Auch Russland klingt als Name erst einmal imposant, doch nach dem Titelgewinn 2007 und einem dritten Platz 2011 kam der große Absturz. Rang 21 und 17 in den nächsten Auflagen entsprechen so gar nicht dem stolzen Weltbild der Osteuropäer und so soll es ähnlich wie bei dem Kontrahenten heuer gerne etwas höher hinaus gehen. Anders als der Gegner kann man jedoch auf die eigenen Stars zählen, denn mit Aleksey Shved und Timofey Mozgov sind die größten Namen mit dabei. Insgesamt scheint die Mischung bei Russland zu stimmen und dem Team wird durchaus Potential zugesprochen.

Obwohl die Türkei ausgesprochen Basketball-verrückt ist, fehlt der Nation bei der EuroBasket noch nennenswerte Erfolge. In diesem Jahr hat man sich vor den eigenen frenetischen Fans mehr vorgenommen als Rang 14 bei der letzten Auflage, musste aber im Vorfeld die Absagen der NBA-Stars Ersan Ilyasova and Omer Asik verkraften. Trotzdem steht Coach Ufuk Sarica eine schlagkräftige Truppe zur Verfügung, die in athletische Talente genauso zu bieten hat wie internationale Erfahrung.