Fazit:
Am Ende fahren die Gastgeber doch einen recht ungefährdeten und verdienten Sieg ein, nachdem sie noch mit einem Rückstand in die erste Drittelpause gehen mussten. Trotz lettischer Gegenwehr drehte Tschechien das Spiel im zweiten Durchgang aber auf 3:2 und legte so die Grundlage für den ersten Dreier in diesem Turnier. Spätestens durch den vierten Treffer im Schlussabschnitt sorgten Jagr & Co. für klare Verhältnisse und blieben auch in der Schlussphase souverän.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Lettland
Zu viele Spieler auf dem Eis

Es sieht so aus, als wollten die Letten ihren Torhüter vom Eis nehmen und einen sechsten Feldspieler hineinbringen, doch sie kommen nicht dazu!

Daugaviņš & Co. versuchen es zumindest noch einmal und befinden sich schon etwas länger im Angriff. Viel springt dabei aber nicht heraus, die "tschechische Wand" verteidigt mühelos.

Lettland ist alles andere als druckvoll im Powerplay, die Nordeuropäer kommen kaum einmal zum Abschluss. So hat Tschechien leichtes Spiel und ist schließlich wieder vollzählig.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ondrej Nemec (Tschechien)
Hoher Stock

Erneut kommt es zu einer größeren Rangelei vor dem lettischen Tor, so langsam wären mal ein paar Strafzeiten fällig. Doch die Linesmen drücken beide Augen zu.

Man hat nicht den Eindruck, als könnten die Letten noch allzu viel am Spielausgang ändern, dafür sind sie einerseits zu harmlos und Tschechien andererseits zu souverän.

Tooor für Tschechien, 2:4 durch Jakub Voráček
Da ist das 2:4! Die Passmaschinerie der Tschechen läuft auf Hochtouren, am Ende kommt die Scheibe von der Mitte über Nakládal und Kovář zu Voráček. Der Kapitän zieht vom rechten Bullykreis ab und trifft ins lange Eck!

Das ist durchaus ansehnliches Eishockey! Die Osteuropäer spielen sich immer wieder schnell den Puck hin und her und kommen zu ein paar Abschlüssen, noch fällt hier aber kein weiterer Treffer.

Vor der doppelten Überzahl nimmt Vladimír Růžička ein Timeout und will seine Spieler offenbar optimal aufs anstehende Powerplay vorbereiten. Mal sehen, was die Tschechen hier gleich zeigen werden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Krišjānis Rēdlihs (Lettland)
Beinstellen

Kleine Strafe (2 Minuten) für Koba Jass (Lettland)
Beinstellen

Lettlands Powerplay verstreicht recht ereignislos, diesmal kann die Mannschaft aus dem Baltikum nicht für Torgefahr sorgen.

Drittelfazit:
Das Mitteldrittel war wesentlich turbulenter und unterhaltsamer als der erste Durchgang! Tschechien konnte kurz nach Wiederbeginn bereits ausgleichen, doch der erneute Führungstreffer der Letten ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal blieben die Gastgeber aber dran und sorgten erst in Überzahl für das 2:2, ehe während einer Großen Strafe der Spielstand gedreht werden konnte. Insgesamt geht das bisher durchaus in Ordnung.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ondrej Nemec (Tschechien)
Beinstellen

Tschechien gestaltet sein langes Powerplay extrem druckvoll und hätte auch nach dem 2:3 noch weiter treffen können. Schließlich überstehen die Letten die Unterzahl aber ohne weiteren Gegentreffer.

Tooor für Tschechien, 2:3 durch Jaromír Jágr
Der Routinier macht sein zweites Turniertor! Der Powerplaytreffer fällt fast wie aus dem Bilderbuch: Kovar schickt Erat links neben den Kasten, von dort legt der 33-Jährige in den Slot zurück zu Jagr, der von dort mühelos einschiebt.

Große Strafe (5 Minuten + Spieldauer-Disziplinarstrafe) für Kristaps Sotnieks (Lettland)
Stockschlag

Hier ist gut was los! Nach einer Chance durch Voráček kommt es zu einer Rudelbildung vor dem lettischen Kasten, beinahe artet das sogar in eine Massenschlägerei aus. Doch die Linesmen können die Akteure gerade noch beruhigen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andris Džeriņš (Lettland)
Stockschlag

Das zweite Drittel ist bisher wesentlich unterhaltsamer als der erste Spielabschnitt, wer erzielt hier den nächsten Treffer? So kann es auf jeden Fall weitergehen.

Tooor für Tschechien, 2:2 durch Jan Kovář
Das sieht ja viel zu einfach aus! Über Erat und Nakládal kommt die Scheibe zu Kovář, der langsam von links in den Bullykreis fährt und nicht angegriffen wird. So bringt der 25-Jährige sich in Schussposition und trifft aus dem Handgelenk flach ins kurze Eck!

Tooor für Lettland, 2:1 durch Miķelis Rēdlihs
Die Letten gleichen sofort wieder aus! Miķelis Rēdlihs kommt über links nach vorne und spielt am Bullykreis einen Doppelpass mit Sprukts. Anschließend zieht der 30-Jährige sofort ab und trifft ins kurze Eck!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Maris Jass (Lettland)
Bandencheck

Vladimír Růžička reagiert auf den zweiten Treffer und wechselt im Tor: Für Salak übernimmt Pavelec.

Tooor für Tschechien, 1:1 durch Michal Jordan
Das ist Maßarbeit! Červenka wird hinter dem Kasten angespielt und passt zurück zur Blauen Linie, wo Jordan an den Puck kommt und abzieht. Es ist ein Schuss wie ein Strich und gleich vier Akteure versperren Masaļskis die Sicht. So schlägt die Scheibe halbhoch rechts im Tor ein.

Drittelfazit:
Der erste Durchgang ging zunächst klar an die Tschechen, die bis zum Powerbreak spielbestimmend waren, aber nur selten wirklich für Torgefahr sorgen konnten. In Folge einer Strafzeit ging aber plötzlich Lettland durch einen Konter in Führung, anschließend hielten die Balten das 1:0 auch recht souverän. Es bleibt spannend!

Diesmal übersteht Tschechien die Unterzahl folgenlos, in Gleichzahl drücken die Gastgeber allerdings sofort aufs Gas und setzen sich in der gegnerischen Zone fest. Lettland verteidigt aber bisher mit viel Einsatz.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Martin Zaťovič (Tschechien)
Hoher Stock

Tooor für Lettland, 1:0 durch Kaspars Daugaviņš
Oh, da sehen die Gastgeber nicht gut aus! Lettland macht nicht etwa Druck aufs gegnerische Tor, sondern trifft im Powerplay eher per Konter. Dārziņš schickt Daugaviņš rechts mit einem einfachen Pass nach vorne, wo der Stürmer vom Bullykreis nach innen zieht und die Scheibe mit der Rückhand durch die Beine von Salák ins Gehäuse befördert.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jaromír Jágr (Tschechien)
Beinstellen

Mittlerweile ist die Partie recht einseitig. Tschechien macht das Spiel, während Lettland tapfer und erfolgreich sein Tor verteidigt.

Die Osteuropäer können sich so langsam vorne festsetzen und werden gefährlicher! Čáslava probiert es mit einem Schlagschuss von der Blauen, schießt aber am Ziel vorbei. Den Abpraller kann Voracek nicht schnell genug verarbeiten.

Auffällig ist, wie früh die Tschechen den Gegner stören, bereits im Spielaufbau wird es sehr schnell unübersichtlich im lettischen Drittel. Zu nennenswerten Abschlüssen kommen Jagr & co. aber noch nicht.

Da liegt der Puck im Tor der Gastgeber, doch die Partie ist bereits zuvor wegen Abseits' abgepfiffen! Kurzzeitig wird es ganz still im Stadion, doch dann atmen die Fans scheinbar wieder auf und feuern ihr Team weiter an.

Der Stürmer von den Florida Panthers ist mit seinen 43 Jahren zwar nicht mehr der Schnellste, überraschte aber viele Beobachter mit seinen weiterhin konstanten Leistungen. Der viertbeste NHL-Scorer aller Zeiten (1802 Punkte) lebt vor allem von seiner kröperlichen Präsenz und Schusstechnik.

Auf Seiten der Tschechen glänzte Ondřej Pavelec zuletzt in der NHL mit der besten Saison seiner Karriere (2,28 Gegentore pro Spiel, 92% Fangquote). In der Verteidigung dürfte Routinier Ondrej Nemec gesetzt sein, hinzu kommen die beiden NHL-Stars Jan Hejda (Colorado Avalanche) und Michal Jordan (Carolina Hurricanes). Auch im Angriff tauchen alte Bekannte auf, neben Jakub Voráček (Philadelphia Flyers) zählt natürlich vor allem Jaromír Jágr dazu.

Die Nordeuropäer schrammten bei den vergangenen Turnieren oft am Abstieg vorbei, zuletzt kam man 2009 über die Gruppenphase hinaus. Wenig überraschend besteht das lettische Team auch aus altbekannten Veteranen wie Goalie Edgars Masaļskis, Blueliner Kristaps Sotnieks und Angreifer Kaspars Daugaviņš.

Die Tschechen waren bereits vor 11 Jahren WM-Gastgeber und galten damals als Favorit auf den Turniersieg, stattdessen scheiterte man bereits im Viertelfinale. Dementsprechend wurden die Ziele diesmal etwas niedriger angesetzt, zumindest ein Platz unter den ersten Drei sollte machbar sein.

Die Letten gingen im ersten Spiel mit 1:6 gegen Kanada unter, Tschechien hingegen konnte immerhin einen Punkt ergattern. Am gestrigen Freitag unterlag der WM-Ausrichter nämlich Schweden mit 5:6 nach Penaltyschießen und steht damit bereits ein wenig unter Druck. Alles andere als ein Weiterkommen wäre jedenfalls eine Enttäuschung für die Osteuropäer.