Fazit:
In einer schwachen ersten Halbzeit übernehmen die Hausherren schnell die Kontrolle gegen absolut passive und nur auf die Defensive bedachte Gäste, doch können bis auf eine gute Phase um die 20. Minute nicht überzeugen. In der zweiten Hälfte bauen die Eisernen dann endlich zeitweise ein Powerplay auf, doch hinten raus fehlt den Mannen von Uwe Neuhaus dann etwas die Kraft und so bleibt es hier beim torlosen Unentschieden. Berlin hadert heute etwas mit dem Unparteiischen Christ, der in der Summe Union einen Strafstoß hätte zugestehen können, doch vor allem bei der klarsten Situation in der ersten Halbzeit bleibt die Pfeife stumm. Damit verpassen die Hausherren heute den Dreier gegen ein Team aus Aalen, welches von Beginn an nur auf den Punktgewinn aus ist und rein gar nichts nach vorne investiert. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Fejzić! Mattuschka entscheidet sich für die Torwartecke, der Keeper wehrt den Ball nach außen ab und dann ist Schluss!

Riesendiskussionen natürlich jetzt von den Gästen, denn den wollte Jopek natürlich haben und fällt wie eine Feder. Sei es drum, Mattuschka macht sich bereit...

Noch 60 Sekunden, Jopek holt den Freistoß an der Strafraumgrenze heraus.

Es fliegen noch einmal viele Bälle in den Aalener Strafraum, aber das kann die Abwehr nicht gefährden.

180 Sekunden verbleiben den Berlinern. Uwe Neuhaus winkt ab, hält hier wohl mehr Nachspielzeit für angemessen. Er dürfte mit der Leistung des Unparteiischen sowieso nicht einverstanden sein.

Fabian Schönheim wird in den Strafraum geschickt, doch der Pass von Jopek ist einen Tick zu lang und Fejzić hat den Ball.

Die letzte Option der Hausherren im Sturm: Für den Slowaken heißt es nun nur irgendwie noch irgendwas veranstalten.

Im direkten Gegenzug verliert Terodde das Laufduell in Richtung Fejzić.

Und nochmal ein Konter für Aalen! Robert Lechleiter geht rechts steil, seinen Querpass verpasst am Fünfer Cidimar um einen halben Meter.

Wieder liegt ein Aalener, diesmal ist es Oliver Barth. Ob es nun tatsächlich weh tut oder nicht, das kosten sie nun aus. Die Gäste sind seit der ersten Minute nur auf einen Punkt aus.

Erneut geht Stuff bei einer Ecke zu Boden, aber das ist nun wirklich gar nichts. Dass Leandro Grech nun den sterbenden Schwan gibt ist allerdings genauso unnötig.

Der ganz große Sturmlauf ist in den letzten Minuten ein wenig abgeebbt. Die Ruhe vor dem Sturm?

Gelbe Karte für Marco Haller (VfR Aalen)
Kaum drin trägt sich der Neue in den Block des Unparteiischen ein, geht übermotiviert im Mittelfeld zu Werke.

Auch hier kommt der Wechsel strikt der defensiven Stabilität zugute.

... zu hoch.

Vielleicht geht jetzt etwas per Standard: Mattuschka läuft aus 24 Metern halblinks an...

Aber ganz ungefährlich leben die Hausherren nicht, weil sie hinten natürlich nun offen stehen. Endlich ist mal ein Konter besser ausgespielt, Leandro Grechs Schüsschen aus spitzem Winkel kann Keeper Haas aber problemlos blocken.

Zwei Ecken der Hausherren versprechen keine Gefahr.

Der Belagerungszustand des Sechzehners der Gäste geht weiter. Auch die Konter der Gäste sind schlecht ausgespielt, die Bälle gehen viel zu schnell verloren.

Der nächste frische Offensive kommt: Er soll nun die Außenbahn beackern.

Wieder kein Elfer! Diesmal ist es Silvio, der gegen Oliver Barth zu Boden geht. Der Verteidiger klammert mit den Armen, aber auch der Stürmer ist gut dabei, "Schieber! Schieber!"-Rufe. In der Summe hätte Berlin sicherlich den Elfer verdient, aber alleine gesehen ist das hier wieder zu wenig.

Fast das 1:0 der Gäste! Michael Klauß taucht plötzlich völlig frei per Konter vor Daniel Haas auf, der mit einer Riesenreaktion den Rückstand verhindert.

Unnötig! Die Aalener legen sich mit dem Publikum an, die dem Brasilianer Schauspiel vorwerfen. Was folgt sind Pfiffe und "Steh auf, du Sau!"-Rufe. Da musst du als Profi der Klügere sein und nachgeben.

Der nächste liegt und hält sich den Kopf: Cidimar wird von Karl in der Luft angegangen und wir erinnern uns: Der Sechser hat schon Gelb und agiert hier mit dem Ellenbogen.

Bei Daniel Buballa geht es nach dem Zusammenprall von eben nicht weiter, der Italiener ersetzt den Außenverteidiger positionsgetreu.

Alle Aalener stehen um den Sechzehner: Handball-Verhältnisse.

Zoundi und Stuff kombinieren sich wunderbar auf der rechten Flanke durch, die Hereingabe kann Jasmin Fejzić dann aber abfangen.

Mittlerweile ist es dann auch ein echtes Powerplay der Eisernen, die gute Abwehr des VfR schwimmt mehr und mehr.

Union beackert weiter den Strafraum der Gäste, Zoundi und Buballa rauschen zusammen und der Abwehrspieler muss behandelt werden. Kurze Verschnaufpause für die Gäste!

Ralph Hasenhüttl reagiert sehr deutlich auf die Druckphase der Berliner: Der Topscorer geht und es kommt ein defensiver Mittelfeldspieler. Beton!

Nächste Chance! Silvio köpft knapp rechts am Kasten vorbei! Die Schlagzahl erhöht sich!

Wieder knifflige Szene im Strafraum! Simon Terodde kommt gegen Tim Kister zu Fall, es gibt den Kontakt mit der Hüfte, doch der Stürmer fällt sehr leicht und Christ hat in diesem Fall recht, die Pfeife bleibt stumm.

Das Publikum ist sofort da, beschallt das Stadion noch eine Ecke lauter. Ist das jetzt der Startschuss für die Hausherren?

Muss die Führung sein! Die nächste Ecke ist viel besser: Zunächst hat Karl einfach Pech, sein Kopfball am kurzen Pfosten landet an der Latte, aber Stuff muss danach aus kurzer Distanz den Ball im Kasten unterbringen. Mit dem Rücken zum Tor probiert er es artistisch per Fallrückzieher... knapp drüber.

Aber auch in diesen ersten Minuten fehlt es überall ein wenig: Marc Pfertzel verspringt auf rechts der Ball und er kann deshalb den freien Raum vor sich nicht nutzen. Kurz danach bleibt Mattuschka im Strafraum hängen, die folgende Ecke ist nichts.

Kann Union die bisher komplett uninspirierten Gäste in dieser Hälfte mal etwas dauerhafter unter Druck setzen oder wird gar Aalen mehr investieren? Wir werden sehen...

Eine erste Ecke der Gastgeber verläuft harmlos.

Damit wechselt Uwe Neuhaus jetzt dann doch auf das 4-4-2 mit zwei Stürmern, Terrode rückt vorne rein.

Halbzeitfazit:
In einer schwachen Partie übernehmen die Hausherren von Beginn an die Initiative, können aber bis auf eine gute Phase um die 20. Minute die dichte Abwehr der Gäste kaum in Verlegenheit bringen. Allerdings hätte das Team von Neuhaus in der 23. Minute einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen und weil auch die Bewertung der Fouls vom Unparteiischen Christ eine gewisse Schieflage aufweist, fühlen sich die Eisernen ein wenig benachteiligt. Darüberhinaus ist Berlin jedoch viel zu harmlos und da Aalen hier nicht den Anschein erweckt, als würde man vorhaben, mehr zu investieren, muss Union sich etwas einfallen lassen. Bis gleich!

Die einminütige Nachspielzeit verläuft ereignislos und so ist hier erst einmal Pause.

An der Seitenlinie tobt die Bank der Hausherren, weil Mattuschka für die Art Trikotzupfer bestraft wird, die der Unparteiische vorhin bei Junglas durchgehen ließ. Kann man verstehen! Beim Sechser geht es übrigens weiter, er kommt nach kurzer Behandlungspause zurück.

Gelbe Karte für Torsten Mattuschka (1. FC Union Berlin)
Er leistet sich ein taktisches Foul im Mittelfeld.

Manuel Junglas hat sich im Zweikampf verletzt, muss draußen behandelt werden.

Dausch! Eigentlich eine symptomatische Szene: Junglas spielt bei einem Konter in Überzahl dem zentralen Offensiven den Ball in die Hacken und nimmt das Tempo raus. Der Distanzschuss aus 25 Metern zischt allerdings nur haarscharf rechts am Kasten vorbei. Immerhin!

Uff! Schön anzusehen ist der Kick momentan nicht, es geht weiter bergab. Immerhin bieten die Fans etwas für die Ohren.

Seit Ewigkeiten mal wieder ein Abschluss der Gäste: Michael Klaußs Distanzschuss ist aber reichlich harmlos.

Aalen versucht auch gar nicht erst, bei Ballgewinn das Leder in den eigenen Reihen zu halten. Es geht sofort hoch und weit nach vorne. Na dann...

Nach einer guten halben Stunde hat sich das Spiel auf überschaubarem Niveau eingependelt. Berlin hatte eine gute Phase um die 20. Minute, sind feldüberlegen, aber können noch nicht kontinuierlich Gefahr ausstrahlen.

Manuel Junglas zieht und zerrt im Mittelfeld und hat Glück, dass es in dieser Szene bei einer Ermahnung bleibt.

Aalen taucht mal vor dem Strafraum der Hauptstädter auf, Cidimar bringt eine ungefährliche Flanke zustande und dann ist das Leder auch schnell wieder weg.

Und immer wieder geht es über die Außen bei Union, die Flanken sind allerdings noch nicht präzise genug.

Das ist natürlich Pech für Union, die hier eigentlich vom Punkt die Chance auf die Führung hätten haben müssen. Die Truppe von Neuhaus macht aber unbeirrt weiter, es geht nur in eine Richtung.

Die Szene geht weiter, der Ball fliegt erneut in den Strafraum, Jasmin Fejzić ist nicht Herr der Lage am eigenen Fünfer, gefährlich wird es aber zum Glück, aus Sicht des Keepers, nicht.

... Ist das Elfmeter? Leandro Grech ringt bei dem Freistoß Christian Stuff am Fünfer nieder. Christ lässt weiterspielen, das kann man aber durchaus pfeifen.

Zoundi geht auf rechts die Linie herunter, merkt, dass er an Buballa nicht vorbei kommt und lässt sich fallen. Schiri Christ gibt den Freistoß...

... Björn Jopek per Direktversuch in die Wolken.

Es geht weiter mit Freistoß aus 27 Metern halbrechts für die Eisernen...

Jopek! Silvio dringt das erste Mal in die Nahtstelle der Abwehr, wird in den linken Strafraum geschickt und bei seinem Querpass an den Fünfer wird der Mittelfeldmann gerade noch so bedrängt, dass der Abschluss am Kasten vorbeisaust.

Auch ohne Chancen bleiben die Hausherren spielbestimmend, Aalen setzt auf Konter und ist ansonsten bestrebt, hinten nichts anbrennen zu lassen.

Spielerisch geht in die Strafräume noch nicht viel, daher ist das Mittel der Wahl in dieser Anfangsphase diese Fernschüsse, die aber noch überhaupt keine Genauigkeit aufweisen.

Schönheim macht es wie eben Cidimar: Er erobert gut den Ball, sein Versuch aus der Distanz geht allerdings ins Niemandsland.

Auf der Gegenseite prüft Björn Jopek mal Keeper Fejzić, der mit dem Flachschuss in die Tormitte aber überhaupt keine Probleme hat.

Cidimar erkämpft im Mittelfeld gut den Ball, will es dann allerdings alleine wissen und ballert aus gut 25 Metern einfach mal drauf. Das ist die schlechtere Variante, denn es sind einige Mitspieler in Position mitgelaufen und der Versuch geht weit daneben.

Auf dem Feld arrangieren sich die Hausherren übrigens entgegen erster Verlautbarungen eher in einem 4-1-4-1: Markus Karl sichert vor der Abwehr alleine ab.

Dausch bringt den Freistoß aus dem Halbfeld in den Sechzehner... ungefährlich.

Gelbe Karte für Markus Karl (1. FC Union Berlin)
Oh ja! Der "Sechser" geht mit gestreckter Sohle im Mittelfeld voran und kassiert sofort mal den Karton. Damit fehlt er am nächsten Spieltag.

Union Berlin übernimmt hier früh die Initiative und die Vermutungen von Uwe Neuhaus scheinen sich zu bestätigen: Aalen steht tief.

Erneut versucht es Zoundi über Außen, doch seine Flanke landet neben dem Tor.

... die gerät allerdings viel zu lang und segelt dann ins Aus.

Und dann legen die Eisernen vorne los: Erst bleibt Mattuschka am Sechzehner hängen, dann kommt Zoundi über Außen und holt immerhin die Ecke raus...

Und Daniel Haas muss seinen ersten Abstoß gleich mal wiederholen, der Abwehrspieler nimmt den Ball im Strafraum an und das ist verboten. Sieht man auch nicht so oft.

Die ersten zwei langen Bälle landen jeweils bei den Keepern.

Die Hausherren stoßen die Partie an, spielen in rot-weiß von rechts nach links, Aalen in ganz schwarz. Auf gehts!

Die Stimmung und das Wetter in Berlin passen schon einmal, jetzt muss das Spiel nur noch Schritt halten. Die Mannschaften kommen!

Letztlich entscheide sowieso nicht das System, sondern nur die Einstellung, ließ der Union-Trainer verlauten. Wir dürfen gespannt sein, ob die Berliner den Aufwärtstrend gegen den Aufsteiger mit Ladehemmung auf fremden Plätzen fortsetzen können, oder ob Aalen weiterhin in Sichtweite der Aufstiegsplätze bleiben kann. Die Leitung der Partie übernimmt Tobias Christ, an den Seitenlinien assistieren Timo Gerach und Torsten Bauer.

Auf der Gegenseite haben die Hausherren nach dem Erfolg über Dresden eigentlich auch keinen Grund die Formation zu verändern und deshalb steht auch heute genau jene Elf wieder auf dem Platz: Ebenfalls im 4-2-3-1 stürmt der Brasilianer Silvio und wird aus dem Mittelfeld von Mattuschka zentral und Zoundi und Schönheim, der gegen Dresden beide tore erzielte, unterstützt. Damit verwirft Neuhaus Überlegungen, heute lieber mit zwei echten Spitzen im 4-4-2 aufzutreten, um den defensiv erwarteten Gegner zu knacken.

Um dieses Ziel zu erreichen, nehmen die Gäste zwei Änderungen in der Startformation vor: In der Innenverteidigung rückt neben Oliver Barth Tim Kister für Benjamin Hübner, außerdem rückt im 4-2-3-1 Robert Lechleiter nach Rückenproblemen wieder auf die rechte Außenbahn. Die Offensivabteilung komplettieren Cidimar als Stoßstürmer und Dausch und Klauß im Mittelfeld.

Immerhin die Vergangenheit und die jüngste Statistik spricht heute für den Gastgeber: In Liga drei gab es schon einmal zwei Aufeinandertreffen, die Union jeweils deutlich mit 3:1 und 4:0 gewinnen konnte. Außerdem plagt die Gäste auswärts derzeit eine Torflaute: Nur ein Tor in den letzten vier Spielen auf fremden Plätzen wurde erzielt. Gegen diese Serie in Berlin, Aalen verlor auch gegen Hertha, wollen die gäste aber heute etwas tun. Man erwarte ein Spiel, dass einem alles abverlange, wolle aber in der Erfolgsspur bleiben.

Bei den Hausherren läuft es nach einem katastrophalen Saisonstart mittlerweile besser: Immerhin 14 Punkte aus den letzten sieben Spielen stehen mittlerweile zu Buche und wie der heutige Gegner nimmt auch Union einen Sieg aus dem vergangenen Spieltag als Selbstwertbonus mit in die Partie: Auswärts schlug man Dresden mit 2:0. Trotz des guten Trends erhöht Coach Neuhaus allerdings den Druck auf seine Profis: Man dürfe sich ab jetzt nicht mehr so Ausrutscher wie im DFB-Pokal leisten, wo man gegen Drittligist Offenbach dank schwacher Einstellung ausschied. Um dies zu erreichen wurde die Intensität im Training noch einmal erhöht.

Mit 19 Punkten und Platz sieben stellt der Aufsteiger aus dem Süden bisher eindrucksvoll seine Zweitligatauglichkeit unter Beweis und auch heute reist man voller Selbstvertrauen in die Hauptstadt: Der 2:0 Heimsieg in Köln habe noch einmal Auftrieb gegeben und man freue sich auf die Atmosphäre an der alten Försterei sagte Trainer Hasenhüttl im Vorfeld. Ein bisschen Tourismus stand aber in der Hauptstadt auch auf dem Programm: So besuchte man am gestrigen Freitag den Bundestag und schüttelte einigen Volksvertretern die Hände.