Fazit: Ein denkwürdiges Spiel endet mit einem 91:83-Sieg Angolas. Mit 62:41 haben die Afrikaner die Australier in der zweiten Halbzeit eingestampft. Den größten Anteil hatte Swingman Moreira, der eine der besten, wenn nicht sogar die beste individuelle Vorstellung dieser WM gezeigt hat. 38 Punkte bei einer Quote von 71% (17/24) und 15 Rebounds (davon 10 in der Offensive) stehen für ihn letztlich zu Buche. Dagegen war heute einfach kein Kraut gewachsen. Was dieser Spielausgang in Sachen Achtelfinale zu bedeuten hat, wird sich erst in den letzten beiden Partien dieser Gruppe entscheiden.

Es riecht nach Überraschung! 18 Sekunden vor dem Ende nimmt Angola beim Stand von 89:83 seine letzte Auszeit. Australien hat es in den letzten Sekunden mit Stop the Clock versucht, doch die Afrikaner haben ihre Freiwürfe alle verwandelt.

Nicht zu fassen! Goulding verliert vorne den Ball und lädt Barros zum Korbleger ein. Der verfehlt das Ziel, doch von hinten kommt, wer sonst, Moreira angeflogen und stopft den Tip-In rein. 85:78 Angola! Exum antwortet postwendend mit dem Dreier. Vier Punkte Rückstand für Australien, noch 55 Sekunden zu spielen.

Tip-In Mingas, Korbleger Fortes! Gleichzeitig verballert Goulding zur Ausnahme mal einen von der Dreierlinie. Auf einmal heißt es: 81:78 für Angola. It's Crunch Time! Die letzten zwei Minuten brechen an.

Au Backe! Goulding kassiert sein viertes Foul. Und das ist nur ein Problem. Mingas legt trocken einen Punkt von der Linie nach, verwirft den zweiten, doch der Ball landet in den Händen von Moreira. Und was das bedeutet, ist klar: Zwei Punkte für Angola und die 77:76-Führung. Noch vier Minuten.

Wieder Moreira! Diesmal per Dunk! 32 Punkte, 11 Rebounds - in 25 Minuten Spielzeit. Nachricht an die Australier: Der Mann mit der Nummer 12 möchte bitte auf die Erde zurückgeholt werden. 76:73 für die Truppe aus Down Under.

Meine Herren, ist das ein geiles Duell! Auf der einen Seite heißt es zum sechsten Mal Goulding für Threeeee, auf der anderen Seite lässt Moreira seine Punkte 29 und 30 von der Freiwurflinie folgen. Ein unglaubliches Privatduell der beiden Topscorer erreicht seinen Höhepunkt.

Was wären die Aussies nur ohne diesen Goulding? Der Guard (19 Punkte, 5/8 Dreier) ist der einzige, der in seinem Team für Entlastung sorgt. Was macht auf der anderen Seite Moreira? Er punktet und punktet und punktet! 28 Zähler und 11 Rebounds für den Langen. Eine rekordverdächtige Vorstellung.

Viertelfazit: Unglaublich! Rangekämpft, plötzlich wieder mit 15 hinten gelegen und dann explodiert! Angola beendet das Viertel mit unfassbaren 34 Punkten und einem 18:5-Lauf. Moreira (24 Punkte, 11/16) ist überhaupt nicht zu stoppen und treibt den Australiern die Sorgenfalten auf die Stirn.

Machen wir 15 (!) draus! Goulding (16 Punkte, 4/5 Dreier) vollendet einen 10:0-Lauf und bringt die Truppe von der anderen Seite des Globus endgültig auf Kurs. Der Widerstand der Afrikaner scheint gebrochen.

Starke Antwort! Brock Motum bringt zwei Dreier ins Ziel, Bairstow anschließend zwei Freiwürfe. Die Aufholjagd der Angolaner wird im Keim erstickt. Es sind wieder zwölf Zähler Vorsprung für die Aussies.

Was geht denn jetzt ab? Moreira (15 Punkte, 7/11) dreht völlig am Rad, verwandelt erst den Tip-In und zieht danach zwei nette Dunks. Sechs schnelle Punkte vom Center in Folge, nur noch 50:45 für Australien, das seit Wiederbeginn vergeblich nach seinem Rhythmus sucht.

Die zweite Hälfte beginnt ähnlich wie die erste. Jumper von Moreira, Korbleger von Mingas und schon heißt es nur noch 33:42 aus Sicht der Afrikaner, denen erneut ein vielversprechender Start gelingt. Die Antwort der Australier lässt nicht lange auf sich warten. Bairstow ackert sich bis unters Brett und verwandelt den Layup. 44:34.

Halbzeitfazit: Nach 20 einseitigen Minuten und einem spektakulären Gibson-Buzzer-Beater geht Australien mit einer 42:29-Führung in die Kabine. Allein 13 Punkte von Goulding plus eine 52%ige Trefferquote (15/29) und die Reboundhoheit (19:14) lassen die Angolaner alt aussehen. Die Afrikaner erzwingen zu viele Würfe, standen noch nicht einmal an der Freiwurflinie und stehen kurz vor dem WM-Aus.

Sechs Turnover, nur 9/27 aus dem Feld und null Versuche von der Freiwurflinie. Die Offensive ist heute Angolas größtes Problem. Die Australier spielen ihren Stiefel locker runter, stehen bei 12/22 aus dem Feld und führen verdient mit 32:21. Goulding trifft in diesem Moment den nächsten Dreier und schraubt sein Punktekonto auf 10.

Chris Goulding zeigt mal kurz, was für ein begnadeter Scorer er ist. Der Guard der Australier trifft zunächst den freien Jumshot und ballert direkt danach auch den Dreier rein. Seine Punkte fünf, sechs und sieben. Dazu kommen vier Rebounds - alles bei einer Spielzeit von acht Minuten. Nicht schlecht.

Viertelfazit: Sie haben eine kleine Anlaufzeit gebraucht, mittlerweile ist Australien aber die spielbestimmende Mannschaft. Vorne läuft der Ball gut, hinten lassen sie nur wenig freie Abschlüsse zu. 50% Trefferquote stehen beim Tabellendritten im Boxscore, 39% beim Außenseiter.

21, 22, 23....und drin! Ein netter Verzweiflungsdreier von Ndoniema sorgt für das 17:19. Allerdings sind das nicht die Würfe, die man haben will. Gibson zeigt auf der anderen Seite wie es geht. Nach drei, vier schnellen Pässen steht der Guard in der Ecke frei und nagelt den Dreier rein. 22:17 für Australien, Auszeit Angola.

Angolas Quote lässt nach, die Intensität der australischen Defense nimmt zu. Und auch vorne kommen die Aussies nun immer häufiger zu guten Abschlüssen. Exum sieht die Lücke in der Zone, zieht rein und trifft den Floater trotz Foul. Auch der Bonusfreiwurf sitzt. Das Spiel ist gedreht. 17:14 für den Favoriten.

5/7 aus dem Feld, dazu 2/2 von der Dreierlinie - hätten die Angolaner nur früher so stark geschossen. Mittlerweile haben auch die Aussies ihren Rhythmus gefunden. Scharfschütze Broekhoff trifft seinen ersten von Downtown und verkürzt auf 8:12.

Die Afrikaner beweisen ein butterweiches Händchen! Costa und Ndoniema schießen zwei Dreier rein, Moreira tankt sich bis zum Ring durch und legt den Korbleger durch die Reuse. Auf der anderen Seite suchen die Australier eher untypisch den Weg zum Brett. Das funktioniert nur bedingt. 10:5 für die Afrikaner.

Auf geht's, das Spiel läuft!

Genug geredet, Zeit für Basketball! In wenigen Minuten geht die Partie auf Gran Canaria los.

Die größte Qualität der Australier ist bei dieser WM die Quote von Außen. Mit 50% verwandelter Dreier stehen sie in dieser Kategorie auf Platz eins. So schwach manchmal das Spiel unter dem Korb ist, so sehr trumpfen die Distanzschützen hier in Spanien auf. Die Angolaner sind dagegen eine Mannschaft, die über die Defense kommt bzw. kommen muss. Dem Team fehlt es vorne an guten Scorern, die der gegnerischen Verteidigung Probleme bereiten.

Die Australier stehen dagegen schon jetzt als Achtelfinalist fest. Für sie geht es "nur" noch darum, ob es am Ende Platz zwei oder drei wird. Das wiederum hängt vor allem von der Partie der Litauer gegen Slowenien (21:30 Uhr) ab. Gewinnt Slowenien, verbessern sich die Aussies noch auf Platz zwei. Das allerdings nur, wenn die Jungs aus Down Under ihrerseits Angola bezwingen. Klingt kompliziert, wird sich letztlich aber von ganz allein lösen.

Die Achtefinal-Rechnung der Afrikaner ist so einfach wie kompliziert. Sie müssen gewinnen und gleichzeitig auf einen Sieg Koreas gegen Mexiko hoffen, um die Runde der letzten 16 zu erreichen. Das Problem: Korea hat bislang alle vier Spiele verloren und trifft nun auf ein Team aus Mittelamerika, das unbedingt gewinnen muss, um weiterzukommen. Es sieht also so aus, als müssten wir uns von der Mannschaft aus Angola vorzeitig verabschieden.

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Vorrundenspieltag der Basketball-WM in Spanien. Ab 13:30 Uhr kämpft Angola gegen Australien um die letzte Chance, doch noch in das Achtelfinale einzuziehen.