Fazit:
Angetrieben von einer überragenden Flügelzange Porzingis (27 Punkte), Timma (27) und Strēlnieks (9/13 Assists) gewinnt die lettische Nationalauswahl das Duell gegen Herausforderer Belgien und belohnt sich für eine engagierte Mannschaftsleistung. Denn genau die war es, die am Ende den Unterschied zwischen zwei Mannschaften machte, die ähnlich wurfstark agierten und sich lange auf ähnlichem Niveau bewegten. Im letzten Viertel brach jedoch die Gegenwehr der Belgier ein, sodass sich die Balten in einen Rausch spielten konnten und nun verdientermaßen den ersten Sieg dieser Europameisterschaft bejubeln. Am Montag müssen beide Mannschaften wieder ran: Lettland bekommt es um 13:15 mit Großbritannien zu tun, Belgien um 16:00 Uhr mit Russland. Bis dahin!

23:3 - so lautet das Zwischenfazit des letzten Viertels. Von Belgien kommt gar nichts mehr, nach einem so deutlichen Sieg hatte es über weite Strecken des Matches absolut nicht ausgesehen.

Nächster Dreier! Diesmal ist es Timma, der von Downtown erfolgreich ist. So hübschen die Letten auch die eher maue Dreierquote zum Ende hin noch etwas auf.

Belgien hat keine Körner mehr im Köcher und muss zusehen, wie der Spielstand zu Gunsten der Letten in die Höhe schellt. Strēlnieks haut soeben den nächsten Dreier raus und bringt sein Team damit wohl endgültig auf die Siegerstraße.

Sechs Minuten vor dem Ende scheint sich die Vorentscheidung in Istanbul anzubahnen. Lettland ist seit dem zweiten Viertel in Front und hält diesen Vorsprung mit allen Mitteln, ohne dabei zu unsportlich zur Sache zu gehen. Was fällt Belgien noch ein?

Von 22 Assists gehen bis dato elf auf das Konto von Jānis Strēlnieks - unfassbar starke Quote des Power Forward, der so seine Teamkollegen immer wieder in Szene setzt. Ein solcher Antreiber fehlt den Belgiern.

Jetzt messen sie sich im Dreier-Bereich: Gillet bringt die Belgier zunächst von Downtown wieder ran, doch Bertans denkt sich 'Das kann ich auch', schnappt sich im direkten Gegenzug die Pille und versenkt ebenfalls für Drei!

Viertelfazit:
Noch ist nichts gegessen, uns erwartet ein spannendes Schlussviertel! Lettland schien zwischenzeitlich schon souverän davonzuziehen, doch ein starker Lauf zum Ende des Viertels brachte Belgien wieder heran.

Die Schlussphase des dritten Viertels gehört Belgien! Die Belgier legen einen 8:0-Punkte-Lauf auf den Hallenboden und haben damit wieder Land in Sicht.

Beide Teams hadern im Übrigen noch mit den Punkten von Downtown. Dort kommt Lettland nur auf magere 20 Prozent, Belgiens Ausbeute liest sich mit 33 Prozent zumindest etwas besser.

Assists und Tunover mutieren zum Knackpunkt in diesem Duell. In beiden Belangen ist Lettland einfach effektiver unterwegs und kann den Vorsprung so halten.

Hui, jetzt wird es wild. Der dritte Abschnitt startet mit sehr viel Hektik und Unsauberheit im Spiel, wo kommt das denn auf einmal her?

Nächster Assist Strēlnieks, der diesmal für Grazulis auflegt, welcher den Dunk spektakulär versenkt. Auf der Gegenseite flattern weiter die Nerven, Mwenas Abschluss geht nur ans Brett, fällt aber nicht.

Rein in den zweiten Durchgang in der Fenerbahce Arena!

Halbzeitfazit:
Die lettische Auswahl kann zufrieden sein und wendet einen knappen Rückstand nach zehn Minuten im zweiten Abschnitt in eine deutliche Führung um. Einmal mehr agieren die Balten aus einem harmonischen Mannschaftsgefüge heraus, in dem Porzingis und Timma die Körbe anpeilen und Strēlnieks sich als hervorragender Passgeber inszeniert. Auf Seiten der Belgier sind die anfangs guten Quoten mittlerweile eingebrochen, zudem sind elf Turnover Indiz für erhebliche Problem im Zusammenspiel. Die Führung für Lettland zur Pause geht deshalb absolut in Ordnung.

Timma eiskalt! Er versenkt den nächsten Dreier, doch zufrieden ist Coach Bagatskis nicht, denn im Anschluss an den schönen Treffer funktioniert die Transition überhaupt nicht und Belgien robbt sich durch Bakos Korbleger wieder heran. Auszeit Lettland.

Das zweite Viertel geht klar an Lettland. Die Weinroten lassen überhaupt nichts zu und mussten erst vier Punkte des Kontrahenten schlucken. Belgien kommt offensiv nicht in Fahrt und muss aufpassen, nicht vor der Halbzeit zu sehr in Rückstand zu geraten.

Auffällig ist, dass die Letten stets versuchen, sich in die Nähe des Brettes zu kombinieren oder den Abschluss von unter dem Korb suchen. Die Mannschaft von Eddy Casteels hingegen hat keine Lieblingsposition und versucht es aus allen Lagen.

Mit 15 Punkten ist Kristaps Porzingis mit größtem Abstand bester Schütze seiner Mannschaft, der gestern so starke Dairis Bertans hingegen kann seine Kreativität noch nicht entfalten. Bei den Gästen kommt Axel Hervelle auf immerhin acht Zähler.

Belgien offenbart derzeit Probleme im Abschluss und lässt zahlreiche Fahrkarten liegen. Noch konnte die Mannschaft keine Punkte erzielen, deshalb beantragen die Westeuropäer früh die Auszeit. Auch danach sieht es zunächst mal nicht besser aus und die Mannschaft verpasst den Abschluss innerhalb der 24 Sekunden.

Jānis Strēlnieks, der bis zum Sommer beim deutschen Meister Brose Bamberg spielte, kommt zwar selbst nur selten zum Abschluss und hat zwei Punkte beisteuern können, zeigt aber durch seine vier Assits früh an, wie wichtig er für das Mannschaftsgefüge der Balten ist. Gute Partie des Point Guards!

Und es geht direkt weiter!

Viertelfazit:
Nach zehn ausgeglichenen Minuten führt Belgien haarscharf gegen die lettische Auswahl. Die Westeuropäer haben Vorteile aus dem Spiel heraus, haben jedoch noch Steigerungsbedarf in Sachen Offensiv-Rebounds. Lettland hat sich gestern bereits für die Serben als harter Brocken erwiesen und wird auch heute über 40 Minuten Vollgas geben. Der enge Spielstand wird dem Verlauf des ersten Viertels deshalb durchaus gerecht.

Das sieht nach einer ganz engen Kiste aus. Während Belgien mit Hervelle und Tumba spielerisch reifer wirkt, kommen die Letten wie bereits gestern über Kampf und Mannschaftsgefüge.

Mwema eiskalt! Der Center schraubt sich hoch, als er zu unbewacht frontal an den Ball kommt und setzt das runde Spielgerät für Drei in die Maschen. Von Downtown verwertet die belgische Auswahl mittlerweile solide 50 Prozent aller Würfe.

Satte 83 Prozent trifft die belgische Auswahl für Zwei - das ist eine richtig starke Quote, mit der die Balten (63) nicht mithalten können.

Unter dem eigenen Korb hat Belgien in der Anfangsphase etwas mehr Zugriff, schnappt sich häufiger Defensiv-Rebounds und steigt zum erfolgreichen Block hoch. Lettland hingegen drückt nun auf das Tempo und hofft, die belgische Defense auseinander reißen zu können.

Auf den ersten lettischen erfolgreichen Korbleger antwortet Belgien bockstark: Nachdem sich Quentin Serron fein durchgesetzt hatte, kann er querlegen auf Axel Hervelle. Der holt das Maßband raus und zimmert für Drei ins Gebälk!

Spieler und Schiedsrichter sind bereit, die Unparteiischen Tomas Jasevicius aus Litauen, Martin Horozov aus Bulgarien und Milan Nedovic aus Slowenien haben das Duell eröffnet. Lettland beginnt mit den gestern so starken Porzingis und Dairis Bertans, Timma, dem ehemaligen Bamberger Strēlnieks sowie Grazulis. Belgiens Starting-Five setzt sich aus Hervelle, Mwema, Tabu, Serron und Tumba zusammen.

In wenigen Minuten zählt es! Wahrt Belgien vorerst seine Spitzenposition oder schnappen sich die Letten Sieg Nummer eins im laufenden Wettbewerb? Nach dem Abspielen der Nationalhymnen kann es losgehen. Viel Spaß!

Beide Teams kennen sich übrigens noch gut von der letzten Europameisterschaft. In der lettischen Hauptstadt Riga waren Belgien und Lettland ebenfalls in der gleichen Gruppe gesetzt und bestritten das erste Match gegeneinander. Damals setzte sich der Gastgeber 78:67 durch – kann Belgien dafür an diesem Nachmittag Revanche nehmen?

Die belgische Auswahl scheiterte bei der Euro 2015 im Achtelfinale gegen Griechenland, will auch in diesem Jahr unbedingt wieder in die nächste Runde einziehen. Zum Auftakt bekam es der deutsche Nachbar gestern Mittag mit Großbritannien zu tun und fuhr wichtige Punkte ein. In einem lange Zeit ausgeglichenen Match bewiesen die Belgier den längeren Atem und konnten dank eines eindeutigen vierten Viertels 103:90 siegen.

Um das Ziel der K.O.-Phase nicht frühzeitig in weite Ferne rücken zu sehen, brauchen die Letten ein Erfolgserlebnis. Nach nicht einmal 24 Stunden Regeneration gilt es, die Niederlage zum Auftakt gestern Nachmittag gegen Serbien ad acta zu legen und den Fokus auf das Duell mit der belgischen Auswahl zu richten. Schließlich hatte die lettische Auswahl gegen den Vizeweltmeister lange mitgehalten und musste erst am Ende der Konsequenz der Serben, insbesondere beim Tempogegenstoß, Tribut zollen.