Halbzeitfazit:
Erzgebirge Aue feiert mit einem 3:0-Sieg beim FC St. Pauli den zweiten Auswärtserfolg nacheinander und setzt sich so von den Abstiegsrängen ab. Natürlich fällt das Ergebnis am Ende viel zu hoch aus. Aber die Paulianer waren beim Torabschluss viel zu ungenau, obwohl sie insgesamt deutlich mehr vom Spiel hatten. Die Gäste hingegen haben ihre Möglichkeiten im zweiten Abschnitt konsequent genutzt. Das war der entscheidende Unterschied in dieser intensiven Partie. So müssen die Hanseaten den Blick in der Tabelle wieder nach unten richten. Aue ist Pauli jetzt mit nur einem Punkt Rückstand dicht auf den Fersen. Das wars aus einem nassen Hamburg. Bis zum nächsten Mal.

Zwei Minuten gibt es noch obendrauf. Die Partie ist durch und enttäuschte Pauli-Fans verlassen das Stadion.

Tooor für Erzgebirge Aue, 0:3 durch Andreas Wiegel
Wiegel macht mit seinem ersten Tor im Aue-Dress alles klar. Im Strafraum wird er von Könnecke bedient, schlägt einen schönen Haken und haut den Ball mit dem linken Schlappen aus der Drehung in die Maschen. Ganz stark gemacht!

Ebbers kommt nach einem Freistoß nochmal zum Kopfball. Aber Männel hat mit diesem Ball keinerlei Probleme.

Das Angriffsspiel von St. Pauli ist jetzt nicht mehr wirklich koordiniert. Mit langen Bällen versucht man jetzt Ginczek im Strafraum zu finden.

Aue lässt sich bei allen Aktionen sehr viel Zeit. Die Paulianer brauchen jetzt so langsam ein Wunder.

Frontzeck probiert nochmal was und bringt Daube und Ebbers. Bei einsetzendem Schneeregen kämpfen die Gastgeber zwar, bleiben aber weiterhin glücklos.

War das die Entscheidung? So ganz will man die Gastgeber noch nicht abschreiben. Aber dann muss jetzt schnell der Anschlusstreffer her.

Tooor für Erzgebirge Aue, 0:2 durch Jakub Sylvestr
Jetzt macht Sylvestr doch noch das Tor. Er bekommt den Ball von Wiegel und schließt mit einem platzierten Linkschuss von der Strafraumkante ab. Die Kugel prallt vom Innenpfosten ins Netz.

Es geht jetzt hin und her. St. Pauli drängt auf den Ausgleich. Aber Aue hat durch schnelle Konter die Möglichkeiten die Führung noch auszubauen.

Und schon wieder Sylvestr! Diesmal kommt er nach einer Ecke zum Kopfball. Tschauer ist geschlagen aber Buchtmann rettet auf der Linie.

Aber auch Aue hat die nächste Möglichkeit. Aus kurzer Distanz scheitert Jakub Sylvestr an Philipp Tschauner.

Männel rettet Aue die Führung! Der Ball fliegt durch den gesamten Strafraum und fliegt Schachten vor die Füße, der mit seinem rechten Schlappe eigentlich gut abschließt. Aber Männel lenkt die Kugel mit einer Hand klasse über die Querlatte.

Natürlich wäre der Ausgleich für St. Pauli hochverdient. Aber noch halten die Erzgebirgler hier die knappe Führung.

Auf der anderen Seite schließt Könnecke einen Konter mit einem Distanzschuss ab, der aber kein Problem für Tschauner ist.

Die nächste große Chance für die Gastgeber! Buchtmann bringt eine Flanke tief in den Strafraum und in der Mitte kommt Ginczek einen halben Schritt zu spät.

Gogia flankt in die Mitte. Dort lauert Ginczek und steigt zum Kopfball hoch. Aber er bekommt keinen Druck hinter die Kugel und der Ball fliegt Männel in die Arme.

Die heimischen Fans fordern mit lautstarken Anfeuerungen eine Reaktion von ihrer Mannschaft. Aber erstmal haut Kalla eine Flanke weit übers Tor.

Aue wird sich jetzt noch weiter zurückziehen und auf Konter lauern. Das Spiel wird so nicht einfacher für die Paulianer.

Die Führung der Gäste ist natürlich eine kalte Dusche für St. Pauli, die das Spiel hier im Griff zu haben schienen. Aber wer die eigenen Chancen nicht nutzt, wird dann eben irgendwann bestraft.

Gelbe Karte für Michael Fink (Erzgebirge Aue)

Was macht Buchtmann denn da? Er hat freistehend im Strafraum die große Möglichkeit zum Ausgleich. Aber bei seinem Abschluss gerät er in Rücklage und der Schuss geht deutlich drüber. Das hätte das 1:1 sein müsssen.

Tooor für Erzgebirge Aue, 0:1 durch Jan Hochscheidt
Was für ein Schuss! Markus Thorandt versucht einen Ball vor dem Aus zu retten, spielt die Kugel so aber direkt in den Lauf von Hochscheidt. Der Stürmer läuft noch ein paar Meter und haut den Ball aus 16 Metern mit einem Kunstschuss in die Maschen. Tschauner fliegt, hat aber überhaupt keine Abwehrchance.

Jan Hochscheidt kommt mit dem Rücken zum Tor stehend im Strafraum an den Ball, dreht sich sofort und schießt. Aber er trifft die Kugel nicht richtig und so kullert das Leder neben das Tor.

Die zweite Hälfte läuft. In der Halbzeitpause haben sich die Ersatzspieler von St. Pauli eine Schneeballschlacht mit den Fans auf den Tribünen geliefert. Gewechselt wurde aber nur bei den Gästen. Wiegel kommt für den gelb vorbelasteten Schröder.

Halbzeitfazit:
In einer kampfbetonten und von den Zweikämpfen sehr hart geführten Partie gehen St. Pauli und Erzgebirge Aue mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause. Die Gastgeber haben insgesamt die deutlich besseren Chancen und hatten Pech beim Lattenschuss von Thy in der fünften Minute. Die Gäste trauen sich auf dem schwierigen Boden zu selten nach vorne und laufen sich dann häufig fest in der Pauli-Defensive. Dennoch ist bei diesem Zwischenstand natürlich in der zweiten Hälfte noch alles drin.

Die letzte Minute vor der Pause läuft. Aue kommt vorne inzwischen nicht mehr richtig durch.

Ginczek haut den Freistoß zwar direkt in die Mauer aber in der Folge bekommt Kringe dann doch noch freistehend die Möglichkeit zur Führung. Aber sein harter Schuss aus zehn Metern zischt rechts am Pfosten vorbei.

Gelbe Karte für Mike Könnecke (Erzgebirge Aue)
Könnecke verursacht die nächste gefährliche Standardsituation für St. Pauli und sieht zudem ebenfalls die Gelbe Karte.

Eigentlich war das eine gefährliche Freistoßmöglichkeit vom linken Strafraumeck für St. Pauli. Aber der Ball von Buchtmann bleibt schon in der Mauer hängen. Es gibt die nächste Ecke, die allerdings auch über Freund und Feind hinweg fliegt.

Gelbe Karte für Oliver Schröder (Erzgebirge Aue)
Die Zweikämpfe werden weiterhin hart geführt. Nach wiederholtem Foulspiel sieht jetzt auch Schröder den gelben Karton.

Das Stadion ist für dieses nasskalte Wetter übrigens herausragend gefüllt. Es sind kaum freie Plätze auszumachen.

Und der gerade zu Unrecht bestrafte Buchtmann steht auch gleich in der nächsten Szene im Mittelpunkt. Nach einem Pass von Ginczek prüft er Männel von der Strafraumkante. Der Aue-Keeper muss sich strecken, kann den Ball aber abwehren.

Gelbe Karte für Christopher Buchtmann (FC St. Pauli)
Die Karte muss man nicht geben. Buchtmann prallt einfach unglücklich mit Rau zusammen.

Funk tritt für St. Pauli gleich zwei Ecken hintereinander in den Strafraum. Aber die Standardsituationen in diesem Spiel sind bisher alle total ungefährlich.

Fast eine halbe Stunde ist jetzt gespielt. Die Partie ist weiterhin relativ ausgeglichen mit einem leichten Chancenplus für St. Pauli. Aber richtige Torszenen waren in den letzten Minuten Mangelware.

Hochscheidt bringt einen Freistoß aus etwa 20 Metern halblinker Position direkt aufs Tor. Aber gut gezielt hat er nicht und das Leder fliegt deutlich über den Kasten.

Das Spiel ist für diese Platzverhältnisse noch durchaus ansehnlich. Auch Aue spielt inzwischen mit und ist bereits einige Male gefährlich im Pauli-Strafraum aufgetaucht.

Buchtmann schlägt eine Flanke in den Strafraum und findet den Kopf von Kringe, der von den Abwehrspielern völlig allein gelassen wurde. Aber anstatt den Ball in Richtung Tor zu wuchten, will er nochmal auf Ginczek ablegen, der dann im Abseits steht. Das war viel zu kompliziert.

Beide Mannschaften tun sich sehr schwer beim Spielaufbau. Das ist bei diesem Matsch-Rasen aber auch nicht verwunderlich. Kombinationsfußball ist hier sicherlich nicht möglich.

Aue ist jetzt besser im Spiel. Jakub Sylvestr probiert es mit einem Drehschuss aus elf Metern. Der Ball wird noch abgefälscht und geht so über den Kasten.

Zum ersten Mal kommen die Gäste gefährlich nach vorne. Jan Hochscheidt schießt aus halblinker Position und der Ball senkt sich gefährlich in Richtung Tor. Tschauner geht auf Nummer sicher und lenkt den Ball mit einer Hand über die Querlatte. Die anschließende Ecke bleibt folgenlos.

Zwölf Minuten und zwölf Sekunden sind vorbei und die Fans singen sich die Seele aus dem Leib.

Dafür gehen die Aue-Spieler ziemlich hart zu Werke. Fink rauscht mit gestreckten Bein in seinen Gegenspieler hinein. Auch da hätte Schiedsrichter Peter Sippel schon die Gelbe Karte zeigen können.

Die Anfangsphase gehört eindeutig den Gastgebern. Das Spiel findet fast ausschließlich in der Hälfte von Erzgebirge Aue statt.

St. Pauli bekommt die erste Ecke in diesem Spiel zugesprochen aber Martin Männel, der nach langer Verletzungspause heute zum ersten Mal wieder im Aue-Tor steht, faustet den Ball aus dem Strafraum.

Latte! Es gibt Gewusel und Gestocher im Aue-Strafraum und plötzlich fällt der Ball Lennart Thy vor die Füße, der aus kurzer Distanz die Kugel an die Latte knallt. Glück für die Gäste!

Auch am Millerntor hüllen sich die Fans in den ersten zwölf Minuten in eisiges Schweigen.

Schon in diesen ersten Minuten sind die schwierigen Platzverhältnisse erkennbar. Der Rasen ist aufgrund des Tauwetters ziemlich matschig und der Ball kommt fast überhaupt nicht ins Rollen. Das dürfte ein ziemliches Kampfspiel werden.

Gelbe Karte für René Klingbeil (Erzgebirge Aue)
Was für ein Auftakt! Klingbeil fährt einem Pauli-Spieler von hinten in die Parade und sieht bereits nach 50 Sekunden die Gelbe Karte.

Die Paulianer führen den Anstoß aus und das Spiel läuft.

Die Mannschaften stehen auf dem Rasen bereit. Es kann losgehen.

Eine interessante Personalie gibt es noch bei Aue zu vermelden. Michael Fink, der bereits die Trikots von Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach getragen hat und zuletzt arbeitlos war, steht seit vergangenen Sonntag bei den Erzgebirglern unter Vertrag und wird heute gleich sein Startelf-Debüt geben.

In Hamburg sind über Nacht fast 20cm Neuschnee gefallen. Die Austragung des Spiel schien noch heute morgen akut gefährdet zu sein. Aber die Verantwortlichen des Vereins und viele engagierte Fans haben den Rasen im Millerntor-Stadion vom Schnee befreit, so dass die Partie stattfinden kann. Dennoch werden die Platzverhältnisse sicherlich nicht die besten sein.

Ein besonderes Augenmerk wird man heute auf Pauli-Stürmer Daniel Ginczek haben müssen. Der ehemaliger Spieler von Borussia Dortmund präsentierte sich zuletzt in bestechender Form und hatte in den letzten Spielen quasi eine eingebaute Torgarantie. Sechsmal traf er in seinen letzten sieben Partien. Insgesamt stehen für ihn inzwischen schon sieben Tore zu Buche. Mal sehen, was sich die Aue-Abwehr heute für ihn ausgedacht hat.

Verzichten müssen die Erzgebirgler heute auf Mittelfeldspieler Marc Hensel, der wegen der fünften Gelben Karte gesperrt ist. Für ihn rückt Kevin Schlitte in die Startelf. Beim FC St. Pauli muss heute Kevin Schindler wegen einer Knöchelverletzung pausieren. Auch Fabian Boll steht nach überstandener Verletzung noch nicht wieder im Kader. Immerhin wird der wieder genesene Florian Bruns auf der Bank Platz nehmen können.

Denn mit Erzgebirge Aue kommt heute ein direkter Verfolger in die Hansestadt. Mit einem Auswärtserfolg könnten die Veilchen auf einen Punkt an den FC St. Pauli heranrücken und gleichzeitig den Abstand auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte ausbauen. Dass die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann auch auswärts punkten kann, hat sie zuletzt beim 1:1 in Braunschweig und beim 2:1-Sieg in Ingolstadt bewiesen. Die Paulianer sollten also gewarnt sein.

Dennoch ist die Tabellensituation weiterhin knifflig. Als aktueller Tabellenzwölfter könnten die Paulianer bei einem Erfolg heute gegen Aue je nach Höhe des Sieges sogar in die obere Tabellenhälfte springen. Geht die Partie heute daneben, hätte man es hingegen verpasst sich von den unteren Tabellenrängen abzusetzen und die Elf vom Millerntor müsste den Blick wieder nach unten richten.

Seit seinem Amtsantritt im Oktober hat es Michael Frontzeck geschafft, den FC St. Pauli wieder einigermaßen zu stabilisieren. In den acht Spielen unter Frontzeck als Cheftrainer haben die Hanseaten immerhin 14 Punkte geholt. Der vorläufige Höhepunkt seiner Amtszeit war sicherlich der 1:0-Erfolg seiner Elf am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Kaiserslautern, der gleichbedeutend mit der ersten Saisonniederlage für die Roten Teufel war.