Fazit:
In einem nur teilweise ansehnlichen, aber bis zum Schluss spannenden Spiel besiegt Weißrussland Lettland mit 3:1 und zieht in die Play-Offs ein. Die Hausherren zitterten sich nach zwei frühen Toren durch das Spiel und hatten wiederholt Glück, dass die Balten den Ausgleich verpassten. Das Team der Gastgeber holt also die drei Punkte, die die Qualifikation für das Viertelfinale sicherstellen, und feierte entsprechend noch auf dem Eis. Lettland muss gegen die bereits ausgeschiedene Schweiz (morgen, 15.45 Uhr) zwei Punkte holen, um noch an Finnland vorbeizuziehen. Das Spiel ´gegen das russische Bruderland am morgigen Abend um 19.45 Uhr kann Weißrussland nun ganz entspannt angehen. Für heute war's das mit der Eishockey-WM, Ihnen noch einen schönen Abend!

Kaspars Daugaviņš ist mit der Nicht-Tor-Entscheidung überhaupt nicht einverstanden und verlässt zeternd das Eis. Da knallt auch eine Tür - man möchte jetzt nicht mit ihm in einer Kabine sein.

Tooor für Weißrussland, 1:3 durch Sergei KostitsynLettland bekommt die Scheibe einfach nicht rein und am Ende hat Sergei Kostitsyn freie Bahn. Das Tor ist leer, der Stürmer macht das Tor, und Weißrussland steht im Viertelfinale!

Tor für Lettland! Aber es zählt nicht! Die Letten spielen ihre Überzahl gut aus und Daugaviņš auf halblinks frei. Der Stürmer trifft mit einem Schlenzer in rechte Eck - Meija steht knapp im Torraum. Die Schiedsrichter haben es gesehen und versagen dem Treffer die Anerkennung!

Sofort brennt die Hütte! Masaļskis ist vom Eis, also hat Lettland nun sechs gegen vier Feldspieler. Irgendein Abwehrspieler wischt die Scheibe aber noch vom Tor weg, sodass der Puck nicht ins Tor rutscht.

Vladimir Denisov hilft kräftig mit! Der Weißrusse prügelt die Scheibe über die Bande und muss wegen Zeitspiels vom Eis. Lettland hat fast die komplette restliche Zeit lang Überzahlspiel.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Vladimir Denisov (Weißrussland)

Zwei Minuten bleiben Lettland, um den Ausgleich zu erzielen und den ersten Play-Off-Einzug seit 2009 perfekt zu machen.

Um ein Haar fällt der Ausgleich! Mārtiņš Cipulis bekommt einen Pass von links, nimmt die Scheibe kurz an, dreht sich und zieht mit der Rückhand auf den langen Winkel. Das Gerät streicht knapp am rechten oberen Eck vorbei.

Nach einem harmlosen Distanzschuss hakelt Alexander Kitarov nach und verhilft den Letten nochmals zum Powerplay.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Kitarov (Weißrussland)

Andererseits stehen die Gastgeber tief und lassen ihrerseits kaum noch etwas zu. Weißrussland will das Ergebnis über die Zeit bringen.

Das weißrussische Überzahlspiel wirkt uninspiriert, fast ratlos. Lettland verteidigt konsequent und verhindert so auch nur eine gute Chance der Weißen. Aber: Stand jetzt können diese sich das leisten. Die Balten müssen noch mindestens einen Treffer erzielen.

Laviņš hatte versucht, Stas bei dessen Chance aufzuhalten, und sich damit eine Verschnaufpause in der Kühlbox verdient.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Rodrigo Laviņš (Lettland)

Die Entscheidung wird vertagt! Andrei Stas wird gut eingesetzt und stürmt von rechts auf das Tor. Der Winkel ist spitz, deshalb legt sich der Stürmer den Puck noch einmal nach links. Edgars Masaļskis fährt die rechte Hand aus und verhindert mit dieser blitzschnellen Reaktion den Schuss auf das leere Tor.

Mikhail Grabovski kann kontern, gibt die Scheibe aber durch eine Unkonzentriertheit wieder her. Die Partie ist etwas verflacht, beide Teams können das Tempo vom Anfang nicht halten.

Direkt eine Top-Chance für das Team vom Baltikum! Kristaps Sotnieks ist völlig frei, aber Weißrussland übersteht diese Schrecksekunde kurz nach Wiederanpfiff: Der Puck driftet rechts am Tor vorbei. Anschließend scheitert Kaspars Daugaviņš an Kevin Lalande. Kann Weißrussland wieder eine Schippe drauflegen?

Weißrussland muss den knappen Vorsprung noch zwanzig Minuten über die Zeit bringen, ehe der Viertelfinaleinzug unter Dach und Fach ist. Lettland wehrt sich - das letzte Drittel hat begonnen!

Drittelfazit:
Nachdem das erste Drittel den Gastgebern gehörte, kamen die Letten hellwach aus der Kabine und ließen das aggressive Spiel der Weißrussen nicht mehr zu. Konsequenterweise fiel Mitte des Drittels der Anschlusstreffer für die Roten, denen der Ausgleich allerdings nicht mehr gelang. Lettland geht immerhin mit dem Vorteil von eineinhalb Minuten verbleibendem Überzahlspiel in das Schlussdrittel. Sollte Weißrussland aber zu der Form der ersten zwanzig Minuten zurückfinden, wird es schwer für das Team von Coach Ted Nolan.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ivan Usenko (Weißrussland)

Andrei Kostitsyn hat nach starkem Einsatz von Alexei Kalyuzhny die Chance, den alten Vorsprung wieder herzustellen. Edgars Masaļskis macht aber keine Ecke auf. Das 1:2 bleibt bestehen.

Das Spiel hat sich komplett gedreht. Obwohl es noch 2:1 für die Gastgeber steht, beherrschen die Roten das Spiel. Wieder muss Kevin Lalande einen Rückhandschuss von Ronalds Ķēniņš aus aussichtsreicher Position klären.

Tooor für Lettland, 1:2 durch Artūrs Kulda
Die Stärke der Letten ist zurück! Im Fünf-gegen-Drei hat die Offensive viel Platz. Am rechten Punkt wird Artūrs Kulda durch einen Querpass von Aleksandrs Ņiživijs freigespielt und zieht per Direktabnahme ab. Die Scheibe rauscht ins kurze Eck - Lettland bestraft das nachlassende Engagement der Weißrussen im zweiten Drittel!

Fast zwei komplette Minuten muss Weißrussland in doppelter Unterzahl überstehen, weil Sergei Kostitsyn (Stockschlag) und Alexei Yefimenko (Halten) kurz nacheinander in die Box geschickt werden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Kostitsyn (Weißrussland)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexei Yefimenko (Weißrussland)

In ihren Powerplays entwickeln die Weißrussen kaum nennenswerte Gefahr vor Masaļskis' Tor. Auch diese Überzahl verstreicht ungenutzt. Eine Großchance erspielen sich die Gastgeber - der Keeper legt sich auf den Boden und verhindert das dritte Gegentor durch eine starke Parade.

Ivan Usenko kämpft hinter dem eigenen Tor um die Scheibe und such das Spielgerät. Daher sieht der Weiße Maris Jass nicht, der voll auf ihn zuhält und den Verteidiger mit einem heftigen Check gegen die Kopf- und Halsgegend umrammt. Die Fans sind empört, Jass wird mit neben den zwei Minuten für das Team mit einer zehnminütigen Einzelstrafe belegt. Usenko muss zunächst behandelt werden.

Kleine Strafe + Disziplinarstrafe (2 + 10 Minuten) für Maris Jass (Lettland)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Miķelis Rēdlihs (Lettland)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kirill Gotovets (Weißrussland)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Juris Štāls (Lettland)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Kitarov (Weißrussland)

Wilde Szenen auf dem Eis! Erst erspielen sich die Gastgeber eine gute Doppelchance, bekommen aber auch die freie Scheibe nicht im Tor unter. Dabei fällt Kirill Gotovets auf Torwart Edgars Masaļskis und wird sofort von dessen Teamkollegen Miķelis Rēdlihs weggeschubst. Das setzt eine Menge überschüssiger Kraft frei, die beide Teams zum Schlagabtausch nutzen. Das Spiel wird unterbrochen, die Referees beraten über die auszusprechenden Strafen.

Mikhail Grabovski probiert einen zügigen Vorstoß durch die Mitte und wird von einem spektakulären Check zu Fall gebracht. Artūrs Kulda kniet aber nur im Laufweg des Weißrussen und lässt diesen über seine Hüfte springen. Die Schiedsrichter zeigen sofort "Kein Foul!" an.

Der gute Beginn wird von einer erneuten Strafe unterbrochen. An der Bande umarmt Laviņš seinen Gegenspieler nicht nur freundschaftlich. Dafür muss der Routinier in die Kühlbox.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Rodrigo Laviņš (Lettland)

Die Balten spielen nun mutiger auf und bringen die Weißrussen sogar in Unterzahl kurz in Bedrängnis.

Völlig überflüssiges Foul von Georgijs Pujacs. Der Verteidiger schubst Andrei Stas von hinten gegen die Bande, woraufhin der Weißrusse zur Bank humpelt und erst einmal raus muss. Sein Team bekommt damit das erste Überzahlspiel des zweiten Drittels zugesprochen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Georgijs Pujacs (Lettland)

Die Minsk Arena meldet sich zurück. Weiter geht es mit mutigen Letten, die sich einer robusten Defensive gegenübersehen.

Drittelfazit:
Durch einen frühen Doppelschlag führt Weißrussland 2:0 gegen Lettland. Die Gastgeber spielen aggressiv, sind körperlich präsenter und wirken bis in die Haarspitzen motiviert. Somit ist die Führung verdient, auch wenn die Balten gegen Ende des Drittels etwas besser in die Partie kamen und ihr gutes Kombinationsspiel andeuteten. Wenn Lettland das mit in die nächsten 20 Minuten nehmen kann, geht hier noch etwas für den derzeitigen Tabellenfünften.

Die Roten weisen das effektivste Powerplay-Spiel aller WM-Teams auf. Der erste Versuch am heutigen Abend wird aber trotz einer schönen Passstafette über die linke Seite nicht erfolgreich abgeschlossen, weil Ronalds Ķēniņš trotz hervorragender Schussposition wieder an Kevin Lalande scheitert.

Nach seiner zwischenzeitlichen Auswechlung steht Edgars Masaļskis wieder zwischen den Pfosten. Nach einem weiten Schlag der Gastgeber kommt der Keeper aus dem Kasten und wird prompt von Alexei Yefimenko mit einem Check von hinten zu Fall gebracht. Der Weißrusse wird dafür mit zwei Minuten belegt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexei Yefimenko (Weißrussland)

Das erste Powerplay des Tages geht an Weißrussland. Mārtiņš Cipulis wird für seinen überharten Einsatz an der Bande vom Eis geschickt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mārtiņš Cipulis (Lettland)

Mit einem harten Check holen sich die Letten den Puck im neutralen Drittel. Guntis Galviņš fährt den schnellen Konter und schließt von links ab. Nach einigen Minuten wird Kevin Lalande wieder ernsthaft geprüft, ist aber noch nicht eingeschlafen. Ohnehin sollten sich die Weißrussen noch nicht zu sicher sein. Mehr als 45 Minuten sind noch zu gehen und angesichts dessen sind zwei Tore noch lange kein beruhigender Vorsprung.

Die in Rot spielenden Balten müssen sich schnell wieder sammeln und ins Spiel zurückkämpfen. Vor dieser tobenden Kulisse wird das nicht einfach.

Tooor für Weißrussland, 0:2 durch Mikhail Grabovski
Weißrussland schiebt gleich noch eines hinterher! Mikhail Grabovski bekommt die Scheibe rechts an der blauen Linie und setzt zum Solo an. Der Stürmer zieht unwiderstehlich in Richtung Tor, schlägt vor Edgars Masaļskis noch einen Haken und knallt die Scheibe links am Keeper vorbei! 2:0 Weißrussland - was geht noch bei Lettland?

Tooor für Weißrussland, 0:1 durch Geoff Platt
Schon ist es passiert! Andrei Stas legt zurück auf den freistehenden Geoff Platt. Der eingebürgerte Kanadier steht an der Blauen und zieht den Schuss ins rechte Eck. Edgars Masaļskis hat freie Sicht, reagiert aber nicht schnell genug. Damit hat Weißrussland alle Trümpfe in der Hand!

Oleg Yevenko erobert die Scheibe an der rechten Bande, geht noch ein paar Meter und zieht mit der Rückhand ab. Seinen Schuss auf die Tormitte lässt Edgars Masaļskis ohne größere Probleme nach vorne prallen.

Auf der Gegenseite sucht Alexander Kitarov den Abschluss, zielt aber etwas zu ungenau. Die Scheibe streicht rechts am Kasten von Edgars Masaļskis vorbei. Man merkt dem Spiel an, dass viel auf dem Spiel steht. Insbesondere die weißrussische Offensive sorgt für einen munteren Beginn.

Wieder ist es Rēdlihs, der nach Pass von Daugaviņš vom rechten Bullypunkt zum Abschluss kommt. Wieder ist Lalande da.

Das Heimteam beginnt aggressiv und setzt Lettland durch frühes Forechecken bereits im Aufbauspiel unter Druck. Aber auch Miķelis Rēdlihs hat ausgeschlafen und prüft Kevin Lalande aus zentraler Position. Der weißrussische Keeper wehrt den Flachschuss zur Seite ab.

Das Stadion ist natürlich ausverkauft. Unter dem Jubel der heimischen Fans holen sich die Hausherren gleich mal das Eröffnungsbully.

Die Spieler sind auf dem Eis, auf den Rängen haben sich die Zuschauer bereits warmgesungen. Wir freuen uns auf eine ausgeglichene, intensiv geführte und intensive Partie. Es kann losgehen!

Lettland präsentierte sich insgesamt ausgeglichener. Gleich sechs Spieler waren bereits an mindestens drei Toren direkt beteiligt. Besonders auffällig zeigte sich Mikelis Redlihs. Der linke Angreifer vom KHL-Club Lokomotiv Yaroslavl erzielte drei Treffer und bereitete genauso viele vor.

Dabei bauen die Hausherren auf ihre ordentliche Defensive sowie die Topscorer Mikhail Grabovski und Sergei Kostitsyn. Die beiden Angreifer verbuchten jeweils drei Tore und vier Assists und trugen damit wesentlich zu den guten Auftritten ihres Teams bei. Da die lettische Defensive als anfällig gilt, könnte die Quote am heutigen Abend noch steigen.

Lettland kann ebenfalls neun Zähler aufweisen. Weil Finnland im Gegensatz zu den anderen aussichtsreichen Mannschaften bereits alle Vorrundenpartien gespielt hat, besitzen sowohl Weißrussland als auch das Team vom Baltikum gute Chancen auf die nächste Runde. Die Ausgangslage ist einfach: Wer heute in der regulären Spielzeit gewinnt, ist bereits sicher qualifiziert - Lettland muss einfach nur gewinnen. Für beide wäre ein Einzug ins Viertelfinale ein Erfolg.

Die Ausgangsposition für den Kampf um die Play-Offs in der Gruppe B: Russland führt unangefochten, dahinter belegen Finnland und die USA mit jeweils elf Zählern die Plätze zwei und drei. Weißrussland steht mit neun Punkten auf Rang vier.

Deutschlands Trauer ist Musik in den weißrussischen Ohren: Das 5:2 gegen das DEB-Team ermöglicht den Gastgebern, aus eigener Kraft in die K.O.-Runde einzuziehen. Pat Cortinas Männer sind dagegen bereits ausgeschieden.