Fazit:
Das war's, Kanada zieht ins Finale ein! Tschechien gab zwar sein Bestes, muss aber einfach anerkennen, dass die Kanadier heute eindeutig überlegen waren. Mitte des ersten und zweiten Durchgangs trafen die Ahornblätter jeweils zum 1:0 und 2:0, in der Folge wurden die Gastgeber offensiver. Allerdings gelang es Jágr & Co. nicht, den Gegner wirklich in Verlegenheit zu bringen. Stattdessen konnten die Nordamerikaner ihre Führung recht problemlos über die Zeit bringen.

Tschechien nimmt noch einmal ein Timeout und schickt den sechsten Feldspieler anstelle von Pavelec auf Eis. Ob's hilft?

Die Partie dürfte entschieden sein, auch wenn im Eishockey in solch einer Konstellation eigentlich noch alles möglich ist. Allerdings wirken die Kanadier überhaupt nicht so, als würden sie hier noch etwas zulassen.

Während Team Canade sich immer mehr aufs Kontern verlegt, versuchen die Osteuropäer mit allen Mitteln, zum Torerfolg zu kommen. Novotnýs Alleingang endet allerdings bei Smith.

Derzeit sieht es nicht so aus, als würden die Kanadier hier noch einbrechen und den Finaleinzug herschenken. Die Gastgeber schaffen es zwar, das Geschehen zunehmend in die gegnerische Zone zu verlagern, kommen aber immer noch zu selten zum Abschluss.

Das ist bezeichnend: Zaťovič kann zwar über die linke Seite ins Angriffsdrittel vorpreschen, sein Pass in den Slot verwaist aber ohne mitgelaufene Kollegen.

Die Begegnung wird etwas körperbetonter und hitziger, vor allem die Tschechen wirken etwas verzweifelt, geben sich aber noch nicht auf. Allerdings kommen die Gastgeber nach wie vor kaum vorne durch.

Das können die Ahornblätter besser! Ekblad schickt Toffoli über rechts weit nach vorne und der 23-Jährgie zieht am Bullykreis nach innen. Allerdings verliert er die Kontrolle über die Schebie vor dem Tor und kommt nicht zum Abschluss.

Drittelfazit:
Tschechien hatte im Mitteldrittel etwas mehr Spielanteile, konnte aber selten für viel Torgefahr sorgen. Das wussten die Kanadier durch aufmerksames und robustes Verteidigen zu verhindern und waren selber vorne stets für einen Treffer gut. Diesen erzielten die Nordamerikaner schließlich auch zur Drittelmitte, kurz vor der Pause hatten dann die tschechischen Fans bereits den Jubelschrei auf den Lippen. Doch das vermeintliche 2:1 wurde wegen Torraumabseits nicht gegeben.

Oh, das ist eine ganz knappe Entscheidung! Jordan zieht von der Blauen Linie ab und Smith kann den Puck nur kurz abwehren. Koukal staubt zwar ab, steht dabei aber im Torraumabseits. Der Frust ist ihm anzumerken, als er seinen Schläger gegen das Plexiglas haut.

Kanada präsentiert wieder ein ausgezeichnetes Pebnaltykilling und baut eine unüberwindbare Mauer auf. So hat Smith kaum etwas zu tun und die Strafzeit läuft ab.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jason Spezza (Kanada)
Stockschlag

Natürlich versuchen die Osteuropäer nun, druckvoller zu agieren und noch vor der Pause zum Anschlusstreffer zu kommen. Kanada steht aber zu robust und lässt kaum etwas durch.

Die Tschechen sind wieder vollzählig und befinden sich noch 35 Sekunden in Überzahl. Trotz lautstarker Unterstützung des Publikums können die Gastgeber allerdings nicht für Torgefahr sorgen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Taylor Hall (Kanada)
Hoher Stock

Kleine Strafe (2 Minuten) für Petr Koukal (Tschechien)
Haken

Tooor für Kanada, 2:0 durch Jason Spezza
Die Ahornblätter erhöhen auf 2:0! Hamhuis spielt an die Blaue Linie zu Duchene, der allerdings nicht etwa abzieht, sondern nur antäuscht und stattdessen Spezza am rechten Bullypunkt bedient. Dessen verdeckten Schuss bekommt Pavelec nicht mehr zu fassen, dem Goalie ist aber kein Vorwurf zu machen.

Kanada macht weiterhin Druck, allerdings kommen die Tschechen mittlerweile wieder öfter zum Angriff. So richtig viel Torgefahr kommt dabei jedoch nicht auf.

Tschechien übersteht die Unterzahl folgenlos dank starkem Penaltykilling. Einmal scheitern die Kanadier allerdings am Gestänge, Ennis trifft nur den linken Pfosten aus dem Slot heraus!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Petr Čáslava (Tschechien)

Drittelfazit:
Bisher hatten beide Mannschaften ihre Spielanteile, eine Tendenz ist noch nicht abzusehen! Kanada dominierte die ersten Minuten und ging kurz vor der Drittelmitte in Führung, anschließend spielten hier aber nur die Tschechen. Angetrieben von Altstar Jágr und den Zuschauern auf den Rängen kamen die Gastgeber zu einigen Abschlüssen, erst kurz vor der Pause wurde Kanada wieder druckvoller. Es bleibt spannend!

Mittlerweile sind die Ahornblätter wieder etwas besser im Spiel und können die Tschechen ganz gut in deren Hälfte beschäftigen. Diesmal ist es O'Reilly, der aus dem Slot zum Schuss kommt, Pavelec fischt den Schuss aber aus dem linken Eck.

Da sind die Gastgeber zu nachlässig! Ennis bekommt viel zu viel Platz und müsste diese Chance nutzen, sein Abschluss ist aber zur harmlos und stellt kein Problem für Pavelec dar.

Tschechien macht seit dem Gegentreffer immer mehr Druck! Kovář scheitert aus dem Slot an Smith, wenig später entschärft der Goalie einen Versuch von Zaťovič.

Pavelec wird von Jordan an der Blauen Linie bedient und zieht einfach mal ab, Červenka fälscht die Scheibe auch noch gefährlich ab. Smith ist allerdings zur Stelle und wehrt ab.

Tooor für Kanada, 1:0 durch Taylor Hall
Das ist ein richtig stark herausgespielter Treffer! Eberle wird von Crosby nach vorne geschickt und legt aus halbrechter Position ganz kurz vor dem Gehäuse quer zu Hall, der nur noch ins leere Tor einschieben muss. Pavelec liegt nämlich bereits geschlagen auf dem Eis.

Da fehlt nicht viel! Jordan verliert die Scheibe im eigenen Drittel an MacKinnon, dessen Versuch aus halblinker Position knallt jedoch an den rechten Pfosten.

Kanada hingegen kann seine Torgefährlichkeit noch nicht aufs Eis bringen. Ein vielversprechender Angriffsversuch von Spezza wird direkt abgefangen.

Die Gastgeber suchen gleich von Beginn an den Weg nach vorne! Jágr findet Červenka mit einem weiten Rückhandpass nach vorne, die Direktabnahme vom linken Bullykreis verfehlt aber das lange Eck.

Bisher machten die Ahornblätter allerdings auch kurzen Prozess mit ihren Gegnern, bis auf Frankreich (3:4) musste jede Mannschaft gegen Team Canada mindestens sechs Treffer hinnehmen. Gleich zweimal gewann man sogar zweistellig. Wenig überraschen stellen die Nordamerikaner auch mit Jason Spezza den besten Scorer (13 Punkte), zudem erzielte Tyler Seguin zusammen mit Schwedens Filip Forsberg die meisten Turniertore (acht).

Interessanterweise ist Kanada auch die einzige Mannschaft im ganzen Turnier, die bisher alle ihre Spiele in der regulären Spielzeit gewinnen konnten. Die IIHF vergibt nämlich seit diesem Jahr einen zusätzliches Preisgeld in Höhe von einer Millionen Schweizer Franken an das Team, das alle Spiele gewinnt und kein einziges Mal in die Verlängerung gehen muss.

Tschechiens Goalie Ondřej Pavelec stellte nach dem Viertelfinalsieg am Donnerstag klar, dass in der heutigen Begegnung trotz der bisher starken Leistungen der Kanadier alles möglich sei: "Sie haben das Turnier dominiert, doch Samstag ist ein neuer Tag. Morgen ist ein wichtiger Ruhetag für uns. Kanada ist ein großartiges Team, jeder weiß das. Wir werden unser Bestes geben, um sie zu schlagen."

Die Werte der Osteuropäer sind hingegen nur in Bezug auf die Trefferquote (11,64%, vierter Platz) und das Powerplay (26,47%, Dritter) nennenswert, bei den Strafzeiten weist man immerhin den fünftniedrigsten Wert (62 Minuten) auf. Allerdings gibt es noch eine spielereignisunabhängige Statistik, welche der Gastgeber selbstverständlich anführt: die Zuschauerzahlen pro Partie (im Schnitt 17.348).

Dabei sind die Kanadier in allen Turnierstatistiken weit vorne, die Noramerikaner boten bisher die höchste Trefferquote (17,16%) und das zweitbeste Powerplay (36,67%) auf, zudem ist man auch hinsichtlich des Penaltykillings (94,44%) und der Fangquote der Goalies (92,57%) jeweils Zweiter. Zudem kassierte Team Canada die zweitwenigsten Strafzeiten (42 Minuten).

Während die Ahornblätter sich im Viertelfinale mühelos mit 9:0 gegen Weißrussland durchsetzten, feierste Turniergastgeber gegen Finnland einen 5:3-Erfolg. Der Sieger der Partie wird im Endspiel auf die USA oder Russland treffen.