Fazit:
Am Ende hatten es die US-Amerikaner doch leichter, als es zunächst aussah. Die erste Hälfte des Spiels ging nämlich eher an die Schweiz, erst durch das 2:1 im Mitteldrittel übernahm Team USA vollständig das Kommando. Anschließend gab der Favorit das Zepter nicht mehr her, allerdings waren die Eisgenossen wie schon im gesamten Turnier viel zu harmlos im Abschluss. Bei 24:22 Schüssen waren die Nordamerikaner hingegen viel effektiver und konnten Mitte des dritten Durchgangs mit dem 3:1 für die Entscheidung sorgen.

Glen Hanlon nimmt nun Berra vom Eis, seine Kollegen agieren in den verbleibenden knapp zwei Minuten also im Sechs-gegen-Fünf. Ob's hilft?

Mittlerweile spielt hier natürlich nur noch die Schweiz und die Eisgenossen drängen den Gegner auch gut in dessen Zone. Die Abschlüsse lassen jedoch weiterhin zu wünschen übrig.

Wie vor ein paar Minuten probiert es Brunner wieder zweimal per Direktabnahme vom linken Bullykreis, allerdings fliegen beide Versuche deutlich am kurzen Eck vorbei. So verstreicht die Strafzeit ohne Folgen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dylan Larkin (USA)
Haken

Brunner kommt nach Pass von Fiala am linken Bullypunkt zum Abschluss, Hellebuyck kann den Schlenzer aber zur Seite abwehren. Kurz darauf ist das Schweizer Powerplay auch schon wieder vorbei.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Torey Krug (USA)
Stockschlag

Die Eisgenossen kommen zur Abwechslung auch mal wieder zum Schuss! Ambühl kann im Slot aus dem Gewühl heraus abschließen, befördert die Scheibe in Bedrängnis allerdings knapp am rechten Pfosten vorbei.

Team USA macht richtig viel Druck im Powerplay! Offenbar wollen die US-Amerikaner hier keine Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen lassen. Berra hat aber etwas dagegen und verhindert mehrmals das 3:1.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Robin Grossmann (Schweiz)
Haken

Drittelfazit:
Bis auf eine kurze Druckphase der Schweizer ging der zweite Abschnitt vollständig an die USA, die den Spielstand zur Drittelmitte per Doppelschlag drehen konnten. Anschließend hatte der Favorit zahlreiche Großchancen auf das dritte Tor, ließ diese aber alle verstreichen. Ansonsten hätte es bereits zur Vorentscheidung kommen können, so ist aber noch alles offen!

Oh, normalerweise rächt sich so etwas! Fiala vertändelt die Scheibe in der eigenen Zone und so kommt Moses aus kurzer Distanz zum Schuss, Berra ist allerdings zur Stelle.

Der muss eigentlich drin sein! Moore täuscht auf der linken Seite einen Schlagschuss an und passt stattdessen diagonal an den zweiten Pfosten. Dort hat Coyle das offene Tor vor sich, befördert die Scheibe aber rechts ans Außennetz!

Tooor für USA, 2:1 durch Charlie Coyle
Team USA gelingt der Doppelschlag! Nur 57 Sekunden nach dem Ausgleich ertönt erneut die Sirene. Lee passt vom linken Bullykreis zurück zur Blauen, wo Jones einen Hammer loslässt. Vor dem Gehäuse kann Coyle die Scheibe aber noch abfälschen und erzielt so seinen zweiten Turniertreffer.

Tooor für USA, 3:1 durch Jake Gardiner
Ist das schon die Vorentscheidung? Lee passt von hinter dem Tor zurück auf die linke Seite, wo Coyle den Puck direkt zur Blauen Linie weiterleitet. Gardiner schießt aber nicht direkt, sondern legt sich noch die Scheibe zurecht und trifft schließlich flach ins lange Eck!

Tooor für USA, 1:1 durch Ben Smith
Das geht ja viel zu einfach! Arcobello schickt Vesey links auf die Reise und der 21-Jährige kurvt hinten um den gegnerischen Kasten herum, ehe er zurück in den Slot passt. Dort steht Smith erstaunlich frei und vollendet mühelos flach ins lange Eck.

Da löst sich das Gehäuse aus der Verankerung! Arcobello bekommt auf der linken Seite zu viel Platz, bringt sich am Bullypunkt in Position und schießt flach aufs kurze Eck. Berra ist zwar auf dem Posten, sein Tor allerdings nicht mehr. Der Eismeister korrigiert das aber schnell.

Die Schweiz ist momentan das bessere Team! Streit prüft Hellebuyck vom rechten Bullykreis aus, der Goalie ist aber zur Stelle und wehrt den Puck zur Seite ab. Die US-Amerikaner hingegen kommen kaum zum Angriff.

Das ist eine Fehlentscheidung! Bei einem Pass auf Jones wird auf Abseits entschieden, dabei kann der US-Amerikaner das Zuspiel gerade noch auf der Blauen Linie annehmen. Große Auswirkungen hat das aber natürlich nicht.

Wenig überraschend sind die Nordamerikaner jetzt tonangebend und müssten eigentlich bereits das 3:1 erzielen! Nachdem Berra geschlagen auf dem Eis liegt, bleibt Lewis aber im Slot hängen und schießt schließlich knapp am linken Pfosten vorbei.

Die Eisgenossen haben wieder die ersten Möglichkeiten und wirken insgesamt noch einen Tick selbstbewusster als im ersten Durchgang. Mit der Führung im Rücken ist das aber auch kein Wunder.

Drittelfazit:
Das war von beiden Seiten noch kein überzeugender erster Durchgang, auch wenn die Eisgenossen in der 14. Minute in Führung gehen konnte. Hierfür war allerdings Roman Josi mit einer Einzelleistung verantwortlich, ansonsten agierten beide Teams vor dem gegnerischen Tor zu harmlos. Dementsprechend hatten Goalies auch eher wenig zu tun.

Larkin probiert es mit einem Alleingang! Ähnlich wie Josi geht der 18-Jährige problemlos durch die gegnerischen Reihen, bleibt am Ende aber bei Ambühl hängen, bevor es zum Abschluss kommt.

Die Eisgenossen tun es dem Gegner gleich und verschwenden ihr Powerplay vollständig. Die Europäer bringen keinen einzigen Schuss aufs Tor und so übersteht Team USA die Unterzahl folgenlos.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Anders Lee (USA)
Ellbogencheck

Tooor für Schweiz, 0:1 durch Roman Josi
Was für ein klasse Solo! Josi fährt rechts im eigenen Drittel los und wird nicht sofort angegriffen, das rächt sich auch. Der 24-Jährige zieht im Angriffsdrittel von rechts nach innen, lässt dabei drei Gegenspieler stehen und schlenkert schließlich im Slot rechts an einem US-Amerikaner vorbei und vollendet halbhoch im Fallen ins linke Eck!

Da kann sich Berra auszeichnen! Faulk zieht einfach mal von der rechten Bande aus ab und die Scheibe geht durch die Beine von Lewis, der genau vor dem Goalie steht. Der Schlussmann pariert aber.

Team USA bleibt immerhin weiter am Drücker und lässt die Eisgenossen so nicht zur Entfaltung kommen. Gleichzeitig verteidigen die Europäaer aufopferungsvoll und lassen so wenig zu.

Das ist ein Satz mit X für die US-Amerikaner, sie kommen überhaupt nicht in die Powerplayaufstellung und so verstreicht die Strafzeit recht ereignislos.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kevin Fiala (Schweiz)
Stockschlag

In der Anfangsphase sind Abschlüsse noch rar gesät, vor allem der Favorit USA kann sich bisher nicht so richtig in Schussposition bringen. Die ersten Minuten gehen auf jeden Fall eher an die Eisgenossen.

Die Schweizer stürmen gleich mal nach vorne! Hollenstein dringt über rechts ins gegnerische Drittel ein und legt am Bullykreis in die Mitte zu Almond, der die Scheibe allerdings im Slot verpasst.

Beide Mannschaften stechen bei den Teamstatistiken nicht gerade heraus, bei der Trefferquote sind die USA (10,78%) Sechster, während die Schweiz mit 6,19% auf dem letzten Rang steht. Auch hinsichtlich des Powerplays sind die Eisgenossen Vorletzter, stehen dafür aber beim Penaltykilling (90,32%) und der Fangquote (90,43%) jeweils auf dem sechsten Platz. Team USA ist mit 90,91, respektive 91,30% nur unwesentlich besser.

Die Eisgenossen hingegen mussten gleich im ersten Gruppenspiel gegen Nachbar Österreich bis ins Shootout (3:4) gehen, waren anschließend aber gegen Deutschland (1:0) und Frankreich (3:1) siegreich. Gegen Lettland und Schweden wiederum ging es bis in die Overtime, wo man aber jeweils das 1:2 kassierte. Schließlich folgte auch noch ein desolates 2:7 gegen Kanada, ehe die Schweizer Tschechien im Penaltyschießen (1:2) unterlagen.

Team USA gewann zum Auftakt mit 5:1 gegen Finnland und 2:1 gegen Norwegen, ehe man gegen Mitfavorit Russland mit 4:2 erfolgreich war. Anschließend unterlagen die US-Amerikaner allerdings Weißrussland (2:5). Gegen Dänemark (1:0) und Slowenien (3:1) blieb man hingegen fehlerlos, lediglich gegen die Slowaken (5:4) musste man bis ins Penaltyschießen gehen.

Der Sieger der Gruppe B trifft auf den Vierten der Gruppe A, die Vorrunde verlief für die beiden Teams also recht unterschiedlich. Gemein haben beide allerdings die Tatsache, dass sie nur einmal nach regulärer Zeit bezwungen wurden. Dennoch treten die Vereinigten Staaten natürlich als Favorit an.