Fazit:
Trotz der 2:3-Niederlage steht das Nationalteam der USA im Viertelfinale der Eishockey-WM. Exakt der eine Punkt, den das Erreichen der Verlängerung brachte, genügte den US-Boys, um die Slowakei auf Distanz zu halten. Für die Mannschaft von Zdeno Cíger kam der Treffer in der Overtime 59 Sekunden zu spät. Man hätte in der regulären Spielzeit gewinnen müssen, um die USA von Rang vier zu verdrängen. Der Sieg also stellt letztlich nur einen positiven, aber wertlosen Abschluss des Turniers dar. Die Slowaken müssen vorzeitig nach Hause fahren. Für die Amerikaner hingegen geht es am Donnerstag weiter. Im Viertelfinale wartet der Sieger der Gruppe A – Tschechien.

Tor für die Slowakei, 2:3 durch Marko Daňo
Über die linke Seite zieht Marko Daňo in die Angriffszone und zum Tor, lässt sich dabei auch durch die arge Bedrängnis von Noah Hanifin nicht von der Scheibe trennen und mogelt diese unter Keith Kinkaid hindurch über die Linie. Für die Viertelfinalhoffnungen der Slowaken kommt der erste Turniertreffer von Daňo zu spät.

Erst eine knappe Minute vor Schluss holt Zdeno Cíger seinen Goalie vom Eis. Die Slowaken müssen gewinnen, um ins Viertelfinale zu gelangen.

In Unterzahl bekommt Marko Daňo die Konterchance, verwertet diese aber nicht. Wenig später ist Andrej Sekera zurück aus der Kühlbox.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrej Sekera (Slowakei)
Wegen Beinstellens marschiert Andrej Sekera auf die Strafbank.

Tor für die Slowakei, 2:2 durch Pavol Skalický
Rechts von der blauen Linie haut Dominik Graňák drauf. Tomáš Marcinko und Pavol Skalický halten nacheinander die Kelle rein. Letzterer fälscht gewinnbringend ab und markiert seinen ersten Turniertreffer.

Die Amerikaner kontern über die rechte Seite. Den Pass in die Mitte nimmt Auston Matthews im Slot direkt. Bei dem Schuss aus kürzester Distanz pariert Július Hudáček glänzend.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Noah Hanifin (USA)
Wegen Hakens gegen Martin Réway verabschiedet sich Noah Hanifin vorübergehend in die Kühlbox.

Die US-Boys zeigen sich nun wieder etwas engagierter, gestalten die Partie völlig offen und sind bemüht, die Grundlagen zu schaffen, dass ihnen die Slowaken in der Tabelle nicht mehr gefährlich werden.

Tor für die USA, 2:1 durch Nick Foligno
Die Slowaken bekommen die Scheibe nicht geklärt. Dylan Larkin und Nick Foligno sorgen für Unruhe. Letzterer bringt den Puck zum Tor. Christián Jaroš lenkt ihn mit dem Schlittschuh in den eigenen Kasten. Der Treffer wird natürlich Foligno gut geschrieben - sein dritter bei dieser WM.

Die Strafzeit gegen Nick Foligno verstreicht folgenlos. Die US-Boys dürfen ihre Reihen wieder auffüllen.

Drittelfazit:
Verkehrte Vorzeichen in St. Petersburg! Im Auftaktdrittel waren die US-Amerikaner die bessere Mannschaft, das Tor allerdings machte die Slowakei. Im Mittelabschnitt steigerten sich die Slowaken, gewannen geringfügig die Oberhand, der Treffer jedoch ging auf das Konto der US-Boys. Mit Blick auf die letzten 20 Minuten bleibt alles vollkommen offen. Fakt aber ist, die Slowaken benötigen einen Sieg in der regulären Spielzeit, um dem US-Team das Viertelfinalticket noch entreißen zu können.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Nick Foligno (USA)
Wegen übertriebener Härte gegen Patrik Lušňák marschiert Nick Foligno auf die Strafbank.

Von der linken Seite zieht Patrik Lušňák ab. Es zuckt die Fanghand von Keith Kinkaid heraus und lässt das Hartgummi verschwinden. Die Slowaken sind in dieser Phase besser im Spiel, sind sich der Tatsache bewusst, dass sie etwas tun müssen.

Im linken Bullykreis kommt Martin Réway frei zum Schuss. Da legt der Angreifer alles rein. Dan Schlagschuss macht Keith Kinkaid fest.

In Überzahl feuert Andrej Meszároš von der blauen Linie. Keith Kinkaid verliert kurzzeitig die Scheibe aus den Augen. Die rollt auf den rechten Pfosten zu. Im letzten Moment bekommt der Goalie seine Pranke auf das Spielgerät. Einige Momente später ist Frank Vatrano wieder mit von der Partie.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Frank Vatrano (USA)
Die Strafzeit gegen Chris Wideman ist erst kürzlich abgelaufen, da geht Frank Vatrano gegen Ivan Švarný zu vehement zu Werke und wird wegen Haltens belangt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Chris Wideman (USA)
Wegen einer Behinderung gegen Martin Réway handelt sich Chris Wideman eine Strafe ein.

Tor für die USA, 1:1 durch Brock Nelson
Frank Vatrano passt ganz kurz vor Ablauf der slowakischen Strafe nach links hinüber zu David Warsofsky. Der sieht, dass sich Brock Nelson am rechten Pfosten frei stiehlt. Das Zuspiel kommt durch. Im Torraum und mit dem Schlittschuh befördert Nelson den Puck ins Tor. Die Referees ziehen den Videobeweis zurate und entscheiden überraschend auf Tor. Eine äußerst großzügige Regelauslegung! So kommt der 24-Jährige zu seinem ersten Turniertreffer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dominik Graňák (Slowakei)
Exakt mit Ablauf der Strafe gegen die USA fängt sich die Slowakei die ersten zwei Minute ein. Dominik Graňák verabschiedet sich wegen Hakens.

Das Powerplay der Slowaken gestaltet sich druckvoll. Martin Réway kommt im Slot zum Abschluss, verfehlt aber das Tor. Kurz darauf scheitert Martin Réway mit der Rückhand noch einmal.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Brock Nelson (USA)
Das ändert sich jetzt. Brock Nelson hält gegen Marek Viedenský, der dann zu Boden geht und sich dabei offenbar in der Leistengegend weh tut.

Peter Cehlárik fährt in die Angriffszone und zieht stark zur Mitte. Den Handgelenkschuss hält Keith Kinkaid. Danach rauscht Libor Hudáček in den Goalie. Das zieht leicht Tumulte nach sich. Noch gibt es keine Strafzeiten.

Drittelfazit:
Ein an Höhepunkten armes Auftaktdrittel hielt lange Zeit kaum zwingende Torgefahr bereit. Die US-Amerikaner agierten anfangs und letztlich auch insgesamt aktiver. Die zunächst sehr verhaltenen Slowaken wurden erst mit der Zeit mutiger. Allerdings wussten die Männer von Zdeno Cíger eine der wenigen Torszenen zu nutzen und liegen daher nach 20 Minuten knapp vorn.

Tor für die Slowakei, 0:1 durch Christián Jaroš
Links an der Bande wird um die Scheibe gerungen. Letztlich behauptet sich Marek Viedenský und bewegt sich zur Mitte. Der präzise Querpass landet bei Christián Jaroš. Vom rechten Bullykreis zieht dieser ab, setzt das Hartgummi genau durch die Schoner von Keith Kinkaid und markiert seinen zweiten Treffer bei dieser WM.

Beide Teams gehen überaus fair miteinander um. Die Referees müssen kaum eingreifen. Strafen werden nicht notwending.

Inzwischen halten die Slowaken ordentlich dagegen und gestalten die Begegnung immer ausgeglichener. Einen Schuss rechts von der blauen Linie pariert Keith Kinkaid. Dominik Graňák setzt nach, kommt aber nicht zielgerichtet zum Abschluss.

Langsam finden die Slowaken ins Spiel. Das aber ändert nichts daran, dass die US-Boys den Ton angeben in St. Petersburg.

In der neutralen Zone fährt Jake McCabe einen Monstercheck gegen Peter Cehlárik. Hart aber fair! Der Slowake wird gewaltig durchgeschüttelt.

Noch immer haben die Slowaken nicht aufs gegnerische Tor geschossen. Dafür machen die Amerikaner weiter Druck. Nach einem Fehler von Július Hudáček hinter seinem eigenen Tor schnappt sich Frank Vatrano die Scheibe und passt in den Slot. Vince Hinostroza schließt ab. Dann ist der slowakische Goalie wieder zur Stelle und wirft sich dazwischen.

Die US-Amerikaner gehen die Partie aktiver an, sorgen für die ersten beiden Torschüsse. Der zweite stammt von Patrick Maroon, den Július Hudáček im Tor der Slowaken sicher hält.

Für das slowakische Eishockey gehören die rosigen Zeiten der Vergangenheit an. Die Siege zum Auftakt gegen Ungarn und Frankreich durften nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um zwei schwächere Gegner handelte. Was folgte, war eine Serie von vier Pleiten am Stück. Dass die Slowaken mit dieser Bilanz überhaupt noch die Gelegenheit besitzen, ins Viertelfinale einzuziehen muss als glücklicher Umstand gelten.

Gegen die Topnationen hatten die US-Amerikaner nichts zu bestellen. Punkten konnte man einzig gegen Weißrussland, Frankreich und Ungarn. Und selbst gegen die Deutschen kassierte man eine Niederlage. Aus diesem Grund muss das Team von John Hynes bis zum heutigen letzten Gruppenspieltag ums Weiterkommen zittern.

Das Reglement lässt auf der anderen Seite den Slowaken die Möglichkeit, trotz des Abstandes und des erheblich schlechteren Torverhältnisses aufs Weiterkommen zu hoffen, denn bei Punktgleichheit zählt zunächst der direkte Vergleich. Gewinnt das Team von Zdeno Cíger in der regulären Spielzeit, würde man an den US-Boys vorbeiziehen.

Drei Tickets fürs Viertelfinale sind in der Gruppe B bereits vergeben. Kanada, Finnland und Deutschland dürfen sich freuen. Ein Platz jedoch ist noch zu haben. Und da kommt es passenderweise zum direkten Aufeinandertreffen zwischen dem Vierten und dem Fünften. Den besser platzierten US-Amerikanern hilft der Drei-Punkte-Vorsprung nur insofern, als dass ihnen heute ein Punkt genügen würde.