Fazit
Schluss, aus, vorbei! Norwegen verabschiedet sich mit einer 2:3-Niederlage gegen Weißrussland von der Weltmeisterschaft. Die Weißrussen machen den Viertelfinaleinzug mit diesem Dreier dagegen perfekt und schmeißen auch die Slowaken vorzeitig aus dem Turnier. Allerdings wird sich die Mannschaft von Trainer Dave Lewis erheblich steigern müssen, wenn die Reise tatsächlich bis ins Halbfinale gehen soll. Unter dem Strich steht ein hart erkämpfter Arbeitssieg, der nur wenig glanzvolle Momente hatte.

Jonas Holøs kommt zum Schuss! Wieder schmeißen sich ihm drei Leute entgegen und begraben den Puck unter sich. Noch sechs Sekunden...

Alles oder Nichts: Zwölf Sekunden vor dem Ende gibt es noch einmal Bully vor dem weißrussischen Tor...

Auch Olimb versucht sein Glück aus der Ferne. Sein Schuss bleibt in den zahlreichen Beinen hängen und kommt nicht durch.

Immerhin! Zwei Mal feuert das Team Norge aus der Distanz drauf. Beide Male ist Kevin Lalande hellwach und pariert. Noch 1:27 Minuten.

Noch 120 Sekunden. Norwegen macht und tut, bleibt aber wirkungslos in der Offensive. Vielleicht hilft die Auszeit...

Wie auch immer sie es geschafft haben, aber irgendwie hat Weißrussland den Hebel umgelegt. Auf einmal sind die Osteuropäer wieder die spielbestimmende Mannschaft. Norwegen wirkt müde und schleppt sich der Ziellinie entgegen.

Völlig konfus und ohne Ordnung spielt Norwegen sein Powerplay aus. Darüber kann die weißrussische Defensive nur lächeln. So wird das mit dem Ausgleich natürlich nichts. Noch 5:00 Minuten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Artyom Volkov (Weißrussland)
6:43 vor dem Ende hakt Volkov bei seinem Gegner eins und muss in die Box. Bei den rot-grün gekleideten Fans beginnt jetzt das große Zittern.

Weißrussland kann sich endlich mal wieder im gegnerischen Drittel festsetzen, kommt aber nicht zum Abschluss. Den Norwegern reicht auf der anderen Seite dagegen ein Pass, um Kevin Lalande zu prüfen. Mit dem harmlosen Versuch von Patrick Thoresen hat Weißrusslands Goalie jedoch keine Probleme.

Ein wildes Gestocher mit Vorteilen für Norwegen. So in etwa lassen sich die letzten Minuten zusammenfassen. Die Partie ist in dieser Phase von Hektik geprägt und gönnt sich kaum Ruhepausen. Noch 8:30 Minuten.

Haben die ein Glück! Niklas Roest kommt im Slot an die Scheibe, bringt sie auf das Tor und trifft den schon am Boden liegenden Kevin Lalande. Vom Goalie fliegt der Puck im hohen Bogen hinter den Kasten.

Wie sieht es mit dem Nervenkostüm der Weißrussen aus? Noch sind sie auf der sicheren Seite, schließlich reicht ihnen ein einziges Pünktchen zum sicheren Viertefinaleinzug. Aber das Spiel hat sich mittlerweile um 180 Grad gedreht. Jetzt sind die Norweger am Drücker und fahren eine Angriffslawine nach der nächsten.

Tooor für Norwegen, 2:3 durch Mattias Nørstebø
Und dann rappelt es doch in der Kiste. Und was war das für eine Fackel von Mattias Nørstebø! Die Nummer zehn steht auf Höhe der Blauen Linie fast an der Bande, hämmert trotzdem drauf und ballert den Puck wie an der Schnur gezogen in den Winkel. Ein Traumtor!

Das MUSS das 3:2 sein! Martin Røymark setzt sich gegen zwei Mann hinter dem weißrussischen Tor durch und spielt einen Rückhandpass in den Slot. Dort kommt Kristian Forsberg angerauscht. Aus zwei Metern kann er sich die Ecke aussuchen, doch er bringt es tatsächlich fertig, Kevin Lalande mehr oder weniger anzuschießen.

Fast das 4:1! In Unterzahl zündet Alexei Kalyuzhny den Turbo, stürmt an sämtlichen Norwegern vorbei und hat freie Schussbahn. Wieder ist Lars Haugen auf dem Posten und hält seine Mannschaft mit einer starken Parade im Spiel.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrei Kostitsyn (Weißrussland)
Nach der Strafe gegen Kostitsyn könnte es für Weißrussland noch einmal brenzlig werden. Dazu müssen die Norweger aber auch endlich mal die Brechstange auspacken und ein Tor notfalls erzwingen.

Uiuiui, da wäre beinahe die Vorentscheidung gefallen! Norwegen leistet sich einen bitterbösen Fehlpass im Spielaufbau. Alexander Kitarov spritzt an der gegnerischen Blauen Linie dazwischen, geht noch zwei Meter und zieht ab. Haugen ist da und pariert glänzend.

20 Minuten trennen Weißrussland noch vom Einzug in das Viertelfinale. Im Normalfall sollten sie es packen, allerdings haben die Norweger nichts mehr zu verlieren. Und genau dann sind Gegner meistens besonders gefährlich.

Drittelfazit
Mit einer scheinbar sicheren 3:1-Führung im Rücken geht Weißrussland in das letzten Drittel. Nachdem die Osteuropäer die Partie weitesgehend im Griff hatten und nicht unverdient auf 3:0 stellten, witterte Norweger nach dem Blitz-Anschluss seine Chance und spielte frech nach vorne. Obwohl es für sie um nichts mehr geht, wollen sich die Skandinavier erhobenen Hauptes aus der WM verabschieden. Wir dürfen gespannt sein, ob es ihnen im letzten Drittel gelingt.

Da schau an, das Team Norge glaubt wieder an sich und geht mit einer ganz anderen Körpersprache zu Werke. Die Schultern sind breit, der Kopf ist oben. So wünscht man sich das. Jetzt noch etwas zielstrebiger vor dem Tor und die letzten 20 Minuten werden richtig heiß.

Die letzten fünf Minuten im zweiten Drittel brechen an. Nach dem 3:0 sah alles wie ein gelutschter Drops aus, durch den Anschluss könnte aber tatsächlich noch einmal Feuer in die Partie kommen. Als neutraler Fan kann man es nur hoffen.

Tooor für Norwegen, 1:3 durch Patrick Thoresen
Aus dem Nichts der Anschluss für Norwegen! Mathis Olimb setzt sich stark durch, zieht hinter den Kasten und passt den Puck wieder in die Gefahrenzone. Dort bekommt Patrick Thoresen seinen Schläger vor allen anderen an den Puck und drückt ihn ins Netz.

Tooor für Weißrussland, 0:3 durch Andrei Kostitsyn
Zick, Zack und drin das Ei! Weißrussland lässt den Puck wie am Schnürchen laufen, spielt die Scheibe über Stepanov und Kalyuzhny an den kurzen Pfosten zu Andrei Kostitsyn. Trotz Unterzahl der Norweger hat die Nummer 46 extrem viel Platz und muss das Spielgerät nur noch über die Linie löffeln.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ole-Kristian Tollefsen (Norwegen)
Clever ist anders: An der Bande umarmt Tollefsen seinen Gegenspieler mit seinem Schläger. So etwas können die Schiedsrichter gar nicht übersehen. Schon stehen die Nordeuropäer wieder mit einem Mann weniger auf dem Eis.

Tooor für Weißrussland, 0:2 durch Dmitri Korobov
Norwegen wehrt sich nach Leibeskräften, stemmt sich mit aller Macht gegen das Gegentor. Irgendwann findet Weißrussland die Lücke dann aber doch. Sergei Kostitsyn bereitet den Treffer mit einem überragenden Solo durch das Zentrum vor, legt die Scheibe zum perfekten Zeitpunkt links raus und findet den frei stehenden Dmitri Korobov. Der schaut einmal hoch, sieht die Lücke am langen Pfosten und hämmert das Hartgummi unhaltbar in die Maschen.

Doppelte kleine Strafe (2 + 2 Minuten) für Alexander Bonsaksen (Norwegen)
Alexander Bonsaksen hantiert mit seinem Schläger im Gesicht von Nikolai Stasenko rum und verpasst ihm eine blutige Lippe. Dafür setzt es 2+2 Minuten für den Norweger.

Und da sind sie auf einmal! Andrei Stepanov reicht ein einziger Antritt, um nach einem feinen Zuspiel frei vor Lars Haugen aufzutauchen. Diesmal hat der norwegische Goalie aber die Ruhe, bleibt lange stehen und pariert den Schuss.

Es bleibt dabei: Norwegen spielt nicht schlecht und Weißrussland alles andere als gut, aber die Skandinavier bringen einfach viel zu wenig auf das gegnerische Tor.

Etwas mehr Ruhe und Präzision und es hätte 1:1 gestanden! Patrick Thoresen taucht plötzlich völlig alleine im weißrussischen Drittel auf. Weiß der Teufel, was sich die Abwehrspieler da gedacht haben. Der Norweger hat freie Bahn, zieht aber etwas zu früh ab und kann seinen Schuss so nicht richtig platzieren.

Ivan Usenko lässt einen los! Die Nummer 57 hat kurz hinter der Blauen Linie viel Platz und hämmert drauf. Denkbar knapp zischt die Scheibe am Aluminium vorbei. Glück für Norwegen.

Ring frei zu Runde zwei! Weißrussland beginnt das Mitteldrittel in Überzahl. Können die Osteuropäer direkt nachlegen oder hält Norwegen das Resultat beisammen?

Drittelfazit
Das erste Drittel gibt die Geschichte der WM bisher ganz gut wieder: Weißrussland ist eiskalt vor dem Tor und nutzt seine einzige große Chance zur Führung. Auf der Gegenseite wirken die Norweger zu verspielt und im Abschluss einfach nicht konsequent genug. Nach den ersten 20 Minuten spricht demnach fast alles für ein Weiterkommen des Team Belarus.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Bonsaksen (Norwegen)
Bonsaksen wird der Helm von der Rübe gecheckt. Er spielt aber trotzdem weiter. Das geht so natürlich nicht. Als Belohnung wird er in den letzten Sekunden des ersten Drittels und zu Beginn des zweiten Abschnitts auf der Strafbank sitzen.

Zu wenig! Ein paar durchschaubare Schüsse und sonst nichts: Das Team Norge nutzt die Möglichkeit zum wichtigen 1:1 nicht und wird wohl mit einem Rückstand in die Pause gehen.

Die letzten 120 Sekunden im ersten Drittel laufen. Norwegen drückt auf den Ausgleich und schiebt die Weißrussen immer tiefer hinten rein. Allein die Abschlüsse fehlen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Oleg Yevenko (Weißrussland)
In bester Wrestle-Manier ringt Yevenko seinen Gegenspieler zu Boden. Die Refs sehen genau hin und schicken die Nummer 25 auf die Strafbank.

Dicke Chance für Norwegen! Trettenes kommt am linken Bullykreis eher zufällig an den Puck, fackelt nicht lange und hält drauf. Um Zentimeter rast das Hartgummi-Geschoss am Pfosten vorbei.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrick Thoresen (Norwegen)
Im anschließenden Gerangel schlägt der Norweger etwas über die Stränge und kassiert die Strafe.

Patrick Thoresen hat das 1:1 auf dem Schläger! Mattias Nørstebø zieht ab und zunächst kann Kevin Lalande nur abprallen lassen. Thoresen ist zur Stelle, schlägt einen Haken und muss das Teil nur noch im leeren Kasten unterbringen. Doch der Puck rutscht ihm vom Schläger und trudelt am Gehäuse vorbei.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrei Stas (Weißrussland)
Vielleicht geht's ja so! Andrei Stas fängt sich die nächsten zwei Minuten und ermöglicht Norwegen das Überzahl-Spiel.

Ein kleines Lebenszeichen der Norweger! Mathis Olimb zeigt seine ganze Klasse, umkurvt links die halbe weißrussische Mannschaft, zieht hinter das Tor und bringt den Pass vor die Kiste. Dort fehlt allerdings ein Abnehmer.

Norwegen versucht sich zu wehren, allerdings ist der Druck des Gegners im Moment zu groß. Die Weißrussen haben alles im Griff und den Skandinaviern schon früh den Schneid abgekauft.

Tooor für Weißrussland, 0:1 durch Alexei Kalyuzhny
Powerplay aus dem Lehrbuch! Die Weißrussen stellen sich die Norweger zurecht und bringen den Puck nach rechts zu Kalyuzhny. Der findet ganz links Kostitsyn, der die Scheibe postwendend wieder durch die riesige Lücke nach rechts schiebt. Kalyuzhny steht nach dem Doppelpass völlig blank, lädt durch und jagt die Scheibe unter den Querbalken. Der Favorit nimmt Kurs in Richtung K.o.-Runde.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Morten Ask (Norwegen)
Jetzt könnte die Luft für Norwegen dünn werden. Ask hat seinen Schläger viel zu hoch und trifft seinen Gegenspieler im Gesicht. Das muss zwei Minuten geben, das gibt zwei Minuten.

Starkes Forechecking der Osteuropäer! Der Tabellenvierte hat einen Zahn zugelegt und setzt die Norweger frühzeitig unter Druck. Die Nordlichter kommen in dieser Phase nur mit Ach und Krach aus dem eigenen Drittel raus.

Weißrussland wird wach! Nikolai Stasenko zieht von der Blauen ab und jagt den Puck einfach mal auf Verdacht in den Slot. Dort steht Artur Gavrus zum Abfälschen bereit, allerdings bringt der das Runde nicht auf den Kasten.

Hochklassig ist anders: Beide Mannschaften liefern sich in der Anfangsphase einen wilden Schlagabtausch. Scheibenverluste, Abspielfehler und missglückte Offensivaktionen prägen das Bild auf dem Eis.

Und auf geht's, rein ins erste Drittel!

Das Warm-Up ist in den letzten Zügen, in wenigen Minuten verschwinden die Mannschaften zum letzten Mal in den Kabinen. Dann steigt in der CEZ-Arena das erste Bully des Tages.

Die Weißrussen bestachen im Turnierverlauf vor allem mit ihrer Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. 12,14 Prozent ihrer Schüsse landeten im gegnerischen Gehäuse. Eine bessere Quote haben nur die Eishockey-Großmächte auch Kanada, Russland und Schweden. Demgegenüber steht die Quote der Norweger, die nur 7,46 Prozent ihrer Schüsse in Zählbares ummünzen.

Das Team Norge spielt dagegen nur noch um die "Goldene Ananas" und einen versöhnlichen WM-Abschied. Die größte Baustelle im Turnierverlauf war die Defensive. Mit der zweitschwächsten Torhüter-Leistung und dem zweitschlechtesten Unterzahl-Spiel aller Mannschaften war ein Weiterkommen schlicht und ergreifend nicht möglich.

Nach dem überraschend deutlichen 5:2 gegen die USA fingen sich die Weißrussen gegen den großen Bruder aus Russland (0:7) und Finnland (2:3) zwar zwei Ohrfeigen ein, dennoch sollte das Team von Trainer Dave Lewis genügend Selbstvertrauen und Qualität haben, um sich gegen die Skandinavier durchzusetzen.