Fazit:
Der EHC München geht auch im dritten Spiel der Serie als verdienter Sieger vom Platz. Die Erfahrung von Akteuren wie Patrick Hager, der heute seine Serientore Drei und Vier erzielte, sowie von Nico Krämmer, der so gut wie alles wegblockte, machte sich heute bemerkbar. 40:31 Torschüsse für München sowie eine höhere Zweikampf- und Bullyquote stehen für die Oberbayern letztlich zu Buche. Die Grizzlys spielten ein starkes erstes Drittel, ab dem Mittelabschnitt ging es mit der Leistung der Niedersachsen aber wieder steil bergab. Noch nie hat es eine Mannschaft in den DEL-Playoffs geschafft, einen 0:3-Serienrückstand noch zu drehen. In der aktuellen Form ist das den Grizzlys auch überhaupt nicht zuzutrauen.

Beim Bully sind sich die Protagonisten nicht ganz einig. Mike Stewart nutzt die kurze Unterbrechung, um seinen Schützlingen weitere Anweisungen mitzugeben.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 3:4 durch Darren Archibald
Darren Archibald fälscht einen Weitschuss von Andy Miele entscheidend ab! Es stehen jedoch nur noch 16,9 Sekunden auf der Uhr.

München verteidigt sehr konservativ, steht tief hintendrin. Die Oberbayern scheinen gar nicht daran zu denken, den entscheidenden Empty-Netter zu erzielen. Stattdessen lassen sie hinten überhaupt nichts zu.

So etwas darf in dieser Situation nicht passieren: Peter Mueller leistet sich einen Stoppfehler.

Mike Stewart holt seine Schützlinge zu einer Auszeit zu sich. Zwei Minuten und dreizehn Sekunden stehen noch auf der Uhr.

Andy Miele mit einem tückischen Schuss aus dem Hinterhalt. Doch auch der Versuch wird geblockt und landet im Fangnetz.

Die Grizzlys finden in die Formation, doch München blockt weiterhin alles weg.

Weitzmann geht vom Eis! Jetzt heißt es aus Wolfsburger Sicht alles oder nichts

Wieder Weitzmann, der den nächsten Münchner Alleingang vereitelt! Die Rettungsaktionen des Tormannes sind schön und gut, doch Wolfsburg braucht zwei Tore. Wahrscheinlich wird Weitzmann das Eis bald verlassen.

Maximilian Kastner legt quer für Chris DeSousa, der einen schwierigen Schuss gegen die Laufrichtung von Hannibal Weitzmann abgibt. Ohne den stark aufgelegten Goalie wäre die Messe wohl schon längst gelesen.

Fabio Pfohl dringt von links Richtung gegnerischen Kasten und scheint Mathias Niederberger in der Halsgegend erwischt zu haben. Der Goalie kann aber weitermachen.

Die Zeit verrinnt unentwegt, für eine Playoff-Partie hat das Spiel allgemein wenig Unterbrechungen. München verwaltet den Vorsprung weiterhin geschickt.

Wie im Penaltyschießen läuft Nico Krämmer nach einem Scheibengewinn frei auf den Kasten von Hannibal Weitzmann zu. Emil Johansson läuft hinterher und wäre auch noch eine Anspielstation. Doch Krämmer macht es selbst und scheitert am Goalie! Das wäre die Vorentscheidung gewesen.

Eine knappe Minute geht es im Vier-gegen-Vier weiter, ehe die Gäste in Überzahl agieren dürfen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Peter Mueller (Grizzlys Wolfsburg)
Das war es auch schon wieder mit dem Powerplay. Peter Mueller muss wegen eines Beinstellens gegen Yasin Ehliz auf die Strafbank.

Patrick Hager wirft sich in ein Geschoss von Chris Wilkie. Unglaublich, was die Münchner heute alles wegblocken.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Veit Oswald (EHC München)
Die Chance für die Grizzlys, um zu verkürzen. Allerdings haben sie heute noch nicht im Powerplay getroffen.

Nächster gruseliger Fehlpass der Hausherren. Yasin Ehliz ist auf und davon und wird erst im letzten Augenblick von Fabio Pfohl gestellt.

Mit dem alten Zwei-Tore-Abstand geht es ins Powerbreak.

Tor für EHC München, 2:4 durch Ben Street
Der Treffer zählt! Er geht allerdings nicht auf das Konto vom im Slot lauernden Trevor Parkes, sondern des eigentlichen Assistgebers Ben Street. Denn John Ramage hatte die Scheibe unglücklich in den eigenen Kasten verlängert.

Was ist überhaupt geschehen? Trevor Parkes verlängerte einen Pass von rechts in die Maschen. Überprüft wird wohl eine mögliche Torhüterbehinderung.

Es geht zum Videobeweis, doch die On-Ice-Enstscheidung lautet Tor für München.

Die Scheibe liegt im Wolfsburger Tor, aber es herrscht ein wenig Verwirrung!

Plötzlich wird es wieder laut in der Eisarena im Allerpark. Auch die Körpersprache der Hausherren ist gleich eine komplett andere.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 2:3 durch Justin Feser
Es wird doch noch einmal spannend! Luis Schinko hält von hinter dem rechten Bullykreis drauf. Justin Feser steht goldrichtig und löffelt Mathias Niederberger das Spielgerät durch die Beine. Das Tor kommt komplett aus dem Nichts, doch das wird den Grizzlys egal sein!

Das Spiel plätschert so ein wenig vor sich hin. München hat alles unter Kontrolle, auf Wolfsburger Seite ist weiterhin kein Aufbäumen zu erkennen.

Die Zweikampf- und Bullyquote sprechen weiterhin für die Münchner. Schon allein deshalb verfügen die Red Bulls auch über den größeren Puckbesitz.

Auch das Powerplay der Grizzlys ist nicht wirklich überzeugend. Außer einem Schuss aus spitzem Winkel von Darren Archibald kommt nicht viel herum.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrick Hager (EHC München)
Darren Archibald fällt im Zweikampf mit Patrick Hager sehr leicht.

Das dritte Drittel läuft! Die Hausherren spielen nun wieder auf die eigenen Fans zu.

Drittelfazit:
Der EHC München hat die Serie weiterhin fest in seiner Hand - mit drei Toren und einer Schussstatistik von 22:5 stellen die Oberbayern die Vormachtstellung im zweiten Drittel wieder her. Patrick Hager ist mit seinen Toren Drei und Vier bislang der Mann der Serie, Jonathon Blum ist mit nun schon vier Assists ebenfalls gut dabei. Kommt von den Grizzlys noch was? Die nächsten 20 Minuten stellen wohl schon die letzte Chance dar, in der Serie noch einmal zurückzukommen.

Die Gäste aus Oberbayern bleiben im Vorwärtsgang, von einem Aufbäumen der Grizzlys ist nichts zu erkennen. In diesem zweiten Drittel geht es nur noch um Schadensbegrenzung.

Veit Oswald läuft alleine auf den Kasten zu, verzieht aber. Wolfsburg droht auseinanderzufallen.

Tor für EHC München, 1:3 durch Patrick Hager
Patrick Hager mit seinem vierten Tor in dieser Serie! München findet sofort in die Formation. Ben Street spielt quer durch den Slot zu Markus Eisenschmid, der direkt abzieht. Den Abpraller sieht Patrick Hager nicht einmal richtig, trotzdem bugsiert er die Scheibe irgendwie über die Linie. Da bemerkt man seine 17 Jahre DEL-Erfahrung!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Laurin Braun (Grizzlys Wolfsburg)
Wohl ohne Absicht landet der Schläger von Laurin Braun im Gesicht von Chris DeSousa. Wolfsburg sieht auch in dieser Szene unglücklich aus.

Um ein Haar kann Chris DeSousa frei einschieben, Hannibal Weitzmann nimmt ihm gerade noch die Scheibe vom Schläger.

Starker Scheibengewinn von Spencer Machacek, doch der Pass rechts raus zu Andy Miele gerät viel zu lang. Ein Raunen geht durch das Publikum.

Gerrit Fauser kann nach seinem Block wieder mitwirken, steht nach längerer Behandlungspause wieder auf dem Eis.

Die Aktionen der Grizzlys sind mittlerweile wieder sehr halbgar geworden. Nun ähnelt das Geschehen wieder dem der Spiele Eins und Zwei.

Mit Ablauf der Strafzeit wird es noch einmal gefährlich. Björn Krupp kann nur unzureichend klären und Chris DeSousa stochert vor dem Kasten nach. Im Nachgang kommt es zum ersten leichteren Gerangel in der Begegnung.

Wolfsburg hält die Gefahr vom eigenen Kasten weg. Allerdings hat man auch ein wenig das Gefühl, dass München das Powerplay mit der Führung im Rücken ruhiger angehen lässt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Spencer Machacek (Grizzlys Wolfsburg)
Es kommt noch dicker für die Allerstädter: Der Kapitän muss für zwei Minuten in die Kühlbox. Nach dem Powerbreak geht es mit Powerplay München weiter.

Zwei-auf-Eins-Gelegenheit für die Grizzlys. Der Pass von Laurin Braun auf Darren Archibald gerät allerdings ein wenig zu stramm. Archibald kommt gerade noch mit der Schlägerspitze dran und trifft mit der Rückhand das Außennetz.

Nun wirkt Wolfsburg tatsächlich geschockt, auch auf den Rängen ist es mittlerweile deutlich ruhiger.

Tor für EHC München, 1:2 durch Patrick Hager
München dreht das Spiel! In einer Zwei-auf-Eins-Situation legt Jonathon Blum mit etwas Glück für Patrick Hager quer. Das DEL-Urgestein legt sich die Scheibe auf die Rückhand und überwindet Hannibal Weitzmann im kurzen Eck. Somit hat Hager in jedem der drei Spiele der Serie jeweils ein Tor erzielt!

Wolfsburg wirkt nach dem überraschenden Ausgleichstreffer keineswegs geschockt, findet momentan aber auch kaum einen Weg vor das gegnerische Tor.

Gerrit Fauser befindet sich nach dem schmerzhaften Block auf dem Weg in die Kabine.

Chancen auf beiden Seiten! Erst versucht es Konrad Abeltshauser ebenfalls von der blauen Linie, doch Gerrit Fauser wirft sich mit vollem Körpereinsatz in den Schuss und krümmt sich vor Schmerzen. Auf der Gegenseite lässt sich Chris Wilkie noch zu weit abdrängen und trifft nur das Außennetz.

Tor für EHC München, 1:1 durch Adam Almquist
Das Tor fällt jedoch auf der anderen Seite. Adam Almquist, der erst neu in den Kader gerückt ist, trifft von der blauen Linie durch den dichten Spielerpulk hindurch ins lange Eck. Hannibal Weitzmann ist die Sicht komplett versperrt.

Mathias Niederberger ist bereits geschlagen, da donnert Matt White die Scheibe aus dem Slot heraus am rechten Winkeleck vorbei! Wolfsburg erwischt hier eindeutig den besseren Start.

Wieder agieren die Niedersachsen in Überzahl sehr schwungvoll, doch immer wirft sich noch ein Münchner in den Schuss.

Wolfsburg gewinnt das Auftaktbully und kann somit gleich das noch einminütige Powerplay aufziehen.

Drittelfazit:
Die Grizzlys zeigen sich im Vergleich zu den ersten beiden Aufeinandertreffen stark verbessert und lassen München kaum Luft zum Atmen. Sinnbildlich war der Führungstreffer, als Trevor Parkes an der Bande unter Druck gesetzt wurde und Matt White einen Bilderbuchkonter verwertete.

Die Grizzlys befinden sich nun in Überzahl und werden die numerische Überlegenheit auch in den Mittelabschnitt nehmen.

Darren Archibald und Justin Feser haben viel Platz und versuchen den Doppelpass, doch das letzte Zuspiel war wohl eines zu viel.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Les Lancaster (EHC München)
München spielt die Überzahl nicht gut aus, kassiert sogar noch den Konter durch Gerrit Fauser. Les Lancaster kann den Angreifer nur mit den Armen aufhalten und muss nun selbst auf die Strafbank!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andy Miele (Grizzlys Wolfsburg)
Erste Strafe gegen einen Wolfsburger. Andy Miele hakt an der Bande nach.

Les Lancaster versucht, sich hinter dem Tor über die Bande zu befreien. Doch der Puck gerät zu kurz und wird von Matt White abgefangen, der sofort Laurin Braun in Szene setzt. Mathias Niederberger hält den One-timer aber.

Darren Archibald geht an der Bande gut nach, fährt den Check zu Ende und holt sich den Puck. Bislang legt Wolfsburg das berüchtigte Grizzlys-Hockey an den Tag.

Auf der Gegenseite versucht es Spencer Machacek frech im Alleingang. Doch Andrew MacWilliam räumt den Wolfsburger Kapitän resolut ab.

Riesenchance für München! Chris DeSousa steht im Slot einfach nur genau richtig und bekommt einen Abpraller vor den Schläger. Mit der Rückhand kann der Ex-Wolfsburger Hannibal Weitzmann aber nicht überwinden.

Es geht ins Powerbreak. Zeit zum Durchatmen nach zwölf aufreibenden Minuten.

Aus dem linken Bullykreis hat Chris Wilkie für einen kurzen Moment das leere Tor vor sich, doch wirft sich gerade noch dazwischen. Die zweite Minute des Wolfsburger Powerplays wird noch richtig stark, bleibt letztlich aber ertraglos.

Wolfsburg braucht trotz Überzahl lange, um aus dem eigenen Drittel zu finden. Und auch dann kann sich München erst einmal befreien.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrew MacWilliam (EHC München)
Der Verteidiger hält gegen Matt White den Schläger raus, erstes Powerplay der Partie!

Nun aber fast ein Eigentor von Weitzmann, der die Scheibe spektakulär aus der Luft fischen will und an die Oberkante der Latte lenkt! Das wäre fast schief gegangen.

Der Torwartwechsel hat sich schon jetzt gelohnt. Veit Oswald hält aus der zweiten Reihe drauf, Hannibal Weitzmann hält trotz verdeckter Sicht die Fanghand hin.

Auch heute wirken die Grizzlys defensiv nicht immer sattelfest. Hannibal Weitzmann musste schon ein paar Mal retten.

Was für ein Start in die Begegnung! Mal sehen, wie lange die beiden Teams die hohe Intensität aufrechterhalten können.

Direkt im Gegenzug die Riesenchance für München! Patrick Hager wird im Slot sträflich allein gelassen, kann Hannibal Weitzmann aber nicht überwinden.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 1:0 durch Matt White
Die frühe Führung für die Hausherren! Trevor Parkes leistet sich an der Bande einen folgenschweren Scheibenverlust. Fabio Pfohl schaltet schnell und schickt mit einem Diagonalpass Matt White auf die Reise, der frei vor Mathias Niederberger in das rechte Winkeleck trifft!

Für München wird es darum gehen, die ersten Minuten schadenfrei zu überstehen. Wolfsburg scheint sich eine Menge vorgenommen zu haben.

Die Grizzlys beginnen schwungvoll, auch auf den Rängen ist eine Menge los. Andy Miele schiebt sich an den rechten Pfosten, kann Mathias Niederberger aus spitzem Winkel aber nicht überwinden.

Der erste Puck fällt! Beide Teams treten in ihren traditionellen Farben an.

Am Sonntag um 16:30 Uhr wird das vierte Spiel der Serie steigen. Womöglich steht dann der Halbfinalist bereits fest. Falls nicht, dann geht es im Zwei-Tages-Rhythmus am Dienstag, Donnerstag und Samstag weiter.

Die kompletten Aufstellungen: Wolfsburg beginnt mit Hannibal Weitzmann, John Ramage, Fabio Pfohl, Chris Wilkie, Peter Mueller und Darren Archibald. Für München starten Mathias Niederberger, Jonathon Blum, Konrad Abeltshauser, Trevor Parkes, Ben Street und Nico Krämmer.

Die Hoffnungen bei den Grizzlys dürften heute auf Hannibal Weitzmann ruhen. Mit der eigentlichen Nummer Zwei im Tor gewann Wolfsburg zehn von elf Spielen, Weitzmann verfügt mit einer Fangquote von 93,79 Prozent über die besten Stats der DEL.

Im Gegensatz zu den Grizzlys herrscht auf Münchner Seite personelle Konstanz. Adam Almquist spielt heute für Ryan McKiernan - das ist die erste Kaderveränderung in der Serie überhaupt. In den ersten beiden Begegnungen glänzten die Oberbayern immer wieder durch Doppelschläge: In Spiel Zwei fielen das 3:3 und das 4:3 sowie das 5:3 und das 6:3 jeweils innerhalb einer Minute.

Dass Mike Stewart seine Playoffformation noch nicht gefunden hat, wird nicht nur aufgrund des Torwartwechsels deutlich. Zwischen Spiel Eins und Spiel Zwei stellte der kanadische Coach seine Reihen komplett um. Peter Mueller agierte plötzlich als Center, während J.C. Beaudin komplett aus dem Kader rutschte. Dabei war Beaudin während der Hauptrunde noch eine wichtige Stütze.

3:6 und 3:7 - mit dreizehn Gegentoren in nur zwei Spielen sind die Grizzlys denkbar schlecht in die Playoffs gestartet. Gegen Angstgegner München muss heute vor allem die defensive Zuordnung besser werden - insbesondere in Spiel Zwei ließen die Niedersachsen immer wieder die blaue Linie offen, zudem erwischte Dustin Strahlmeier nicht seinen besten Tag. Heute hütet Hannibal Weitzmann den Kasten.