Fazit:
Der FC St. Pauli und der 1.FC Köln trennen sich in einer unterhaltsamen Begegnung mit 0:1. Die Elf von Holger Stanislawski ging bei seiner emotinalen Rückkehr ans Millerntor-Stadion schon nach drei Minuten durch einen schönen Clemens-Freistoß in Führung. Nach einer halben Stunde übernahmen aber die Hausherren die Initiative und drängten mit Chancen im Minutentakt auf den Ausgleich. Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste Thorandt dann mit Gelb-Rot vom Feld und die Hanseaten fortan mit zehn Mann weiterspielen. Aber auch im zweiten Durchgang steckte St. Pauli in Unterzahl nicht auf und hielt den Druck auf Köln hoch. Die Gäste ließen die besten Kontermöglichkeiten ungenutzt liegen und hatten Glück, dass die Gastgeber in der Offensive einfach zu harmlos waren. Zum Schluss wurde es noch einmal richtig hitzig und mit Mohr flog auch der zweite Innenverteidiger der Hanseaten mit Gelb-Rot runter. Köln schiebt sich mit diesem glücklichen Sieg auf den dritten Rang, Pauli rutscht weiter Richtung Abstiegszone und hat nur drei Punkte auf den Relegationsplatz. Das wars von diesem spannenden Traditionsduell, einen schönen Abend noch!

Das hätte die Entscheidung sein müssen! Maierhofer kann alleine vor dem Tor alles für Köln klar machen, schießt jedoch aus fünf Metern St. Pauli-Keeper Tschauner an und vergibt diese Riesenmöglichkeit zum 2:0!

Schiedsrichter Gräfe gibt drei Minuten an Nachspielzeit.

Gelbe Karte für Philipp Tschauner (FC St. Pauli)
Tschauner sieht kurz nach Ablauf der regulären Spielzeit auch noch den Gelben Karton, die achte Karte insgesamt in der Begegnung.

Gelb-Rote Karte für Florian Mohr (FC St. Pauli)
Mit Mohr muss auch der zweite Innenverteidiger der Gastgeber mit Gelb-Rot vom Platz! Sein Bein ist beim Zweikampf mit Strobl zu hoch und er sieht daraufhin die zweite Gelbe Karte in der Partie.

Die Schlussphase ist nun richtig hitzig. Die St. Pauli-Fans sind über die Schiedsrichterentscheidung schon seit der Ampelkarte von Thorandt außer sich und pfeiffen jetzt unaufhörlich.

Gelbe Karte für Fabian Boll (FC St. Pauli)
Boll sieht da für ein Wortgefecht mit dem vierten Offiziellen noch Gelb, nachdem Maierhofer und Tschauner im Strafraum aneinandergeprallt sind und der Schiedsrichter bei Ballbeseitz St. Pauli unterbrochen hatte.

Von Maroh kommt die Kugel nach einem Kopfballduell am Elfmeterpunkt zu Ginczek, der direkt abzieht und den Kasten links um einen Meter verfehlt!

Leichtes Getümmel im Kölner Strafraum, doch die Gastgeber können das nicht ausnutzen und kommen nicht zum Torabschluss.

Holger Stanislawski reagiert noch einmal und wechselt ebenfalls zum dritten Mal aus. Der Ex-St. Pauli-Trainer nimmt den humpelnden Angreifer Ujah vom Feld und bringt für ihn den Innenverteidiger Bruno Nascimento, der damit zu seinem Pflichtspiedebüt für die Domstädter kommt.

Der Torschütze hat rund zehn Minuten vor Spielende Feierabend und wird in der Schlussphase durch den etwas defensiveren Matuszczyk ersetzt.

St. Pauli-Coach Frontzeck wechselt zum letzten Mal aus und schöpft zehn Minuten vor Schluss sein ganzes Wechselkontingent aus. Bartels verlässt den Rasen wohl ein wenig angeschlagen, für ihn kommt mit Gogia ein weiterer Offensivspieler aufs Feld.

Gelbe Karte für Florian Mohr (FC St. Pauli)
Mohr foult Strobl und sieht seine zweite Gelbe Karte der Saison.

Unfassbar wie Köln die Konterchancen verschwendet! Vier Offensivspieler der Gäste sind auf dem Weg zum Tor und haben nur einen Abwehrspieler gegen sich. Clemens wählt den Pass auf Maierhofer, der anstatt flach vorher auf Ujah weiterzuleiten einen Haken um Kalla schlägt und das Leder dann weit über den Kasten drischt!

Gelbe Karte für Tobias Strobl (1. FC Köln)
Strobl unterbindet eine Kontergelegenheit der St. Paulianer und holt Bartels mit einem taktischen Foul von den Beinen.

Das Traditionsduell am Montagabend hat alles zu bieten, was sich der Fußballfan wünscht: Tempo, Emotionen, Torraumszenen und packende Zweikämpfe.

FC-Coach Stanislawski reagiert auf das maue Spiel seiner Elf in Überzahl und bringt mit Bigalke einen frischen Offensivspieler für Royer.

Gelbe Karte für Daniel Ginczek (FC St. Pauli)
Dunkelgelb für Ginczek! Der Stürmer springt völlig unnötig an der Seitenauslinie in Brečkos Kreuz rein. Schon die siebte Verwarnung des Ex-Bochumers.

Kringes Freistoß-Hereingabe aus dem rechten Halbfeld kommt gut, aber Ginczek segelt im Strafraum am Spielgerät vorbei.

St.Pauli-Coach Michael Frontzeck geht jetzt volles Risiko! Mit Ebbers kommt ein weiterer Angreifer in die Partie, mit Boll kehrt der seit November verletzt gewesende Kapitän Boll zurück auf den Rasen.

Pauli fightet um jeden Meter, doch die Zuspiele und Flanken in die Spitze sind meistens zu ungenau und finden keinen Abnehmer.

Der anschließende Eckstoß bringt zwar nichts zählbares ein, zeigt aber das mit den Hausherren auch in Unterzahl zu rechnen ist. Die Hamburger werden von ihren Fans lautstark nach vorne gepeitscht und üben weiterhin Druck auf die Domstädter aus.

Thy sieht Ginczek wenige Meter vor dem Tor, der kann die Kugel aber nicht mehr richtig kontrollieren und die Situation wird von den Kölnern zur Ecke geklärt.

Lehmann sieht die Lücke auf der rechten Angriffsseite und schickt Royer. Dessen flache Hereingabe kann von den St. Pauli Verteidigern nicht entscheidend geklärt werden und landet bei Ujah, der das Leder aus der Drehung in den zweiten Stock haut.

Mohr kommt nach Kringes Freistoß aus dem linken Halbfeld mit dem Kopf an den Ball, setzt die Kugel aber links neben das Gehäuse.

Gelbe Karte für Dominic Maroh (1. FC Köln)
Maroh geht im Luftduell mit Thy im Mittelfeld mit der Hand zu Werke und sieht dafür seine vierte Gelbe Karte in dieser Saison.

St. Pauli geht jetzt mehr Risiko um hier die Kölner weiterhin unter Druck setzen zu können und entscheiden sich für die riskante Variante mit einer Dreierkette in der Abwehr.

Für die Hausherren wird die zweite Hälfte in Unterzahl durch den Platzverweis gegen Thorandt natürlich noch schiweriger. Mal schauen, was die Hanseaten hier noch in Petto haben.

Weiter geht's im Millerntor-Stadion! Beide Teams gehen personell unverändert in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Nach einer unterhaltsamen ersten Hälfte führt der 1.FC Köln mit 1:0 beim FC St. Pauli. Bei der Stanislawski-Rückkehr ans Millerntor gingen die Kölner schon in der dritten Minute durch einen schönen Clemens-Freistoß in Führung. Danach gaben beide Teams in der Anfangsviertelstunde Vollgas und kamen immer wieder zu Tormöglichkeiten. Nach einer halben Stunde übernahmen die Hausherren dann aber die Kontrolle über das Spiel und drängten durch Chancen im Minutentakt auf den Ausgleich. Kurz vor der Halbzeitpause gab es dann aber noch einen zusätzlichen Rückschlag für die Hamburger, denn Thorandt musste mit Gelb-Rot vom Feld. Die zweiten 45 Minuten müssen die Gastgeber also zu zehnt antreten, bis gleich!

Maierhofer köpft das Leder kurz vor dem Pausenpfiff nach einem Clemens-Freistoß aus dem linken Halbfeld fast zum 2:0 in die Maschen, St.Pauli-Keeper Tschauner ist aber zur Stelle und verhindert hier schlimmeres.

Gelbe Karte für Kevin McKenna (1. FC Köln)
Der Kanadier sieht kurz vor der Halbzeit wegen Meckerns die Gelbe Karte.

Den fälligen Freistoß können die Gastgeber in eine gute Kontergelegenheit ummünzen, doch Ginczek schafft es am Mittelkreis nicht die Kugel am Gegner vorbeizubringen.

Gelb-Rote Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Royer ist auf dem rechten Flügel durch und wird von Thorandt zu Fall gebracht. Der Innenverteidiger hatte schon Gelb und sieht folgerichtig die Ampelkarte.

Maierhofer legt sich die Kugel am Strafraumrand mit dem Kopf in den Lauf und stolpert dort über den von Sturmpartner Ujah touchierten und zu Boden gefallenden Thorandt. Eine undurchsichte Situation für Schiedsrichter Gräfe, der aber zurecht auf Weiterspielen entscheidet.

Kurz darauf setzt sich Kringe stark am Sechzehner durch und kommt aus dreizehn Metern zum Abschluss. Der Ex-Dortmunder trifft das Leder nicht perfekt und verfehlt den Kasten um einen Meter!

St.Pauli drückt! Ginczek kommt am linken Strafraumrand an die Kugel und zieht aus der Drehung heraus ab. Horn ist am kurzen Pfosten zur Stelle und kann die gute Torchance vereiteln.

Kalla zieht aus fünfzehn Metern fulminant ab, sein Schuss ist aber zu ungenau und geht genau auf FC-Schlussmann Horn. Der kann den strammen Ball dann auch im Nachfassen sichern.

Thy und Bartels passen sich das Spielgerät munter im Kölner Strafraum zu, finden aber keine Lücke für einen Torabschluss. Ginczek wird dann am rechten Sechzehnerrand freigespielt und zieht direkt ab, sein Schuss kann aber von Maroh abgeblockt werden.

Nach einer gespielten halben Stunde ist die Begegnung weiterhin ausgeglichen, das Spiel an sich ist aber deutlich zur Anfangsphase abgeflacht und findet weitesgehend zwischen den beiden Strafräumen statt.

Ujah rasselt bei einem Zweikampf im Mittelfeld mit Funk zusammen und bleibt liegen. Die Mainzer Leihgabe kann aber nach kurzem Durchschnaufen weiterspielen.

Schachten sucht mit seiner Hereingabe aus dem linken Halbfeld am Fünf-Meter-Raum den durchgestarteten Bartels, der aber einen halben Schritt zu spät ist und die Kugel nicht mehr erreichen kann.

Royer zieht aus 25 Metern ab, sein abefälschter Schuss landet im Toraus. Schiedsrichter Gräfe scheint das übersehen zu haben und entscheidet fälschlicherweise auf Abstoß.

Kringe versucht aus 30 Metern den etwas aus seinem Tor aufgerückten Horn zu überraschen, der ist aber schnell genug wieder zurück und fängt das Leder sicher ab.

Die Zuschauer im ausverkauften Millerntor-Stadion sehen eine interessante und abwechslungsreiche Anfangsviertelstunde, in der sich keine der beiden Mannschaften versteckt und ständig den Weg nach vorne sucht.

Strobl kann den Ball nach einer Ecke von Clemens am kurzen Pfosten auf das Tor lenken, Tschauner steht aber richtig und pariert den Schuss aus naher Distanz.

Munterer Beginn in den Anfangsminuten der Partie. Vor Allem die Hereinnahme von Maierhofer im Sturmzentrum der Kölner macht sich positiv bemerkbar, denn der langgewachsene Österreicher gewinnt viele Kopfballduelle in der Spitze.

Ginczek mit der Ausgleichschance! Der beste Angreifer der Hausherren setzt sich im Sechzehner gegen McKenna durch und zieht dann wuchtig ab. Sein Torschuss ist zu unpräzise und rauscht zwei Meter am rechten Torpfosten vorbei.

Auf der Gegenseite probiert es auch der Torschütze mal aus der Distanz, aber Clemens' Flachschuss fliegt weit am Tor vorbei.

Die Gastgeber versuchen direkt zu antworten. Allerdings ist Schachtens Schuss aus zwanzig Metern keine Gefahr für FC-Keeper Horn.

Tooor für 1. FC Köln, 0:1 durch Christian Clemens
Der passt ganz genau! Clemens schlenzt die Kugel aus 18 Metern an den Innenpfosten, von wo der Ball dann ins Tor springt. Pauli-Torwart Tschauner macht sich so lang er nur kann, ist aber gegen den klasse getretenen Freistoß machtlos!

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Maierhofer wird mit einem hohen Ball steil geschickt und ist durch. Thorandt verliert zwar das Laufduell gegen den schlacksigen Stürmer, kann ihn aber noch mit einem Foulspiel kurz vor dem Strafraum stoppen.

Los geht's! Schiedsrichter Manuel Gräfe pfeift die Partie im Millerntor-Stadion an.

Der Schiedsrichter der Partie ist der bundesligaerfahrene Referee Manuel Gräfe. An den Seitenlinien assistieren ihm Markus Häcker und Holger Henschel.

Die Startelf der Gäste wurde auf drei Positionen im Vergleich zur Vorwoche verändert. Ex-St.Pauli-Akteur Matthias Lehmann, Winterneuzugang Stefan Maierhofer und Tobias Strobl sind für das schwere Auswärtsspiel in die Anfangsformation gerutscht. Thomas Bröcker und Mato Jajalo fallen für die heutige Partie aus, Adam Matuszczyk hinegegen sitzt vorerst nur auf der Reservebank.

"Es ist angerichtet für einen hoch emotionalen Abend", so ordnete FC-Coach Stanislawski das anstehende Spiel gegen seinen ehemaligen Klub ein, für den er als Spieler und Trainer 18 Jahre lang aktiv war und zu einer Vorbildfigur für viele St.Pauli-Fans aufgestiegen ist. Für den Trainerstab Holger Stanislawski, Klaus-Peter Nehmet und André Trulsen ist es das erste Pflichtspiel mit dem 1. FC Köln in der früheren Wirkungsstätte am Millerntor. "Für uns drei Trainer mit insgesamt rund 50 Jahren Pauli-Erfahrung ist es logischerweise ein besonderes Spiel. Es ist immer was Besonderes, in diesem Stadion auf der Bank zu sitzen. Das durften wir ja jahrelang, jetzt sitzen wir auf der anderen Seite", beschrieb der FC-Trainer die Rückkehr in die Heimat.

Der 1.FC Köln reist mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein an, die Serie ohne Niederlage ist bei den "Geißböcken" mittlerweile auf neun Spiele angewachsen. Dennoch verhinderten zu viele Unentschieden, wie das 0:0 am vergangenen Wochenende gegen Energie Cottbus, eine noch bessere Punktausbeute und den Sprung aus dem Niemandsland der Tabelle. Mit einem Sieg im heutigen Traditionsduell ist sogar bei einem Sieg der Sprung auf den vierten Tabellenplatz möglich und damit würde zumindest der Anschluss an die Aufstiegränge gewahrt.

Vor der Partie gegen den 1. FC Köln kann Trainer Michael Frontzeck wieder auf seinen Kapitän Fabian Boll zurückgreifen. „Wir hatten eine gute Trainingswoche und wir sind gewappnet für das Spiel am Montag. Boller rückt wieder in den Kader und ich bin froh, dass er wieder dabei ist,“ erklärte der Übungsleiter der Braun-Weißen am Sonntag. Für die Startformation reicht es für den Pauli-Kapitän aber noch nicht, in die Bartels heute nach überstandener Gelbsperre zurückkehren wird.

"Jetzt muss auch der Letzte kapiert haben, um was es geht", rief Pauli-Torwart Philipp Tschauner nach dem 1:4-Debakel in Sandhausen den Abstiegskampf aus. Die "Kiezkicker" präsentierten sich ideenlos, schlafmützig und leisteten sich etliche individuelle Fehler. Deshalb schrillen bei den Hamburgern nun zurecht nach vier sieglosen Spielen die Alarmglocken.

Im Montagabendspiel der 2. Bundesliga treffen der FC St. Pauli und der 1. FC Köln aufeinander. Dabei kommt es auch zum emotionalen Wiedersehen von Trainer Holger Stanislawski mit seinem ehemaligen Klub. Die Hausherren hoffen dabei nach der deutlichen 1:4-Schlappe beim SV Sandhausen aus der Vorwoche die richtige Antwort geben zu können, während die Domstädter auch im zehnten Ligaspiel in Folge unbesiegt bleiben wollen.