Fazit:
So gewinnt der EHC Red Bull München Spiel 1 der Viertelfinalserie bei den Grizzlys Wolfsburg mit 6:3 und tut das vollauf verdient. Von Beginn an waren die Gäste im Spiel, agierten bissig, zweikampfstark und körperlich präsent. All das ließen die Hausherren vermissen und konnten froh sein, nach dem Auftaktdrittel nur zwei Tore hinten zu liegen. Danach rappelten sich die Grizzlys auf, fanden endlich ins Spiel und kamen tatsächlich zum Ausgleich. Doch in der einen Minute darauf, fiel praktisch die Entscheidung. Eiskalt schlugen die Roten Bullen zurück, stellten umgehend den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her und legten im mittleren Spielabschnitt nochmals nach. Damit waren die Weichen gestellt. Im Schlussdrittel spielte das der Meister routiniert runter, geriet vor 3.734 Zuschauer in der Eis Arena trotz eines Gegentreffers nicht ansatzweise in die Bredouille. Die Männer von Toni Söderholm zeigten über nahezu 60 Minuten eine überaus reife Leistung.

Tor für den EHC München, 3:6 durch Konrad Abeltshauser
Über die beinahe maximal mögliche Distanz von der Bande hinter dem eigenen Tor spielt Konrad Abeltshauser den Puck hoch hinaus und trifft ins verwaiste Tor. Damit ist jetzt endgültig der Deckel drauf.

Nach einem Haken bzw. Beinstellen von Luis Schinko gegen Nico Krämmer haben die Grizzly Glück, dass die fällige Strafzeit hier nicht folgt. Kurz darauf schießt Justin Feser links von der blauen Linie und trifft Ben Street im Gesicht. Immerhin kann dieser auf eigenen Füßen in die Kabine gehen.

In der Tat nisten sich die Grizzlys jetzt in der Angriffszone ein, bringen Scheiben zum Tor. Peter Mueller schießt vorbei, der Versuch von Ryan O'Connor kommt nicht durch. Anderthalb Minuten noch!

Dann zeigen sich die Grizzlys. Darren Archibald schießt aus dem rechten Bullykreis. Mathias Niederberger macht die Scheibe fest. Knapp drei Minuten sind noch auf der Uhr. Mike Stewart nimmt jetzt schon seinen Goalie Dustin Strahlmeier vom Eis. Alles oder Nichts!

München bleibt konzentriert bei der Sache und weiterhin sehr aktiv. So beschäftigt man den Gegner und hält ihn überwiegend weit vom eigenen Tor fern.

Jetzt bahnt sich mal wieder Gefahr fürs Tor der Hausherren an. Patrick Hager fährt durch den rechten Bullykreis sucht dann den Sturmkollegen Austin Ortega. Den Pass in den Slot kann dieser nicht verarbeiten.

So läuft die Strafzeit letztlich ohne zählbare Folgen ab. Mit der Rückkehr von Chris Wilkie agieren die Wolfsburger wieder vollzählig auf dem Eis.

In Überzahl können die Gäste den Sack jetzt wohl endgültig zumachen. Das Powerplay mag aber nicht so richtig in die Gänge kommen. Vielmehr gelingt es den Grizzlys, sich mehrfach zu befreien. Zeit verlieren die Niedersachsen aber natürlich dennoch.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Chris Wilkie (Grizzlys Wolfsburg)
In der neutralen Zone haut Chris Wilkie ohne Sinn und Verstand auf den Schläger von Austin Ortega und erweist seinen Grizzlys mit dieser Strafzeit einen Bärendienst.

Tor für die Grizzlys Wolfsburg, 3:5 durch Ryan O'Connor
Nach einem gewonnenen Bully von Justin Feser zieht Ryan O'Connor links in der Angriffszone ab. Der abgefälschte Schuss findet tatsächlich den Weg ins Tor. So ein wenig passiert das aus heiterem Himmel, der Treffer hat sich nicht wirklich angedeutet.

Doch da ist ja noch die gegnerische Mannschaft. Und die Roten Bullen agieren weiter sehr abgezockt, lassen dem Gegner kaum etwas zu und unternehmen selbst immer wieder etwas nach vorn. Die Balance stimmt ganz hervorragend.

Von den Rängen kommt jetzt das Signal. Die Fans versuchen, ihre Grizzlys noch einmal anzuschieben. Es muss schnell ein Tor her, damit die Niedersachsen den Glauben nicht vollends verlieren.

Natürlich lautet die oberste Devise für die Grizzlys, die Scheiben zum Tor zu bringen. Aber natürlich müssen diese Szenen auch Potenzial haben. Bei freier Sicht für Mathias Niederberger besteht allerdings wenig Aussicht auf Erfolg.

Wolfsburgs Fabio Pfohl holt halbrechts an der blauen Linie zum Schlagschuss aus. Dem stellt sich Maximilian Kastner todesmutig entgegen und blockt ab. Zumindest treten die Gastgeber jetzt mit Torabschlüssen in Erscheinung. Ryan O'Connor scheitert an Mathias Niederberger.

Allzu viel Zeit dürfen die Hausherren nicht mehr verstreichen lassen. Es muss jetzt alsbald ein Ruck durch Wolfsburgs Mannschaft gehen, wenn man hier noch eine wundersame Wendung erzwingen will.

Red Bull denkt gar nicht daran, die Sache noch aus der Hand zu geben. Nun nimmt Veit Oswald das Tor ins Visier, tanzt sich wunderbar durch. Zählbares aber gibt es auch hier nicht.

München lässt nicht nach und schon gar nicht locker, als wollten die Gäste endgültig den Deckel drauf machen. Austin Ortega hat die große Gelegenheit dazu, taucht frei vor Dustin Strahlmeier auf, scheitert aber an dessen linkem Schoner.

Mit Tempo stürmt Nikolaus Heigl über rechts in die Angriffszone und sorgt auch für den Abschluss. Dustin Strahlmeier pariert und der nachsetzende Maximilian Daubner kommt nicht zum Zug.

Patrick Hager setzt sich in der Rundung gut durch, behauptet die Scheibe und findet in halbrechter Position Maximilian Kastner. Dessen Direktschuss wehrt Dustin Strahlmeier zur Seite ab.

Drittelfazit:
Nach dem mittleren Spielabschnitt sind es inzwischen drei Tore Unterschied, jetzt liegen die Grizzlys Wolfsburg gegen den EHC Red Bull München mit 2:5 zurück. Dabei hatten die Hausherren nach dem schwachen Auftaktdrittel sehr wohl eine Reaktion gezeigt und belohnten sich tatsächlich mit zwei Treffern und dem Ausgleich. Doch die Gäste schlugen vor 3.734 Zuschauern mit Eiseskälte zurück, hatten nach genau einer Minute den Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt. Daran hatten die Grizzlys erst einmal zu kauen, fingen sich dann auch noch das erste Powerplay-Tor dieser Partie ein. Doch zum Ende des Drittels deuteten die Niedersachsen durchaus an, es dabei nicht belassen zu wollen. Aufgeben gilt nicht. Doch wenn die Roten Bullen weiter derart abgebrüht auftreten, wird es natürlich schwer.

Mathias Niederberger hat gerade keinen Schläger und sieht sich dem nächsten Schuss gegenüber. Der Goalie pariert trotzdem, schiebt dann clever das Tor aus der Verankerung und erzwingt eine Unterbrechung.

Weiter zerren die Grizzlys an den Ketten, wollen unbedingt etwas bewegen. Aus halbrechter Position haut Janik Möser drauf, verfehlt aber das Ziel. Die Niedersachsen aber bleiben dran, nisten sich dort vorn ein.

Wolfsburg zeigt eine Reaktion, taucht sehr vielversprechend im gegnerischen Drittel auf. Dort werden beste Chancen nicht genutzt. Insbesondere Andy Miele muss da eigentlich mehr draus machen.

Tor für den EHC München, 2:5 durch Trevor Parkes
Erstmals fällt ein Tor im Powerplay. Ben Street bedient auf der rechten Seite Patrick Hager. Dieser spielt mit dem Rücken zum Tor zur Mitte. Die Scheibe rutscht mit etwas Glück durch. Trevor Parkes rauscht heran, legt sich das Spielgerät in voller Bewegung auf die Rückhand und schießt aus kurzer Distanz ein.

Jetzt kommen die Grizzlys in Unterzahl mal in die Umschaltbewegung. Lucas Dumont fährt den Konter links in die Angriffszone. Den abschließenden Schuss wehrt Mathias Niederberger ab.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Luis Schinko (Grizzlys Wolfsburg)
Eben hatten die Grizzlys bei einem Stockschlag von John Ramage gegen Patrick Hager noch Glück. Nun aber gibt es die Strafe, nachdem Luis Schinko auf den Schläger von Konrad Abeltshauser gedroschen hat.

Dann senden die Hausherren mal wieder ein Lebenszeichen. Justin Feser taucht im linken Bullykreis auf und zieht ab. Der Puck verfehlt das Gehäuse von Mathias Niederberger.

Die letzten drei Treffer sind innerhalb von genau einer Minute gefallen. Und die zwei für die Gäste haben natürlich für Ernüchterung in der Eis Arena gesorgt. Da waren die Grizzlys gerade dran. Und die Münchener spielen ihr derzeitiges Powerplay dominant, ohne die letzte Zielstrebigkeit zu entwickeln. So kommen die Wolfsburger hier unbeschadet davon.

Links vor dem Tor sucht Yasin Ehliz einen Weg ins kurze Eck. Dustin Strahlmeier jedoch bleibt stabil und dichtet seinen Kasten erfolgreich ab.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Julian Chrobot (Grizzlys Wolfsburg)
Wegen übertriebener Härte gegen Nikolaus Heigl wird Julian Chrobot in die Kühlbox gebeten.

Tor für den EHC München, 2:4 durch Nico Krämmer
Direkt nach dem Powerbreak legt der Meister nach. Rechts von der blauen Linie bringt Jonathon Blum das kleine Schwarze nach einem Querpass von Konrad Abeltshauser zum Tor. Dustin Strahlmeier blockt mit dem rechten Schoner. Da aber steht schon Nico Krämmer zum Rebound bereit und befördert die Scheibe mit der Rückhand um den Torhüter herum in die Kiste.

Tor für den EHC München, 2:3 durch Chris DeSousa
Gerade 21 Sekunden nach dem Ausgleich schlagen die Gäste eiskalt zurück. Von rechts fährt Yasin Ehliz hinter dem Tor herum, spielt dann den feinen Rückhandpass in den Slot. Dort ist Chris DeSousa deutlich handlungsschneller und schießt direkt oben unter die Latte.

Tor für die Grizzlys Wolfsburg, 2:2 durch Luis Schinko
Erneut spielen die Grizzlys stark aus der eigenen Zone, John Ramage findet Luis Schinko. Im linken Bullykreis kommt dieser frei zum Schuss. Mathias Niederberger lässt den Puck nach vorn prallen. Schinko setzt nach und bugsiert das Spielgerät durch die Schoner des Goalies zum Ausgleich.

Jetzt ist bei den Grizzlys endgültig eine andere Körpersprache zu erkennen. Die Zuversicht ist da, die Niedersachsen sind endlich in dieser Partie angekommen. Und noch ist es ja längst nicht zu spät.

Tor für die Grizzlys Wolfsburg, 1:2 durch Chris Wilkie
Mit Drei auf Eins marschieren die Hausherren nach einem Pass von Fabio Pfohl in die Angriffszone. Chris Wilkie aber macht das letztlich selbst, nimmt im rechten Bullykreis ganz genau Maß. Der Handgelenkschuss zischt an der Fanghand von Mathias Niederberger vorbei oben ins kurze Eck.

Innen am linken Bullykreis zieht Chris Wilkie ab. Der in seiner Sicht behinderte Mathias Niederberger hat Glück, dass der Schuss abgefälscht wird. Kurz darauf ist der Goalie beim nächsten Wolfsburger Schuss wieder auf der Höhe.

In jedem Fall bringen die Gastgeber jetzt vermehrt Scheiben zum Tor - jetzt direkt nach einem gewonnenen Bully. Doch an Mathias Niederberger ist da kein Vorbeikommen.

Auch wenn längst nicht alles klappt, man es mitunter einfach schlecht spielt, falsche Entscheidungen trifft, die Grizzlys unternehmen etwas, wollen irgendwie in die Gänge kommen.

Dann gibt es mal eine Reaktion der Grizzlys. Ryan O'Connor kommt in haklblinker Position aussichtsreich zum Schuss. Den pariert Mathias Niederberger. O'Connor setzt nach und befördert die Scheibe aus spitzem Winkel seitlich an die Torumrandung.

Schon wieder die Gäste! Wolfsburg bekommt einfach keinen Zugriff. Im linken Bullykreis hat Austin Ortega die Übersicht, spielt nahe dem rechten Pfosten Patrick Hager frei. Dieser will es dann zu schön spielen, verweigert daher den Direktschuss und bleibt letztlich hängen.

Nach zehn Sekunden laufen die jüngsten drei Strafzeiten ab. Die erste Münchner Überzahl verstreicht also ungenutzt.

Drittelfazit:
Nach 20 Minuten liegen die Grizzlys Wolfsburg im Heimspiel gegen den EHC Red Bull München mit 0:2 zurück. Von Beginn an waren die Gäste hellwach und voll auf der Höhe, gingen beinahe zu giftig zu Werke, wie die Strafen zeigten. Doch gerade während der drei Unterzahlsituationen bewies der Titelverteidiger unglaubliche Stärke. Man ließ hinten gar nichts anbrennen. Vielmehr war eines der eigenen Tore sogar ein Shorthander. So wurden die lethargischen Grizzlys ziemlich überrollt. Offensiv fanden die Niedersachsen kaum statt. Die Torschussbilanz gestaltete sich 5:16 zuungunsten der Hausherren. Zum Ende des Auftaktdrittels fing sich das Team von Mike Stewart zumindest ein wenig, überstand knapp zwei Minuten Unterzahl unbeschadet. Dennoch muss sich da deutlich mehr tun, will der viermalige Vizemeister hier noch in die Spur finden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Björn Krupp (Grizzlys Wolfsburg)
Wegen Roughing erwischt es auch Björn Krupp. München gerät also erstmals in Überzahl.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Maximilian Daubner (EHC München)
Ebenfalls übertriebene Härte wird Maximilian Daubner angelastet.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Spencer Machacek (Grizzlys Wolfsburg)
Erneut kommt es zu Auseinandersetzungen, die von den Referees mit Strafen geahndet werden. Wegen übertriebener Härte muss Spencer Machacek runter.

Inzwischen sind wir bei 2:15 Torschüssen. Immerhin aber probieren die Hausherren jetzt etwas. Von links draußen bringt Gerrit Fauser die Scheibe mit der Rückhand zum Tor. Das ist natürlich kein Problem für Mathias Niederberger, der sicher zupackt. Doch zumindest bedeutet das einen Wolfsburger Torschuss.

München ist auch körperlich präsent, spielt mitunter sogar übermäßig aggressiv, was die Strafen belegen. Doch bei den Grizzlys ist das in der Beziehung viel zu wenig, die sind immer wieder zu weit weg von den Gegenspielern.

Im weiteren Verlauf spielen nur noch die Oberbayern. Das Geschehen läuft beinahe ausnahmslos im Wolfsburger Drittel ab. Die Grizzlys sind völlig verunsichert.

Was machen die Gastgeber denn da beim Wechsel? Auch das läuft schief. Münchens Nico Krämmer läuft ungestört ins Angriffsdrittel, legt quer ab auf Trevor Parkes. Dessen Schuss fälscht im letzten Moment Björn Krupp entscheidend ab.

Nicht zu glauben! Die Grizzlys finden gar nicht in die Partie. Es läuft nichts zusammen. Die Torschussbilanz spricht mit 10:2 für die Gäste. Und nur zur Erinnerung, die haben sechs Minuten in Unterzahl gespielt.

Tor für den EHC München, 0:2 durch Chris DeSousa
In Unterzahl fängt Konrad Abeltshauser den Puck an der eigenen blauen Linie ab und marschiert los. Der Verteidiger läuft allein auf Dustin Strahlmeier zu, scheitert am Goalie, holt sich die Scheibe aber auf der linken Seite zurück. Es folgt sein Pass in die Mitte. Dort steht Chris DeSousa vollkommen frei und schießt ein.

So gut das Red Bull im Penaltykilling bisher macht, überstrapazieren sollte man das mit den Strafen nicht - auch wenn das aktuell wieder gut für München läuft.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Veit Oswald (EHC München)
Schon setzt es die nächste Strafzeit. Diesmal erwischt es Veit Oswald wegen Stockschlags. Zum dritten Mal geraten die Gäste in Unterzahl.

Tor für den EHC München, 0:1 durch Patrick Hager
Eine Strafzeit ist angezeigt gegen die Grizzlys. Mathias Niederberger eilt zugunsten eines zusätzlichen Münchner Feldspielers vom Eis. Austin Ortega spielt rechts raus zu Maximilian Kastner. Dieser passt in die Mitte. Dort schließt Patrick Hager im Liegen ab, befindet sich dabei fast unter dem Gegenspieler Andy Miele. Die Scheibe rutscht ins linke Eck. Auf dem Eis entscheiden die Referees auf kein Tor, wollen die Strafe gegen Miele aussprechen. Bei der Ansicht der Videoaufnahmen kommen die Unparteiischen dann zu einem anderen Schluss. Nach der angezeigten Strafe hatte Wolfsburg keine Puckkontrolle, so findet der Treffer doch Anerkennung.

Diesmal verpufft das Wolfsburger Powerplay vollkommen wirkungslos. München spielt die Unterzahl erneut bärenstark, lässt hinten überhaupt nichts anbrennen. Und dann kehrt Ryan McKiernan schon zurück.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ryan McKiernan (EHC München)
Wegen eines Stockchecks gegen Luis Schinko muss sich Ryan McKiernan auf der Strafbank einfinden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Darren Archibald (Grizzlys Wolfsburg)
Also muss auch Darren Archibald wegen Roughing raus.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jonathon Blum (EHC München)
Im Anschluss an den Check geraten unter anderem Jonathon Blum und Darren Archibald aneinander. Für beide gibt es zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte.

Schon setzt es den nächsten krachenden Check. Wolfsburgs Ryan O'Connor befördert Nico Krämmer vehement über die Bande auf die Bank. Dabei war der noch gar nicht mit Wechseln dran.

Hinter dem Tor führt Peter Mueller die Scheibe, spielt in den linken Bullykreis. Dort bringt Andy Miele den Onetimer an. Der Schuss zischt am langen Eck vorbei. Kurz darauf dürfen die Roten Bullen ihre Reihen wieder auffüllen.

Dann scheppert es heftig. In der neutralen Zone fährt Münchens Chris DeSousa einen harten, aber fairen Check gegen John Ramage. Der verliert seinen Helm und muss sich auf der Bank dann erst einmal sammeln.

Richtig Fahrt nimmt das Wolfsburger Überzahlspiel noch nicht auf. Immer wieder können sich die Münchener befreien und haben gar nichts auszustehen. Clever nehmen die Gäste Zeit von der Uhr.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrew MacWilliam (EHC München)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Andrew MacWilliam nach einem Halten gegen Julian Chrobot einfinden.

Erste Torchance! Patrick Hager führt rechts in der Angriffszone den Puck, hat den Kopf oben und spielten den feinen Pass in die Mitte. Vor dem Tor taucht Maximilian Kastner ganz frei auf, nimmt das Hartgummi mit dem Schlittschuh an und schließt mit der Rückhand aus kurzer Distanz ab. Dustin Strahlmeier rettet für Wolfsburg.

Lange wird nicht gefackelt. Nach wenigen Sekunden kommen die Hausherren zum Abschluss. Den Schuss von Peter Mueller hält Mathias Niederberger sicher. Da wollen sich die Gäste auch nicht lange bitten lassen. Konrad Abeltshauser bringt die Scheibe wenig später zum Tor. Dustin Strahlmeier wehrt mit der Stockhand ab.

Für Ordnung auf den Eis sollen heute André Schrader und Marian Rohatsch sorgen. Den beiden Schiedsrichtern gehen an den Linien Tom Giesen und Jan-Philipp Priebsch zur Hand.

In der Torwartfrage herrschten auf beiden Seiten schon während er Hauptrunde klare Verhältnisse. Mit jeweils 41 Einsätzen waren Dustin Strahlmeier auf Wolfsburger und Mathias Niederberger auf Münchner Seite jeweils die klare Nummer eins und stehen auch heute zwischen den Pfosten. Interessanterweise lagen beide mit knapp 91 Prozent Fangquote nahezu gleichauf. Ebenfalls erstaunlich ist, dass Grizzlys-Backup Hannibal Weitzmann statistisch (Gegentorschnitt und Fangquote) der beste Goalie der Liga war – bei allerdings nur elf absolvierten Spielen.

Schauen wir noch auf die aktuelle Form. Beide Teams kassierten zum Ausklang der regulären Saison zwei Niederlagen, die Grizzlys eine davon zu Hause gegen Nürnberg (2:4). Die Roten Bullen verloren zwei Heimpartien, siegten davor aber in ihrem letzten Auswärtsspiel 3:1 in Iserlohn und davor auch in Frankfurt (5:4). Das letzte erfolglose Gastspiel hatte man Ende Februar in Nürnberg (1:2). Wolfsburgs letzter Sieg zu Hause gelang Anfang März gegen Köln (5:0).

Was die bisherigen Duelle in dieser Saison betrifft, so nahmen sich beide Teams nicht viel. Den Anfang machten zwei Partien in München, die erste gewannen die Grizzlys 1:0, danach siegte RB 2:1. 20 Tage später behaupteten sich die Bullen Ende Dezember auch in Wolfsburg (3:2). Die letzte Begegnung stieg Anfang Februar in der Eis Arena, die Hausherren setzten sich mit 2:0 durch.

Auch defensiv waren die Roten Bullen im Saisonverlauf ein klein wenig besser, kassierten 134 Gegentreffer – gegenüber den 145 der Grizzlys. Also wagen wir einen Blick auf die Special-Teams. Im Powerplay liegen beide Mannschaften tatsächlich wahnsinnig eng beieinander (um die 20 Prozent) – die Niedersachsen erzielten 35 Überzahltore, die Oberbayern eins mehr. Einzig im Penaltykilling trennte sich die Spreu recht deutlich vom Weizen. Red Bull war hier die Nummer zwei der Liga (87 Prozent). Dagegen brachten die Wolfsburger keine 78 Prozent zustande. Nur drei Ligakonkurrenten wiesen schlechtere Werte auf. Bei den Strafzeiten lag man mit um die 500 Minuten in der Rangliste direkt beieinander.

Mit Blick auf die Hauptrundentabelle hat hier der Vierte den Fünften zu Gast. Durch das um einen Punkt bessere Abschneiden haben sich die Grizzlys das Heimrecht gesichert, dürfen die Best-of-seven-Serie somit auch eröffnen. Mit Blick auf die Zahlen lässt sich ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Beide Klubs fuhren während der Saison 28 Siege ein – bei 24 Niederlagen. Selbst bei den erzielten Toren lag man beinahe gleichauf – 152 für Wolfsburg, 156 für München.