Fazit:
Dänemark muss sich wegen der Niederlage gegen Slowenien nicht allzu sehr grämen. Der Klassenerhalt war schließlich längst geschafft. Dennoch ließen es die Männer von Jan Karlsson gerade zum Ende des Auftaktdrittels arg schleifen. Doch der Trainer brachte sein Team wieder auf Kurs. Man ließ in der Folge zumindest ein Aufbäumen erkennen. Das generell zaghafte Körperspiel verhinderte allerdings einen besseren Zugriff auf den Gegner, der daher seine spielerischen Vorzüge zur Geltung bringen konnte und vor 6.768 Zuschauern in der ČEZ Aréna von Ostrava letztlich verdient gewann. Der erste Sieg, die ersten Punkte bei dieser WM kommen jedoch zu spät für die Slowenen. Der Aufsteiger hatte den Klassenerhalt mit den sechs Niederlagen zuvor bereits verspielt.

In den letzten Sekunden gibt es doch noch Aufregung. Thomas Spelling zieht aus der Halbdistanz ab. Zu dritt arbeiten die Dänen im Slot nach, bleiben dabei aber erfolglos.

Zwingend werden die Dänen kaum. Von einer Schlussoffensive noch keine Spur! Und bei einem Bully in der neutralen Zone bekommt Jan Karlsson kalte Füße und schickt seinen Torhüter wieder in die Kiste.

Die Unterbrechung nutzt Jan Karlsson, um seinen Goalie Sebastian Dahm vom Eis zu holen und einen sechsten Feldspieler zu bringen. Alles oder nichts! Zwei Minuten bleiben.

Patrick Bjorkstrand probiert es am linken Bullykreis mit einem Handgelenkschuss. Gasper Krošelj lässt das Hartgummi in der Fanghand verschwinden.

Nun ist die Strafzeit abgelaufen, Dänemark bewegt sich fortan wieder in voller Zahl übers Eis.

Lange halten sich die Slowenen in der Angriffszone auf. Doch lediglich Anže Kopitar versucht es einmal mit einem Abschluss, der das Tor verfehlt. Dann können sich die Dänen befreien.

Kleine Strafe (2 Minuten) für (Dänemark)
Das passt Jan Karlsson natürlich gar nicht. Sein Team ist mit einem Mann zu viel auf dem Eis unterwegs. So wird nun auch die erste Strafzeit gegen die Dänen verhängt.

Patrick Bjorkstrand tritt auf links an. Bei seinem Torschuss allerdings hat Gasper Krošelj freie Sicht. Der slowenische Goalie hält ganz sicher.

Inzwischen nehmen die Dänen wieder mehr am Spiel teil. Langsam wird es auch Zeit, wollen sie die Partie heute nicht verlieren. Die Uhr tickt schließlich unaufhörlich herunter.

Die Ansprache von Jan Karlsson scheint nicht zu fruchten. Weiterhin spielen nur die Slowenen. Žiga Pavlin wird auf rechts in Szene gesetzt. Der 30-jährige Verteidiger zögert und verzichtet auf den Abschluss. Nur eine Anspielstation findet er dann auch nicht.

Jan Karlsson nimmt seine Auszeit, ruft die Spieler zu sich, um neue Anweisungen für die Schlussphase zu geben.

Jetzt geben die Slowenen wieder den Ton an. Dabei wissen die Männer von Coach Matjaž Kopitar auch ihren Körper geschickt einzusetzen, um die Scheiben an der Bande zu behaupten.

Bei numerischer Ausgeglichenheit geht es besser. Kim Staal zieht aus dem rechten Bullykreis ab, scheitert allerdings zum wiederholten Male an Gasper Krošelj.

Sonderlich zielführend ist das Powerplay Dänemarks nicht. So überstehen die Slowenen die Unterzahl unbeschadet und dürfen ihre Reihen nun wieder auffüllen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Klemen Pretnar (Slowenien)
Jetzt gibt es doch die ersten Strafzeit der Begegnung. Klemen Pretnar stellt seinen Schläger in den Weg von Frederik Storm und bringt diesen zu Fall. Wegen Beinstellens findet sich der slowensische Verteidiger in der Kühlbox ein.

Die Slowenen werden gleich wieder aktiv. Anže Kopitar dringt auf links in die Angriffszone ein. Sein Pass in die Mitte landet bei Žiga Jeglič, der zu lange mit dem Abschluss zögert und den Pass dann nicht zum eigenen Mann bringt.

Drittelfazit:
Überaus fair geht es weiterhin zur Sache in der ČEZ Aréna von Ostrava. Daran lässt sich die weitgehende Bedeutungslosigkeit der Partie erkennen. Immerhin hielten die Dänen im Mittelabschnitt deutlich besser dagegen und setzten regelmäßig eigene Akzente. Mit dem spielerischen Potenzial der nach wie vor führenden Slowenen konnten die Männer von Jan Karlsson dennoch nicht mithalten. Das größere Engagement und die Leistungsbereitschaft allerdings bringen Dänemark in die Position, das Spiel im Schlussdrittel vielleicht noch umbiegen zu können.

Dann nimmt Mitja Robar aus dem linken Bullykreis Maß und schießt Sebastian Dahm die Maske vom Kopf. Der dänische Goalie muss nun erstmal seine Ausrüstung richten. Glücklicherweise hat er keinen weiteren Schaden genommen.

Jetzt hämmert Sabahudin Kovačevič das Spielgerät von der blauen Linie in Richtung Tor. Der Schlagschuss wird abgefälscht von Jan Urbas und zischt am Gehäuse von Sebastian Dahm vorbei.

Das ist doch mal eine überraschende Idee von Frederik Storm. Ohne zu schauen, spielt der Angreifer von der Bande hinter dem Tor per Rückhand in den Slot. Dort aber kommt Thomas Spelling nicht an die Scheibe. Die Slowenen sind aufmerksam und klären.

Boštjan Goličič legt auf links für Miha Štebih ab, dessen Schlagschuss von Sebastian Dahm abprallt. Kein Slowene ist in der Nähe, um sich den Rebound zu holen.

Miha Verlič ist übrigens wieder auf dem Eis unterwegs, hat den schmerzhaften Block des Schusses von Mads Bødker aus der zweiten Minute des Mitteldrittels offenbar verdaut.

Sabahudin Kovačevič spielt das Hartgummi von der rechten Seite in den Slot, wo Žiga Jeglič lauert, an Sebastian Dahm jedoch nicht vorbei findet.

Aus der rechten Rundung spielt Jesper Jensen den Puck in die Mitte. Dort setzt sich Nichlas Hardt durch. An Gasper Krošelj allerdings ist weiterhin kein vorbeikommen.

Nach einem langen Pass aus der eigenen Zone sucht Oliver Bjorkstrand im rechten Bullykreis den Abschluss. Mit der linken Schulter wehrt Gasper Krošelj den Handgelenkschuss ab.

Markus Lauridsen kommt zentral aus der Halbdistanz zum Schuss. Gasper Krošelj scheint die Scheibe sicher zu haben. Dann rutscht sie ihm doch raus. Einer seiner Verteidiger ist zur Stelle und bereinigt die Situation für den Goalie.

Die spielerisch feinere Klinge schlagen nach wie vor die Slowenen. Krönende Abschlusshandlungen jedoch fehlen in dieser Phase.

Dänemark zeigt sich deutlich aktiver. Jesper Jensen zieht aus dem rechten Bullykreis ab. Gasper Krošelj lässt sich nicht überraschen und pariert.

Mads Bødker setzt zu einem mächtigen Schlagschuss an. Miha Verlič blockt diesen aus kurzer Distanz ab, bekommt den Puck in die Magengegend und geht zu Boden. Das Spiel wird unterbrochen und slowenische Betreuer führen den Stürmer vom Eis. Dabei lässt der Schmerz offenbar schon langsam nach.

Unverdrossen knüpfen die Slowenen an das erste Drittel an. Sabahudin Kovačevič bringt die Scheibe zum Tor. Im Slot setzt sich Jan Urbas gegen Daniel Nielsen durch, scheitert aber aus kurzer Distanz an Sebastian Dahm.

Drittelfazit:
Im letzten Turnierspiel dieser beiden Mannschaften ist deutlich zu spüren, dass es um nicht mehr viel geht. Dass die Begegnung überaus fair abläuft, wäre nicht zu verurteilen, doch das im Eishockey geforderte Körperspiel finden kaum statt. Und das spricht in erster Linie gegen Dänemark, denn die spielerischen Vorteile der Slowenen kommen so natürlich zum Tragen. Nicht umsonst führt der bereits feststehende Absteiger nach 20 Minuten mit 1:0. Vor allem nach dem Treffer ließen die Dänen jegliche Lust auf Eishockey vermissen und gestatteten dem Gegner dessen munteres Kombinationsspiel. In der Kabine sollte Jan Karlsson jetzt einige passende Worte finden, um seine Männer neu einzunorden.

Dänemark zeigt derzeit nur Schaulaufen. Mit Eishockey hat das nichts zu tun. Auch wenn der Klassenerhalt sicher ist, ein wenig mehr darf es schon sein.

Nach wie vor spielen überwiegend nur die Slowenen. Tomaž Razingar passt die Scheibe von rechts wunderbar in den Slot zu Marcel Rodman. Der muss sich noch drehen und scheitert dann an Sebastian Dahm.

Inzwischen ist die Entscheidung gefallen. Žiga Pance darf sein drittes Turniertor behalten.

Unterdessen nimmt Žiga Pavlin am rechten Bullykreis Maß. Sebastian Dahm hat freie Sicht und kann den Schlagschuss ohne große Mühe halten.

Die Offiziellen beraten offenbar hinter den Kulissen noch darüber, wem der Treffer zuzuschreiben ist. War Žiga Pance beim Schuss von Sabahudin Kovačevič tatsächlich noch dran?

Mit dem Treffer im Rücken treten die Slowenen jetzt selbstbewusster auf und haben in dieser Phase mehr vom Spiel. Die Dänen denken offenbar darüber nach, ob sie heute den Ehrgeiz aufbringen wollen, voll dagegenzuhalten.

Tooor für Slowenien, 1:0 durch Žiga Pance
Anže Kopitar behauptete sich in der rechten Rundung, spielt mit Übersicht zurück zu Sabahudin Kovačevič. Dessen Onetimer fälscht Žiga Pance im Slot unhaltbar ab. Das ist der dritte Turniertreffer für den Stürmer, der damit Toptorjäger der Slowenen bei dieser WM ist.

Thomas Spelling tritt in die Mitte an, bedient Frederik Storm, der links am Goalie vorbei möchte, aus kurzer Distanz jedoch am rechten Schoner von Gasper Krošelj scheitert.

Robert Sabolič nimmt Tempo auf und setzt im Angriffsdrittel Rok Tičar ein. Dieser schließt den Angriff mit der Rückhand ab, bringt dabei aber zu wenig Druck hinter den Puck, als dass Sebastian Dahm Probleme damit bekommen könnte.

Genauso frei ist wenig später auf der anderen Seite Kim Staal über rechts durch. Recht früh sucht der Stürmer den Abschluss. Gasper Krošelj macht die Scheibe fest.

Nach einem Steilpass aus der eigenen Zone taucht urplötzlich Rok Tičar ganz allein rechts vor dem dänischen Tor auf. Goalie Sebastian Dahm kann die Situation für das Team von Jan Karlsson bereinigen.

Nach gut drei Zeigerumdrehungen geht es endlich los. Erste im Ansatz zielstrebige Aktionen zum Tor sind zu erkennen.

Während des flüssigen und abwechslungsreichen Beginns gelingt es noch keiner Mannschaft, einen Torschuss anzubringen.

Um die Einhaltung des Reglements kümmern sich die Schiedsrichter Marcus Vinnerborg aus Schweden und Vladimír Šindler aus Tschechien. Für Unterstützung sorgen die Linesmen Paul Carnathan aus den USA und André Schrader aus Deutschland.

Dänemark gewann sein "Abstiegsendspiel" am Samstag mit 4:1 gegen Norwegen. Da Slowenien tags darauf den US-Amerikanern unterlag, konnte gestern der vorzeitige Klassenerhalt gefeiert werden. Vier Zähler reichen dafür aus, da kommen die Slowenen nicht mehr ran. Dieser vierte Punkt wurde bereits zum Auftakt gegen die Slowakei eingefahren, der man erst im Penaltyschießen unterlag. In allen anderen Partien ließ man sich zwar nicht abschießen, verlor aber zum Teil deutlich. Aufhorchen ließen die Männer von Trainer Jan Karlsson lediglich gegen die US-Boys, die sich nur mit 1:0 behaupten konnten.

Gerade bei den Specialteams machen die Dänen eine recht gut Figur, bewegen sich im Mittelfeld des WM-Teilnehmerfeldes. Zudem wird aus den wenigen Torschüssen verhältnismäßig viel herausgeholt.

Zu verdanken hat Slowenien den Abstieg auch der Abschlussschwäche. Zusammen mit Frankreich, dem Schlusslicht der Gruppe A, stellt man den schlechtesten Angriff der WM. Lediglich acht Tore wurden erzielt. Und hinten klingelte es 22 Mal. Nur die Deutschen fingen sich mehr Gegentreffer ein. Sieben davon setzte es in Unterzahl. Das schlechteste Penaltykilling des Turniers stellt eine weitere slowenische "Errungenschaft" dar.

Dabei schlugen sich die Männer um NHL-Star Anže Kopitar meist gar nicht schlecht, verloren mit einer Ausnahme immer nur mit zwei Toren Unterschied und erzielten dabei selbst stets zumindest einen Treffer. Einzig beim 0:4 gegen Finnland ging es mal etwas deutlicher zu. Dennoch fiel auf, dass die Slowenen das Niveau nie über ein komplettes Spiel halten konnten und somit letztlich permanent den Kürzeren zogen.

Dabei geht es im Großen und Ganzen nur noch um die Ehre. Die Abstiegsfrage in der Gruppe B ist bereits vor dem letzten Turnierspiel für beide Mannschaften geklärt. Slowenien wird als Aufsteiger das Klassenziel verfehlen. Keine der bisherigen sechs Begegnungen konnte das Team von Trainer Matjaž Kopitar für sich entschieden. Vielmehr gingen alle innerhalb der regulären 60 Minuten verloren, weshalb kein einziger Punkt auf dem Konto des Tabellenletzten landete.