Fazit:
Kanada ist Eishockey-Weltmeister 2015! Selten hat es so einen verdienten Sieger gegeben wie in diesem Jahr. Ungeschlagen spazierten die Kanadier durch dieses Turnier und auch das Finale gegen Russland war eine einseitige Angelegenheit. Die Nordamerikaner deklassieren die Sbornaja mit einem deutlichen 6:1. Sidney Crosby und Co. spielten sich spätestens ab dem zweiten Drittel in einen Rausch. Die Russen wussten gar nicht, wie ihnen geschah und hatten den künstlerisch hochwertigen Spielzügen des Gegners kaum etwas entgegenzusetzen. Im gesamten Spiel gab die Sbornaja gerade mal zwölf Schüsse ab. Während Alexander Ovechkin heute kaum zu sehen war, macht Sidney Crosby mit dem WM-Titel sein Triple perfekt. Er hat nun alle wichtigen Titel im Eishockey gewonnen. Damit findet die Weltmeisterschaft in Tschechien nach zwei stimmungsvollen Wochen vor fast immer ausverkauften Rängen ein würdiges Ende. Wir gratulieren Kanada und freuen uns schon aufs nächste Jahr. Dann wird das russische Team im eigenen Land auf eine Revanche hoffen. Einen schönen Abend noch!

Die letzte Minute der Weltmeisterschaft 2015 läuft. Der verdiente Sieger wird Kanada heißen.

Auch Mike Smith zeigt nochmal, was er kann. Bei einem Schuss von Belov fährt er das Bein aus und lenkt die Scheibe zur Seite weg.

Sergei Bobrovski darf sich nochmal auszeichnen. Er wirft sich Jason Spezza entgegen, der nach einem Querpass von Nathan MacKinnon völlig freistehend vor ihm aufgetaucht war und verhindert Gegentor Nummer sieben.

Es laufen die letzten Minuten dieser Partie. Kanada konzentriert sich jetzt auf die Defensive und wehrt die Angriffe der Russen ohne große Probleme ab.

Tooor für Russland, 6:1 durch Evgeni Malkin
Malkin rettet die russische Ehre. Bei einem Schuss von Mozyakin hält er vor dem Tor noch die Kelle rein und fälscht unhaltbar für Smith ab.

Man kann es nicht anders sagen: Kanada erteilt dem noch amtierenden Weltmeister hier eine Lehrstunde. Angesichts des Ergebnis erscheint auch die 0:10-Pleite von Deutschland in der Vorrunde gegen die kanadische Mannschaft in einem anderen Licht.

Tooor für Kanada, 6:0 durch Nathan MacKinnon
Es kommt immer dicker für Russland. Ein langer Pass genügt und Nathan MacKinnon hat freie Bahn Richtung Tor. Sein Schuss klatscht noch an die Fanghand von Bobrovski, geht aber trotzdem rein. Da sah nun auch der russische Goalie nicht mehr so sicher aus.

Tooor für Kanada, 5:0 durch Claude Giroux
Jetzt klappt es auch in Überzahl. O'Reilly bedient Crosby rechts nebem dem Tor. "Sid" hat das Auge für Giroux, spielt den Pass genau im richtigen Moment und der Stürmer der Philadelpha Flyers muss nur noch einschieben. Das war mal wieder perfekt gespielt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Viktor Tikhonov (Russland)
Nächste Strafe gegen Russland! Tikhonov muss wegen Spielverzögerung die nächsten zwei Minuten zuschauen.

Auch defensiv macht den Kanadiern heute niemand etwas vor. Die Russen sind bemüht, können sich im gegnerischen Drittel aber kaum mal entscheidend durchsetzen. Die Schussstatistik spricht auch in diesem Spielabschnitt schon wieder deutlich für die Nordamerikaner.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Anton Belov (Russland)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sean Couturier (Kanada)

Jetzt verlieren die Russen ein wenig die Nerven. Nachdem Couturier seinen Stock im Gesicht von Panarin hatte, schlägt Belov gegen Hamhuis nach. Die Schiedsrichter sprechen zwei Strafen aus.

Die Russen haben nun ihre Reihen etwas umgestellt. Ovechkin stürmt nun an der Seite von Tarasenko. Ob der russische Superstar nun für ein wenig mehr Gefahr sorgen kann?

Kuriose Situation: Schon nach wenigen Sekunden haben die Schiedsrichter eine Strafe angezeigt und Ryan O'Reilly wird auf die Strafbank geschickt. Aber nach einigen Diskussionen darf der Kanadier die Kühlbox wieder verlassen. Die Strafe wird wundersamerweise aufgehoben.

14:1 Torschüsse im zweiten Drittel - ob das Schlussdrittel auch so einseitig wird?

Drittelfazit:
Nach dem zweiten Drittel gibt es kaum noch Zweifel daran, dass der künftige Weltmeister Kanada heißt. Die Jungs aus Nordamerika haben in diesem Spielabschnitt ernst gemacht und die Russen nach allen Regeln der Kunst deklassiert. Jeder Pass kommt an, jeder Schuss wird gefährlich und alle Aktionen laufen in einem atemberaubenden Tempo ab - viel besser als Kanada kann man nicht spielen. Die Führung könnte bereits höher ausfallen. Die Russen, bei denen Alexander Ovechkin komplett untergetaucht ist, agieren in der Defensive ohne die nötige Ordnung und tauchen nur noch selten vor dem gegnerischen Tor auf. Im Schlussdrittel braucht die Sbornaja schon ein Wunder, um noch etwas ausrichten zu können.

Zumindest das Penalty-Killing der Russen kann sich sehen lassen. Wieder steht das Viereck der Sbornaja gut und die Kanadier kommen nicht richtig durch.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Mozyakin (Russland)
Bitter für Russland! Die Sbornaja hatte sich gerade ein wenig festgesetzt im kanadischen Drittel und dann haben sie für einen kurzen Moment zu viele Spieler auf dem Eis. Mozyakin sitzt die Strafzeit ab.

Die russischen Fans in der Halle sind deutlich leiser geworden. So richtig glaubt hier niemand mehr daran, dass die Russen noch eine Aufholjagd starten können. Zu dominant tritt Kanada hier auf.

Auch bei Vier gegen Vier haben die Kanadier eine Großchance. Tyler Seguin trifft nach exzellentem Pass von Taylor Hall aus kurzer Distanz das Lattenkreuz.

Giroux schickt Toffoli auf die Reise und der Spieler der Los Angeles Kings schießt den Puck an den Pfosten. Da wäre Bobrovski wieder machtlos gewesen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Egor Yakovlev (Russland)
Aber das war nur ein kurzes Vergnügen. Yakovlev muss wegen Hakens runter und es geht mit Vier gegen Vier weiter.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Taylor Hall (Kanada)
Jetzt dürfen auch die Russen mal in Überzahl ran. Hall sitzt in der Kühlbox.

Anscheinend müssen auch die Kanadier nach den letzten Minuten etwas Luft holen. Im Powerplay bringen sie jedenfalls nicht viel zustande. Vier Tore nach 32 Minuten sind auch erstmal genug.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Evgeni Malkin (Russland)
Es könnte nun noch schlimmer kommen für die Russen. Malkin kassierte die erste Strafe der Partie wegen Stockschlags.

Oļegs Znaroks nimmt erstmal eine Auszeit. Sein Team wurde hier in den letzten Minuten auseinandergenommen.

Tooor für Kanada, 4:0 durch Tyler Seguin
Wahnsinn! Was Kanada hier spielt, ist von einem anderen Planeten. Nach einer angezeigten Strafzeit gegen Russland fahren die Kanadier einen schnellen Konter. Giroux wird vor dem Tor stark bedrängt und merkt, dass er nicht selbst abschließen kann. Mit einer Drehung hat er seinen Gegenspieler aber abgeschüttelt und bedient sofort den einlaufenden Seguin, der eiskalt einnetzt.

Tooor für Kanada, 3:0 durch Sidney Crosby
Es läuft jetzt alles für Team Canada. In der russischen Defensive fehlt komplett die Zuordnung und Sidney Crosby hat nach Zuspiel von Jordan Eberle alle Zeit der Welt, die Scheibe im Tor unterzubringen. In unnachahmlicher Art haut er den Puck unter die Latte.

Vor dem Tor sind die Russen bisher nicht kaltschnäuzig genug. Evgeni Malkin fährt einen schnellen Konter, haut die Scheibe aber klar am Kasten vorbei.

Und wieder sorgt die vierte kanadische Reihe für Gefahr. Cody Eakin kommt freistehend zum Abschluss und zwingt Sergei Bobrovski zur nächsten Parade.

Ausgerechnet die nominell vierte Reihe der Kanadier hat nun zweimal getroffen und die Russen vor eine ganz knifflige Aufgabe gestellt. Mozyakin hatte gerade den Anschlusstreffer auf dem Schläger. Aber aus spitzem Winkel trifft er nur das Außennetz.

Tooor für Kanada, 2:0 durch Tyler Ennis
Der erste Treffer wurde ihm noch geklaut. Aber jetzt netzt er eindeutig selbst ein. Wie ein kanadischer Hochgeschwindigkeitszug umkurvt Tyler Ennis das russische Tor und schiebt die Scheibe dann in die kurze Ecke. Für Sergei Bobrovski ging das viel zu schnell und er kommt nicht mehr ran.

Rein gehts ins zweite Drittel! Mal sehen, ob die Russen hier zurückschlagen können.

Drittelfazit:
Durch einen Treffer kurz vor Ende des ersten Drittels führt Kanada in diesem Finale mit 1:0. Die Führung geht in Ordnung, da die Nordamerikaner deutlich mehr Schüsse abgeben haben. Ansonsten können die Russen in einer temporeichen Partie aber durchaus mithalten. Auch die Sbornaja hatte schon einige gute Möglichkeiten. Das Drittel hat in jedem Fall Lust auf mehr gemacht. Die Spielzüge der beiden Teams sind von unglaublicher Präzision geprägt und wären da nicht die beiden starken Torhüter hätten schon mehr Tore fallen können.

Es laufen die letzten Sekunden des Drittels. Auch in der Zeitlupe war nicht zu erkennen, ob Eakin beim Treffer überhaupt noch dran war. Der Treffer könnte also auch noch Ennis zugeschrieben werden.

Tooor für Kanada, 1:0 durch Cody Eakin
Von wegen Videobeweis! Zum Entsetzen der Russen geben die Schiedsrichter den Treffer sofort. Cody Eakin hatte die Scheibe nach einem Schuss von Tyler Ennis vor dem Tor noch entscheidend abgefälscht. Möglicherweise war er dabei mit dem Schlittschuh dran. Aber Absicht kann man ihm da nicht unterstellen und so geht die Entscheidung der Schiedsrichter in Ordnung.

Tor für Kanada? Es gibt Videobeweis.

Cody Eakin bekommt den Puck schön in den Lauf gespielt. Aber die Russen sind immer sehr nah dran am Gegner und so wird auch Eakin noch entscheidend gestört.

Ovechkin! Der russische Superstar zieht das Tempo an, lässt mehrere Kanadier stehen und kommt in zentraler Position zum Abschluss. Ein Raunen geht durch die Halle. Aber Smith kann den Schuss parieren.

Riesenchance für Kanada! Nach einer Parade von Bobrovski kommt Couturier sogar gleich zweimal zum Nachschuss. Aber mehr als den Schoner des Goalies und die Latte trifft er nicht. Das hätte die Führung sein können.

Crosby glänzt in dieser Partie bisher als Vorbereiter. Sein Querpass kommt präzise zu Eberle, der freie Schussbahn hat, aber knapp verzieht. Im Gegenzug tankt sich Mozyakin zum Tor durch. Der Schuss des besten russischen Torschützen bei diesem Turnier geht allerdings direkt auf Smith.

Kanada hat in den ersten zehn Minuten deutlich mehr Schüsse abgegeben. Die Russen sind dagegen häufiger an der Scheibe. Mit ihren Angriffen kommt die Sbornaja aber noch zu selten durch.

Die natürlich ausverkaufte Halle in Prag ist klar in russischer Hand. Die Anfeuerungsrufe der russischen Fans schallen von den Rängen. Mal sehen, ob die Russen diese Unterstützung aufsaugen können.

Man kommt hier kaum zum Luftholen. Immer wieder geht es in einem irrwitzigen Tempo hin und her. Crosby legt mit der Rückhand toll ab auf Barrie, dessen Schuss aber von Bobrovski abgewehrt wird.

Die Russen machen hier in den ersten Minuten einen guten Eindruck. Der Spielaufbau läuft viel flüssiger als in weiten Teilen des gestrigen Halbfinals. Von den Kanadiern ist man schon gar nichts anderes mehr gewohnt.

Starke Aktion von Alexander Ovechkin! In der neutralen Zone erobert er die Scheibe, zieht ins gegnerische Drittel und zieht von der linken Seite ab. Mike Smith ist mit der Fanghand zur Stelle.

Auch die Russen melden sich zum ersten Mal beim gegnerischen Goalie an. Tarasenko prüft Smith mit einem strammen Schuss. Der Torhüter blockt ab.

Es dauert gerade mal 50 Sekunden bis Sergei Bobrovski zum ersten Mal gefordert ist. Der russische Goalie pariert einen Schuss aus spitzem Winkel von Taylor Hall.

Der Finalkracher läuft! Kanada gewinnt das erste Bully.

Sidney Crosby vs. Alexander Ovechkin - die momentan vielleicht besten Eishockeyspieler der Welt treffen in diesem Finale aufeinander. Crosby, der in der NHL für die Pittsburgh Penguins aufläuft, will sich nach dem Stanley Cup und Olympia-Gold nun auch die WM-Krone aufsetzen. Er wäre erst der 26. Spieler, dem dieses Triple gelungen ist. Ovechkin hat dagegen schon einen WM-Titel gewonnen und ist trotzdem direkt nach dem Playoff-Aus seiner Washington Capitals nach Tschechien gereist, um für sein Land zu spielen.

Besonders die russische Defensive wackelte immer wieder. Aufgrund einiger Verletzungen kann Trainer Oļegs Znaroks seit dem Viertelfinale nur sechs Verteidiger aufbieten, was sich durchaus negativ auf die Stabilität auswirkte. Auch gestern gegen die USA ließ die Sbornaja jede Menge Chancen zu und nur weil Goalie Sergei Bobrovski einen Sahnetag erwischte, kassierte man kein Gegentor. Den Kanadiern sollte man heute aber nicht so viele Räume bieten. Dann könnte auch die bärenstarke Offensive um Alexander Ovechkin oder Sergei Mozyakin nicht mehr helfen.

Für die Russen war der Weg ins Finale schon ein wenig holpriger. Die Vorrunde schlossen sie nach Niederlagen gegen die USA und Finnland nur als Tabellendritter ab. Gegen Schweden im Viertelfinale gab man zwischenzeitlich eine 3:0-Führung ab und auch gestern im Halbfinale gegen die USA tat sich die Sbornaja lange Zeit schwer, bevor es dann doch noch zu einem klaren 4:0 reichte.

Die Kanadier sind das dominierende Team dieser Weltmeisterschaft. Ohne Punktverlust marschierten sie durch die Gruppenphase und auch in den K.O.-Spielen ließen sie zu keinem Zeitpunkt etwas anbrennen. Nach dem 9:0 im Viertelfinale gegen Weißrussland folgte das 2:0 in der Vorschlussrunde gegen Gastgeber Tschechien. Gerade hier bewiesen die Nordamerikaner, dass sie auch eine starke Abwehr haben. Das Sahnestück bleibt aber die Offensive. Mit Jason Spezza, Taylor Hall, Jordan Eberle und Matt Duchene haben sie die vier besten Scorer des Turniers in ihren Reihen.

Es ist das Traumfinale schlechthin. Die beiden erfolgreichsten Nationen im Welteishockey treffen aufeinander. Russland sammelte bereits 27 WM-Titel. Die Kanadier stehen bei 25. Zudem sind es die beiden torgefährlichsten Mannschaften des Turniers. Während Russland 39 Treffer erzielte, kommen die Kanadier auf eine sagenhafte Ausbeute von 60 Toren in neun Spielen. Nicht zuletzt ist es natürlich auch ein Familienfest der Superstars. Sidney Crosby und Claude Giroux treffen auf Evgeni Malkin und Alexander Ovechkin.