Fazit
Überraschend aber überhaupt nicht unverdient gewinnt der VfR Aalen am Millerntor. Der FC St. Pauli präsentierte sich zwar bemüht, aber sehr verunsichert. Automatismen greifen nicht, das Spiel ist teilweise zu langsam, so dass der Gegner keine Mühe hat, die Angriffsbemühungen frühzeitig zu stören. Der VfR dagegen stand sehr kompakt in der Abwehr, zeigte sich sehr diszipliniert und sorgte mit Kontern immer wieder für Gefahr. Erst zum Spielende hin, hatte St. Pauli größere Möglichkeiten, die wurden dann aber vergeben. Der Aufsteiger hätte kurz vor Schluss mit dem Elfmeter alles klar machen müssen, es reichte aber auch so zum Sieg. Aalen kann zufrieden und selbstbewusst die nächsten Spiele angehen, auf St. Pauli kommen wohl schwere Zeiten zu.

Aus dem verschossenen Elfmeter entwickelt sich ein Konter für St. Pauli. Der Ball landet bei Daniel Ginczek, der zieht an der Strafraumgrenze ab. Das Leder geht aber Zentimeter am Tor vorbei.

Elfmeter verschossen von Enrico Valentini, VfR Aalen
Fin Bartels verursacht einen Elfmeter, weil er Michael Klauß im Strafraum von den Beinen holt, Enrico Valentini knallt das Leder aber gegen die Latte. Elfmeter verschießen ist also auch in der 2. Liga momentan schwer in Mode.

Drei Minuten Nachspielzeit werden angezeigt.

Nach einer endlosen Kopfballstaffette im Strafraum der Aalener steht Christopher Avevor plötzlich frei vor dem Torhüter und kann einköpfen. Doch sein Kopfball landet in den Armen von Jasmin Fejzić.

Gelbe Karte für Fin Bartels (FC St. Pauli)

Der Stürmer der Aalener kann weiterspiele, Thorandt entschuldigt sich bei Lechleiter. Sehr schön.

Robert Lechleiter liegt am Boden und hält sich den Knöchel. Zuvor stürmte er von Thorandt verfolgt auf den Strafraum der Paulianer zu. Sein Schuss geht links am Tor vorbei. Wohl auch, weil der Abwehrspieler der Paulianer dazwischen gedroschen hat.

Saglik sschlenzt einen Freistoß auf den langen Pfosten, Jasmin Fejzić taucht ab und lenkt das Leder um den Pfosten.

Saglik lässt einen Aalener etwas 18 Meter vor dem Tor aussteigen und zieht ab. Der Ball wird abgefälscht und senkt sich wie eine Bogenlampe über Fejzic. Der Aalener Torhüter kriegt im letzten Moment die Hand noch an den Ball und lenkt ihn über die Latte.

Gelbe Karte für Selim Aydemir (VfR Aalen)

Aalen bleibt nach Kontern immer gefährlich. Diesmal ist Aydemir durch, aber auch hier kann Tschauner den Schuss abwehren.

Da hatte Fabian Boll aber jetzt die Nase voll. Er nimmt sich denn Ball und zieht energisch ab, doch die Kugel wird abgefälscht.

Nach der Ecke landet der Ball bei Joseph-Claude Gyau. Der junge Amerikaner will den Ball in den Winkel setzen, verzieht aber knapp.

Daube schlägt einen Freistoß in den Strafraum, der kommt postwendend zurück. Daube mit dem zweiten Versuch, diesmal landet der Ball bei Ebbers. Der Stürmer schießt aufs Tor, das Leder wird aber zur Ecke abgefälscht.

Volles Risiko nun beim FC St. Pauli. Mit Saglik steht nun der dritte Stürmer auf dem Feld.

Viel Stückwerk bei St. Pauli, jetzt versucht es Fabian Boll aus der Distanz. Aber auch diesmal geht der Ball am Tor vorbei.

Urplötzlich rennt Michael Klauß mit dem Ball aufs Pauli-Tor zu, Thorandt verfolgt ihn. Der Retter ist aber Philipp Tschauner, der Ball mit der linken Hand stoppen kann. DBeim Rettungsversuch hat er sich anscheinend an der Schulter verletzt.

St. Pauli versucht es mal mit schnellem Direktspiel. Aber immer wieder ist ein Aalener eher am Ball. Diesmal Oliver Barth, der zur Ecke klärt. Und die bringt nichts ein.

Die erste Aktion von Robert Lechleiter war eher zum Schmunzeln. Er nimmt den Ball mit voller Fahrt auf, geht noch zwei Meter und will abziehen. Er streift den Ball aber nur, so dass er weit ins Toraus geht.

Nach dem klaren Foul von Haller hat Pauli nun eine gute Freistoßmöglichkeit. Aber Dennis Daube schlägt den Ball etwa zwei Meter über das Tor.

Gelbe Karte für Marco Haller (VfR Aalen)

Ginczek legt an der Strafraumgrenze auf Ebbers ab. Der will den Ball gerade aufnehmen und in den Strafraum eindringen, als ein Aalener wieder dazwischen gehen kann.

Christopher Avevor flankt von rechts in den Strafraum, per Kopf verlängert Joseph-Claude Gyau auf Ebbers, aber der Pauli-Stürmer ist einen Schritt zu spät.

Selim Aydemir hält im Pauli-Strafraum den Ball und spielt Oliver Barth an der Strafraumgrenze an. Der Neuzugang aus Freiburg geht noch einen Schritt in den Sechzehner und zieht unbedrängt dann ab. Das Leder streift knapp über die Latte. Da hätte er mehr draus machen können.

Auf der linken Abwehrseite der Aalener liefert Buballe eine starke Partie ab. Auch Joseph-Claude Gyau konnte sich bisher noch nicht gegen den Abwehrmann durchsetzen.

Michael Klauß verschludert fahrlässig einen erfolgversprechenden Konter. Sein Pass auf Valentini ist viel zu schlampig, Thorandt kann klären.

Fin Bartels will im Aalener Strafraum abziehen, Buballa wirft sich dazwischen, daraus wird ein Eckball.

Aalen denkt nicht dran, die kompakte Aufstellung zu lockern. Und auch offensiv ist der VfR noch aktiv. Haller schießt aus 20 Metern knapp am Tor vorbei.

Marcel Reichwein kommt im Pauli-Strafraum zum Schuss, trifft den Ball aber nicht voll, so dass Torwart Tschauner keine Probleme hat.

Joseph-Claude Gyau führt sich ganz gut ein. Er schießt aus 20 Metern mit links aufs Tor und verfehlt den Winkel nur knapp.

Halbzeitfazit
Ein für neutrale Zuschauer sehr uninteressante Partie geht in die Pause. St. Pauli bemüht sich, aber wirkt gehemmt, es klappt nicht viel im Offensivspiel der Hamburger. Das liegt zum einen wohl an der aktuellen Verfassung des Teams, aber auch daran, dass Aalen sehr kompakt steht und immer präsent ist. Zeitweise investiert der VfR seine Kraft auch in Offensivaktionen. Eine davon führte schließlich kurz vor der Pause zum gar nicht unverdienten 1:0. Nun ist der FC St. Pauli gefordert.

Tooor für VfR Aalen, 0:1 durch Benjamin Hübner
Die Ecke hat tatsächlich das erste Tor gebracht. Benjamin Hübner steigt zum Kopfball hoch und setzt das Leder ins linke Toreck.

Michael Klauß schießt den Ball von links in den Strafraum, aber ein Paulianer drischt den Ball ins Toraus.

Gelbe Karte für Daniel Ginczek (FC St. Pauli)

Valentini versucht es mit einer Flanke von rechts, die landet aber hinterm Tor im Fangnetz.

Das Spiel ist so trist, wie das Wetter. Kaum herausgespielte Torchancen bisher.

Ein unfassbar weiter Abschlag von Jasmin Fejzić sorgt dafür, dass plötzlich ein Aalener flanktiert von einem Paulianer auf das Tor von Tschauner zurennt. Er zieht den tickenden Ball aber direkt ab und trifft dabei nur die Tribüne.

Marius Ebbers verfehlt eine scharfe Reingabe von links nur knapp. Das sah gefährlicher aus, als es schließlich wurde.

Danie Ginczek versucht es alleine mit der halben Aalener Mannschaft aufzunehmen. Das muss ja scheitern.

Jetzt ist es wieder ruhiger, Aalen schaltet wieder einen Gang zurück und setzt auf Defensive.

Daube will von der Strafraumgrenze abziehen, der Ball wird aber von einem Aalener abgeblockt.

Die Aalener sind körperlich präsenter. Nun läuft Buballa ganz locker Avevor ab.

Michael Klauß steigt nach einer Flanke von Valentini zum Kopfball hoch, setzt ihn aber knapp zwei Meter am Tor vorbei.

St. Pauli lässt sich irgendwie das Spiel aus der Hand nehmen. Jetzt spielt nur der VfR.

Riesengrätsche von Thorandt, das war auch sehr wichtig, sonst wäre Klauß durch gewesen.

Buballa setzt sich schön an der Grundlinie durch und passt nach innen. Der Ball landet bei Reichwein, er schießt, aber Tschauner kann abtauchen und den Ball fangen.

Gerade wurde bekannt, warum das Spiel etwa vier Minuten später angepfiffen wurde, als geplant. Kevin Schindler klagte kurz vor Spielbeginn über Rückenprobleme. Für ihn spielt nun Akaki Gogia.

Marcel Reichwein fasst sich aus 16 Metern ein Herz und knallt den Ball knapp über den Pauli-Kasten. Der VfR setzt nun mehr auf Offensive.

Kaum ist Aalen durch und ein Spieler steht alleine vor Torwart Tschauner, fängt es stark an zu regnen. Und zu allem Überfluss pfeift der Schiedsrichter Abseits.

Da setzt Marco Haller seinen ganzen Körper ein, um Patrick Funk daran zu hindern, den Ball in der Gasse zu erreichen. Die Kugel rollt schließlich ins Toraus.

Ziemlich durchsichtig, was Gogia da auf der rechten Seite versucht. Aydemir kann ihm locker den Ball abnehmen und unterbindet so eine Flanke.

Nach einer schlampigen Annahme eines Aaleners, springt die Kugel zu Marius Ebbers. Der fackelt nicht lange, sondern zieht aus 18 Metern sofort ab. Der Ball geht knapp am linken Pfosten vorbei.

Es ist ein sehr verhaltener Beginn beider Mannschaften. St. Pauli setzt auf kontrollierte Offensive, Aalen hofft auf Konter.

Der erste Angriff der Aalener endet mit Stürmerfoul.

Die erste Ecke für die Paulianer bringt nichts ein.

Benjamin Hübner langt gegen Marius Ebbers direkt mal zu. Er handelt sich dafür eine Ermahnung vom Schiedsrichter ein.

In fünf Minuten geht es los.

Schiedsrichter der Partie ist Christian Leicher. An den Linien winken Karl Valentin und Eduard Beitinger.

Die Personalsituation beim Aufsteiger hat sich etwas entspannt. Benjamin Hübner zog sich letzten Freitag eine Oberschenkelprellung, ist aber nun wieder einsatzbereit. Tim Kister dagegen muss wegen einer Syndesmosebandzerrung zwei Wochen pausieren. Für ihn spielt Oliver Barth in der Innenverteidigung. Aber nicht nur der Abwehrspieler ist nicht mehr in der Startelf. Hasenhüttl rotiert ordentlich, denn auch Leandro, Dausch, Lechleiter und Cidimar nehmen erstmal auf der Bank Platz. Für sie spiele diesmal, Marco Haller, Michael Klauß, Marcel Reichwein und Enrico Valentini von Anfang an.

Dass die Hamburger nicht besonders gut gestartet sind, darüber ist man sich auch in Aalen im Klaren. Der VfR will deswegen alles dafür tun, um die Hamburger nicht auf die Erfolgsspur zu bringen: "St. Pauli ist nicht nach Wunsch in die Saison gestartet. Wir haben die Auftritte natürlich genau analysiert und wollen dafür sorgen, dass der Knopf beim Gegner auch gegen uns noch zubleibt", sagt Trainer Ralph Hasenhüttl. Genug Selbstvertrauen dürfte vorhanden sein. Denn nach den beiden Auswärtssiegen gelang am letzten Spieltag gegen Aue der erste Heimsieg. Sein Team wolle den Paulianern das Leben schwer machen, so der Coach der Aalener.

Mit neun Punkten nach sechs Spielen ist man beim VfR Aalen sehr zufrieden. Vor allem wenn man bedenkt, dass die drei bisherigen Niederlagen gegen die Bundesligaabsteiger Hertha BSC und Kaiserslautern sowie dem souveränen Tabellenführer Eintracht Braunschweig passierten. Gegen Erzgebirge Aue gelang ein Heimsieg. Außerdem präsentierten sich die Aalener bisher ziemlich auswärtsstark. Sowohl beim VfL Bochum als auch beim MSV Duisburg nahmen die Süddeutschen drei Punkte mit. Mal sehen, ob sie diese Stärke auch heute beim FC St. Pauli zeigen können.

Die Aufstellungen sind mittlerweile eingetroffen und unter Spielschema abrufbar.

Auch mit der Anzahl der herausgespielten Torchancen war Schubert zufrieden. Doch für das Heimspiel gegen den VfR fordert er nun mehr Effektivität. Das Spiel solle ruhig aufgebaut werden. Überfallartige Angriffe aus der Abwehr heraus will der Trainer erstmal nicht sehen. Und vor dem Tor sollen es die erfahrenen Stürmer richten. Marius Ebbers und Mahir Saglik sind dabei besonders angesprochen. Schubert: "Die müssen wissen, wie der Ball ins Tor zu schießen ist." Dem erst 20-jährigen Daniel Ginczek gewährt er noch so etwas wie Welpenschutz. Er müsse erst noch lernen, wo das Tor steht, mache das aber in jedem Spiel. Heute beginnt der Pauli-Coach mit einer Mischung aus Routine und Unerfahrenheit. Ebbers und Ginczek stehen zu Beginn auf dem Platz.

Eine Aufwärtstrend verzeichnete man zuletzt beim FC St. Pauli. Auch wenn das letzte Spiel knapp mit 1:2 beim FSV Frankfurt verloren ging, so sah Trainer André Schubert einige sehr gute Ansätze. Bei der abschließenden Pressekonferenz lobte der Coach sein Team ausdrücklich, auch wenn es mit leeren Händen zurück nach Hamburg ging. "Wir haben unheimlich viel investiert, es fehlten halt nur die Punkte", so Schubert. Vor allem die Laufleistung sei überragend. 125 Kilometer haben die St. Pauli-Spieler in Frankfurt auf dem Rasen zurückgelegt.

Zwei Stimmungslagen werden heute sozusagen auf dem Platz repräsentiert. Während die Paulianer sehr holprig in die Saison gestartet sind und erst eins von sechs Ligaspielen gewinnen konnten, dürfte man bei Aufsteiger Aalen sehr zufrieden sein. Drei Siege stehen drei Niederlagen gegenüber. Damit ist der VfR momentan der beste Neuling in der Liga.