Fazit:
Russland steht im Finale! Mit einem verdienten 3:1 zieht die Sbornaja ins Finale ein und wartet dort auf den Gegner des Spiels Tschechien gegen Finnland (heute, 17.45 Uhr). Nach der frühen schwedischen Führung kamen die Russen noch im ersten Drittel zurück und zeigten danach, warum sie wohl die beste Offensive als auch Defensive des Turniers stellen. Entscheidend war Sergei Bobrowski, der mit einem unfassbaren Reflex das 2:2 verhinderte und auch ansonsten ein klasse Spiel ablieferte. Die Skandinavier müssen sich nun mit dem kleinen Finale zufrieden geben, während der russische Traum lebt. Am Sonntag, 20 Uhr, wird der Weltmeister gekürt. Für den Moment war es das mit Eishockey, wir sagen tschüss aus Minsk!

Plotnikov wird wenige Sekunden vor Spielschluss von Backlund umgeschubst, was Yakovlev in Rage bringt. Letzterer wird vom Linesmen zu Boden gerungen, ehe er auf Backlund losgehen kann. Auch die Trainer tauschen bei dieser Gelegenheit Liebenswürdigkeiten aus.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mikael Backlund (Schweden)

Kulyomin macht um ein Haar alles klar! Aus der neutralen Zone trifft der Russe fast zum 4:1, zielt aber knapp daneben.

Kein Tor! Völlig unstrittig ist demgegenüber die Strafe für Denisov, der einen Angreifer ins Tor drückte. Die verbleibenden knapp zwei Minuten spielt Schweden im Sechs-gegen-Vier.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Denis Denisov (Russland)

Riesenmöglichkeit für Schweden! Gustav Nyquist lässt einen Schuss von der Blauen, und aus dem Getümmel scheint der Puck trotz Bobrovskis Parade drin zu sein. Womöglich haben die Schiedsrichter das Spiel bereits eine halbe Sekunde vorher abgepfiffen, weil das Tor verschoeben war. Es gibt einen Videobeweis.

Anders Nilsson geht vom Eis. Damit ist das schwedische Tor leer, Schweden kann mit sechs Spielern angreifen.

Eine Einzelaktion des besten Schweden auf dem Feld, Linus Klasen, bringt die Blauen fast noch einmal heran! Über links stellt der Angreifer seine technischen Fähigkeiten unter Beweis, in der Mitte verpasst Jimmie Ericsson knapp. Sergei Bobrovski steht übrigens nach Ablauf seiner Strafzeit längst wieder im Tor.

Den Schweden fällt gegen tief stehende Russen nur mehr wenig ein. Die Verteidigung stellt den Raum gut zu und erzwingt immer wieder Fehlpässe der Skandinavier.

Auf der Gegenseite zieht Gustav Nyquist ein Solo durch und bleibt erst am vierten Verteidiger hängen. Sergei Bobrowski hält die Scheibe fest, sodass ein Bully im russischen Drittel gepfiffen wird.

Ovechkin tankt sich durch die Verteidigung. Der Russe wird zwar vom Puck getrennt, das Ding prallt aber zu Sergei Plotnikov. Am Slot kommt der Angreifer zum Schuss, aber Anders Nilsson hält stark.

Im Vier-gegen-Vier zieht Johan Fransson von der Blauen ab, aber Andrey Vasilevski kann sich zum ersten Mal auszeichnen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jimmie Ericsson (Schweden)

Schweden kommt noch einmal. An der blauen Linie bekommt Nygren einen Pass und zieht ab. Beim Abprallerversuch stellt Bobrovski einem schwedischen Stürmer ein Bein und wird dafür vom Eis geschickt. Nun darf sich Andrei Vasilevski beweisen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Bobrowski (Russland)

Mit dem Schlusspfiff des zweiten Abschnitts hatte Mattias Ekholm eine Strafe bekommen, die voll auf das letzte Drittel angerechnet wird. Schweden muss nun also zunächst eine weitere Unterzahl überstehen, ehe die Aufholjagd beginnen soll.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mattias Ekholm (Schweden)

Drittelpause:
40 Minuten sind gespielt, und für Russland sieht es gut aus. Mit zwei Weltklasseparaden verhinderte Sergei Bobrowski in der Mitte des Drittels den Ausgleich, woraufhin Anton Belov auf der anderen Seite erhöhte. Schweden hat sich noch nicht aufgegeben, verzweifelt aber zunehmend am gegnerischen Torhüter. Ohnehin wird es ganz schwer für die Tre Kronor, die russische Offensive in Schach zu halten und gleichzeitig selbst noch zwei Treffer zu erzielen. Dennoch geben die guten Kombinationen kurz vor Ende des zweiten Abschnitts allen Anhängern der Skandinavier Grund zur Hoffnung.

Lundqvist ist mit den Gedanken offenbar schon in der Drittelpause. Malkin nimmt dem Schweden den Puck im Aufbauspiel ab und bringt die Hereingabe auf Ovechkin, der in der Mitte lauert. Nur ein starker Einsatz von Gustafsson verhindert das lockere Einschieben durch den russischen Angreifer.

Fehlenden Einsatz kann man den Skandinaviern nicht vorwerfen. Joakim Lindström spielt einen klasse Doppelpass mit Linus Klasen, kann Sergei Bobrowski aus drei Metern allerdings nicht überwinden. Der russische Keeper macht ein super Spiel.

Es gibt noch einmal die Powerplay-Chance für Schweden. Maxim Chudinov hakt gegen Linus Klasen und bekommt die Zwei-Minuten-Strafe. Bisher stellt Schweden das beste Überzahlspiel des Turniers, war heute im Fünf-gegen-Vier noch nicht erfolgreich.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Maxim Chudinov (Russland)

Russland lässt Schweden mit seinem technisch sauberen und körperlichen Spiel kaum eine Atempause. Die Sbornaja zeigt, warum sie Topfavorit auf den Titel ist, während die Blauen ratlos wirken.

Mikael Backlund hat eine gute Chance vom Slot, erwischt aber nur Sergei Bobrowskis linken Schoner. Coach Pär Mårts setzt vermehrt auf seine erste Reihe. Dort liegt ein weiterer Vorteil der Russen: Sie sind wesentlich breiter besetzt und können den Topspielern leichter Pausen verschaffen.

Tooor für Russland, 3:1 durch Anton Belov
Die Effizienz der Russen beeindruckt! Belov bekommt einen Rebound und knallt das Ding per Direktabnahme von der blauen Linie aus unter die Latte. Nilsson ist bei diesem Kracher völlig chancenlos.

Mit immer neuen Strafzeiten wird es schwierig für die Schweden, denn in Unterzahl werden die Skandinavier kaum zum Erfolg kommen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Joel Lundqvist (Schweden)

Mit einem überharten Check verdient sich Järnkrok die nächste Strafe. Ovechkin kommt im Powerplay gleich zweimal von halblinks zum Abschluss, aber Nilsson hält Schweden im Spiel.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Calle Järnkrok (Schweden)

Wahnsinnsparade von Bobrovski! Zunächst lenkt der Keeper Joakim Lindströms Versuch gerade so am Kasten vorbei, aber die Verteidiger bekommen die Scheibe nicht weg. Schweden bekommt die zweite Möglichkeit und feuern aus vier Metern auf den langen Pfosten. Das Eck ist frei, der Ausgleich scheint sicher. Aber Sergei Bobrowski angelt die Scheibe irgendwie mit seinen krakenhänden aus dem Winkel! Eine unglaubliche Tat des russischen Keepers, der von den Fans gefeiert wird.

Mit druckvollem Forechecking erobert das russische Team den Puck. Artyom Anisimov kommt aus kurzer Distanz zum Abschluss, trifft die Scheibe aber nicht richtig. Diese rutscht links am Tor vorbei.

Klasse Kombination von Järnkrok und Klasen! Auf rechts wird Jränkrok freigespielt und aht die Übersicht für Klasen. Der kann den Puck am rechten Bullypunkt annehmen und hält drauf. Bobrowski pariert, Russland führt weiterhin.

Nygrens schwacher Schuss weit am Tor vorbei beendet das Powerplay der Tre Kronor. Die Weißen dürfen sich wieder auffüllen.

Mit einer noch dreißig Sekunden langen Überzahl der Schweden beginnt das zweite Drittel.

Drittelfazit:
Russland führt 2:1 gegen Schweden. Ein schwedischer Blitzstart brachte nach 19 Sekunden das 0:1, von dem sich die Truppe um Ovechkin erst einmal erholen musste. Dann zogen die Russen allerdings ihr gefürchtetes Offensivspiel auf und drehten das Spiel verdienterweise. Ein Schwachpunkt der Sbornaja bleibt die teilweise unkonzentrierte Abwehr.

Anton Belov wird wegen Haltens vom Spielfeld geschickt. Im Powerplay eröffnet ein Katastophenfehlpass den Schweden kurz vor Drittelende die Chance zum Ausgleich. Der Schuss von halbrechts wird noch abgefälscht, trudelt aber knapp an Bobrowskis Gehäuse vorbei. Danach ist Schluss.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Anton Belov (Russland)

Tooor für Russland, 2:1 durch Sergei Shirokov
Die Halle flippt aus - Russland dreht das Spiel! Schweden ist in der Offensive, verliert das Spielgerät und eröffnet Russland die Möglichkeit zum Kontern. Ein Pass gerät zu ungenau und der Puck scheint bereits weg. Aber Shirokov setzt sich gegen Nyquist durch und behält die Scheibe. Noch zwei Schritte, dann zieht der Angreifer ab und markiert sein drittes Turniertor. Die Tre Kronor müssen sich nun ihrerseits schleunigst fangen, um die Chance auf das Finale zu wahren.

Russland macht jetzt das Spiel, lässt kaum noch schwedische Chancen zu. Die Blauen sind fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt und fahren darüber hinaus ihre wenigen Konter nicht konsequent zu Ende.

Tooor für Russland, 1:1 durch Sergei Plotnikov
Russland gewinnt das Bully im neutralen Drittel und fährt einen Angriff über links. Nach Medvedevs harmlosem Rückhandschuss fällt der Abpraller direkt vor Plotnikovs Füße. Torhüter Nilsson rutscht aus und kommt deshalb nicht mehr ins kurze Eck. Plotnikovs reagiert blitzschnell und versenkt die Scheibe zur Freude der Fans im Kasten. Alles wieder auf Null!

Ein Puckverlust von Joacim Eriksson eröffnet Evgeni Malkin die Konterchance. Linus Klasen stellt dem Angreifer ein Bein. Dieser spielt auf Knien noch einen guten Pass, auch wenn der Angriff nicht erfolgreich endet. Der Schwede geht im Anschluss ohne Diskussion vom Eis.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Linus Klasen (Schweden)

Die Mannschaft von Pär Mårts bemüht sich vor allem, die sichtlich geschockten Russen nicht ins Spiel kommen zu lassen. Eine engagierte und laufstarke Defensive soll den Ausgleich verhindern. Gegen diese Offensive lassen sich Torchancen aber nicht vermeiden, egal wie konzentriert die Abwehr arbeitet.

Olegs Zanroks hatte angekündigt, das russische Powerplay verbessern zu wollen. Nach einem Distanzschuss ist Nikolai Kulyomin zur Stelle, kommt allerdings gegen gleich drei Verteidiger nicht zum Abschluss. Trotz der engagierten Unterstützung der Fans gelingt den Russen in weiß der frühe Ausgleich nicht.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Joel Lundqvist (Schweden)

Die erste Strafe des Tages gehört Yevgeni Medvedev. Wegen Behinderung wird der Russe in die Box geschickt, das Duell der besten Powerplay-Offensive gegen die beste Unterzahl-Verteidigung entscheiden die Russen für sich. Schweden kann die Situation nicht nutzen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yevgeni Medvedev (Russland)

Tooor für Schweden, 0:1 durch Oscar Möller
Das geht ja gut los! 19 Sekunden sind gespielt, und der Puck zappelt das erste Mal im Netz! Die Russen verlieren den Ball im Aufbauspiel und Möller zieht völlig blank in Richtung Tor. Chudinovs Stellungsfehler vereinfacht dem schwedischen Angreifer den Konter, und dieser schiebt Bobrovski die Scheibe durch die Beine. Schock für Russland - kommt direkt die Antwort?

Auf Seiten der Blauen verdienen insbesondere Joakim Lindström und Mattias Ekholm Beachtung. Anders Nilsson hütet das Tor.

Evgeni Malkin und Alexander Ovechkin sollen den WM-Triumph herbeiführen. Ein ganzes Land erwartet den Sieg und setzt dabei auf die beiden NHL-Profis. Zudem hat sich Viktor Tikhonov im Laufe des Turniers mit sieben Toren und acht Assists in den Fokus gespielt. Im Tor soll Sergei Bobrowski dafür sorgen, dass die Defensive auch weiterhin die stärkste des Turniers bleibt.

Die schwedische Mannschaft von Minsk ist allerdings eine ganz andere als das Olympia-Team. Dazu kommt noch der Heimvorteil der Russen im Bruderland Weißrussland. Eine Niederlage der Sbornaja wäre zumindest eine kleine Überraschung.

Auch die Statistik spricht nicht für den Favoriten. Das letzte Aufeinandertreffen entschieden die Tre Kronor im heimischen Stockholm mit 2:0 für sich. Dazu reist Schweden als Vize-Olympiasieger an.

Doch genau planen die Schweden. Der harte Viertelfinal-Kampf gegen Weißrussland könnte den Skandinaviern das entscheidende psychische Plus gegeben haben. Beim Stand von 2:2 vergaben die Gastgeber mit einem Penalty die große Chance auf den Einzug unter die besten Vier, ehe Mattias Ekholm mit seinem Bauerntrick zum 3:2 seine Farben ins Halbfinale schoss. Die Schweden weisen außerdem das beste Powerplay aller WM-Teilnehmer auf. Insbesondere wegen der geringen Überzahl-Ausbeute der Russen könnte hier ein Schlüssel zum schwedischen Erfolg liegen.

Nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus bei Olympia vor heimischem Publikum befindet sich die Sbornaja auf Wiedergutmachungskurs. Und wie! Acht Spiele, acht Siege, so lautet bisher die russische Bilanz. Im Schnitt schoss das Team von Olegs Znaroks über vier Tore pro Spiel und kassierte dabei weniger als eines. Die höchste Schusseffizienz, dazu die höchste Quote an abgewehrten Schüssen - Russland scheint kaum zu stoppen.