Fazit:
Mit einem Kraftakt schafft es St. Pauli, aus einem 0:2 noch ein 3:2 gegen Dynamo Dresden zu machen. Es war kein hocklassiges, aber von beiden Seiten leidenschaftlich geführtes Spiel. Die Gäste bestimmten die ersten 40 Minuten, gingen verdientermaßen, aber auch sehr effektiv, mit 2:0 in Führung. Boll ließ mit dem Pausenpfiff die Hoffnung aber am Leben. Nach der Halbzeitpause drehten die Kiezkicker mächtig auf und konnten innerhalb von sechs Minuten den Endstand heraus schießen. Dresden konnte nichts mehr entgegensetzen und muss am Ende doch noch als Verlierer vom Platz gehen. Michael Frontzecks Heimdebüt ist damit gelungen, für Dresden geht es dagegen immer weiter nach unten. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Tag noch!

Gelbe Karte für Bjarne Thoelke (Dynamo Dresden)
Ui, da hat Thoelke Glück! Bartels wäre an der Mittellinie beinahe frei durch gewesen, hätte Thoelke nicht noch sein Bein ausgefahren. Gräfe zeigt nur Gelb und beweist damit Gnade.

Drei Minuten werden nachgespielt.

Nein, es sieht nicht danach aus, als könnten die Gäste noch einmal ernsthaft am Ausgleich schnuppern. Gegen tief stehende Hausherren offenbaren die Dresdener deutliche Defizite im Spielaufbau.

Der Ball liegt zum vierten Mal im Netz der Dresdener, doch nach einem Freistoß von Daube stand Schachten klar im Abseits, sodass Schiedsrichter Gräfe abpfeifen musste. Dynamo fällt dagegen nicht viel ein. Die Partie plätschert ihrem Ende entgegen.

Florian Kringe muss angeschlagen vom Feld. Für ihn ist Florian Bruns in den letzten Minuten mit dabei.

Minute um Minute verstreicht, ohne dass sich Dynamo gefährlich nach vorne spielen kann. St. Pauli hat sich klar in der Defensive gefunden und verteidigt nun leidenschaftlich die knappe Führung. Da geht kaum etwas für die Gäste.

Nun mal wieder ein Torabschluss der Gastgeber. Ginczek kommt nach einer Ecke links im Strafraum zum Schuss. Aus spitzem Winkel trifft er aber nur das Außennetz. Keine Gefahr.

Gelbe Karte für Anthony Losilla (Dynamo Dresden)
Losilla mit dem Foul an Kringe. Klare gelbe Karte.

Zweiter Wechsel nun bei St. Pauli. Akaki Gogia leitete den 1:2-Anschlusstreffer mit einer schönen Flanke ein und wird nun durch Dennis Daube ersetzt. Der defensive Mittelfeldspieler soll helfen, das Ergebnis über die Zeit zu schaukeln.

Mit Idir Ouali geht der bislang beste Dresdener vom Feld und wird durch den Ex-Paulianer Petar Slišković ersetzt.

So mehr und mehr läuft der Truppe von Ralf Loose die Zeit davon. St. Pauli macht das jetzt richtig geschickt und lässt nichts mehr zu. Der Gäste-Coach wechselt nun zum letzten Mal.

Es ist nun ein Anrennen verzweifelter Dresdener auf einen eng stehenden Abwehrblock von St. Pauli. Die Kiezkicker machen kaum noch etwas nach vorne, was dem Spielfluss auch nicht wirklich gut tut. Der Schwung aus den letzten Minuten ist inzwischen wieder völlig verflogen.

Was fällt den Gästen jetzt noch ein? St. Pauli zieht sich inzwischen wieder zurück, wartet auf Fehler, um dann zu kontern. Derzeit ist aber nicht absehbar, welches Konzept nun erfolgreicher sein wird.

Ouali zieht nun mal aus der Distanz ab, doch der geht weit drüber. Mit dem Rückstand im Rücken rückt Dresden nun wieder weiter nach vorne und setzt die Hausherren unter Druck.

...Kitambala flankt an den langen Pfosten, doch dort klärt Kringe mit dem Kopf. Inzwischen ist es ein richtig gutes Spiel, weil nun beide Mannschaften leidenschaftlich agieren. Das werden noch unterhaltsame 30 Minuten bis zum Schlusspfiff.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Thorandt checkt Ouali an der rechten Strafraumkante um. Korrekte gelbe Karte und eine gefährliche Freistoßposition für Dynamo...

Nun sind also wieder die Gäste gefordert. Kitambala und Ouali bilden zusammen mit Poté nun einen Dreiersturm, während Solga defensiver spielt als zuvor noch Fiél.

Ralf Loose reagiert sofort und bringt zwei frische Kräfte. Kitambala und Solga kommen für Jänicke und Fiél, die vor der 40. Minuten eigentlich noch zu den Leistungsträgern gehörten.

Tooor für FC St. Pauli, 3:2 durch Daniel Ginczek
Das gibt's ja nicht! Jetzt flippen sie hier regelrecht aus! St. Pauli dreht die Partie innerhalb von sechs Minuten! Boll wird vor dem gegnerischen Strafraum nicht angegriffen, spielt im richtigen Moment in den Lauf von Ginczek, der vor Kirsten eiskalt bleibt und zum 3:2 für St. Pauli einschiebt. Ein Wahnsinn, wie effektiv beide Mannschaften heute sind. Beinahe jeder Schuss ist ein Treffer.

Die Fans am Millerntor peitschen ihre Mannschaft jetzt nach vorne. Trotz allem soll dieses 2:2 nicht über eklatante spielerische Mängel auf beiden Seiten hinwegtäuschen. Dass in einem eher mäßigen Spiel vier Tore fallen, geschieht nicht oft.

Tooor für FC St. Pauli, 2:2 durch Christopher Avevor
Ein Eckball bringt St. Pauli den Ausgleich! Kringe schlägt den Ball zentral vor das Tor, wo sich Avevor, umzingelt von fünf Mann, durchsetzt und zum 2:2 einköpft. Da müssen die Dresdener viel konsequenter in den Zweikampf gehen. Sei's drum. Jetzt haben wir hier wieder einen offenen Schlagabtausch.

Weiter geht's mit einem Wechsel bei den Hausherren: Hoffenheim-Leihgabe Joseph-Claude Gyau kommt für den enttäuschenden Kevin Schindler.

Halbzeitfazit:
Es ist kein wirklich gutes Spiel und doch fielen bisher drei Tore. Dresden schaffte es zweimal, aus dem Nichts heraus einen Treffer zu erzielen. Unverdient waren diese aber nicht. Die Gäste spielten in den ersten 40 Minuten besser und spielten ihre Tore schön heraus. Kurz vor der Pause konnte Boll eine Drangphase der Hausherren aber noch zum Anschluss nutzen und so wird es doch wieder spannend. Bis zum 2:1 war das nämlich eine äußerst schwache Offensivleistung von St. Pauli. Bis gleich!

Tooor für FC St. Pauli, 1:2 durch Fabian Boll
Kapitän Boll bringt seine Mannschaft zurück ins Spiel! Gogia hat auf dem linken Flügel genug Platz für eine Flanke und findet Boll links vor dem Tor. Dieser dreht sich schön in Richtung Tor und wuchtet die Kugel anschließend aus zehn Metern ins Netz. Torhüter Kirsten sah da nicht sonderlich gut aus. Angedeutet hatte sich dieser Treffer trotz Kringes Chance vor wenigen Minuten auch nicht wirklich.

Da war mal eine Möglichkeit für St. Pauli! Boll erobert den Ball zunächst schön gegen Jungwirth am Mittelkreis. Der Routinier bedient anschließend Schindler auf dem rechten Flügel, welcher mit seiner Flanke Kringe am kurzen Pfosten findet. Aus acht Metern köpft der Mittelfeldspieler jedoch weit drüber. Das kann er besser.

Ganz langsam schaffen es die Gastgeber, so etwas wie Druck aufzubauen. Torschüsse sind aber weiterhin Mangelware.

Dynamo muss nun nicht mehr viel tun, sondern einfach abwarten, was St. Pauli zu bieten hat. Da das immer noch nicht viel ist, gibt es auch nicht viel auf dem Rasen zu bestaunen.

Die Torgefahr auf Seiten der Hausherren liegt weiterhin nahe am Nullpunkt. Das ist schon sehr schwach, was das Team von Michael Frontzeck bisher offensiv zeigt. Benjamin Kirsten musste erst einen Ball halten.

Nun kommen aber auch die Chancen für Dresden hinzu. Machte Kalla anfangs noch ein starkes Spiel gegen Ouali, so sieht der Verteidiger inzwischen meist schlecht aus gegen den Angreifer. Ouali zieht nun von links in die Mitte, doch sein zentraler Schuss aus 18 Metern landet in den Armen von Tschauner.

Bislang ist das ein äußerst effektives Spiel der Gäste. Da gibt es nur zwei klare Torchancen überhaupt auf beiden Seiten und doch führt Dynamo mit 2:0. Michael Frontzeck hatte sich sein Heimdebüt sicherlich ganz anders vorgestellt.

Tooor für Dynamo Dresden, 0:2 durch Mickaël Poté
Zweiter Schuss, zweites Tor für Dresden, sechster Saisontreffer für Poté! Dieses Tor fällt aus Sicht der Gäste aber ziemlich leicht. Jänicke wird rechts im Strafraum bedient, gibt scharf vor das Tor, wo Poté völlig ohne Bewacher steht und die Kugel aus fünf Metern über die Linie drückt. Wo waren da die Verteidiger? Für St. Pauli, das bisher noch keine Gefahr ausstrahlen konnte, wird das jetzt ein richtig schwieriges Unterfangen.

Poté verpasst den Ball nur haarscharf, sonst stünde es jetzt wohl 0:2! Einen Eckball der Gäste bekommen die Hausherren nicht gut geklärt und so darf Schuppan aus dem linken Strafraum nochmal scharf an den langen Pfosten geben. Dort kommt Poté herangerauscht, verpasst das Leder vor dem leeren Tor aber ganz knapp! Abstoß.

Am Spiel hat sich seit dem Tor nicht viel verändert. Natürlich muss St. Pauli nun mehr Initiative zeigen, aber wirklich Gefahr strahlen die Hausherren damit nicht aus. Bislang ist das doch ein ziemlich mauer Fußball-Nachmittag.

Da war mehr drin. Gogia und Ginczek treiben den Ball rechts nach vorne, spielen sich schön durch die Dresdener Defensive, doch der Pass von Ginczek in die Gasse ist dann viel zu weit für Bartels. Kirsten fängt sicher ab.

Tooor für Dynamo Dresden, 0:1 durch Idir Ouali
Aus dem Nichts die Führung für die Gäste! Ouali nimmt Jungwirth in der Mitte mit, welcher sofort den Doppelpass zu seinem Kollegen zurück spielt. Links im Strafraum taucht Ouali ganz frei vor Tschauner auf und versenkt eiskalt ins kurze Eck zum 1:0 für Dynamo. Ein schön herausgespielter Treffer, auch wenn sich dieser wahrlich nicht angedeutet hatte.

Nach einer Flanke von Ouali muss Tschauner resolut aus seinem Kasten kommen, um den Kopfball von Poté zu verhindern. Dabei räumt er mit Thorandt aber seinen eigenen Kollegen um. Nach kurzer Behandlung kann der Innenverteidiger jedoch weitermachen.

Hoch und weit ist immer wieder die Devise. Dass man damit nicht wirklich Gefahr ausstrahlt, scheint man aber noch nicht gemerkt zu haben. Dabei nehmen sich St. Pauli und Dresden nichts. Da ist doch deutlich Steigerungspotential vorhanden.

Immerhin gibt es nun mal Halbchancen zu verzeichnen: Auf Seiten der Hausherren probierte sich Bartels mit einem Distanzschuss, doch Kirsten parierte sicher. Auf der anderen Seite wäre Poté beinahe an einen Schuss von Ouali gekommen, doch Tschauner fängt ebenfalls sicher ab.

Eine Torchance geschweige denn einen Torschuss gibt es weiterhin nicht zu verzeichnen. Das Hauptaugenmerk liegt auf beiden Seiten erst einmal auf einer geordneten Defensive. Vor allem die Gäste müssen mit vielen Umstellungen zurechtkommen.

Die ersten Minuten gestalten sich ziemlich ausgeglichen. Ohne nennenswerte Ereignisse neutralisieren sich beide Teams vornehmlich im Mittelfeld. Die Verunsicherung ist den 22 Akteuren schon ein bisschen anzumerken.

Mit etwas Verspätung kann es dann auch endlich losgehen. Nach einer Choreographie der Heimfans musste erst einmal viel Klopapier aus dem Strafraum von Benjamin Kirsten geräumt werden.

Die Mannschaften sind schon auf dem Feld. Bei schönstem Sonnenschein kann es losgehen. Freuen wir uns auf eine spannende Partie!

Vor dem Anpfiff noch ein kurzes Wort zu den Aufstellungen: Bei den Hausherren kommt Fabian Boll im Mittelfeld für Patrick Funk. Ralf Loose muss auf der anderen Seite dreimal umstellen: Bjarne Thoelke, Florian Jungwirth und Tobias Jänicke kommen für Romain Brégerie, Filip Trojan und Robert Koch.

Schiedsrichter des Spiels ist mit Manuel Gräfe ein ganz erfahrener Mann seiner Zunft. Unterstützt wird er an den Seitenlinien von Markus Häcker und Thomas Frank.

In den bisherigen drei Spielen am Millerntor konnte Dresden noch nie gewinnen. Ein Sieg in der zweiten Liga sowie zwei Remis in der Regionalliga stehen hierbei zu Buche. In Dresden konnte dagegen St. Pauli noch nie siegen. Mal sehen, ob zumindest die erstgenannte Serie bestehen bleibt oder ob Dynamo ein Ausrufezeichen setzen kann.

Über einen Torjäger à la Mickaël Poté wäre man am Millerntor überglücklich. Mit nur sieben Treffern stellen die Hamburger den drittschwächsten Sturm der Liga. Nur Duisburg und Bochum waren vor diesem Spieltag noch schlechter. Der Trend zeigt aber nach oben. Unter Interimscoach Thomas Meggle spielten die Kiezkicker im letzten Heimspiel gegen Union Berlin wieder überzeugend nach vorne und auch in Paderborn wäre mehr drin gewesen. Der erste Sieg nach zuletzt sechs Partien ohne Dreier scheint immer näher zu rücken.

Da hilft selbst die Treffsicherheit von Dynamo-Lebensversicherung Mickaël Poté nichts. Mit fünf Treffern war der Mann aus dem Benin fast an der Hälfte aller Dresdener Tore beteiligt. Zudem muss man mit den gesperrten Romain Brégerie und Robert Koch auf weitere wichtige Stützen verzichten. Eine schwierige Aufgabe wird das für die Gäste.

In der Tat ist es bislang ein verflixtes zweites Jahr für das Team von Ralf Loose. Zwar hatte man damit an der Elbe bereits vor der Saison gerechnet, aber neun Punkte aus den bisherigen zehn Spielen sind dann doch etwas mager. Und so laufen die Dresdener nun Gefahr, ganz tief in den Abstiegskampf verstrickt zu werden.

Alle Augen richten sich heute auf das Heimdebüt des neuen Kiezkicker-Trainers Michael Frontzeck. Nachdem man unter ihm bereits einen Punkt in Paderborn holen konnte, soll nun endlich der zweite Saisonsieg her. Gegner ist hierbei Dynamo Dresden, das nur einen Zähler mehr auf dem Konto hat.