Fazit:
Hertha BSC schlägt einen Mitkonkurrenten um den Aufstieg und zieht durch den 3:0-Erfolg gegen den TSV 1860 München an den Löwen vorbei. Damit belegt die Alte Dame zumindest bis morgen Mittag den zweiten Tabellenplatz. Schon im ersten Abschnitt waren die Blau-Weißen überlegen und hatten gute Möglichkeiten auf den Führungstreffer. Erst der Doppelschlag zehn Minuten nach dem Seitenwechsel ebnete der Luhukay-Truppe den Weg zum Sieg. Die Löwen hatten nach der Pause gar nichts zu melden und fahren zurecht ohne Punkte zurück in die bayrische Landeshauptstadt. Einen schönen Abend noch!

Halfar schafft aus der Distanz beinahe den Ehrentreffer, doch nicht mit Thomas Kraft! Der Torwart der Blau-Weißen ist trotz weniger Aufgaben nach der Pause nicht eingeschlafen und wehrt den tückischen Aufsetzer zur Seite ab.

Die Fans feiern, die Hertha geht mit einem Dreier ins Wochenende und kann die Gegner im Aufsteigskampf von der Couch aus beobachten.

Die Messe ist gelesen, damit verrät man nicht zu viel. Nach der Länderspielpause geht es für die Hauptstädter nach Bochum, 1860 hat Erzgebirge Aue vor der Brust.

Dosenöffner Ramos darf vorzeitig duschen und wird in der Schlussphase durch Wagner ersetzt, der am Montag den Ausgleich in der Schlussviertelstunde erzielte und bis gestern mit einem Infekt zu kämpfen hatte.

Ronny schafft um ein Haar den vierten Treffer! Der Brasilianer führt einen Freistoß aus gut zwanzig Metern direkt aus und zwingt Gábor Király zu einer echten Glanzparade. Da kann sich der Ungar vor der Ostkurve noch einmal auszeichnen. Keine leichte Rückkehr für den Torwart mit der Schlabberhosen, der heute schon zu diesem Zeitpunkt so viele Tore kassiert hat wie zuvor in den ersten acht Partien zusammen.

Gelbe Karte für Kai Bülow (TSV 1860 München)

Tooor für Hertha BSC, 3:0 durch Änis Ben-Hatira
Mit soooo viel Gefühl macht Änis Ben-Hatira den Deckel drauf! Der Deutsch-Tunesier wird auf der linken Außenbahn aus der eigenen Hälfte von Kluge geschickt und beackert die verwaiste rechte Münchener Seiter. Er zieht in den Sechzehner ein und lässt Király mit einem Wahnsinnsheber keine Abwehrchance!

Gelbe Karte für Peter Pekarík (Hertha BSC)
Lange Zeit musste Schiedsrichter Markus Schmidt die Gelbe Karte nicht mehr zücken, nun ist es mal wieder soweit. Pekarík hatte Tomasov nur per Textiltest am Durchstarten hindern können.

Aufgrund des Spielstandes schalten die Blau-Weißen einen Gang zurück und lassen den Mannen von Trainer Reiner Maurer ein bisschen mehr Freiräume. Derzeit hat man nicht das Gefühl, als würden diese Kraftsparmaßnahmen bestraft werden.

Und der hat es in sich! Die Kugel segelt durch den gesamten Fünfmeterraum, da fühlt sich niemand richtig zuständig. Letztlich hat die Luhukay-Truppe hat Glück, dass auch kein Münchener beherzt zum Ball geht!

Lauth spielt wunderbar in den Lauf von Halfar, der den aufgerückten Pekarík überlaufen kann. Kurz bevor die 28 der Löwen in die Mitte geben kann, wird er von Brooks geblockt. Eckball!

Die blau-weißen Fans in der Ostkurve sind natürlich mit dem Spielstand mehr als zufrieden und würden am liebsten auf dem zweiten Tabellenplatz übernachten. Noch sind aber gut 25 Minuten inklusive Nachspielzeit zu gehen.

Nach der achten Berliner Ecke können die Löwen die Torfabrik schnell erobern und einen Konter in Richtung Thomas Kraft starten. Dieser schafft es aber nur gerade eben über die Mittellinie, weil die Gäste da einfach zu unkonzentriert im Passspiel sind.

Derzeit sieht es danach aus, als würde die Alte Dame den hellgrünen Gästen noch einen einschenken. Vom TSV gab es nach dem Seitenwechsel noch keine Offensivaktionen, sodass die Führung der Gastgeber verdient ist.

Ohne Treffer verlässt Allagui mit hängenden Schultern das Feld und wird im letzten Spieldrittel durch Ronny ersetzt. Auf der Gegenseite bringt Reiner Maurer mit Ismael Blanco einen Stürmer für Sechser Stahl.

Die Sechziger haben hier innerhalb weniger Augenblicke die Chance auf einen Punktgewinn beim Bundesligaabsteiger so gut wie verspielt. Zwei Treffer in der letzten halben Stunde, das dürfte sehr schwer werden für den TSV.

Durch diesen beiden Tore sind die Hauptstädter in der Live-Tabelle an den Löwen vorbeigezogen und bekleiden nun den zweiten Platz des Deutschen Fußball-Unterhauses.

Tooor für Hertha BSC, 2:0 durch Änis Ben-Hatira
Jetzt geht es Schlag auf Schlag im Olympiastadion! 1860 ist noch völlig geschockt vom Gegentreffer und steht in der Defensive mehr als ungeordnet. Ramos steckt die Kugel klasse auf Ben-Hatira durch, welcher den herausstürmenden Király mit einem bedachten Rechtsschuss überwinden kann. Ist das schon die Vorentscheidung?

Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Adrián Ramos
Adrián Ramos belohnt ein Berliner Powerplay nach zwei direkt aufeinander folgenden Eckbällen mit dem Führungstreffer für die Alte Dame! Die Löwen klären die zweite Ecke nur unzureichend, nämlich vor die Füße von Ndjeng. Dieser flankt von rechts auf den Schädel von Ramos, welcher aus acht Metern einnickt.

Bei den Gastgebern machen sich die Feldspieler warm, unter anderem Ronny ist eine gute Möglichkeit, um die Löwen noch mehr unter Druck zusetzen. Mal schauen, wann Luhukay den Bruder des nach Kiew abgewanderten Raffael ins Spiel bringt.

Mit Ismael Blanco hat Reiner Maurer eine Sturmoption auf der Bank, doch an Benjamin Lauth in der Spitze der Münchener Offensivabteilung liegt es eigentlich nicht. Der Torjäger wird einfach zu selten von seinen Mitspielern in Szene gesetzt.

Die Partie setzt sich fort, wie sie sie auch in die Pause gegangen war: Mit Berliner Feldüberlegenheit. Doch sollten die Gastgeber die schnellen Konter der Hellgrünen nicht unterschätzen!

In besagter Szene stieß Kai Bülow unglücklich mit Ramos zusammen und muss nach kurzer Behandlung auf dem Feld zunächst das Feld verlassen. Für den gebürtigen Rostocker wird's aber auf jeden Fall weitergehen.

Nach einem Foulspiel des bereits verwarnten Volz an Ramos auf der linken Abwehrseite gibt es Freistoß für den BSC. Kurz ausgeführt holt Allagui vierzehn Meter vor dem Tor zum Schuss aus, aber Bierofka blockt diesen Kullerball locker ab.

Hüben wie drüben gibt es keine personellen Veränderungen. Vor allem auf Seiten der Hausherren gibt es dazu auch keinen Anlass, die Spieler auf dem Rasen boten eine anständige Leistung.

Weiter geht's in der Bundeshauptstadt! Schiedsrichter Markus Schmidt hat den zweiten Durchgang mit einem kräftigen Luftstoß in sein Arbeitsgerät eröffnet.

Halbzeitfazit:
"Im Oktober sind wir schwer zu schlagen!", ließ Hertha-Coach bereits vor der Partie in Duisburg verlauten. Bislang unterstreichen die Berliner Akteure auf dem Rasen diese Aussage, auch wenn sie im Spitzenspiel gegen 1860 München noch keinen Treffer erzielen konnten. Die Alte Dame hat die Löwen im Griff und vor allem in der Anfangsphase einige gute Möglichkeiten. Passive Münchener haben trotz ihrer Unterlegenheit Chancen auf eine Führung und haben im zweiten Abschnitt noch alle Möglichkeiten auf einen Auswärtssieg. Nach dem Seitenwechsel werden die Karten neu gemischt! Bis gleich!

Bei einem Unentschieden würden beide Teams oben dabeibleiben, liefen jedoch Gefahr, von anderen Teams überholt zu werden. Noch sind aber 45 Minuten zu spielen, jetzt ist erst einmal 15 Minute Regeneration angesagt.

Da wäre den Sechzigern doch beinahe der überraschende Führungstreffer gelungen! Moritz Volz setzt sich auf der linken Außenbahn durch und bedient Lauth mit einem starken Pass in die Nahtstelle zwischen rechtem Innenverteidiger und Außenspieler. Bevor der ehemalige Nationalspieler aus vierzehn Metern zum Schuss ausholen kann, stolpert er und verliert das Spielgerät.

Mit Riesenschritten nähern sich die Akteure dem Halbzeitpfiff. Trotz der ungleichen Kräfteverhältnisse bleibt es eine unterhaltsame Zweitligapartie. Kann 1860 den Schalter nach der Pause umlegen und ein ebenürtiger Gegner sein?

... Ndjeng macht es mit viel, vielleicht etwas zu viel Gefühl! Der Deutsch-Kameruner hebt das Leder zwar stark über die hellgrüne Mauer, letztlich kann Király diesen weichen Schuss aber locker aus der Luft pflücken.

Nun könnte es gefährlich werden! Nach einem Tritt von Aygün gegen Kluge direkt vor der Strafraumlinie gibt es Freistoß für die Hertha aus einer tollen Position. Doch wer macht's? Spezialist Ronny sitzt ja auf der Bank...

Bierofka zieht von der linken Außenbahn in die Mitte und hält einfach mal mit dem rechten Fuß drauf. Sein Flachschuss rauscht gut einen Meter am linken Torpfosten vorbei, sodass Kraft nicht eingreifen muss.

Gelbe Karte für Peer Kluge (Hertha BSC)
Verwarnung Nummer vier, diesmal trifft es Peer Kluge, der nach dieser Entscheidung die Welt nicht mehr versteht. Er hatte den Fuß draufgehalten. Ein Foulspiel war das sicherlich, aber hier übertreibt es Schiedsrichter Schmidt mit der Verwarnung.

1860 verhält sich zur Zeit sehr passiv und greift durch Lauth erst auf Höhe der Mittellinie an. Da kommt nach einer guten Phase vor einer Viertelstunde momentan nicht viel.

Vallori und Aygün in der Münchener Innenverteidigung werden durch Allagui und Ramos immer wieder vor schwierig zu lösende Aufgaben gestellt. Insgesamt zeigen die Blau-Weißen eine sehr engagierte Leistung und wollen den doppelten Punktverlust vom Montag so schnell wie möglich vergessen machen.

Ramos drückt das Spielgerät aus vier Metern über die Linie, aber vorher war diese Szene schon abgepfiffen worden. Pekarík flankt von der rechten Eckfahne in den Fünfmeterraum, wo Király nicht ganz sicher hochgeht, den Ball aus der Luft pflücken will. Dabei wird der Ungar jedoch von Kluge behindert, was Schiri Schmidt zurecht als Offensivfoul wertet. Als Ramos den Abpraller problemlos einschiebt, ist schon alles vorbei.

Hertha bringt seine spielerischen Fähigkeiten deutlich besser durch als die Löwen, die darauf immer mehr mit harten Zweikämpfen reagieren und so mithalten wollen. Nichtsdestotrotz hatten die Sechziger durch Halfar eine gute Möglichkeit auf den ersten Treffer des Abends.

Gelbe Karte für Daniel Bierofka (TSV 1860 München)
Im Gegensatz zu Volz trifft Bierofka Pekarík und das nicht zu knapp. Unweit der Mittellinie tritt die Nummer 7 den Rechtsverteidiger am Knöchel. Auch dieser Verwarnung des aufmerksamen Referees Schmidt ist zuzustimmen.

Gelbe Karte für Moritz Volz (TSV 1860 München)
Bei solch einem nassen Rasen, da grätscht es sich so richtig fein! Hat sich auch Moritz Volz gedacht und rutscht auf links voll in Pekarík hinein und trifft diesen zum Glück nicht. Aufgrund der Gefährlichkeit dieser Aktion sieht der ehemalige Akteur des FC Fulham die zweite Gelbe Karte in der Saison.

Wenn die Löwen weiterhin konstant mitspielen, sehen die Zuschauer im Stadion mit der blauen Rennbahn ein richtig gutes Zweitligaspiel. Mit einem Dreier kämen die Gäste bis auf einen Zähler an Spitzenreiter Braunschweig heran.

Halfaaaar setzt die Torfabrik an den Pfosten! Fehler im Spielaufbau und dann zeigen Bierofka und Halfar einen klasse Doppelpass. Der 24-Jährige tankt sich mit viel Tempo durch und schießt in Bedrängnis an den rechten Pfosten. Kraft war wohl auch noch mit den Fingerspitzen dran!

Im Gegensatz zu den Gästen sind die Hausherren bei hohen Bällen sicher! Der fällige Freistoß segelt in den Berliner Strafraum und sofort ist Thomas Kraft zur Stelle. Der ehemalige FCB-Torwart verlebt bis hierhin einen ruhigen Abend.

Es regnet in Strömen in der Bundeshauptstadt und dementsprechend umkämpft geht es auf dem Rasen des Olympiastadions zu. Die harten Fouls nehmen zu, diesmal wurde Stoppelkampf von Holland niedergestreckt. Der 22-Jährige kommt ein letztes Mal ohne Verwarnung davon.

Király legt sich fast das vierte Gegentor der Saison ins Netz! Nach einer Freistoßflanke aus der Distanz verlässt der Münchener Keeper seinen Kasten, doch am Elfmeterpunkt gelingt es ihm nicht, die Kugel aus der Luft zu fischen. Per Kopf leitet Brooks den Ball zu Niemeyer weiter, der dann verstolpert und nicht abschließen kann.

1860 hat sich stabilisiert und hält jetzt wenigstens im Ansatz mit. Eine wirkliche Chance, von deren Hertha bereits zwei hatte, gab es für den TSV allerdings noch nicht.

Gelbe Karte für Fabian Lustenberger (Hertha BSC)
Innenverteidiger Lustenberger lässt Lauth im Mittelkreis über die Klinge springen und sieht für diesen überharten Einsatz zurecht die erste Gelbe Karte des Abends. Nun muss sich der Schweizer hüten!

Und dieser Eckball fliegt den Münchenern um die Ohren! Hertha klärt problemlos und leitet den Konter im eigenen Stadion ein. Ben-Hatira treibt das Leder klasse nach vorne und spielt im richtigen Moment auf Ramos durch. Der Berliner Stürmer will Király freistehend mit einem Schuss in die rechte Ecke überwinden, doch der ungarische Torwart verhindert das mit den Fingerspitzen!

Nun verzichnen auch die Hellgrünen ihre erste halbe Möglichkeit! Nach einem Foul von Ben-Hatira unweit der linken Strafraumlinie schießt Halfar das Ding direkt drauf und jagt die Kugel durch die Mauer. Mit ein wenig Glück fälscht Brooks die Kugel zur Ecke ab.

So langsam wäre es für die Maurer-Truppe mal an der Zeit, einen Zugang zu dieser Partie zu finden. Hertha ist wach und hätte bereits in Führung gehen müssen.

Allagui an das Außennetz! Den muss der Deutsch-Tunesier doch auf den Kasten bringen! Die zweite Berliner Ecke rutscht durch auf Kluge, der von der Sechzehnerlinie flach in die Mitte gibt. Niemeyer legt das Leder um Király herum auf Allagui, der aus vier Metern nicht das fast leere Tor trifft!

Hertha kombiniert sich über die halbrechte Seite und erarbeitet sich den ersten Eckball, da Daniel Halfar das Leder nicht mehr vor dem Toraus stoppen kann. Die hohe Hereingabe segelt an Freund und Feind vorbei.

Holland gewinnt auf seiner Seite in Höhe der Mittellinie einen Zweikampf und leitet sofort einen Angriff ein. Den langen Ball auf Allagui kann dieser jedoch nicht erreichen. Király ist zur Stelle und nimmt die Kugel sicher auf.

Bislang machen die Hauptstädter den deutlich frischeren Eindruck, von den Bayern kommt noch absolut gar nichts. Thomas Kraft war noch kein einziges Mal am Ball. Geht es nach Jos Luhukay, darf das natürlich so weitergehen!

Der junge John Brooks muss sich heute in der Innenverteidigung beweisen, weil mit Hubník und Bastians die etatmäßigen Akteure in der Zentrale der Viererkette ausfallen. Mal schauen, ob der 19-Jährige Lauth und Co. vom Kasten der Gastgeber fernhalten kann.

Beim TSV darf sich Benjamin Lauth einmal mehr als Stoßstürmer beweisen. Der ehemalige Nationalspieler war in acht Partien vier Mal erfolgreich und steht damit in der Torschützenliste auf dem zweiten Rang.

Für Sandro Wagner, der bis gestern von einer Magen-Darm-Grippe geschwächt war, steht heute Sami Allagui in der Startelf. Der Ex-Mainzer konnte bereits zwei Treffer für seinen neuen Klub erzielen.

Ramos mit einem ersten kleinen Ausrufezeichen. Nach einer Hereingabe von Holland von der linken Seite köpft der Kolumbianer aus vierzehn Meter zwar deutlich vorbei, war jedoch wesentlich schneller am Leder als Aygün.

Die Farbwahl gestaltet sich wie folgt: Die Blau-Weißen spielen in ihren bekannten blau-weiß gestreiften Heimtrikots und blauen Shorts. 1860 präentiert sich in hellgrünen Jerseys und schwarzen Hosen.

Fährt die Alte Dame ihren vierten Sieg im heimischen Olympiastadion ein oder feiern die Löwen ihr eigenes Oktoberfest in der Bundeshauptstadt? Die Kugel rollt, ab sofort wird’s ernst in Berlin!

Schiedsrichter Markus Schmidt sowie seine beiden Assistenten Kai Voss und Florian Steinberg führen die Mannschaften auf den Rasen des WM-Finalstadions 2006. Wir freuen uns auf spannenden Kampf dieser Traditionsvereine!

Werfen wir einen Blick in die Geschichtsbücher der Deutschen Fußballmeisterschaft. Am 14. Juni 1931 trafen Hertha und 1860 im Müngersdorfer Stadion zu Köln im Rahmen des Endspiels aufeinander. 3:2 gewannen die Hauptstädter damals und sicherten sich damit die zweite und bislang letzte Meisterschaft im Fußball-Oberhaus. Die Partie heute hat zwar nicht die Bedeutung wie damals, doch für beide geht es darum, einen Schritt in Richtung Bundesliga zu schaffen.

Zusammen mit Spitzenreiter Braunschweig und dem Vierten Kaiserslautern stellen die Bayern eines der wenigen Teams im Deutschen Fußball-Unterhaus, welches noch keine Niederlage hinnehmen musste. Wie bereits erwähnt ist Gábor Király dabei ein wichtiger Faktor. Der Ungar mit der Schlabberhose kehrt heute an seine alte Wirkungsstätte zurück. Sieben Jahre lang stand er im Berliner Kasten und bestritt 198 Bundesligaspiele für die Hertha.

In die Schlagzeilen gerieten die Löwen unter der Woche nicht nur wegen ihrer konstanten Leistungen und den zuletzt deutlichen Siegen (2:0 gegen Ingolstadt und 4:0 gegen Sandhausen), sondern vor allem wegen der Pläne eines Stadionneubaus. Aufsichtsrat Siegfried Schneider machte diesen Wunsch publik und verriet, dass er Kontakt zur Stadt München aufgenommen hätte. Ob die eingefleischten Anhänger des TSV nach dem Verlassen des Stadions an der Gründwalder Straße endlich wieder ein eigenes Zuhause bekommen, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch in den Sternen.

Der Gast aus dem Süden der Bundesrepublik rangiert vor diesem Spieltag auf dem Relegationsplatz. Mit 16 Punkten aus acht Partien können die Verantwortlichen beim TSV sicherlich leben. Vor allem die bisherige Leistung der Defensivabteilung ist bemerkenswert: Torwart Gábor Király musste erst drei Mal hinter sich greifen. Sollte das auch heute gegen kurz vor 20 Uhr der Fall sein, wird München auch weiterhin vor dem BSC stehen.

Vor dem Match gegen die Löwen plagen Jos Luhukay Personalsorgen. So muss er mit Felix Bastians auf einen Verteidiger verzichten, der sich gerade in die Stammelf gekämpft hatte. Der ehemalige Freiburger muss wegen eines Außenbandanrisses im linken Knie für drei Wochen pausieren. Auch Roman Hubník fällt wegen Hüftproblemen vorerst aus. Die angeschlagenen Ben-Hatira, Niemeyer (Startelf) und Ronny (Bank) finden sich jedoch im Kader der Hertha wieder.

Der letzte Auftritt der Hertha ist noch keine 100 Stunden her, am Montagabend war sie zu Gast bei Schlusslicht Duisburg. Im Ruhrgebiet reichte es jedoch nur zu einem 2:2-Unentschieden. Nach der 1:0-Pausenführung ließen sich die Hauptstädter die Butter vom Brot nehmen und ließen es sehenden Auges geschehen, dass der MSV die Partie drehte. Erst zwölf Minuten vor dem Ende sicherte Wagner den Punkt für die Berliner.

Die Alte Damen schnuppert an den Aufstiegsrängen und könnte heute mit einem Dreier gegen den Klub aus der Landeshauptstadt Bayerns bis auf Rang zwei vorrücken. Nach einem etwas holprigen Saisonstart würde die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay zurück in die Spur kommen, denn das angepeilte Ziel heißt ganz klar Aufstieg!