Fazit:
Es ist überstanden für Team Austria. In ihrem letzten Turnierspiel bekamen die Österreicher vom Olympiasieger eine Lehrstunde erteilt. Gegen Kanada war die Mannschaft von Daniel Ratushny chancenlos und fing sich zehn Stück ein. Immerhin brachten die Männer um Kapitän Thomas Raffl auch einen Treffer zustande. Nun aber heißt es zittern und bangen. In knapp zwei Stunden steigt das Spiel zwischen Lettland und Frankreich, welches die Franzosen nicht in der Verlängerung oder im Penaltyschießen gewinnen dürfen, denn dann würde Österreich doch noch absteigen. Auf der anderen Seite wurden die verlustpunktfreien Nordamerikaner nicht ernsthaft gefordert und durften trotz des deutlichen Sieges heute Kräfte sparen, bevor es am Donnerstag im Viertelfinale gegen Weißrussland geht.

Nathan MacKinnon sorgt für den vermutlichen finalen Torschuss. René Swette darf noch einen halten. Kurz darauf schießt Jordan Eberle am langen Pfosten vorbei.

Dabei muss es nicht bleiben. Wenn zwei, drei Kanadier doch noch Lust verspüren, kann es durchaus noch ein Tor geben.

Zweistellig ist es nun also geworden. Wie die Deutschen fangen sich auch die Österreicher gegen Kanada zehn Stück ein. Und die nächste Bude liegt schon in der Luft. Jake Muzzin trifft das Torgestänge.

Tooor für Kanada, 10:1 durch Matt Duchene
Erneut schalten die Nordamerikaner schnell um und rollen auf das österreichische Tor zu. Nathan MacKinnon lässt den Puck für Matt Duchene liegen, der mit dem ersten Schuss noch an René Swette scheitert. Der Nachschuss aber sitzt. Treffer Nummer zwei heute für Duchene.

Das muss Nummer zehn sein! Thomas Raffl verliert den Puck in der neutralen Zone gegen Cody Eakin. Über halblinks geht Tyler Ennis auf und davon, legt quer zum mitgelaufenen Tyler Toffoli. Dieser jagt die Scheibe an den rechten Pfosten.

Mit einem brillanten Pass spielt Claude Giroux seinen Teamkollegen David Savard im rechten Bullykreis frei. Der läuft noch ein Stück, um dann an René Swette zu scheitern.

Das druckvolle Überzahlspiel der Kanadier überstehen die Österreicher und dürfen ihre Reihen nun wieder auffüllen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Martin Schumnig (Österreich)
Zum zweiten Mal gerät Österreich in Unterzahl - wegen Hakens.

Tooor für Kanada, 9:1 durch Brayden Schenn
Der neue Goalie muss gleich hinter sich greifen. Nach feiner Vorarbeit auf der linken Seite von Matt Duchene schließt Brayden Schenn im Slot ab und erzielt sein erstes Tor bei dieser WM.

Tooor für Kanada, 8:1 durch Jason Spezza
Jason Spezza tritt auf der linken Seite an, spielt das Hartgummi in den Slot. Daniel Mitterdorfer befördert das Spielgerät unglücklich ins eigene Tor. Dach dem Treffer geht Bernhard Starkbaum vom Eis, René Swette macht sich auf den Weg in Österreichs Kasten.

Tooor für Kanada, 7:1 durch Nathan MacKinnon
Sofort nach dem Anspiel sorgt Nathan MacKinnon mit einer Einzelleistung für die kanadische Antwort. Zum Abschluss des Solos bringt der Angreifer den Puck unter den Schonern von Bernhard Starkbaum hindurch im Gehäuse unter und verbucht seinen dritten Turniertreffer.

Tooor für Österreich, 6:1 durch Dominique Heinrich
In der neutralen Zone schnappt sich Dominique Heinrich den Puck und marschiert über rechts ins Angriffsdrittel. Aus dem Bullykreis zieht er ab. Dan Hamhuis fälscht ab und Mike Smith greift an der Scheibe vorbei. Für den Verteidiger ist es das zweite Turniertor.

Drittelfazit:
Längst haben die Kanadier in den Verwaltungsmodus geschaltet, bestimmten die Partie aber dennoch nach Belieben. Zwei Tore legte der Olympiasieger nach und darf aufgrund der deutlichen 6:0-Führung auf einen entspannten Schlussabschnitt hoffen. Team Austria mühte sich bislang nach Kräften, um die Niederlage in Grenzen zu halten. Und da die NHL-Stars bei Weitem nicht am Anschlag spielten, bekamen die Männer von Daniel Ratushny ihre Gelegenheiten, wussten die allerdings nicht zu nutzen.

Österreich bemüht sich um den Ehrentreffer. Eine ganze Zeit lang kann sich der Außenseiter im Angriffsdrittel halten. Die Scheibe läuft überraschend gut. Doch der zwingende Zug zum Tor fehlt nach wie vor.

Florian Mühlstein nimmt auf der linken Seite Maß. Da zuckt die Fanghand von Mike Smith heraus und fischt die Scheibe sicher weg.

Tooor für Kanada, 6:0 durch Jordan Eberle
Dann ist es doch wieder passiert. Die Ahornblätter spielen Jordan Eberle frei. Brent Burns legt für den Torschützen auf, der nur noch Bernhard Starkbaum austanzen muss und seinen fünften Treffer markiert.

Dan Hamhuis bringt die Scheibe von rechts in die Mitte. Jordan Eberle zieht direkt ab, verfehlt den Kasten von Bernhard Starkbaum jedoch knapp.

Einen Schuss von Alexander Pallestrang pariert Mike Smith im kurzen Eck. Doch Österreich bleibt dran. Michael Raffl arbeitet im Slot. Brian Lebler setzt nach. Letztlich können die Kanadier klären.

Rafael Rotter behauptet sich in der Rundung, legt zurück zu Thomas Hundertpfund. Dessen Schuss aus halblinker Position zischt links am Kasten von Mike Smith vorbei.

Sean Couturier zieht aus der Halbdistanz ab. Bernhard Starkbaum zeigt sich auf dem Posten und macht die Scheibe fest.

Die Mannschaft von Daniel Ratushny schafft es, dem Überzahlspiel des Olympiasiegers standzuhalten. Dann kehrt Rafael Rotter zurück, Österreich ist wieder komplett.

Das zweitbeste Powerplay versucht sich nun also gegen das zweitbeste Penaltykilling der WM. Die Kanadier finden sofort mühelos in die Aufstellung und lassen die Scheibe gut laufen. Erste Schüsse jedoch werden von den Österreichern geblockt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Rafael Rotter (Österreich)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Rafael Rotter muss sich dort wegen Hakens gegen Sean Couturier einfinden.

Die Partie läuft derzeit recht flüssig ab - ohne Unterbrechungen. Und die Österreicher geben ihr Bestes, sind aber zumeist in der Defensive gebunden.

Ab und an läuft auch bei Team Austria der Puck recht gut. Kommt es jedoch zum Abschluss, dann sind die Österreicher mit ihrem Latein am Ende, da fehlt die Durchschlagskraft.

Tooor für Kanada, 5:0 durch Jason Spezza
Matt Duchene sprintet über die rechte Seite weit ins Angriffsdrittel und passt aus vollem Lauf mit der Rückhand in die Mitte. Im Slot lauert Jason Spezza und klinkt ein. Für den Stürmer von den Dallas Stars ist es der dritte Turniertreffer.

Taylor Hall und Sean Couturier lassen sie Scheibe überragend gut laufen. Die Österreicher können nur staunend zuschauen. Lediglich Bernhard Starkbaum hat etwas gegen den fünften Treffer der Kanadier und hält dann noch einmal gegen Hall.

Drittelfazit:
Klare Verhältnisse schaffte der Topfavorit dieser WM bereits in den ersten 20 Minuten. Mit unglaublicher Effizienz schenkten die Kanadier den Österreichern vier Tore ein. Konzentriert, aber nicht mit Vollgas bestimmte der Olympiasieger das Auftaktdrittel nach Belieben und darf es angesichts des klaren Spielstandes hinten raus etwas lockerer angehen lassen und Kräfte sparen. Dass Team Kanada nicht mit voller Konsequenz zu Werke ging, zeigten die Chancen, die sich die tapferen Österreicher erarbeiteten. Dabei offenbarte sich ein weiter Qualitätsunterschied, mit dem Scoring Touch der Kanadier kann man einfach nicht Schritt halten.

Nach einem Fehler in der eigenen Zone kommt Tyler Seguin im Slot völlig frei zum Schuss. Ausnahmsweise ist die Scheibe mal nicht drin, weil Bernhard Starkbaum sehr gut pariert.

Konstantin Komarek dringt in die Angriffszone ein, hat aber Aaron Ekblad an den Fersen hängen, der ausreichend stören kann und dem österreichischen Angreifer den Abschluss vermasselt.

Brian Lebler zieht am rechten Bullykreis ab. Mike Smith pariert mit dem Stock und lenkt den Puck ins Fangnetz.

Tooor für Kanada, 4:0 durch Aaron Ekblad
Mit der Rückhand legt Jordan Eberle im Zentrum fast blind zurück zu Aaron Ekblad, der freie Bahn hat und sich die Chance auf sein viertes Tor aus fünf, sechs Metern nicht entgehen lässt.

Dominique Heinrich ist schnell, läuft dem kanadischen Verteidiger weg, bekommt das Hartgummi jedoch nicht an Mike Smith vorbei.

Es deutet sich eine bittere Angelegenheit für die Österreicher an. Zumindest halten sie mutig dagegen und versuchen, offensiv einige Akzente zu setzen.

Tooor für Kanada, 3:0 durch Taylor Hall
Team Austria bekommt die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel. Aus zentraler Position von der blauen Linie befördert Brent Burns das Spielgerät Richtung Tor. Taylor Hall hält die Kelle rein, fälscht ab und markiert seinen sechsten Turniertreffer.

Manuel Latusa sorgt auf der anderen Seite mal für einen Schuss der Österreicher. Der Puck zischt am Kasten von Mike Smith vorbei.

Tooor für Kanada, 2:0 durch Matt Duchene
Jake Muzzin hält sie Scheibe in der Angriffszone und zieht umgehend ab. Den Schuss muss Bernhard Starkbaum prallen lassen. Jason Spezza setzt nach und legt mit ganz viel Übersicht nach rechts quer. Dort steht Matt Duchene ganz frei und vollendet zu seinem dritten Treffer bei dieser WM.

Ohne die allerletzte Konsequenz haben die Nordamerikaner alles im Griff. Es genügt die hohe spielerische Qualität, um den Gegner in Schach zu halten. Und nach dem frühen Tor wird es für Österreich nun sehr schwer.

Tooor für Kanada, 1:0 durch Tyson Barrie
Brillant herausgespielt! Aus der eigenen Zone kommt der lange Pass zu Claude Giroux, der kurz ablegt auf Ryan O'Reilly. Aus halblinker Position spielt dieser rüber zu Tyson Barrie, der direkt abschließt, Bernhard Starkbaum keine Chance lässt und seinen ersten Turniertreffer erzielt.

Von der linken Seite verlagert Jason Spezza das Spiel gut. Patrick Wiercioch zieht direkt ab. Erneut ist Bernhard Starkbaum auf dem Posten.

Nach einem Fehler von Martin Schumnig taucht Matt Duchene frei vor dem österreichischen Tor aus. Bernhard Starkbaum rettet das 0:0 für sein Team.

Über die Einhaltung des Regelwerks wachen die Schiedsrichter Maxim Sidorenko aus Weißrussland und Roman Gofman aus Russland. Hilfreich zur Seite stehen den beiden die Linesmen Masi Puolakka aus Finnland und Peter Šefčík aus der Slowakei.

Daniel Ratushny hat alle Mann an Bord und muss daher drei seiner 25 Akteure für heute aussortieren. Keinen Platz auf dem Spielberichtsbogen finden wie gestern der dritte Torhüter David Madlener, der Verteidiger Patrick Peter und der Stürmer Daniel Woger. Auf Seiten der Kanadier bekommt Superstar Sidney Crosby eine Pause verordnet. Sein Kapitänsamt übt heute Dan Hamhuis aus. Die anderen 22 Spieler aus dem Kader des Olympiasiegers werden spielen.

Darüber hinaus begrenzten die Nordamerikaner ihre Spielzeit auf das nötigste. Alle bisherigen sechs Partien wurden innerhalb der regulären Spielzeit gewonnen. Dem einzig noch ungeschlagenen Team verschaffte das maximale 18 Punkte. Weitere Spitzenwerte sind 39 erzielte Tore, die größte Schusseffizienz und das zweitbeste Powerplay (34,78 Prozent). Dem halten die Österreicher das zweitbeste Penaltykilling entgegen (95,45 Prozent). Lediglich einen Treffer fing man sich in Unterzahl bisher ein. Daneben haben die Männer von Daniel Ratushny mit nur neun Toren – den wenigsten zusammen mit Lettland und Slowenien –, der zweitschwächsten Schusseffizienz und dem miesesten Powerplay dieser WM wenig zu bieten. Team Austria brachte noch nicht ein Überzahltor zustande – bei 17 Versuchen.

Ihre Punkte holten die Cracks aus der Alpenrepublik in den Prestigeduellen gegen die Schweiz und Deutschland – beide im Penaltyschießen – sowie bei der Overtime-Niederlage gegen die Letten. Nur ein Team musste bei dieser WM mehr Überstunden leisten, die Schweiz hatte noch etwa eine halbe Minute mehr Spielzeit zu absolvieren. Zudem durften sich die Österreicher seit der Partie gestern nicht einmal 24 Stunden erholen. Das wird hart, den die Kanadier sind vergleichsweise ausgeruht, spielten zuletzt am Sonntagabend gegen die Schweiz.

Österreich dagegen kämpft noch um den Klassenerhalt. Durch den Sieg gestern gegen Deutschland kletterte das Team von Trainer Daniel Ratushny zwar auf Rang sechs, befindet sich mit fünf Punkten aber noch nicht auf der sicheren Seite. Sollte es Team Austria tatsächlich gelingen, Kanada einen Zähler abzutrotzen, wäre der Abstieg aus eigener Kraft abgewendet. Bei einer Niederlage innerhalb der regulären 60 Minuten muss man heute Nachmittag auf das "Abstiegsendspiel" zwischen Lettland und Frankreich schauen und darauf hoffen, dass nicht ausgerechnet die Punkte geteilt werden und die Franzosen nach Verlängerung oder Penaltyschießen gewinnen. Genau dann hätten alle drei Mannschaften fünf Zähler und die Österreicher als Verlierer der direkten Duelle gegen Lettland und Frankreich das Nachsehen.

Längst haben die Kanadier die Viertelfinalteilnahme sicher, waren die ersten, denen der Sprung unter die letzten Acht gelang. Darüber hinaus ist den Ahornblättern die Spitzenposition in der Gruppe nicht mehr zu nehmen. Für die Männer von Todd McLellan geht es also einzig darum, im Hinblick auf den weiteren Turnierverlauf den Rhythmus beizubehalten.