Fazit
Nach einer klaren Leistungssteigerung des SV Sandhausen in der zweiten Halbzeit muss sich Eintracht Braunschweig zum Sieg zittern. Das war völlig unnötig, denn nach dem 2:0 hätte wohl kaum noch jemand auf den SVS gesetzt. Aber das Team von Gerd Dais machte es mit dem Anschlusstreffer spannend. Danach spielten die Sandhausener viel besser und kamen immer mal wieder gefährlich in den Eintracht-Strafraum. Die Braunschweiger verlegten sich zeitweilig nur noch aufs Kontern. Am Ende brachten sie den Vorsprung aber über die Zeit. Und der Sieg ist dann ein wenig glücklich, Sandhausen hätte nach der guten zweiten Halbzeit durchaus hier etwas verdient gehabt.

Das dürfte die letzte Aktion für Sandhausen werden.

Zwei Minuten Nachspielzeit werden angezeigt.

Ruhige Defensivarbeit sieht anders aus. Die Sandhausener schaffen es immer wieder, den Ball gefährlich in den Strafraum der Eintracht zu bringen. Die Braunschweiger können aber klären, bevor ein SVS-Akteur zum Torschuss kommt.

Die Eintracht zittert, das muss deutlich gesagt werden.

An der Strafraumgrenze will Kumbela den Ball in den Winkel schlenzen, verfehlt den Knick aber um einiges.

Die Schlussoffensiven beider Teams beginnen.

Wieder kuriose Ecke für Braunschweig. Ischdonat nimmt den Ball vor der Linie auf, der Linienrichter zeigt trotzdem einen Eckball an. Diesmal passiert aber nichts.

Der gerade eingewechselte Ademi geht über links und spielt den Ball scharf nach innen. Dort behindern sich zwei Braunschweiger gegenseitig, bringen den Ball aber trotzdem aufs Tor. Ischdonat taucht aber ab und hält das Leder fest.

Dicke Chance für den SVS. Nach einer Ecke wird der Ball erst abgewehrt, ein Sandhausener schlägt ihn wieder hoch in den Strafraum, Onuegbu verlängert per Kopf und einer seiner Mitspieler - man konnte in dem Chaos nicht genau erkennen, wer es war - bekommt den Ball auf dem Silbertablett serviert. Er zieht direkt ab, aber direkt in die Arme von Torwart Davari.

Es ist nun ein offenes, irgendwie sogar ein packendes Spiel.

Mit viel Tempo geht Jan Fießer über rechts und flankt scharf in den Braunschweiger Strafraum, aber niemand erreicht den Ball.

Domi Kumbela kann einen riesigen Patzer von Ischdonat nicht ausnutzen. Der Torwart spielt den Ball zwei Meter neben seinem Tor ins Feld, direkt auf Kumbela. Der Braunschweiger nimmt an, schießt auf den Kasten, aber Ischdonat ist schon wieder zur Stelle und schmeißt sich auf die Kugel.

Nico Klotz will gerade mit Ball aufs Braunschweiger Tor zulaufen, da zupft Vrancic kurz am Trikot. Der Sandhausener kommt zu Fall, der Pfiff bleibt aber aus.

Damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Löning strahlte in 47 Sekunden viel mehr Torgefahr aus, als die gesamte Sandhausener Mannschaft in der Stunde zuvor.

Tooor für SV Sandhausen, 2:1 durch Frank Löning
47 Sekunden hat Frank Löning gebraucht, um ein Tor zu erzielen. Achenbach schlägt einen Freistoß in den Strafraum. Die Braunschweiger agieren sorglos und übersehen Löning am langen Pfosten. Der knallt den Ball volley ins Netz.

Norman Theuerkauf lässt den Ball schön im Strafraum auf Raffael Korte durch. Doch dessen Direktschuss geht über das Tor.

Ermin Bičakčić kommt zum Kopfball, steht aber im Abseits. Der Ball wäre aber eh drüber gegangen.

Die Zuschauerzahl ist da. 18.900 Fans sind im Stadion.

Zum ersten Mal muss Braunschweigs Torwart Davari nach einem halbherzigen Fernschuss zupacken.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 2:0 durch Domi Kumbela
Es hat sich tatsächlich gerächt. Vrancic spielt die Ecke in den Strafraum. Dort darf Kumbela den Ball mit der Seite volley ins Netz schießen.

Schauerte klärt zur Ecke, obwohl Ischdonat den Ball hätte locker aufnehmen können. Wenn sich das mal nicht rächt.

In Überzahl geht Braunschweig auf den Sandhausener Kasten z. Aber Kruppke agiert zu eigensinnig und knallt einfach drauf. Ein Spieler des SVS kann den Schuss abblocken.

Beide Trainer schicken erstmal die gleichen Mannschaften aufs Feld.

Halbzeitfazit
Sehr stark startete Eintracht Braunschweig in diese Partie und entwickelte nach zehn Minuten Chancen im Minutentakt. Der Führungstreffer lag in der Luft. Im Verlauf der zweiten Hälfte konnte SVS das Spiel aber einigermaßen ausgeglichen gestalten, ohne allerdings selbst gefährlich zu werden. Gerade, als es schien, das Braunschweig eingelullt ist und alle nur noch auf den Pausenpfiff warteten, steht es dann plötzlich doch 1:0 für den Favoriten. Verdient natürlich, aber zu diesem Zeitpunkt eher überraschend.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 1:0 durch Domi Kumbela
In einer Phase, die man mit viel Wohlwollen als kleine Drangphase des SVS bezeichnen kann, erzielt die Eintracht den Führungstreffer. Korte schlägt eine wunderbare Flanke von rechts in den Strafraum. Kumbela steht dort sträflich frei und köpft den Ball unter die Latte. Ischdonat kann da nichts machen.

In den letzten Minuten hat Sandhausen mehr vom Spiel. Das ist wirklich erstaunlich, wenn man die Anfangsphase gesehen hat.

Jetzt ist Raffael Korte aber etwas übermotiviert. Ischdonat will einen Ball an der Strafraumgrenze aufnehmen, aber der Braunschweiger drischt noch mal dazwischen. Der Schiedsrichter pfeift die Szene ab.

Ein Schussversuch von Simon Tüting aus der zweiten Reihe landet auf der Tribüne.

Der SVS ist zwar nach vorne völlig ungefährlich, aber zumindest haben sie den Ansturm der Braunschweiger überstanden und weisen den Tabellenführer nun in seine Schranken.

Gelbe Karte für Daniel Ischdonat (SV Sandhausen)
Der Torwart des SV Sandhausen hatte bei jedem Abschlag sehr viel Zeit. Nun hat Schiedsrichter Dankert die Faxen dicke und zeigt die gelbe Karte wegen wiederholten Zeitspiels.

Es ist vielleicht übertrieben, zu sagen, das Spiel der Braunschweiger sei wie abgeschitten. Aber zumindest tut sich die Eintracht nun schwerer.

Der SVS macht nun die Räume enger. Die letzten Minuten waren Mittelfeldgeplänkel.

Nun löst sich Sandhausen etwas aus der Umklammerung.

Braunschweig stört bereits am gegnerischen Sechszehner und zwingt Sandhausen zu Fehlpässen. Theuerkauf spielt so einen Fehlpass direkt weiter zu Kumbela. Der knall direkt aufs Tor, der Ball geht knapp am langen Pfosten vorbei.

Ischdonat brüllt seine Hintermannschaft an vor einer Braunschweiger Ecke. Es hat was genutzt, der SVS klärt den Eckstoß.

Nun gönnt sich die Eintracht eine kurze Verschnaufpause, aber man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass gleich wieder einiges auf die Sandhausener zurollen wird.

Wieder nimmt Raffael Korte Maß. Diesmal versucht er es mit einem Flachschuss, aber auch hier ist Ischdonat zur Stelle.

Der SVS kommt kaum über die Mittellinie.

Unfassbar, jetzt klappt alles bei Eintracht, bisher aber ohne Torerfolg. Raffael Korte bekommt den Ball im Mittelfeld, sieht, dass Ischdonat weit vor dem Kasten steht. Er zieht volley ab, die Kugel macht einen großen Bogen, Ischdonat ist geschlagen. Aber der Ball geht knapp am Pfosten vorbei.

Jetzt geht es aber los. Norman Theuerkauf lenkt eine Sandhausener Kopfballabwehr auf Damir Vrančić. Der zieht direkt ab. Wieder muss sich Ischdonat lang machen, um den Flachschuss um den Pfosten zu lenken.

Wieder hätte Boland fast getroffen, diesmal wird er von Dennis Kruppke eingesetzt. Aber die Direktabnahme landet am Außennetz.

Mit einer feinen Flanke setzt Kumbela den am Elfmeterpunkt wartenden Mirko Boland ein. Der Stürmer nimmt mit dem Kopf Maß und platziert den Ball in den Winkel. Aber Ischdonat segelt ins Eck und lenkt den Ball zur Ecke.

Kumbela spielt einen langen Abschlag von Davari direkt auf Kruppke weiter. Der tunnelt einen Sandhausener und schießt, sein Abschluss ist aber sehr schwach und unplatziert.

Kingsley Onuegbu, der ehemalige Braunschweiger nimmt aus 20 Metern Maß und will per Volleyschuss aufs Eintracht-Tor schießen, die Kugel rutscht ihm aber über den Schuh, so dass sie weit übers Tor geht.

Die Außen von Sandhausen sind sehr schnell. Das konnte man gerade am Beispiel Nico Klotz sehen.

Braunschweig ist von Anfang an im Vorwärtsgang, Sandhausen lauert.

Schiedsrichter der Partie ist Bastian Dankert. Die Linienrichter heißen Norbert Giese und Thomas Gorniak.

Gerd Dais rechnet sich auf jeden Fall Chancen aus. "Die Mannschaft ist verwundbar, wie man gegen Hertha BSC und zuletzt im Pokalspiel gegen SC Freiburg gesehen hat", sagte er. Allerdings sind die Hertha und Freiburg auch von anderem Kaliber als der SVS, bei allem Respekt. Zwischen Pokal und Liga reiste die Sandhausener gar nicht erst nach Hause. Es ging von Gelsenkirchen direkt weiter nach Braunschweig. Dort sollte sich in Ruhe auf die schwere Aufgabe vorbereitet werden. Kim Falkenberg und Frank Löning reisten nach. Beide waren unter Woche erkrankt. In Braunschweig nehmen beide erstmal auf der Bank Platz. Auch Andrew Wooten bleibt erstmal draußen. Stattdessen stehen im Ggensatz zur Heimniederlage gegen Duisburg nun Julian Schauerte, David Ulm und Alexander Riemann in der Startelf.

Der SV Sandhausen machte unter der Woche den Eindruck, als habe der Verein sowieso keine Chance gegen Schalke gesehen. "Wir wollen es genießen", sagte Trainer Gerd Dais. Wie genussvoll das 0:3 war, müssen sie selbst entscheiden. Viel Grund zum Jubel gab es in den letzten Wochen auch in der Bundesliga nicht. Die Sandhausener verloren fünf der sechs letzten Ligaspiele. Zuletzt gab es eine 0:2-Schlappe gegen Schlusslicht MSV Duisburg im eigenen Stadion. Ob die Negativserie ausgerechnet gegen den Tabellenführer beendet werden kann, ist doch eher unwahrscheinlich. Aber wir werden mal abwarten, was auf dem Platz passiert.

Trainer Thorsten Lieberknecht wirbelte sein Team beim Pokalaus in Freiburg unter der Woche mächtig durcheinander. Er änderte es auf fünf Positionen, allerdings ohne Erfolg. Heute greift er wieder auf die Spieler zurück, die am letzten Wochenende ein 1:1 gegen Hertha BSC erspielten. Lediglich Marcel Correia kann nicht auflaufen, er verletzte sich unter der Woche im Pokal und muss pausieren. Dafür wird Steffen Bohl wieder auf die Rechtsverteidigerpoistion zurückkehren, der schon am Dienstag 90 Minuten durchhielt. Deniz Dogan und Torwart Daniel Davari pausierten im Pokal, spielen aber heute wieder von Anfang an. Einzige Spitze wird Domi Kumbela sein, was bedeutet, dass Lieberknecht wieder vom 4-4-2-System abrückt und ein 4-2-3-1-System spiele lässt.

Beide Teams, die sich hier gegenüber stehen, sind am Dienstag in der zweiten Runde des DFB Pokals gegen einen Bundesligisten ausgeschieden. Das 0:3 der Sandhausener beim FC Schalke 04 hatte man dabei wohl eher auf dem Plan, als die 0:2-Niederlage der Braunschweiger vor eigenem Publikum gegen den SC Freiburg. Man hatte gedacht, dass der Tabellenerste der 2. Liga dem eher kleinen Verein aus der Belle Etage des deutschen Fußballs mehr entgegensetzen kann. Für die Eintracht war das die erste Saisonniederlage, denn in der Liga sind sie nach elf Spielen noch ungeschlagen. Acht Siege und drei Remis stehen bisher auf dem Konto der Eintracht, eine tolle Ausbeute bisher.

Die Aufstellungen beider Teams sind nun unter Spielschema abrufbar.

Zwei Gegensätze treffen hier aufeinander. Auf der einen Seite der ambitionierte Traditionsverein, der sich in dieser Saison anschickt, mal wieder Ziel auf das Oberhaus des deutschen Fußballs zu nehmen. Auf der anderen Seite der kleine Verein, für den es schon ein Riesenerfog ist, überhaupt einen Platz im bezahlten Fußball ergattert zu haben. Die Tabellensituation drückt dies auch deutlich aus. Eintracht Braunschweig ist unangefochten Spitzenreiter der 2. Liga, der SV Sandhausen dagegen ist auf den 16. Platz abgerutscht.