Fazit:
Erzgebirge Aue hat in den Schlussminuten weiteres Unheil abgewendet. Durch das späte 1:1, das der Berliner Fabian Schönheim durch ein Eigentor beisteuerte (83.), bleibt den Sachsen die vierte Niederlage in Folge erspart. Nach über 480 Minuten gelingt der Elf von Karsten Baumann auch wieder mal ein Tor, auch wenn dafür die Mithilfe des Gegners nötig war. Union Berlin ist heute nicht abgeklärt genug, um aus der taktischen Überlegenheit einen Dreier zu machen. Viel mehr als die Führung durch Simon Teroddes Kopfball aus der siebten Minute gelingt den Gästen nicht. Aue dagegen hat mit der Alles-oder-Nichts-Taktik Baumanns in der Schlussviertelstunde Erfolg. Gegen Ende der Partie häufen sich die Möglichkeiten, aber Paulus und Kocer scheitern vor dem 1:1 noch knapp. Beide Mannschaften erhöhen ihr Punktekonto auf 5. Für Union ist es das zweite zählbare Ergebnis hintereinander. Der Weg ins Mittelfeld wird für beide aber steinig. Das war’s aus dem Erzgebirge. Euch allen noch einen schönen Abend und bis bald!

Der Lucky punch fällt heute wohl aus.

Eine Minute der Zugabe ist abgelaufen. Aue mit den letzten Kräften. Auch Union hat kaum noch etwas zuzusetzen.

Die Nachspielzeit wird jetzt mit zwei Minuten angezeigt.

Die Schlussminuten laufen. Es geht rauf und runter. Aue ist spät dafür belohnt worden, dass die Elf nie aufgegeben hat. Die Anhänger haben ihr Team trotz aller Unzulänglichkeiten nie ausgepfiffen. Und so sind knapp 500 Minuten ohne Tor für Aue endlich zu Ende gegangen.

Gelbe Karte für Nicolas Höfler (Erzgebirge Aue)

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:1 durch Fabian Schönheim (Eigentor)
Das überfällige 1:1 für Aue. Die Gastgeber kommen über die rechte Seite, Mike Könnecke bringt den Ball scharf rein, und Schönheim bugsiert das Leder unfreiwillig über die Linie.

Karsten Baumann geht volles Risiko. In den letzten zehn Minuten dampft er seine Abwehr weiter ein, nimmt Müller raus und bringt dafür einen weiteren Offensivmann.

Gelbe Karte für Guido Kocer (Erzgebirge Aue)

Und die nächste Großchance für Erzgebirge Aue. Jetzt legt Sylvestre den Ball im Sechzehner quer auf den links wartenden Guido Kocer. Dessen Schuss streift knapp am Tor vorbei.

Gelbe Karte für Halil Savran (Erzgebirge Aue)
Savran bläst hier zum Schlussangriff in den verbleibenden Minuten. Zunächst gilt sein energischer Einsatz von der Seite aber Markus Karl. Gelb geht in Ordnung.

Aus halblinker Position dreht er die Kugel knapp über den linken Winkel. Martin Männel hat's aber genau beobachtet.

Freistoß aus der Ferne für die Fußballer aus der Fremde. Mattuschka steht am Ball, 28 Meter Entfernung.

Aue wagt jetzt was. Aber immer noch sehr ungenau. Der eben eingewechselte Mike Könnecke semmelt aus 17 Metern zentraler Position weit drüber. War aber auch schwer zu nehmen, die Kugel kam halbhoch.

Gelbe Karte für Tobias Nickenig (Erzgebirge Aue)
Nickenig findet die Rettungstat von Terodde wohl nicht so doll und grätscht ihn beim Gegenstoß weg. Steinhaus gibt die nächste Gelbe.

Dicke Chance für Aue. Langer Ball von der linken Seite, und Thomas Paulus rutscht mit dem Berliner Torschützen Terodde kurz vor dem Kasten in den Ball. Haas rettet im kurzen Eck mit einer Glanztat.

Marc Pfertzel muss schon sehr unschuldig gucken, nachdem er Kocer auf den Fuß getreten hatte. Steinhaus ermahnt ihn und zückt nicht Gelb-Rot.

Jetzt ist der Ball im Berliner Netz. Halil Savran wird aber zurückgepfiffen. Er steht beim Anspiel einen halben Meter im Abseits. Das anschließende Billard-Tor zählt also nicht.

Nächster Wechsel bei den Gästen. Vorne versucht Neuhaus noch einmal was Neues.

Jetzt auch ein wenig Pech, als Aue sich an den Sechzehner heran pirscht. Jan Hochscheidt trifft mit seinem Schuss aus 18 Metern nur den nahe vor ihm stehenden Kevin Schlitte.

Sofort wacht das Auer Publikum auf und feuert die eigene Mannschaft an. Allerdings öffnen sich nun Räume für die Gäste. Ein Konter läuft erst spät ins Leere.

Das war zugleich die letzte Aktion für Ronny König. Er wird durch Mike Könnecke ersetzt.

Im Gegenzug das erste Lebenszeichen von Aue. Sylvestr nimmt aus spitzem Winkel Maß, Haas kann abwehren. König kommt zum Kopfball, doch den pflückt sich der Berliner dann sicher.

So, und nun wissen wir auch, warum Union bisher noch keinen Eckstoß hatte. Weil die Herren damit nichts anzufangen wissen, wie der erste missglückte Versuch gerade gezeigt hat.

Jetzt werden die Zweikämpfe allmählich ruppiger. Lassen die Kräfte schon nach? Noch ist keine Stunde gespielt, aber der Einsatz wird auf beiden Seiten erhöht. Gerade liefert sich Gäste-Kapitän Torsten Mattuschka ein Wortgefecht mit der Unparteiischen.

Taktisch ist Union Berlin heute eine Nummer besser. Die Gäste stehen gut, funktionieren als Mannschaft und lassen nicht viel zu. Aue fällt aber auch noch nicht sehr viel ein, um die Deckung der Berliner auszuspielen.

Gelbe Karte für Thomas Paulus (Erzgebirge Aue)
Steinhaus zählt Aues Abwehrmann Paulus aus: Eins, zwei und beim dritten Foul gibt es eben die Gelbe Karte. Paulus hat diesmal Simon Terodde gebremst.

Die Veilchen kommen nicht gescheit in die Nähe des Berliner Tores. Im Spielaufbau ist nicht nur Stückwerk, sondern auch der Wurm. Die Kombinationen enden viel zu früh.

Hier geht viel über die linke Berliner Seite. Eben bereitete Björn Jopek schön vor. Jetzt kommt Silvio zum Kopfball. Knapp vorbei.

Torsten Mattuschka zögert im Sechzehner einen Moment zu lang. Das reicht, um die freie Schussbahn zu verlieren.

Es geht weiter. Beide Mannschaften haben bereits vor der Pause gewechselt. In der Halbzeit sahen Baumann und Neuhaus von weiteren Veränderungen ab.

Halbzeitfazit:
Erzgebirge Aue steht vor einem stürmischen Herbst. Nach drei Niederlagen in Serie ohne Torerfolg droht auch das Kellerduell gegen Union Berlin zur Pleite zu werden. Die Köpenicker führen seit der siebten Minute durch einen Kopfballtreffer von Simon Terodde mit 1:0. Die Gäste müssen nicht einmal viel tun, um den Vorsprung hier über die Zeit zu schaukeln. Die Veilchen bemühen sich, kommen aber zunächst nur zu einer Möglichkeit durch Marc Hensel (15.). Als der Unglücksschütze verletzt raus ist, kommt Aue kurz vor dem Wechsel noch zu einer weiteren Ausgleichschance. Halil Savran und Jakub Sylvestre bringen die Kugel bei einer Doppelchance aber nicht im Netz unter. Es fehlt noch die Genauigkeit bei Erzgebirge, dessen Trainer Karsten Baumann möglicherweise vor den entscheidenden 45 Minuten seiner Laufbahn bei den Sachsen steht. Hier geht’s in ein paar Minuten mit einer dicken Portion Spannung weiter. Bis gleich!

Es gibt eine Minute Nachspielzeit.

Gelbe Karte für Ronny König (Erzgebirge Aue)
Auch hier ein zu hartes Einsteigen von Ronny König gegen Markus Karl. Gelb.

Doppelchance für Aue! Erst tankt Savran sich sehenswert auf der rechten Seite durch und zwingt Haas zur Parade. Der Ball fliegt raus, Müller holt ihn sich. Dessen Flanke landet auf Sylvestres Kopf, doch der junge Angreifer ist ein paar Zentimeter zu klein. Er kann den Ball nicht drücken und köpft drüber.

Gelbe Karte für Marc Pfertzel (1. FC Union Berlin)
Verwarnung für den Abwehrstrategen Pfertzel. Er hält Kocer unfair auf und sieht Gelb. Bemerkenswert: Nach sieben Spielen bereits die vierte Verwarnung für den Berliner.

Aber die Kombination fruchtet nicht. Guido Kocer bringt den Ball rein auf den kurzen Pfosten, Tobias Nickenig verlängert mit dem Scheitel, aber im Fünfer steht dann niemand. Der Ball geht zur rechten Seite raus.

Der Slowake Sylvestr holt auf der linken Seite den nächsten Eckstoß für Aue heraus.

Kohlmann muss raus. Der Außenverteidiger hat zu viel abbekommen bei Savrans Einsteigen.

Kurze Unterbrechung in Aue, weil Savran von der Seite in Patrick Kohlmann hinein rutscht. Der bleibt erstmal auf der Wiese liegen und muss dann außerhalb des Spielfelds behandelt werden.

Björn Jopek kommt bei Union zum Abschluss. Aber auch hier ist der Winkel auf der linken Seite für den Linksfuß zu spitz.

Hensel ist leicht angeschlagen und wird bei Aue gleich durch Guido Kocer ersetzt.

Jetzt fehlt König nur ein halber Schritt, um frei in der Box zum Schuss zu kommen.

Eine halbe Stunde ist rum, und Aue hat bis auf den Schuss von Hensel aus der 15. Minute nur bruchstückhaft Gefahr verbreitet.

Nein, einen Strafstoß bekommt Aue hier auch nicht geschenkt. König wird zwar bedrängt, verliert aber den Ball. Steinhaus liegt auch hier richtig.

Halil Savran macht eine Menge Betrieb auf der rechten Außenbahn. Noch zahlt sich die offensive Ausrichtung für Baumann aber nicht aus. Problem: Eine Flanke nach der anderen segelt ins Nirgendwo. So hat es Union noch sehr leicht zu verteidigen.

Simon Terodde nah am zweiten Treffer. Er kommt über die rechte Seite, ist aber zu weit außen. Sein Schuss landet hinter dem Dreieck am Außennetz.

Gelbe Karte für Markus Karl (1. FC Union Berlin)
Karl holt sich den zweiten Karton der laufenden Spielzeit. Korrekt, weil er einen Konter der Gastgeber durch Trikotzupfen abrupt beendete. Steinhaus muss hier einfach die Karte zücken.

Mal wieder Aufregung vor dem Auer Tor. Christopher Quiring geht mit der Kugel bis zur Grundlinie und passt hoch vors Tor. Der Ball wird länger und länger und geht am zweiten Pfosten vorbei. Sah gefährlicher aus als es war.

Steinhaus pfeift König am Sechzehner der Gäste einen Einsatz ab. War aber nur ein bisschen Gerumpel und keine Bosheit im Spiel.

Simon Terodde macht zwischendurch mal ein Kabinettstückchen und dreht sich elegant um die eigene Achse. Nimmt da wer den Gegner schon nicht mehr ernst?

Baumann wird auf der Bank allmählich unruhig. Jetzt schickt er schon die ersten Ergänzungsspieler zum Aufwärmen.

Na, also. Aue nimmt den von den eigenen Fans geforderten Kampf an und kommt zur ersten Möglichkeit. Sylvestre legt am Sechzehner quer, und Marc Hensel hat zentral freie Bahn. Allerdings zielt er genau auf Haas. Der hat keine Probleme.

Jetzt einmal der erste Eckstoß von der rechten Seite. Der wird aber zur sicheren Beute der Berliner Deckung.

Union bemüht sich um mehr Spielanteile, bekommt sie auch, aber noch keinen Zutritt in die Box.

Christopher Quiring hat gleich die nächste Chance für Union auf dem Fuß. Aber von der Stiefelspitze nimmt Paulus ihm die Kugel noch ab. Fair, aber im letzten Moment und sieben Meter vor der Kiste.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:1 durch Simon Terodde
Und schon liegt Aue hinten. Simon Terodde kommt im Fünfer zum Kopfball und lässt Keeper Männel und Innenverteidiger Nickenig alt aussehen. Den Assist bekommt Mattuschka, der einen Freistoß von der linken Außenbahn maßgerecht nach innen bringt.

Unions Trainer Uwe Neuhaus vertraut völlig seiner siegreichen Kölner Anfangsformation.

Verhaltener Beginn des Kellerduells. Aue fällt aktuell nur durch ein paar Querschläger am Berliner Strafraum auf.

Tobias Nickenig ist überraschend im Kader. Er hat einen Muskelfaserriss relativ schnell auskuriert und rückt also für Klingbeil ins Abwehrzentrum.

Die Kugel rollt im Auer Stadion. Union in Rot und Weiß. Die Veilchen in gewohntem Lila und Weiß.

Baumann stellt mutig auf. Drei Spitzen mit Sylvestr, König und Savran sowie Hochscheidt dahinter.

Das Spiel heute hat auch einen weiblichen Anteil. Bibiana Steinhaus gibt mit der Pfeife das Kommando. Ihr assistieren Arne Aarnink und Dirk Wijnen an den Linien.

Paulus und Nickenig bilden heute die Innenverteidigung bei Erzgebirge Aue.

Aue bekommt es ausgerechnet mit einer Art Angstgegner zu tun. In den letzten sieben Vergleichen mit den Köpenickern gab es keinen einzigen Dreier.

Baumann muss zudem seine Innenverteidigung umbauen. Die Veilchen verloren in Aalen die Punkte und René Klingbeil, der gegen Dausch überhart einstieg und glatt vom Feld flog.

Die Gastgeber sind noch nie so schlecht in die Saison gestartet. Vier Punkte aus sechs Spielen ist weit unter den Erwartungen im Erzgebirge.

Aues Trainer Karsten Baumann fällt das Atmen allmählich schwerer. Sein Sportdirektor Steffen Heidrich sagte nach dem 0:2 in Aalen, dass die Leistung viel zu wenig für die Zweite Liga gewesen sei. Für Baumann heißt das: Es muss endlich der zweite Saisonsieg her.

Union gelang am Wochenende endlich der Befreiungsschlag. Mit dem 2:1 über Erstliga-Absteiger Köln wanderte der erste Dreier auf die Habenseite der Berliner.

Das Duell der Sachsen gegen die Hauptstädter hätte andere Vorzeichen verdient. Heute ist es ein Spiel im Parterre der Tabelle. Immerhin hat eins der beiden Teams ein Erfolgserlebnis im Gepäck.