Fazit
Und dann ist Schluss in Helsinki. Die Schweiz fährt einen nie gefährdeten Auftaktsieg gegen erschreckend schwache Kasachen ein. Im letzten Drittel sparten sich beide Teams ihre Kräfte für die kommenden Aufgaben. Ansonsten wäre der Sieg der Eidgenossen noch viel höher ausgefallen. Alles in allem hat Kasachstan die nötige Qualität für einen Verbleib in der A-Gruppe vermissen lassen. Die Schweizer präsentierten sich dagegen in einer guten Frühform und dürfen sich zurecht Hoffnungen auf das Erreichen des Viertelfinals machen.

Das wird nichts mehr. Die Schweiz spielt nicht mehr mit der nötigen Konsequenz und tut Kasachstan den Gefallen und legt es nicht mehr auf den sechsten Treffer an.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yevgeni Bumagin (Kasachstan)
Sehen wir vielleicht doch noch ein Tor? Wenn, dann in den nächsten zwei Minuten, die Kasachstan mal wieder in Unterzahl bestreiten muss.

Drei Minuten vor Schluss ist der Sieg der Schweizer natürlich sicher. Daran ändert auch dieses äußerst schwache Schlussdrittel nichts mehr. Bei dem Mammutprogramm in den nächsten Tagen kann man es den Teams nicht übel nehmen, dass sie zwei Gänge zurückschalten.

Sbisa aus spitzem Winkel und wieder hält Alexei Ivanov stark.

Alexei Ivanov zeigt, dass er wirklich was drauf hat. Im 1-vs-1 gegen Simon Moser behält er die Nerven, bleibt lange stehen und fischt den Puck mit der Fanghand weg.

Ein Lob darf man dem neuen kasachischen Goalie zollen. Auch wenn Ivanov noch nicht viel auf sein Tor bekam, alles was kam, hatte er bisher sicher.

Soeben wird die Zuschauerzahl durchgegeben. Da hat sich aber wohl ein dicker Fehler eingeschlichen. Von mehr als 7000 Zuschauern sind wir genauso weit entfernt, wie Kasachstan vom WM-Titel.

Sieben Minuten sind noch zu spielen. Keiner will mehr, aber es geht halt nicht anders - irgenwie müssen sie die 60 Minuten ja voll machen.

Das Powerplay der Kasachen ist höchsten ein "Powerplaychen". Man merkt eigentlich gar nicht, dass sie mit einem Mann mehr auf dem Eis stehen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mark Streit (Schweiz)
Der Zwei-Tore-Mann muss wegen Beinstellens in die Kühlbox. Vielleicht kommt jetzt nochmal etwas Schwung in die Partie.

Die Eidgenossen sparen sich ihre Kräfte für morgen auf. Dann geht es gegen Weißrussland. Und auch die Kasachen stehen vor einem enorm wichtigen Spiel gegen Frankreich. Da wird es schon um den Klassenerhalt in der A-Gruppe gehen.

Die Luft ist zu diesem Zeitpunkt völlig raus. Die Schweizer haben ihren Auftaktsieg in der Tasche und die Kasachen sehnen das Ende herbei. Am unterhaltsamsten sind noch die Cheerleader, die verzweifelt versuchen Stimmung in die Halle zu bringen. Ist bei einer gefühlten Auslastung von 5% aber auch nicht gerade einfach.

Unglaublich! Simon Moser behauptet den Puck gegen vier (!) Gegenspieler und legt zur blaune Linie zurück. Der folgende Schuss wird irgendwie geblockt.

Das Spiel plätschert so dahin. Die Schweiz muss und will anscheinend nicht mehr so richtig, Kasachstan kann nicht mehr.

Die kasachische Abwehr steht da rum, wie ein paar Slalomstangen. Die Schweizer dürfen kombinieren und gewinnen beinahe jede 1-vs-1-Situation.

Matthias Bieber prüft den neuen Goalie als erstes mit einem Schlagschuss aus der Distanz. Ivanov besteht den Test.

Die Torschussbilanz spricht zu diesem Zeitpunkt mit 34:14 für die Schweiz Bände.

Rein in die letzten 20 Minuten, die Kasachstan mit einem neuen Torhüter bestreitet. Alexei Ivanov darf nun sein Glück versuchen.

Drittelfazit
Nach 40 Minuten darf man durchaus von einem Klassenunterschied sprechen. Die Schweiz ist in allen Belangen überlegen und wird dieses Spiel gewinnen. Kasachstan hat mittlerweile gar keinen Zugriff mehr und bringt sich durch zahlreiche und unnötige Strafzeiten zusätzlich in Bedrängnis. Wenn das so weitergeht, könnte es am Ende sogar zweistellig werden. Wir sind gleich mit den letzten 20 Minuten zurück.

6:1, 7:1 oder 8:1? Das ist wohl die einzige Frage, die hier noch offen ist. Kasachstan baut jetzt auch konditionell ab und hat wirklich gar nichts mehr entgegenzusetzen.

Tooor für Schweiz, 5:1 durch Felicien du Bois
Jetzt wird es deftig! Die Schweiz gewinnt das Bully und du Bois darf ungehindert auf den Kasten zulaufen. Der Winkel ist zwar etwas spitz, aber du Bois bekommt nur Geleitschutz und so hat er keine Probleme, die Scheibe an Kolesnik vorbeizuschieben.

Das vermeintliche Tor zählt nicht. Der Puck hat die Linie zwar berührt, sie aber nicht überquert. Mit dem 4:1 für die Schweiz geht es in die letzten drei Minuten des Drittels.

Die Partie ist unterbrochen. Angeblich soll der Puck die Torlinie der Kasachen überquert haben. Es gibt den Videobeweis.

Da muss man eigentlich nichts mehr zu sagen. Kasachstan braucht wohl schon zwei Leute mehr auf dem Eis, um überhaupt mal gefährlich zum Schuss zu kommen. Auch diese Überzahl verpufft.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Morris Trachsler (Schweiz)
Eine Behinderung führt zur nächsten Strafzeit und dem nächsten Powerplay.

Tooor für Schweiz, 4:1 durch Ivo Rüthemann
In Überzahl laufen die Schweizer einen 2-vs-0-Break(!). Denis Hollenstein läuft völlig frei auf den Kasten zu, hat dann das Auge und spielt einen wunderschönen Rückhandpass auf Rüthemann. Der muss dann nur noch den Schläger hinhalten. Obwohl Rüthemann vollstreckt hat, gehen 99% des Treffers auf das Konto von Hollenstein. Das war schon sehr stark vorbereitet.

Mark Streit darf sein Glück als Erster versuchen, bleibt aber an einem Abwehrbein hängen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Roman Savchenko (Kasachstan)
So langsam muss man sich die Frage stellen, ob die Kasachen hier einen neuen Strafzeit-Rekord aufstellen wollen. Savchenko fährt den Ellbogen aus und muss runter. Auch das war eine mehr als überflüssige Aktion.

Sie legen sich den Weltranglisten-16. zurecht, vergessen dann aber den Abschluss. Das war jetzt mal eine schwache Überzahl der Schweizer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yevgeni Fadeyev (Kasachstan)
Und wieder kassiert Kasachstan eine unnötige Strafe für ein Vergehen in der neutralen Zone.

Andreas Ambühl feuert die nächste Rakete Richtung Kolesnik. In höchster Not wirft sich ein Abwehrspieler in den Weg.

Die Schweizer spielen ihre Angriffe sehr routiniert aus und kommen fast immer gefährlich und frei zum Abschluss. Der Treffer der Kasachen war anscheinend nur ein "Betriebsunfall".

Tooor für Schweiz, 3:1 durch Mark Streit
Fast schon zwangsläufig führt die doppelte Überzahl zum nächsten Tor. Der NHL-Spieler von den NY Islanders setzt einen Schlagschuss unhaltbar ins Eck. Die Eidgenossen sind wieder in der Spur.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Denis Shemelin (Kasachstan)
Shemelin kassiert seine dritte (!) Strafe der Partie.

Romy lenkt einen Schuss gefährlich ab und Novopashin kratzt den Puck gerade so von der Linie. Das wäre beinahe das 3:1 gewesen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrei Spiridonov (Kasachstan)
Ein Crosscheck von Spiridonov bringt der Schweiz die nächste Überzahl.

Tooor für Kasachstan, 2:1 durch Roman Savchenko
Von wegen ungefährdet! Die Kasachen kommen tatsächlich zum Anschluss. Savchenko haut von der Blauen drauf und der Puck schlägt im Tor von Reto Berra ein. Da hatte der Goalie eigentlich freie Sicht. Das war nicht unbedingt ein Fehler, aber an einem guten Tag hat er den.

Weiter geht´s in der Hartwall-Arena, in die sich geschätzte 1000 Zuschauer verirrt haben und in der die Schweiz einem ungefährdeten Auftaktsieg entgegensteuert.

Drittelfazit
Und dann sind die ersten 20 Minuten beendet. Die Schweiz wird ihrer Favoritenrolle gerecht und geht mit einer verdienten Führung in die Pause. Spielerisch, technisch und auch taktisch ist das Team von Coach Simpson überlegen. Kasachstan macht in der Defensive keinen sicheren Eindruck und lässt zu viel zu. Im Angriff strahlen die Kasachen dagegen überhaupt keine Gefahr aus.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kevin Romy (Schweiz)
Kuriose Szene. Romy greift den Puck mit der Hand und hat ihn dann etwas zu lange im Handschuh. Die Schiedsrichter entscheiden auf Spielverzögerung.

Das ist natürlich viel zu wenig. Ein halbherziger Abschluss ist alles, was die Kasachen mit einem Mann mehr auf dem Eis hinbekommen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Benny Plüss (Schweiz)
Die Schweiz nun zum ersten Mal in Unterzahl, nachdem Plüss wegen Behinderung vom Eis muss.

Die Eidgenossen lassen drei, vier richtige gute Einschussmöglichkeiten liegen. Sollte aber auch kein Problem sein. Das Simpson-Team dominiert das Spiel und hat hier wirklich alles im Griff.

Vitali Kolesnik wird mit Schüssen eingedeckt. Die Verteidiger schmeißen sich mit allem was sie haben in die Schüsse der Schweizer und verhindern so das 0:3.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Denis Shemelin (Kasachstan)
Shemelin hält seinen Gegenspieler fest und muss in die Box. Kann die Schweiz jetzt schon nachlegen?

Das Team aus der Alpenrepublik hat jetzt auch die nötige Sicherheit gefunden. Die Pässe kommen an und die hohe Laufbereitschaft zahlt sich aus. Kasachstan muss aufpasen, dass es nicht noch das dritte oder vierte Gegentor in diesem Abschnitt gibt.

Zwei Chancen, zwei Tore - die Eidgenossen sind in diesem ersten Drittel gnadenlos effektiv. Die Kasachen sind zwar gut im Spiel, wurden für zwei Fehler aber knallhart bestraft.

Tooor für Schweiz, 2:0 durch Mark Streit
Die Schweizer lassen die Scheibe schön laufen. Roman Wick wird auf rechts angespielt und passt parallel zur Torlinie durch den Slot auf die andere Seite zu Streit. Dieser hält aus spitzem Winkel drauf und versenkt die Scheibe im Netz.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Denis Shemelin (Kasachstan)
Die erste Strafe der Partie gibt es wegen hohen Stocks.

Tooor für Schweiz, 1:0 durch Ivo Rüthemann
Und da ist es passiert! Kasachstan verliert den entscheidenden Zweikampf an der Bande. Die Scheibe geht zentral zu Rüthemann. Der zieht ab und der Puck geht durch die Hosenträger von Kolesnik. Da sah der Keeper nicht gut aus. Den darf man als WM-Torhüter auch mal halten.

Kasachstan fehlt vorne noch die nötige Ruhe. Das Team aus Zentralasien schließt etwas zu hektisch ab und verpasst es, den entscheidenden Extrapass zu spielen.

Nach einem Bullygewinn landet der Puck bei Severin Blindenbacher. Der hält drauf, aber Kolesnik fährt die Fanghand aus und holt die Scheibe runter.

Der letzte Pass kommt auf beiden Seiten noch nicht an. Wenn was auf das Tor kommt, dann Schüsse aus der Distanz. Und die sind bisher leichte Beute für die Goalies.

Die erste Drangphase der Schweizer ist beendet. Die Kasachen verteidigen gut, sind flink auf den Beinen und tauchen durchaus gefährlich im gegnerischen Drittel auf.

Vadim Krasnoslobodtsev versucht es auf der anderen Seite mal mit einem Bauerntrick, aber der Winkel ist zu spitz und so rauscht die Scheibe am Tor vorbei.

Daniel Rubin bricht den Bann und feuert den ersten Schuss auf das Gehäuse ab. Vitali Kolesnik ist aber auf dem Posten und hält sicher.

Es ist der erwartete Auftakt. Die Schweiz dominiert und Kasachstan hat Mühe, überhaupt aus dem eigenen Drittel rauszukommen. Auf den ersten Torschuss der Partie müssen wir aber noch warten.

Und los geht`s! Das erste Spiel des Tages läuft.

Die Teams betreten das Eis. Schiedsrichter der Partie sind Lars Brüggemann aus Deutschland und der Schwede Morgan Johansson.

Die Mannschaften haben das Aufwärmprogramm beendet und sind in den Kabinen verschwunden. Der Zuschauerzuspruch ist, wie schon am gestrigen Tag, enttäuschend. Auch jetzt klaffen auf den Rängen große Lücken. Hoffen wir trotzdem auf ein stimmungsvolles und hochklassiges Spiel. Wir melden uns pünktlich zum Eröffnungsbully zurück!

Simpson glaubt nach der gelungenen Vorbereitung an einen Auftaktsieg, mahnt aber auch zur Vorsicht: "Alle wissen, was es bedeutet, gegen Kasachstan zu spielen. Es wird kein einfaches Spiel. Aber wenn wir dieselbe Einstellung und denselben Teamgeist wie zuletzt gegen die Kanadier haben, dann sollte es klappen."

In der Vorbereitung auf dieses Turnier konnten die Eidgenossen dagegen überzeugen. Unter anderem feierte das Team von Headcoach Sean Simpson Siege gegen Finnland und Schweden. Zwei knappe Niederlagen setzte es gegen die Auswahl Kanadas.

Die Bilanz im direkten Duell mit der Schweiz ist dennoch positiv. Drei Mal trafen die beiden aufeinander und zwei Mal setzte sich Kasachstan durch. Der einzige schweizer Sieg datiert aus dem Jahr 2005. In Wien setzten sich die "Rot-Weißen" damals mit 2:1 durch.

Die letzte Teilnahme Kasachstans an einer A-WM endete mit dem Abstieg in die B-Gruppe. 2010 stieg das Team ohne einen einzigen Punkt und mit einem Torverhältnis von 8:31 ab.

Während die Eidgenossen das Viertelfinale und damit die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi anpeilen, geht es für die Kasachen einzig und allein um den Klassenerhalt in der A-Gruppe.