Fazit:
Riesenjubel auf St. Pauli! Die heimischen Kiezkicker bringen dem Favoriten aus Rheinland-Pfalz dessen erste Saisonniederlage bei und behalten durch den 1:0-Erfolg drei Punkte im hohen Norden. Nach einer etwas mauen ersten Hälfte, in der Lautern dreimal den Pfosten traf und somit eine Führung verdient gehabt hätte, wurde das Spiel nach dem Seitenwechsel zunächst noch schwächer. Nach etwa einer Stunde jedoch fasst sich dann vor allem der FC. St. Pauli ein Herz und spielte in der Folge endlich konstruktiv nach vorne. Der immer stärker werdende Ginczek war es dann schließlich, der das 1:0 besorgte (67.). Lautern zeigte sich zunächst geschockt, hatte Glück, dass Pauli nicht auf 2:0 stellte und kam erst fünf Minuten vor Schluss der Partie wieder etwas auf. Das war zu spät und so schaukelten die Hamburger das Ergebnis über die Runden.
Pauli findet damit Anschluss an das obere Mittelfeld, der FCK lässt Federn im Kampf um die Aufstiegsplätze. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen unterhaltsamen Fußballnachmittag weiterhin!

... Aber es passiert nichts mehr. Schluss am Millerntor!

... Frontzeck holt noch ein paar Sekunden raus mit seinem dritten Wechsel. Es bleibt spannend in Hamburg...

Die letzte Minute der regulären Spielzeit läuft und zwei Minuten Nachspielzeit stehen auf der Tafel des vierten Schiedsrichters...

Und die erste gute Szene des Einwechslers Abel! Wieder bringt Buchtmann Ginczek ins Spiel in der Nähe des Gästestrafraums, aber diesmal kann sich der Schütze des bislang einzigen Treffers nicht durchsetzen. Abel ist zur Stelle und klärt routiniert.

Eher für die Offensive wird nun der gelernte Abwehrmann Abel eingewechselt beim FCK. Jessen geht hinaus.

Die Schlussphase läuft und nun sind die Gäste wieder dran! Das können noch einmal ganz, ganz knifflige Minuten für die Paulianer werden...

Gelbe Karte für Christopher Buchtmann (FC St. Pauli)
Der Junge kann nicht nur richtig gut Fußballspielen, sondern kämpft jetzt auch um jeden Meter Boden im Mittelfeld. In dieser Szene setzt sich Buchtmann allerdings zu hart ein im Zweikampf und kassiert die Karte, die durchaus in Ordnung geht.

Tschauner mit seiner zweiten ganz wichtigen Tat! Baumjohann ist rechts im Sechzehner der Gastgeber auf und davon und bringt die Kugel dann aus ganz spitzem Winkel noch überraschend gefährlich auf die Kiste! Der Pauli-Keeper hat aufgepasst, bringt noch eine Fingerspitze an den Schuss und dieser holpert daraufhin ein paar Zentimeter am langen Eck vorbei! Das war superknapp! Fast der Ausgleich für den FCK!

Es spielt nur noch ein Team und das sind die Gastgeber! Wieder hat der bärenstarke Buchtmann im offensiven Mittelfeld unheimlich viel Platz und darf unbedrängt aufs Tor schießen. Er zielt jedoch zu hoch und verfehlt das Ziel deutlich.

Buchtmann und Ginczek wirbeln da jetzt ganz schön! Diesmal ist der Angreifer nach einem Steilpass seines Kollegen jedoch zu früh gestartet und im Abseits. Von den Gästen ist in dieser Phase des Spiels nichts zu sehen. Das 0:1 hat die Pfälzer schon ein wenig geschockt und viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr.

Gogia versucht links an der Eckfahne mit einem technischen Kabinettstückchen mal ein paar Sekunden von der Uhr zu nehmen, verdaddelt dann aber die Kugel und setzt sich in der Folge unfair ein. Ein Freistoß für den FCK ist die Folge.

Nun darf Routinier Kringe den Platz unter dem Applaus des Publikums verlassen. Der Ex-Dortmunder lieferte hier eine blitzsaubere Vorstellung ab und hat sich für weitere Einsätze von Beginn an empfohlen. Daube ersetzt ihn auf der Sechs.

Gelbe Karte für Denis Linsmayer (1. FC Kaiserslautern)
Linsmayer erwischt an der Mittellinie in einem Zweikampf Buchtmann mit dem Ellenbogen. Das war keine Absicht, aber Fahrlässigkeit vom Lauterer und somit kann er sich über die Verwarnung nicht beschweren. Tut er aber und somit muss Schiri Stark ihm noch ein paar warme Worte mit auf den Weg geben.

Der FC St. Pauli hat nun viel Selbstvertrauen und setzt die nicht sattelfeste Defensive der Gäste ein ums andere Mal unter Druck. Nach einem weiten Seitenwechsel vor dem Strafraum nimmt Buchtmann links technisch astrein die Kugel runter und zieht sofort mit dem linken Fuß ab. Wieder ist Sippel auf dem Posten, aber diesmal war das keine sehr schwere Prüfung für den Torwart der Pfälzer.

Bunjaku fällt am Fünfmeterraum der Paulianer im Gewühl gegen vier Gegenspieler und die Lauterer fordern einen Strafstoß! Referee Stark sieht das aber ganz richtig und lässt weiterlaufen, denn keiner der weißgekleideten Defensivakteure berührt den Schweizer Stürmer regelwidrig.

Jetzt ist Dampf im Kessel! Ginczek bereitet diesmal fein vor rechts in der Box und nimmt zentral Buchtmann mit. Der versucht es aus 12 Metern Torentfernung mit einem wuchtigen Schuss und FCK-Schlussmann Sippel packt eine Glanztat aus! Der Keeper verhindert das zweite Gegentor!

Das stellt den Spielverlauf und vor allem das Chancenverhältnis etwas auf den Kopf! Lautern war hier bisher deutlich gefährlicher als der FC St. Pauli, aber nun liegen die Gäste zurück.

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Daniel Ginczek
Und nun macht der Stürmer die Bude! Buchtmann bereitet über die linke Bahn vor, überbrückt den freien Raum mit einem starken Sprint und ist dann schon im Sechzehner. Dann hat der junge Mann das tolle Auge für Ginczek am langen Pfosten, der Ball rutscht durch und zunächst haut der Angreifer das Ding tatsächlich aus zwei Metern an den Pfosten! Den Nachschuss kann er aber dann doch noch verwerten! Das war nicht souverän, aber im Endeffekt ist das Runde im Eckigen!

Daniel Ginczek mit seiner erste guten Aktion! Links am Sechzehner der Gäste nimmt der Angreifer Fahrt auf, lässt mit viel Elan Heintz stehen und schlenzt die Kugel dann mit viel Gefühl auf die rechte Ecke! Da fehlt nicht viel, nicht einmal ein Meter zum Torerfolg!

Es ist ein richtiges Fußballspiel geworden, gut so! Auch die Gastgeber haben nun wenigstens ein paar vernünftige Offensivszenen, auch wenn Ginczek in dieser Szene zum wiederholten Male in aussichtsreicher Position am FCK-Strafraum die Murmel verspringt.

Schöner Spielzug der Pfälzer über die rechte Seite und Florian Riedel, der die Kugel von der Strafraumkante links hinüber an den Strafraum für Bunjaku serviert. Der Schweizer rauscht heran, zieht wuchtig ab und trifft einen Abwehrspieler der Hausherren. Der blockt das durchaus gefährliche Ding.

FCK-Keeper Sippel muss zum aller ersten Mal richtig ran! Eine hohe Hereingabe des FC. St. Pauli nach einem Freistoß fliegt gefährlich in den Fünfmeterraum der Pfälzer, wo sich der Schlussmann ins Getümmel wird und das Spielgerät aus der Gefahrenzone faustet.

Es kommt wieder etwas mehr Pfeffer in die Partie. Idrissou begeht ein harmloses Foulspiel an Kalla und sofort fordern die Paulianer kollektiv den Platzverweis für den bereits verwarnten Kameruner. Schiri Stark lässt die Karte aber noch stecken und das ist die richtige Entscheidung. FCK-Trainer Foda wäre aber sicherlich gut beraten, Idrissou bald mal vom Platz zu nehmen. Er ist nach wie vor gelb-rot-gefährdet!

Philipp Tschauner hält das 0:0 fest! Klasse Tat des Pauli-Schlussmanns! Borysiuk packt aus der Distanz den Dampfhammer aus, die Kugel kommt wuchtig aufs Tor und dreht sich auch noch fies zur Seite weg. Tschauner fliegt und bringt mit einer starken Parade noch eine Hand an den Schuss!

Kaum zu glauben, aber wahr! Die erste Szene der Hanseaten mit Torgefahr! Enis Hajri versetzt links an der Strafraumkante seinen Gegenspieler mit einem schönen Schlenker, flankt dann gut nach innen und bringt so Thy am Fünfer in Position. Der steigt hoch und setzt seinen Kopfball einen guten Meter über die Querlatte!

Auch nach fast 54 Minuten bleiben die Kiezkicker ohne Tormöglichkeit. Aber was soll ein solcher Ball von Markus Thorandt, der das Spielgerät aus dem Mittelfeld hoch und ungezielt in den Strafraum der Pfälzer prügelt, auch bringen?

Gelbe Karte für Sebastian Schachten (FC St. Pauli)
Azaouagh enteilt seinem Gegenspieler rechts an der Seitenlinie und Schachten hält den kleinen Offensivwusler mit einem griechisch-römischen Klammergriff fest. Die Verwarnung ist die logische Konsequenz dieser ungelenken Aktion des Hamburger Abwehrspielers.

... Auch diese Hereingabe ist nicht gut und kann sofort von einem Paulianer per Kopf geklärt werden.

Vielleicht gibt es nun mal Gefahr durch einen Freistoß. Baumjohann macht das aus 25 Metern Torentfernung...

Fußballerisch ist das ein äußerst armseliger Auftakt in den zweiten Durchgang. Lautern hat deutlich mehr Ballbesitz, schenkt diesen aber momentan immer wieder durch ganz schlechte hohe Bälle in Richtung des Strafraums von St. Pauli her. Das Spiel ist zäh wie Kaugummi in dieser Phase.

FCK-Kapitän Bunjaku hat sich weh getan und muss nun erst einmal behandelt werden. Währenddessen befinden sich Schiedsrichter Wolfgang Stark und sein neuer Kumpel Mohamadou Idrissou in einer angeregten, aber offenbar freundlichen Konversation. Der Angreifer der Pfälzer hat es nach seiner gelben Karte in der Anfangsphase tatsächlich geschafft, bisher nicht vom Platz zu fliegen. Dafür Hut ab!

Der Ball läuft wieder auf St. Pauli. Beide Teams kommen personell unverändert aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
Torlos gehen der FC St. Pauli und der 1. FC Kaiserslautern in die Kabine. Nach einer relativ rasanten Anfangsphase, in der Lautern dreimal den Pfosten traf und zwei gelbe Karten kassierte, verflachte die Partie im weiteren Verlauf zusehends. Die Gäste waren weiterhin das bessere, weil etwas torgefährlichere Team. Pauli hingegen hat große Probleme im Offensivspiel und konnte noch keine einzige auch nur halbweg gute Einschusschance verbuchen. Dafür hatten die Hamburger hinten in einigen Szenen doch größere Probleme mit den spielstarken Angreifern der Pfälzer. Beide Teams dürfen sich aber in Durchgang zwei gerne noch deutlich steigern, damit hier noch das ein oder andere Tor fällt. Bis gleich!

... Nach einer Fehlpassstaffette beider Teams bringt Kringe schließlich die Kugel an den Strafraum des FCK, wo sie Ginczek allerdings verspringt. Der Stürmer macht bislang kein gutes Spiel und hatte noch kein einzige starke Szene in den ersten 45 Minuten.

Die letzten Minuten vor der Pause laufen und die Lauterer sind momentan am Drücker. Pauli steht seit einigen Minuten tief und ist offenbar erst einmal darauf bedacht, das torlose Unentschieden in die Halbzeitpause zu bringen...

Die Offensivabteilung der Pfälzer kann schon kicken! Idrissou lässt links an der Seite einen Gegenspieler elegant aussteigen und nimmt dann weiter innen Baumjohann mit. Der legt direkt ab für den von hinten heranstürmenden Bunjaku, dessen Schussversuch aus knapp 20 Metern jedoch abgeblockt wird.

... Der Standardspezialist der Pfälzer braucht ewig lange für die Ausführung und kloppt den Eckstoß dann halbhoch und ungefährlich an den Fünfer.

Ecke nun für die Gäste, von der rechten Seite macht das Mimoun Azaouagh...

Beim FCK wirkt das Angriffsspiel dann insgesamt doch etwas zielstrebiger. Wieder ist es der starke Bunjaku, der aus dem Nichts einen ganz tollen Ball zu Idrissou an die Strafraumgrenze spielt. Der Kameruner ist fast alleine durch, aber im letzten Moment ist Thorandt zur Stelle und stibitzt dem Gegenspieler die Kugel vom Fuß. Das war Rettung in höchster Not!

Funk und Buchtmann kombinieren sich an der rechten Bahn per Doppelpass ansehnlich durch die Defensivreihe der Gäste hindurch, aber schließlich ist die Fahne oben und einer der beiden steht im Abseits. 17 Treffer hat St. Pauli erst erzielt in der laufenden Saison - heute sieht man, warum.

Auch das war wieder grottig! Buchtmann und Thy spielen rechts an der Seite einen ganz gefälligen Doppelpass, der frühere Werderaner ist an der Box in Richtung Grundlinie unterwegs und bringt die Kugel dann flach nach innen. Dort wird das Ding sofort geklärt.

Das Tempo der ersten 15 bis 20 Minuten ist inzwischen raus aus der Partie. Beide Teams neutralisieren sich weitesgehend auf niedrigem Niveau. Und St. Pauli wartet immer noch auf seinen ersten richtigen Torschuss.

... Mimoun Azaouagh versucht es direkt und schlenzt die Kugel elegant auf die Zuschauertribüne. Das kann der frühere Bundesligaspieler besser.

Kalla legt mit Hilfe zweier Mitspieler Bunjaku gut 20 Meter zentral vor dem Tor St. Paulis. Das könnte gefährlich werden, gute Freistoßposition für den FCK...

Es geht munter hin und her am Millerntor. Kalle zieht von der rechten Bahn mit Schwung nach innen und lässt dann aus 18 Metern Torentfernung einen Flachschuss auf das Tor der Lauterer ab. Dieser wird geblockt und landet im Toraus. Die anschließende Ecke kommt hoch nach innen und ist kein Problem für FCK-Keeper Sippel.

Auf der anderen Seite ist es wieder etwas gefährlicher! Albert Bunjaku setzt von links draußen seinen Sturmpartner Idrissou ein, der zehn Meter fast zentral vor der Kiste viel Platz hat und es direkt mit dem linken Schlappen versucht. Der Ball fliegt einen knappen Meter über das kurze Eck des Hamburger Tores.

... Die Ecke ist nicht schlecht, Funk bringt das Runde hoch an den zweiten Pfosten. Da wirft sich Ginczek zwar mit großem Einsatz in die Hereingabe, kann diese aber nicht in Richtung Kasten drücken.

Immerhin gibt es nun mal die erste Ecke für Pauli. Und auch die erste Chance? Von links kommt die Murmel...

Das war nix! St. Pauli kontert im eigenen Stadion, der Ball kommt über Schachten links an den Strafraum. Da versucht es Ginczek mit einem Hackentrick, der völlig misslingt. Diese Kunststücke sollte sich der junge Angreifer sparen, denn so ist eine ganz gute Szene seines Teams vorbei.

Die Hausherren zeigen sich nach den schwachen Minuten mit den drei Lauterer Chancen vorhin weiterhin engagiert. Thy hat rechts an der Seite eigentlich Platz, spielt dann aber einen unfassbar schwachen Pass in die Mitte, der genau in den Füßen eines Lauterers landet. Das Offensivspiel der Hanseaten ist nach wie vor sehr harmlos.

Pauli kommt nun, mit Macht! Die Hausherren schnüren den 1. FC Kaiserslautern in dessen Hälfte ein, es fehlt aber weiterhin die Präzision des letzten Passes. Derweil beginnt es in Hamburg zu regnen. Die Fans im Millerntorstadion dürfen sich vermutlich auf ein heftig umkämpftes Spiel einstellen, hier ist bereits jetzt einiges an Emotion drin!

Wieder muss Wolfgang Stark ran, diesmal außerhalb des Spielfelds. Der Referee eilt zur Bank des FCK und zeigt dem Trainer der roten Teufel an, dass er ihn bald auf die Tribüne schickt. Franco Foda hatte sich da offenbar zu heftig und laut über die Schiedsrichterentscheidungen der letzten Minuten beschwert.

Gelbe Karte für Alexander Baumjohann (1. FC Kaiserslautern)
Die Lauterer holzen hier aber ganz schön in dieser Anfangsphase! Baumjohann geht an der Seitenlinie viel zu ungestüm mit dem Fuß voran in Kalla hinein und wird zu Recht verwarnt. Wieder ist Mohamadou Idrissou nach dieser Szene beim Unparteiischen und beschwert sich. Der wandelt hier ganz knapp am Rande des Platzverweises.

Gelbe Karte für Mohamadou Idrissou (1. FC Kaiserslautern)
Nach einem Foul sieht der Angreifer völlig zurecht die gelbe Karte, meckert dann noch sekundenlang in Richtung Schiri Stark und hat Glück, dass er nicht sofort per Ampelkarte vom Platz muss. Alle Teamkollegen und das Trainergespann am Spielfeldrand tadeln den temperamentvollen Kameruner für diesen Ausraster - der muss nun aufpassen!

Die Fans sind wieder da! Nach 12 Minuten und 12 Sekunden ist der Stimmungsboykott beendet und es wird laut am Millerntor!

Meine Güte, Chancen im Minutentakt! Pfostentreffer Nummer drei! Idrissou steigt nach einer Ecke am langen Pfosten am höchsten und nickt die Pille an die Außenseite des Torgestänges! Diesmal ist der rechte Balken dran! Dusel erneut für den FC St. Pauli!

Pfostenknaller des FCK! Nach einer Ecke kommt die Murmel auf Umwegen zu Ariel Borysiuk und der Abwehrmann huft das Ding von der Strafraumgrenze erneut ans Aluminium! Der linke Pfosten des Tores der Paulianer verhindert das zweite Mal den Rückstand der Hausherren!

Pauli hat mehr Ballbesitz, aber der FCK die Chancen! Eine Flanke von Azaouagh fliegt völlig ungefährlich an den Fünfer der Paulianer und Jan-Philipp Kalla haut das Ding per Volley-Schienbeinabnahme an den eigenen linken Balken! Pfostentreffer und fast ein Eigentor!

Der FC St. Pauli übernimmt langsam ein wenig die Kontrolle über die Partie. Die Hamburger stehen hoch und attackieren die Lauterer bereits in deren Hälfte. Eine Torchance ist für die Gastgeber bisher aber nicht dabei herausgeprungen.

Auch die Hausherren zeigen sich erstmals vor dem gegnerischen Kasten. Aber Ginczek zielt, nachdem er sich zuvor links in der Box schön durchgetankt hat, seine halbhohe Flanke ins Niemandsland. Es wird nicht gefährlich für das von Tobias Sippel gehütete Tor der Pfälzer.

Lautern mit dem ersten Ausrufezeichen! Bunjaku setzt am Sechzehner Idrissou ein, der sofort für Azaouagh durchsteckt. Der ist rechts im Strafraum auf und davon und setzt das Kunstleder schließlich aus spitzem Winkel ans Außennetz.

Nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem Platz beginnt das Spiel verhalten. Kringe ballert einen Ball aus der Mittelfeldzentrale unbedrängt ins Seitenaus. Der Pass ist dem Routinier völlig verunglückt.

Die Aktion "12:12" gibt´s natürlich auch heute in Hamburg. So beginnt diese Partie im fast totenstillen Millerntorstadion. Lautern spielt in rot, die Gastgeber in weiß.

Ein ganz großer Name agiert heute auf St. Pauli an der Pfeife: Bundesliga-, FIFA-, WM- und EM-Schiri Wolfgang Stark muss sich ausnahmsweise mal in die Niederungen des Zweitligafußballs hinab begeben. Der erfahrene Referee führt in diesen Sekunden die Teams zum Klang von ACDCs "Hells Bells" auf den grünen Rasen.

Auch Fodas Gegenüber Frontzeck bringt mit einigen Personaländerungen frischen Wind in seine Anfangsformation. Während Kringe, Thy, Gogia und Ginczek beginnen, ist für Daube, Schindler, Ebbers und den rotgesperrten Bartels kein Platz in der ersten Elf.

Die Torwartposition war also vor diesem Spiel unantastbar, dafür würfelt Foda sein restliches Team kräftig durcheinandern. Sechs Startelfänderungen gibt es im Vergleich zum Regensburg-Spiel: Dick, Torrejon, Bugera, Zellner, Zuck und Fortounis machen Platz für Riedel, Simunek, Jessen, Linsmayer, Azaouagh und Idrissou.

Vorstandschef Stefan Kuntz vermisste die „Bessessenheit und Beklopptheit“ der FCK-Akteure auf dem Weg in die Bundesliga. Heute soll der Schalter wieder umgelegt werden. Abergläubische Lauterer Fans werden dabei besonders froh sein, dass Keeper Tobias Sippel in der Startelf der roten Teufel zu finden ist. Der Schlussmann ist der Glücksbringer für die Pfälzer in Duellen mit Pauli – alle fünf Zweitligapartien seiner Karriere gegen die Kiezkicker konnte Sippel gewinnen.

Denn immerhin kommt mit dem Bundesliga-Absteiger das einzige noch unbesiegte Team im deutschen Profifußball ans Millerntor. Außerdem stellen die Lauterer mit 29 erzielten Treffern den zweitbesten Angriff im Unterhaus, nur die Hertha zeigte sich bisher torgefährlicher. Dabei verhindert die suboptimale Chancenauswertung der Pfälzer eine höhere Trefferausbeute und damit eine noch bessere Tabellenplatzierung. Auch beim dürftigen 1:1 gegen Jahn Regensburg am Dienstag ließen die Jungs von Trainer Franco Foda einige gute Tormöglichkeiten liegen.

Frontzeck haderte dementsprechend nach der Partie auch mit der Schiedsrichterleistung, zollte seiner Mannschaft aber gleichzeitig großes Lob für die starke Vorstellung beim Tabellenführer. Im heutigen Duell mit dem nächsten Spitzenteam setzt der Trainer auf die mentale Stärke seiner Spieler: „Wir müssen am Sonnabend trotz aller Emotionen den Kopf einschalten und das schnelle Umschaltspiel, das Konterspiel, unterbinden.“

Die Hamburger, die die Rückkehr ins Oberhaus in der letzten Saison als Tabellenvierter nur knapp verpassten, rangieren momentan nur auf dem enttäuschenden 12. Rang. Doch unter der Ägide von Coach Michael Frontzeck, seit Anfang Oktober im Amt, hat sich der Kiezklub deutlich stabilisiert. In sieben Partien gab es seitdem nur zwei Niederlagen. Die knappe 0:1-Pleite bei Ligaprimus Braunschweig zuletzt in der englischen Woche geriet dann auch äußerst unglücklich. Bereits nach 22 Minuten wurde Paulis Fin Bartels mit einer umstrittenen roten Karte vom Platz gestellt.

Ein Duell der ehemaligen Bundesligisten steigt um 13 Uhr im Hamburger Millerntorstadion. Doch während die roten Teufel aus der Pfalz tatsächlich eine starke Saison hinlegen, momentan den Relegationsplatz drei belegen und mitten drin im engen Aufstiegsrennen sind, sieht es auf Seite der St. Paulianer nicht so gut aus.