Fazit:
Russland legt vor Lettland und Serbien vor und nistet sich vorerst auf Platz 1 der Gruppe D ein. Die Mannschaft um Anführer Aleksei Shved, der heute sagenhafte 30 Punkte auflegte, hatte mit Großbritannien einen zähen Gegner erwischt und gewinnt am Ende dennoch mit 82:70. Die Herren von der Insel gaben sich in ihrem letzten Match der Europameisterschaft nicht von Anfang an geschlagen und hielten das Duell bis ins letzte Viertel hinein offen. Am Ende behielt Russland aber die Kontrolle und hatte mit Shved (30 Punkte, acht Assists, drei Rebounds, zwei Steals) und Mozgov (elf Punkte, elf Rebounds) starke Anführer auf seiner Seite. Bei den Briten überzeugten Clark (21 Punkte, sechs Assists) und Olaseni (19 Punkte, neun Rebounds). Letztlich brachen die 18 Turnover den Briten das Genick, weil der Europameister von 2007 diese konsequent ausspielte und zudem von der Linie eiskalt blieb. Für Russland startet am Sonntag die Endrunde in Istanbul, Großbritannien ist ausgeschieden und tritt die Heimreise an. Einen schönen Tag noch!

Das dürfte es dann gewesen sein: Während Shved zwei von zwei von der Freiwurflinie versammelt, scheitert Clark am Ring, von wo aus der Ball wieder ins Feld springt.

Das musst du besser verteidigen! Shved kommt zweimal innerhalb von wenigen Sekunden zum offenen Dreier und lässt sich diese Gelegenheit natürlich nicht nehmen. Mit derartigen Räumen in der Defense wird Großbritannien in der Crunchtime nichts mehr reißen können.

Die Briten bleiben dran und merken, dass hier vielleicht zum Abschluss ihres Turniers eine Überraschung möglich ist. Sie konnten schon zehn Turnover der Russen, darunter je drei von Shved und Mozgov, erzwingen und wollen über das Attackieren der Führungsspieler Verunsicherung im russischen Team streuen.

Dass keiner das Spiel abgeben will, erkennt man daran, dass der Kampf eine immer wichtige Größe wird. Ständig ist das Match unterbrochen, Großbritannien ist erneut an die Teamfoulgrenze gekommen. Spielfluss und schöne Aktionen sind dahin, jetzt geht es nur noch ums Eingemachte.

Russland muss einen kühlen Kopf bewahren und versammelt sich deshalb zur Besprechung an der Seitenlinie. Kann Großbritannien abschließend tatsächlich den ersten Sieg bejubeln oder hat Russland die stärkeren Nerven?

Obwohl der Spielstand noch Spannung verspricht, will das nicht so recht auf der Platte ankommen. Viele Fouls und Turnover (bereits 23 im gesamten Spiel) prägen das hektische Geschehen.

Es wollen keine Treffer fallen. Beide Mannschaften haben noch nicht einen erfolgreichen Abwurf auf die Platte gebracht und das Spiel plätschert gerade so ein wenig dahin. Risiko wird gemieden.

Anders als es zunächst aussah, ist es nicht Shved, der als erster ein Double-Double eintütet, sondern Teamkollege Mozgov von den Brooklyn Nets. Elf Punkte und zehn Rebounds stehen auf seinem Konto.

Viertelfazit:
Im dritten Abschnitt konnte Großbritannien den Druck auf Russland sukzessive erhöhen und den Rückstand konsequenterweise verringern. So bleibt das Duell weiterhin offen und wir freuen uns auf ein spannendes Schlussviertel. Russland muss natürlich gewinnen, will es den Gruppensieg nicht jetzt schon verloren wissen!

So zum Beispiel! Indem die russische Auswahl beim Shooten unter Druck gesetzt wird, die Pillen versemmelt und Großbritannien die Murmel wieder in seine Reihen bringt. Der Einsatz stimmt weiterhin.

Die Mannschaft von Joe Prunty wehrt sich weiter, kommt aber nicht ran an den Favoriten, der weiter einzeln seine Nadelstiche setzt und nicht ernsthaft um den Vorsprung bangen muss. Fällt Großbritannien noch was ein, um doch nochmal Spannung hervorzurufen?

Derweil ist Aleksei Shved auf dem besten Weg zum Double-Double. 13 Zähler hat er bereits eingefahren, zudem verzeichnet er sieben Assists. Den Shooting Guard bekommt die britische Auswahl einfach nicht unter ihre Fittiche.

Großbritannien bleibt weiter mutig und kann den Rückstand dank weiterhin engagierter Leistung etwas minimieren. Mittlerweile ist das Team auch in der Breite besser: Nicht mehr alles konzentriert sich auf Clark, auch Olaseni und Murray sind tragende Rollen.

Rein in den zweiten Durchgang in der Fenerbahce Arena zu Istanbul.

Halbzeitfazit:
In einem durchaus interessanten Match zum Abschluss der Gruppenphase führt Russland verdient gegen die Auswahl von der Insel. Die Briten wehren sich nach allen Kräften und wollen das letzte Spiel nicht lustlos abschenken. Sie haben jedoch immense Probleme, sobald Russland die Kombinationsmaschine anschmeißt. Im Zusammenspiel hat der Favorit deutliche Vorteile, zudem gehen die Angriffe der Russen mit viel mehr Dampf von statten. Mehr Assists, mehr Steals und mehr Punkte im Fast Break sind die Konsequenz.

Kurz vor der Halbzeitpause scheint sich die Tendenz zu verstärken: Russland macht ernst und ist in seinem Rhythmus angekommen. Auch wenn der Europameister von 2007 ab und an Probleme hat, sind das nur Einzelmomente. Insgesamt agiert die Mannschaft von Sergey Bazarechiv sehr souverän.

Großbritannien steht dem Favoriten in kaum einer Statistik nach und kämpft um jeden Zentimeter des Hallenbodens. Das nennt man eine einwandfreie Leistung - obwohl es um nichts mehr geht, geben die Briten alles und wollen Russland möglichst lange ärgern.

Shved ist heute wieder deutlich besser aufgelegt also noch gegen Lettland. Der Anführer der russischen Auswahl steht jetzt schon bei sieben Punkten sowie vier Assists. Der Favorit führt erstmals mit zehn Punkten Vorsprung.

Vier Steals hat sich der Favorit schon ergattert. Das schnelle Umschaltspiel ist ein Schlüsselpunkt in diesem Duell, das in Sachen Wurfquote und Rebounding weiter ausgeglichen ist. Die Transition der Briten ist mit dem Tempo Russlands hin und wieder überfordert.

Weiter geht es mit den nächsten Zählern für den Europameister von 2007. Und das sah richtig gut aus, denn Timofey Mozgov nimmt die Pille im vollen Lauf mit und hämmert sie per Dunk durch die Maschen.

Viertelfazit:
Das ist ein vielversprechender Start in das Match! Russland will selbstredend vor der Konkurrenz, die am Abend noch antritt, vorlegen und stürmt los wie die Feuerwehr, doch die Herren von der Insel halten dagegen.

Hübsches Ding! Antonov sichert unter dem eigenen Brett die Pille und gibt auf Spielmacher Shved, der das Leder nach vorne treibt, zwei Gegenspieler auf sich zieht und dann herübergibt auf Vorontsevich. Die nächsten drei Punkte für Russland!

Wie zu erwarten ist Russland das reifere und cleverer agierende Team, aber Großbritannien hält mit sechs Rebounds dagegen und kann das erste Viertel offen gestalten.

Daniel Clark hat fünf der sieben Punkte aufgelegt und ist damit Großbritanniens bester Schütze. Der Spanien-Legionär kommt auf eine einhundertprozentige Wurfquote und hat zudem bereits einen Assist beigesteuert.

Hier ist direkt mal ganz gut Zug zum Korb drin. Aus allen Lagen feuern die Teams ab - auch wenn die Quoten hüben wie drüben noch ausbaufähig sind, ergibt sich in den Anfangsminuten ein offener Schlagabtausch.

Rein in den letzten Gruppenspieltag der Vorrunde! Timofey Mozgov besorgt die ersten zwei Zähler und bringt das russische Team in Führung, ehe Clark ebenfalls mit dem ersten Abwurf seiner Mannschaft direkt mal für Drei serviert.

Aleksei Shved führt seine Farben auch heute auf das Parkett, zudem beginnen Dmitry Khvostov, Timofey Mozgov, Andrey Vorontsevich und Nikita Kurbanov. Großbritannien schickt Kyle Johnson, Teddy Okereafor, Dan Clark, Gareth Murray sowie Gabe Olaseni auf die Platte. Die Teams schmettern die Nationalhymnen mit, danach kann es losgehen. Viel Spaß!

So ist die genaue Konstellation der Gruppe am Ende noch nicht absehbar: Russland, Serbien und Lettland stehen wie gesagt bei drei Siegen und einer Niederlage, die Türkei hat eine ausgeglichene Bilanz von 2:2. Überhaupt keine Rolle mehr spielt die Nationalauswahl Großbritanniens, die noch kein Duell erfolgreich gestalten konnte und entsprechend bereits als ausgeschieden feststeht. Jetzt will die Mannschaft von der Insel noch einmal kämpferisch überzeugen und zumindest einen Sieg mit auf die Heimreise nehmen. Gegen die so leidenschaftlich kämpfende russische Mannschaft ist Großbritannien jedoch klarer Außenseiter.

Gegen Lettland war ein Faktor ausschlaggebend: Die Kompensation eines schlechten Tages des Anführers. Kristaps Porzingis auf Seiten der Letten versenkte lediglich drei von zehn genommenen Würfen, doch seine Mannschaftskollegen – allen voran Janis Timma – bügelten das für ihn aus. Das schafften die Russen nicht. Aleksei Shved war zwar bester Werfer seiner Farben, ihm fehlte aber in Durchgang eins die Effizienz und niemand sprang für den 28 Jahre alten Guard in die Bresche.

Das wird den Europameister von 2007 mächtig geärgert haben: Nach drei erfolgreichen Duellen setzte es am vergangenen Spieltag die erste Niederlage. Der Olympiadritte von London bekam es mit starken Letten zu tun, die dank eines dominanten zweiten Durchgangs die Nase vorn hatten und in der Tabelle sogar an Russland vorbeizogen. Damit stehen Lettland, Serbien und Russland allesamt mit sieben Punkten und 3-1-Siegen punktgleich dar, die russische Auswahl hat jedoch die schlechteste Differenz.