Fazit:
Nach einer souveränen Vorstellung fahren die Münchner Löwen einen Auswärtsdreier beim MSV Duisburg ein. Alles begann so gut für die Zebras, die nach acht Minuten in Führung gingen. In der Folge spielten allerdings fast nur noch die Sechziger, die das Ergebnis noch vor dem Pausenpfiff drehten. Pech hatte der MSV heute auch, als Brosinski per Elfmeter und Dum aus kurzer Distanz an Király scheiterten. Insgesamt betrachtet wäre ein Remis aber unverdient gewesen, zu unterlegen war man den spielfreudigen Münchnern. Bei den Gästen verdienten sich Halfar und Stoppelkamp Bestnoten. Letzterer war es auch, der die Entscheidung herbeiführte. 1860 kann sich immerhin etwas nach vorne pirschen, ist jetzt Sechster, während Duisburg Vierzehnter bleibt.

Die Löwen fahren noch mal einen letzten Angriff. Makos jagt den Ball von der Sechzehnerkante in die Wolken.

Die zweiminütige Nachspielzeit bricht an.

Sechzig wird den Sieg locker nach Hause bringen, zu ballsicher treten die Münchner auf und zu demoralisiert ist der MSV.

Das Ding dürfte durch sein. Stoppelkamp, pikanterweise gebürtiger Duisburger, krönte seine Klasseleistung übrigens mit seinem fünften Saisontor.

Tooor für TSV 1860 München, 1:3 durch Moritz Stoppelkamp
3:1 für die Löwen und das ist zumindest die Vorentscheidung! Aber was macht denn Roland Müller da? Nach einem langen Ball auf die linke Seite zu Bobby Wood kommt der Keeper weit aus seinem Kasten ohne überhaupt die Chance zu haben den Ball zu erlaufen. Wood legt quer an den Sechzehner zu Stoppelkamp, der die Kugel aus halblinker Position überlegt ins lange Eck schlenzt. Müller war zwar wieder in Richtung eigenes Tor unterwegs, konnte den Schuss aber nicht mehr erreichen.

Riesenchance für Duisburg! Jovanović tankt sich auf rechts durch, gibt an den kurzen Pfosten zu Dum. Der scheitert aus drei Metern an Gábor Király.

Dem MSV scheint die Puste auszugehen. Auch die Standards der Zebras sind alles andere als gefährlich, andererseits macht die Löwenabwehr im Vergleich zur ersten Hälfte einen felsenfesten Eindruck.

Gelbe Karte für Sören Brandy (MSV Duisburg)
Brandy haut Halfar im Mittelfeld um und wird verwarnt.

Sascha Dum mal in Aktion. Der Eingewechselte kann sich im Laufduell auf der linken Außenbahn gegen Dominik Stahl nicht durchsetzen.

Mehrere Ecken bringen für die Münchner nichts ein.

Die Trainer bringen noch einmal frische Kräfte. Zwanzig Minuten noch regulär!

Halfar vergibt die Chance zur Vorentscheidung! Der Münchner Linksaußen erläuft einen zu locker gespielten Querpass von Ibertsberger. Er geht alleine auf den Schlussman zu und umspielt diesen, legt sich den Ball aber dabei weit vor. So kann der zurückgeeilte Brosinski in höchster Not klären.

Nach einer Flanke von links kann Sören Brandy den Ball nicht aufs Löwentor köpfen. Der Winkel war arg spitz geworden.

Gelbe Karte für Ola Kamara (TSV 1860 München)
Die nächste Gelbe gibt es für ein gestrecktes Bein.

Die Zebras mühen sich redlich, doch der letzte Pass in die Spitze kommt bislang noch nicht an.

Richtig muntere Partie nun hier in der MSV-Arena! Baljak wird eingesetzt, Volz geht im letzten Augenblick dazwischen. Beim Gegenangriff verzieht Halfar aus rund 20 m bei freier Schussbahn.

Daniel Halfar sieht auf links Malik Fathi, der vom Strafraumeck humorlos abzieht - knapp am Winkel vorbei.

Bei Duisburg geht das jetzt alles einen Gang schneller als noch im ersten Durchgang. Jovanović kann erst im letzten Augenblick von Bülow gestoppt werden.

Da war deutlich mehr drin. Stoppelkamp leitet den Konter der Sechziger ein, Bierofka setzt Volz auf rechts in Szene. Der hat ganz viel Platz und Zeit, um die Kugel schließlich ins Toraus zu flanken.

Auf der Gegenseite hat der eingewechselte Maurice Exslager viel Platz auf rechts und spielt quer zu Brandy. Der will das Leder noch mal mitnehmen und verliert es schließlich.

Die Gäste wursteln sich da durch's Mittelfeld, Bierofkas Zuspiel für Kamara ist dann etwas zu steil.

Stoppelkamp zeichnet verantwortlich für einen Freistoß der Löwen. Der Versuch aus 25 m geht über die Mauer, aber auch knapp über den linken Winkel.

Gelbe Karte für Dustin Bomheuer (MSV Duisburg)
Der Innenverteidiger checkt Wood in der Luft weg und wird verwarnt.

Je einmal haben den Trainer gewechselt. Bei den Meiderichern kommt mit Exslager eine frische Offensivkraft. Auf Seiten der Münchner gibt es mit Volz für Wojtkowiak einen positionsgetreuen Wechsel auf der rechten Defensivseite.

Halbzeitfazit:
1860 München führt gegen den MSV Duisburg zur Pause mit 2:1. Dabei ging Duisburg mit seiner ersten Chance früh in Führung, kassierte aber nur wenige Minuten später den Ausgleich. Insgesamt ist das noch viel zu wenig vom MSV in der Offensive. Dennoch hatten die Zebras die erneute Chance zur Führung per Elfmeter, doch Brosinski scheiterte an Király. Sechzig ist die spielerisch stärkere, entschlossenere und gefährlichere Mannschaft, so dass das späte 2:1 zwar etwas glücklich fiel, aber absolut verdient ist.

Tooor für TSV 1860 München, 1:2 durch Kai Bülow
Quasi mit dem Pausenpfiff gehen die Löwen in Führung! Eine Ecke rutscht durch an die Sechzehnerkante zu Daniel Halfar. Dessen Flachschuss wird zur Vorlage für Kai Bülow, der ungedeckt am Fünfer nur noch den Schlappen hinhalten muss.

Duisburg hat nun Blut geleckt, wenn auch die letzte Durchschlagskraft fehlt. So können sich weder Jovanović noch Brosinski bei einem Angriff über rechts behaupten.

Elfmeter verschossen von Daniel Brosinski, MSV Duisburg
Brosinski entscheidet sich für die linke Ecke, schießt aber zu locker. Gábor Király ist zur Stelle und pariert. Den Rebound haut Brosinski am Tor vorbei. Die erneute Führung wäre aber auch äußerst schmeichelhaft gewesen.

... Kern zirkelt den Ball scharf ans Fünfereck, wo Kamara mit der Hand an den Ball kommt. Der Schiedsrichter entscheidet zurecht auf Elfmeter für den MSV!

Jetzt immerhin mal ein Eckstoß für die Zebras...

Kerns fürchterlicher Fehlpass eröffnet 1860 die Konterchance. Wood nimmt auf links Halfar mit, der ans gegenüberliegende Fünfereck flankt. Moritz Stoppelkamp versucht's direkt, setzt den Volley aber etwas zu hoch an.

Eines muss man dem MSV lassen. Hinten lässt man gegen die quirligen Sechziger Offensivkräfte wenig zu. Diesmal köpft Dustin Bomheuer eine Hereingabe von Moritz Stoppelkamp aus der Gefahrenzone.

64 Prozent Ballbesitz und 6:2 Torschüsse für die Gäste. Klingt überlegener als es ist, denn die Löwen machen zu wenig aus ihren Überlegenheit.

Gemessen an dem, was die Hausherren nach vorne zeigen, war das nun eine wahnsinnig gefährliche Aktion. Der bislang unauffällige Srđjan Baljak kommt über links und flankt an den Elfmeterpunkt, wo der noch unauffälligere Sören Brandy auftaucht. Dessen Direktabnahme geht irgendwo zwischen Rhein und Ruhr. Das kann passieren, ist aber auch symptomatisch für die bisherigen Offensivbemühungen der Zebras.

Immer wieder Moritz Stoppelkamp. Sechzigs Nr. 10 treibt das Spielgerät über seine rechte Flanke, setzt dann im Sechzehner Ola Kamara in Szene. Der bekommt den Ball nicht unter Kontrolle und verpasst so den Abschluss. Chance dahin.

Da erwischt der MSV so einen Sahnestart und zeigt sich in der Folge völlig harmlos in der Offensive. Außer dem 1:0 gab es noch keine gefährliche Aktion vor dem gegnerischen Tor. Da hätte man schon mehr erwartet.

Daniel Halfar macht bei den Löwen viel Betrieb auf links, kann aber noch nicht die entscheidende Hereingabe anbringen.

Stoppelkamp behauptet das Leder rechts im Strafraum. Die folgende Flanke schnappt sich Roland Müller vor Bobby Wood.

Duisburg kommt erstmals über Ibertsberger auf links. Die Hereingabe ist planlos bis harmlos, die Sechziger können klären.

Die Gäste machen den spielstärkeren und sichereren Eindruck, so dass das Unentschieden für sie bislang mehr als verdient ist.

Chance für 1860 und Bobby Wood! Der Torschütze wird lang und steil geschickt, scheitert dann aber am langen Bein von Dustin Bomheuer.

Gelbe Karte für Daniel Halfar (TSV 1860 München)
Der linke Mittelfeldspieler der Löwen unterbindet einen Duisburger Konter und sieht zurecht Gelb.

Fast der Doppelschlag! Der MSV steht etwas neben der Spur. 1860 kommt über rechts, die Hereingabe landet schließlich an der Sechzehnerkante bei Dominik Stahl, dessen Flachschuss jedoch abgeblockt wird.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Bobby Wood
Ausgleich! Wieder gibt es einen Freistoß für die Gäste, wieder kommt er an den Fünfer. Roland Müller kommt raus, kann die Kugel unter Bedrängnis aber nicht richtig wegboxen. War das ein Foul? Jedenfalls lässt der Schiedsricher weiterspielen. Kamara tritt noch halb über den Ball, ehe Bobby Wood im Gewühl aus der Drehung in den linken Winkel trifft.

Wie reagieren die Sechziger? Bierofka schlägt einen Freistoß aus zentraler Position an den Fünfer. Der MSV behält die Oberhand in der Luft. Halfar darf noch mal flanken, die Hereingabe landet allerdings im Toraus.

So was ist dann wohl ein Auftakt nach Maß. Für den gebürtigen Berliner Jovanović war es übrigens erst der zweite Saisontreffer. Der erste gelang ihm am 19. Spieltag gegen Jahn Regensburg.

Tooor für MSV Duisburg, 1:0 durch Ranisav Jovanović
Duisburg geht aus dem Nichts in Führung! Roland Müller haut gegen die vorgerückten Münchner einfach mal einen langen Abschlag nach vorne. Malik Fathi lässt den Ball beim Klärungsversuch in die Füße von Ranisav Jovanović prallen. Duisburgs Stürmer umkurvt Daniel Bierofka und schiebt die Kugel aus 10 m in die linke Ecke.

Viel läuft bereits über Sechzigs Rechtsaußen Stoppelkamp. Seine flache Hereingabe wird zur Ecke abgefälscht, in deren Anschluss die Duisburger klären können.

Beide Mannschaften sind sichtlich bemüht im Spiel nach vorne, wirklich gefährlich konnte man dem Gegner aber noch nicht werden.

Julian Koch nimmt Fahrt auf, wird aber rund 30 m vor dem Münchner Tor fair gestoppt.

Die Löwen kommen über rechts, die Flanke kommt aus dem Halbfeld von Bierofka. In der Mitte kann sich Ola Kamara nicht durchsetzen.

Duisburg spielt im 4-2-3-1, in dem Ranisav Jovanović den Mittelstürmer gibt, dahinter bilden Baljak, Brandy und Brosinski die offensive Dreierreihe. München ist im 4-4-2 aufgestellt mit dem norwegisch-amerikanischen Sturmduo Kamara und Wood.

Die Duisburger in ihrem Zebra-Look haben angestoßen. 1860 spielt in grünen Shirts und schwarzen Hosen.

Bei Minusgraden geht es für die Akteure auf das Grün in einer spärlich gefüllten Duisburger Arena. Gleich kann es losgehen!

Geleitet wird diese Partie von Marcel Unger, dem Norbert Giese und Martin Bärmann an den Seitenlinien assistieren.

Auf Seiten des MSV gibt Außenverteidiger Andreas Ibertsberger heute sein Debüt. Der Österreicher stieß in der Winterpause aus Hoffenheim ins Ruhrgebiet. Mit Sascha Dum sitzt ein anderer Neuzugang zunächst auf der Bank.

Kurzfristig muss Sechzig auf Winterneuzugang Rob Friend verzichten. Der Stürmer zog sich im gestrigen Abschlusstraining einen Muskelfaserriss im linken Adduktorenbereich zu.

Das Hinspiel ging mit 3:0 an die Münchner. Der MSV war weiterhin Letzter mit null Punkten und das Interimstrainergespann Ivo Grlic und Bernard „Ennatz“ Dietz musste Platz machen für den derzeitigen Übungsleiter Kosta Runjaic.

Bei den Löwen muss man weiterhin auf den von TV-Bildern einer Tätlichkeit überführten Benni Lauth verzichten. Ebenso fällt Necat Aygün aufgrund einer Reizung im Mittelfuß aus.

Mit den gelbgesperrten Goran Sukalo und Branimir Bajic fehlen heute wichtige Säulen beim MSV, auch der grippekranke Markus Bollmann muss passen. Felix Wiedwald kehrt in Kader zurück, in der Startelf erhält aber der philippinische Nationalkeeper Roland Müller den Vorzug.

Bei Duisburg ist immerhin ein klarer Aufwärtstrend zu verzeichnen. Seit vier Spielen ist man unbesiegt. „Wir sind nicht mehr der MSV von vor ein paar Monaten", stellt Trainer Kosta Runjaic fest, der die Serie natürlich fortsetzen will, allerdings auch vor dem heutigen Gegner warnt: „Wenn sie ins Rollen kommen, haben sie ein gepflegtes Kurzpassspiel. Sie haben viele Spieler mit einer überdurchschnittlichen Qualität für die zweite Liga. Bislang sind die unter ihren Möglichkeiten geblieben.“

Einst feste Bestandteile der Bundesliga, heute Mittelmaß im Unterhaus - die Zebras und Löwen können mit dem bisherigen Saisonverlauf sicherlich alles andere als zufrieden sein. Der MSV steckt bei fünf Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz durchaus noch im Abstiegskampf. Sechzig hingegen steht im absoluten Niemandsland der Liga. Spätestens seit dem 0:1 am vergangenen Montag gegen Kaiserslautern sind an der Grünwalder Straße auch bei den größten Optimisten die Aufstiegsträume zerplatzt.