Fazit
Ohne große Aufreger geht dieses unglaublich einseitige Spiel zuende. Die Italiener waren zu keiner Zeit in der Lage mitzuhalten und haben es der nachlassenden Konzentration der Tschechen zu verdanken, dass es hier keine zweistellige Niederlage setzte. Doch auch so war der Auftritt der Azzurri erschreckend. Technisch, läuferisch und auch taktisch waren sie zu keiner Zeit ebenbürtig. Tschechien reichte letztendlich eine durchschnittliche Vorstellung, um die Azzurri vom Eis zu fegen. Damit verabschieden wir uns aus dem "Globen", wo heute Abend noch der Kracher zwischen Russland und Schweden ansteht. Auch den gibt´s natürlich wieder bei uns im Live-Ticker. Viel Spaß dabei!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tomáš Mojžíš (Tschechien)
...Mojžíš. Dafür gehen beide auf die Strafbank.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Diego Iori (Italien)
Iori kommt sich ins Gehege mit...

Noch sind zwei Minuten auf der Uhr.

Au Mann! Die Tschechen haben komplett abgeschaltet und lassen einen 3-vs-1-Konter Italiens zu. Und was machen die? Die bringen Scheibe noch nichtmal Richtung Tor. Mehr muss man dazu gar nicht sagen.

Tooor für Tschechien, 0:6 durch Martin Erat
Erat spielt an der Blauen rüber zu Krajíček. Der spielt direkt wieder zurück und schafft so den Freiraum für den Schützen. Erat zieht ab und die Scheibe schlägt direkt neben dem rechten Pfosten ein. Aber auch das war ein Schuss, den ein echter Weltklasse-Goalie haben muss - wieder hatte Tragust völlig freie Sicht.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Matt DeMarchi (Italien)
DeMarchi geht für ein Haken auf die Strafbank.

Petr Průcha knallt aus spitzem Winkel drauf, aber Thomas Tragust macht die kurze Ecke rechtzeitig zu.

Diese individuellen Fähigkeiten der Tschechen sind schon beeindruckend. Da laufen sie einen Angriff in Unterzahl und kommen trotzdem brandgefährlich zum Abschluss. Tomas Plekanec verpasst in der Mitte denkbar knapp.

Dreht Tschechien nochmal an der Temposchraube oder lassen sie das Spiel locker auslaufen? Aktuell sieht es eher nach dem Kraftspar-Modus aus.

Petr Tenkrat hält mal wieder aus der Distanz drauf und verfehlt das Gehäuse nur um wenige Zentimeter.

Man kann Italien eigentlich keinen Vorwurf machen. Es war klar, dass sie mit Tschechien nicht würden mithalten können. Aber etwas mehr Kampfgeist und Körperkontakt wäre schon wünschenswert.

Jetzt fehlt auch den Tschechen der letzte Zug zum Tor. Da ergeben sich immer wieder gute Breakchancen, die werden aber nicht mehr mit der nötigen Konsequenz zuende gespielt. Mittlerweile ist es kein schönes Spiel mehr. Kaum Abschlüsse, kaum gefährliche Szenen vor den Toren.

Das Spiel plätschert so vor sich hin. Tschechien will und muss nicht mehr, Italien würde gern, kann aber nicht mehr.

Wenn man es nicht genau wüsste könnte man denken, die Tschechen stehen auch mit fünf Leuten auf dem Eis.

Das ist schon richtig bitter. Selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis fällt Italien nichts ein. Erst dürfen sich die Tschechen befreien, dann laufen die Azzurri ins Abseits.

Kleine Strafe (2 Minuten) für David Krejčí (Tschechien)
Für einen hohen Stock muss der Tscheche vom Eis. Damit könnte Italien in den nächsten zwei Minuten wenigstens gleichwertig sein.

Geschlagenen 60 Sekunden lassen die Tschechen den Puck in den eigenen Reihen laufen. Dann kommt der Pass vor das Tor, wo die nächste Schusschance entsteht. Ohne den letzten Funken Konzentration geht dann aber auch nicht jeder Schuss rein.

Ob die 20 italienischen Fans noch in der Halle sind oder schon im Café gegenüber ihren Cappuchino schlürfen, ist nicht überliefert. Eine Flucht aus dem "Globen" könnte man ihnen aber nicht verdenken.

Petr Tenkrat hat die erste dicke Chance zum 6:0. Nach einem feinen Pass von Krejčí bringt er den Puck aber nicht über die Linie.

Noch 20 Minuten, dann hat die Qual für Italien ein Ende.

Drittelfazit
Mamma mia - Italien ist weiterhin hoffnungslos unterlegen, leistet sich viel zu viele Fehler und ist der tschechischen Übermacht einfach nicht gewachsen. Wenn die Tschechen wollen, dann kommen sie im Sekundentakt zu Chancen. Was Italien im Angriff spielt, ist an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Bis auf Scandella, der wenigstens hin und wieder für "Gefahr" sorgt, kommt da gar nichts. Was bleibt ist die Frage nach der Höhe des tschechischen Sieges. In 20 Minuten werden wir diese beantwortet haben.

Daniel Tudin kommt aus heiterem Himmel frei vor dem Tor an die Scheibe. Aber er kann sie nicht kontrollieren und damit ist auch die beste Chance der "Blauen" dahin.

Die letzten zwei Minuten in diesem Drittel laufen.

Beinahe das 6:0. Vor dem Tor der Italiener herrscht großes Chaos. Irgendwie bekommen die Azzurri den Puck aber raus. Auf der anderen Seite versucht´s Giulio Scandella mal mit einem Schlenzer, doch auch der beste Italiener ist heute nicht gut genug.

Die deutsche Mannschaft wird nur wenige Lehren aus diesem Spiel ziehen können, zumal die Tschechen quasi überhaupt nicht gefordert werden. Eins ist aber klar - spielen lassen darf man das Team von Coach Alois Hadamczik auf gar keinen Fall.

Sobald die Tschechen leicht auf das Tempo drücken, fangen die Italiener an zu schwimmen. Wenn das so weitergeht, droht dem Tabellenvorletzten ein richtiges Debakel.

Tooor für Tschechien, 0:5 durch Petr Čáslava
Die Azzurri werden in ihre Bestandteile zerlegt. Ein Geschoss von der blauen Linie schlägt im Kasten ein. Da sah Thomas Tragust zum ersten Mal überhaupt nicht gut aus. Der Torhüter hatte freie Sicht auf die Scheibe und reagiert einfach viel zu spät.

Tooor für Tschechien, 0:4 durch Ales Hemsky
Hemsky mit dem einfachen Bauerntrick und dem Schuss aus spitzem Winkel. Plastino steht vor dem Kasten und fälscht mit seinem Schläger unglücklich ins eigenen Tor ab.

Martin Erat darf als nächstes draufhauen, doch auch er scheitert an den Schonern des italienischen Goalies.

Miroslav Blatak haut von der Blauen drauf, aber Tragust ist da.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Trevor Johnson (Italien)
Und auch das noch. Johnson wird wegen Behinderung vom Eis geschickt. Machen die Tschechen jetzt schon den Deckel drauf?

Italien hat im Prinzip nur eine einzige Reihe, die hier mit den Tschechen mithalten kann. Der Rest des Kaders ist nicht ebenbürtig.

Au weia, beinahe klingelt es schon wieder. Die Azzurri lassen einen Tschechen in ihrem Rücken laufen. Der Pass kommt in die Tiefe, ist aber etwas zu ungenau. Da hätte Goalie Thomas Tragust fast direkt der nächsten Überzahl des Gegners gegenüber gestanden.

Tooor für Tschechien, 0:3 durch Petr Čáslava
Das ist ja hanebüchen, was Italien hier spielt. In Überzahl (!) kassieren sie einen 3-vs-1-Break der Tschechen. Zack, ein Pass und der arme italienische Verteidiger ist ausgespielt. Der Rest ist Formsache.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tomáš Mojžíš (Tschechien)
Fürs Haken muss Mojžíš in die Box.

Italien geht jetzt härter auf die Gegenspieler drauf. Sobald sie aber einen halben Schritt zu spät kommen, eröffnen sich gute Chancen für Tschechien.

Guter Konter der Osteuropäer, die das gesamte Feld mit zwei Pässen überbrücken. Nur beim letzten Zuspiel fehlt dann die nötige Präzision.

Tschechien ist zwar weit von der Bestform entfernt, allerdings müssen sie diese hier auch gar nicht auf das Eis bringen. Es wirkt so, als würde der Weltmeister von 2010 schon jetzt im Standby-Modus spielen.

Die Italiener sind nun etwas besser in der Partie, aber was die Defensive da spielt, hat nichts mit WM-Reife zu tun. Dort ergeben sich Räume für die Tschechen, da könnte man einen ganzen Bus zwischen parken.

Weiter geht´s im Stockholmer "Globen".

Drittelfazit
Mit einer hochverdienten 2:0-Führung gehen die Tschechen in die Pause. Die Italiener versuchen erst gar nicht mitzuspielen und sind schon sehr früh auf Schadensbegrenzung aus. Die Tschechen dominieren die Partie ohne an ihr Limit gehen zu müssen. Wenn sie in einigen Situationen konzentrierter zu Werke gegangen wären, würden sie hier noch höher führen. Die Italiener müssen so ziemlich alles anders und vor allem besser machen, wenn sie wirklich eine Chance haben wollen.

Mit Powerplay hatte diese Überzahl Italiens überhaupt gar nichts zu tun. Im Gegenteil. Die Tschechen hatten den Puck zwischenzeitlich für 30 Sekunden in den eigenen Reihen.

Noch gut zwei Minuten sind in diesem Drittel zu spielen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Lukáš Krajíček (Tschechien)
Krajíček schiebt seinen Gegenspieler in den eigenen Torwart rein. Nun sind die Azzurri zum ersten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis.

Wenigstens verbuchen sie jetzt mal einen Befreiuungsschlag. Das zwingt die Tschechen zum Neuaufbau.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Rob Sirianni (Italien)
Schon die dritte Strafe für das Team in Blau, das sich gegen die pfeilschnellen Tschechen sehr oft nur mit Fouls zu helfen weiß.

Giulio Scandella sorgt für den ersten Abschluss der Azzurri. Aber er wartet zu lange und so wird sein Schuss geblockt.

Tooor für Tschechien, 0:2 durch Jiří Novotný
Traumtor der Tschechen! Novotný gibt die Scheibe zentral zu Jakub Petružálek. Der schaltet blitzschnell und spielt den gescheiten Doppelpass. Der reicht schon, um die gesamte Defensive auszuhebeln. Der Torschütze taucht auf der linken Seite frei vor dem Tor auf und haut ihn rein.

Und schon rollt die nächste Lawine Richtung italienisches Tor. Ondrej Nemec hat freie Bahn, zielt aber etwas zu genau.

Die Italiener halten dem Dauerdruck stand. Aber wie viel Dusel sie da hatten?! Lukáš Krajíček hatte das leere Tor schon vor sich und schafft es irgendwie, die Scheibe doch noch vorbeizuschieben.

Michalek hat gleich zwei Mal die Chance zum 2:0. Beim ersten Versuch trifft er den Puck nicht richtig, anschließend hält Tragust stark.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Egger (Italien)
Egger hält Nedvěd an der Schulter fest und kassiert die zwei Minuten.

Tschechien hat enorm viel Platz im italienischen Drittel und schiebt den Puck von rechts nach links und wieder zurück. Dadurch kommt die Defensive in Bewegung und aus der Ordnung. Irgendwann laufen die Italiener dann nur noch hinterher. Es ist schon ein kleines Wunder, dass es erst 1:0 steht.

Es geht weiterhin nur in eine Richtung. Die geschätzten 20 italienischen Fans im "Globen" können einem schon jetzt Leid tun.

Tooor für Tschechien, 0:1 durch Petr Nedvěd
Da es keine aktive Bewegung mit dem Schuh zum Puck war, zählt der Treffer. Damit belohnen sich die Tschechen für eine richtig gute und absolut dominante Anfangsphase. Der Assist geht übrigens auf das Konto von David Krejčí, der das Spielgerät schön scharf vor das Tor gespielt hatte.

Petr Nedvěd drückt den Querpass über die Linie. Aber hat er den reingekickt? Es gibt den Videobeweis.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Matt DeMarchi (Italien)
DeMarchi fährt sein Bein raus und muss in die Box. Kann Tschechien das zum 1:0 nutzen?

Und schon wieder ein vielversprechender Versuch der Mannschaft in den weißen Trikots. Aber erneut taucht Tragust gut ab und pariert. Da stand Petr Tenkrat völlig frei vor dem Goalie.

Eins wird jetzt schon deutlich. Auf Italien werden 60 harte Minuten zukommen. Tschechien ist sehr sicher an der Scheibe und auch technisch klar im Vorteil. Die Azzurri waren überhaupt noch nicht im gegnerischen Drittel.

Petr Koukal setzt den Schlenzer etwas zu hoch an. So segelt die Scheibe über die Latte hinweg.

Erster guter Abschluss der Tschechen. Petr Průcha hat im Slot viel Platz und haut drauf. Tragust macht sich breit und hält mit dem Schoner.

Bei beiden Teams stehen übrigens nicht die Stammtorhüter zwischen den Pfosten. Italien beginnt mit Thomas Tragust, die Tschechen mit Jakub Štěpánek.

Und auf geht´s! Wie lange kann der "Eishockey-Zwerg" den haushohen Favoriten mit seinem defensiven Spiel ärgern?

Noch gut fünf Minuten bis zum Bully. Die Mannschaften sind schon auf dem Eis und warten drauf, dass es losgeht. Erst gibt es aber das übliche Prozedere. Teamvorstellung, Hymnen und die offizielle Begrüßung.

Obwohl das DEB-Team heute nicht im Einsatz ist, wird es sich diese Partie ganz genau anschauen. Am letzten Gruppen-Spieltag treffen die Deutschen auf die Tschechen und es ist gut möglich, dass dies ein Finale um den Einzug in das Viertelfinale für unsere Nationalmannschaft wird.

Das Duell der beiden ist auch das Aufeinandertreffen der schwächsten Überzahl-Mannschaften des Turniers. Sowohl Italien als auch Tschechien haben bei dieser WM erst ein Powerplay-Tor erzielt. Während die Tschechen aber in der Lage sind, Tore im Spiel Fünf gegen Fünf zu erzielen, stellen die Azzurri nach der deutschen Mannschaft die schwächste Offensive der WM. Nach vier Spielen hat das Team erst magere sechs Treffer auf dem Konto.

Die Ausgangslage könnte unterschiedlicher kaum sein. Die Italiener stehen auf dem vorletzten Tabellenplatz und kämpfen um den Klassenerhalt in der A-Gruppe. Die Tschechen haben ihr Ticket für das Viertelfinale dagegen schon so gut wie sicher. Heute ein Sieg und der Titeltäger von 2010 zieht in die Finalrunde ein.