Fazit:
Wir verabschieden uns von dieser Saison und von den "Bayern" der zweiten Liga! Nach holprigem Start war der Aufstieg der Berliner praktisch schon sehr früh in trockenen Tüchern, die mit 76 Punkten einen neuen Rekord für die zweite Liga aufstellen und statistisch mit den wenigsten Gegentreffer und den meisten geschossenen Toren ihre Dominanz untermauern. In der nächsten Spielzeit müssen sie dann beweisen, dass sie sich im Oberhaus wieder festbeißen können und der neutrale Fan wird zustimmen: Die Hauptstadt gehört eigentlich auch dahin. Nun beginnen in Berlin die Feierlichkeiten, herzlichen Glückwunsch!

Heute kamen die Hausherren allerdings nur schwer in Gang, hatten wohl schon das ein oder andere Feierbier im Hinterkopf und fanden über die gesamte Dauer gegen diszipliniert agierende Lausitzer keine Mittel. Letztlich reicht eine kleinere Schlussoffensive, in der der Gegner schon abgeschaltet hatte, um den unterm Strich verdienten Ausgleich zu erzielen. Denn die Führung von Farina war irregulär, der Franzose nahm die Hand zur Hilfe. Cottbus wird in der nächsten Saison abermals das Projekt Aufstieg angehen, mit diesem Kader war auch nach eigener Aussage heuer nicht mehr drin. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Auch Marco Stiepermann bekommt noch einen Einsatz, kann aber gar nicht mehr eingreifen, denn Aytekin beendet nach der Auswechslung das Spiel.

Ben Sahar nochmal mit der Flanke über rechts, erreicht aber keinen Mitspieler. Die zweiminütige Nachspielzeit läuft.

... diesmal können die Lausitzer aber klären.

Ist jetzt sogar noch mehr drin? Cottbus hat sich einschläfern lassen, sieht sich der nächsten Standard gegenüber...

Und jetzt ist die Stimmung im weiten Rund auch wieder da. So passt es dann auch akustisch für die beste Mannschaft der zweiten Liga aller Zeiten.

Es ist das erste Liga-Tor des Innenverteidigers, der Ivica Banović überspringt.

Tooor für Hertha BSC, 1:1 durch John Brooks
Und da ist das Tor zum Rekord! Ndjeng geht rechts durch, flankt an den Fünfer. Thorsten Kirschbaum verschätzt sich und dahinter hält der US-Boy den Schädel hin und buchsiert den Ball ins leere Tor.

Aber dank Nachlässigkeiten in der Hintermannschaft der Lausitzer bekommen sie nun ihre Chancen: Ronny serviert für Sahar: Drüber.

Auf der Gegenseite Ivica Banović aus der Distanz, über den Kasten. Die Hertha schickt sich noch einmal an, aber Jos Luhukay an der Seitenlinie ist engagierter als sein Team.

Und der macht hier fast den Ausgleich, verlängert eine Standard aus dem Halbfeld gefährlich auf den linken Pfosten, doch das Leder verfehlt das Netz knapp.

Diese Einwechslung dient nur einem Zweck: Der Kapitän, für den es nach seiner Gehirnerschütterung für 90 Minuten noch nicht gereicht hat, soll die Mannschaft später zur Ehrung anführen.

Ecke Berlin, der Kopfball in der Mitte ist aber zu schwach.

Ist das jetzt vielleicht aber noch einmal die Zündung für eine Schlussoffensive?

Ben Sahar verballert die 100%ige! Wagner steckt gut auf den Sturmpartner durch, der im linken Strafraum dann völlig frei vor Kirschbaum ist. Der Schlenzer in die lange Ecke verfehlt den Kasten jedoch.

Ronny probiert es erneut von ganz weit draußen mit einem direkten Freistoßversuch, auch dieser Versuch ist zu unplatziert und fehlt nun auch die entscheidende Durchschlagkraft.

Der junge André Fomitschow ersetzt den besten der Lausitzer auf der Außenbahn: Der Franzose hat sein Tor erzielt und die rote Karte forciert.

Hertha bleibt extrem schwach, Cottbus hat keinerlei Mühe die Führung zu verwalten.

Gelbe Karte für Michael Schulze (Energie Cottbus)
Er legt Sahar, taktischer Natur.

Änis Ben-Hatira wird von Kluge geschickt, für den Tunesier wird der Winkel jedoch dann etwas zu spitz und er ballert das Leder mit vollem Risiko über das Gehäuse.

Adrián Ramos blieb wie viele heute unter seinen Möglichkeiten und Wagner geht nun auf die Suche nach seinem sechsten Saisontor.

Gelbe Karte für Uwe Möhrle (Energie Cottbus)
Beim direkten Gegenzug foult der Kapitän taktisch.

Sahar rettet auf der Linie! Ivica Banović bekommt zum x-ten Mal den Kopf an den Ball und nach dieser Ecke ist das zum ersten Mal gefährlich: Der am linken Pfosten stehende Israeli ist goldrichtig postiert.

Der Mittelfeldmann darf seinen Abschied feiern, er wechselt zur kommenden Spielzeit zu 1860. Der Wechsel verursachte Wirbel, weil Adlung selbigen erst nach der Partie mit den Münchenern bekannt hab, in der er noch mitwirkte. Er wurde daraufhin suspendiert, mittlerweile haben sich die Wogen aber geglättet.

Der eingewechselte Sahar zieht über links in die Mitte, der Schuss des Israelis ist aber kaum erwähnenswert.

Und das gibt den Lausitzern die Möglichkeit, mit ihrer Grundordnung einfach zu verwalten. Das ist für den neutralen Zuschauer in einem lockeren Saisonfinale nicht schön, man kann den Teams aber nichts vorwerfen.

Aber klar: Hertha hatte schon mit elf Mann kaum Offensivchancen und in Unterzahl ist es ja nun nicht einfacher.

Tempo will die Partie auch in diesem Durchgang nicht aufnehmen, die Zuschauer werden insgesamt etwas unruhiger.

Alexander Bittroff testet Sascha Burchert aus 15 Metern, der Ersatzkeeper löst die Aufgabe stark, lenkt den Ball nach außen.

Und da Berlin recht halbherzig den Lausitzern den Gefallen tut, nach vorne zu spielen, werden sich im Verlauf die Konterchancen der Gäste häufen.

Nicolas Farina hat heute richtig Lust, wirbelt auch hier auf der linken Flanke herum und kann noch so gerade eben gestoppt werden.

Das zeigt auch diese Szene: Freistoßflanke direkt in die Arme von Thorsten Kirschbaum. Schwach!

Uwe Möhrle fehlen bei der Hereingabe ein paar Zentimeter, der Kapitän steht ansonsten völlig blank vor Burchert am Fünfer und da hat die Hertha Glück, die weiterhin sehr fahrig agiert und mit den Köpfen schon beim Meisterbier scheint.

Gelbe Karte für Fabian Lustenberger (Hertha BSC)
Er kommt zum wiederholten Male zu spät und diese Verwarnung gibt es für die Quantität.

Auf der Gegenseite die Standard für den FC Energie von der rechten Seite, Banović kommt zum ungefährlichen Kopfball am kurzen Pfosten.

Erneut probieren es die Hausherren über die linke Flanke, Cottbus findet aber defensiv genauso gut in die Partie, wie das auch im ersten Durchgang der Fall war.

Auf der Gegenseite setzt Hertha ebenfalls eine erste Duftmarke: Flanke von links auf Ramos, der Kolumbianer setzt den Ball aber ein gutes Stück am langen Pfosten vorbei.

Sanogo!! Die erste Chance haben aber die Lausitzer. Der Ivorer kann sich ohne viel Gegenwehr im Sechzehner durchwurschteln, steht plötzlich komplett frei vor Burchert, scheitert aber mit einem Heberversuch aus spitzem Winkel und auch der Kopfballrebound ist zu drucklos. Brooks fängt die Pille letztlich ab vor der Linie locker ab.

Jos Luhukay probiert es also auch in Unterzahl mit dem Weg nach vorne, bringt für den blass gebliebenen Tunesier einen frischen Stürmer.

Halbzeitfazit:
Es sieht momentan ganz danach aus, als sollte den Hauptstädtern der Saisonabschluss misslingen: Über die gesamte Dauer tat man sich schwer gegen diszipliniert stehende Gäste und brachte schaltete in zwei Situationen nicht entscheidend um: Zunächst versenkt Farina einen Nachschuss nach Konter im Netz und dann ist er auch noch Urheber der roten Karte. Allerdings: Das Tor hätte nicht zählen dürfen, der Franzose nahm deutlich seine Hand zur Hilfe. Sei es drum, die Führung geht schon in Ordnung, weil von der Hertha zu wenig kommt, die nun in Unterzahl den fehlenden Zähler zum Punkterekord jagen müssen.

Da darf sich Franz beim Außenverteidiger bedanken, der sich in der eigenen Hälfte von Farina schön abkochen lässt. Der Freistoß bringt dann nichts mehr ein und die Teams gehen in die Pause.

Rote Karte für Maik Franz (Hertha BSC)
Wieder ist Nicolas Farina im Fokus: Er setzt sich zunächst klug gegen Ndjeng durch und ist nach einem langen Ball plötzlich frei in Richtung Burchert unterwegs. Der Innenverteidiger kreuzt den flinken Franzosen, der diesen Kontakt gerne annimmt und zu Boden geht. Die Konsequenz ist klar: Platzverweis.

Den Berlinern fehlt es heute einfach auch an kreativen Ideen, oft signalisieren die Akteure auch selbst, dass ihnen die Anspielstationen fehlen.

In der Mitte kommt Ramos an den Ball und sein wuchtiger Kopfballversuch entlockt dem weiten Rund ein Raunen, da fehlen aber ein, zwei Meter.

Auch hier reicht es für Sami Allagui nur für eine Ecke, kommt auf links nicht an Bittroff vorbei.

Auf der anderen Seite macht das Bommer-Team es weiterhin gut, stehen in der taktischen Ordnung und lassen eben wenig zu.

Und so darf man hier mittlerweile auch von einer enttäuschenden Leistung des Meisters sprechen. Bis auf die Freistoßraketen von Ronny kommt von der mit Abstand besten Offensive der Liga arg wenig.

Dieses Handspiel sieht Aytekin: Sanogo nimmt den Ball höchst offensichtlich mit dem Arm am gegnerischen Strafraum herunter.

Die Hausherren wirken nach dem Treffer etwas angenockt. Richtig überlegen waren sie ohnehin nicht, aber nun geht noch weniger nach vorne.

Alexander Bittroff marschiert die linke Seite herunter bis in den Strafraum, wird aber gut abgeschirmt, so dass seine Hereingabe am kurzen Pfosten für Keeper Burchert Formsache ist.

Kurz darauf hat der Brasilianer Probleme, fasst sich an den Knöchel. Es geht aber schnell weiter.

Wieder Ronny gegen Kirschbaum, wieder bleibt der Keeper gegen den wuchtigen Versuch Sieger, lenkt den Ball aus ähnlicher Position wie vorhin zur Seite weg.

Und so ist der Punkterekord von Hannover 96 aus dem Jahr 2001/2002 aktuell nur eingestellt und nicht verbessert. 75 Zähler hatten auch die Niedersachsen seinerzeit.

Tja, aber war da nicht die Hand des Franzosen am Ball? Die Zeitlupe bestätigt: Aus kurzer Distanz zwar und der Flügelflitzer zieht sogar noch zurück, aber er stoppt dennoch das Leder mit dem Arm und das hätte man abpfeifen müssen.

Tooor für Energie Cottbus, 0:1 durch Nicolas Farina
Stiven Rivić schaltet auf der linken Seite den Turbo ein, geht durch und scheitert zunächst an Sascha Burchert. Der Ball prallt zurück zu Nicolas Farina, der den Ball an der Sechzehnergrenze dann nur noch ins leere Tor schieben muss.

Sanogo und Franz rauschen am Sechzehner der Hausherren zusammen und beide bleiben kurz liegen. Es geht aber für die Akteure schnell weiter.

... auch diese Hereingabe können die Gäste klären, im Verlauf steht dann ein Berliner im Abseits.

Berlin bleibt dran, Kobiashvilis Flanke ist aber zu weit. Auf der anderen Seite erläuft Ben-Hatira den Ball und holt die nächste Standard am rechten Strafraum heraus...

... der Ball flattert genau auf Kirschbaum zu, der das Geschoss mit der Faust entschärft. Sah schwierig aus, den muss der Keeper aber auch haben.

Tja und wenn es spielerisch nicht geht, dann braucht die Hertha eben Standards: Stiven Rivić foult Lustenberger etwa 28 Meter vor dem Sechzehner und Ronny läuft an...

Änis Ben-Hatira kann sich mal auf seiner linken Seite durchsetzen, die scharfe Flachflanke an den Fünfer fängt Thorsten Kirschbaum aber gut ab.

Und trotz der Voraussetzungen lassen die Kontrahenten die taktischen Zwänge nicht fallen, im Gegenteil: Vor allem Cottbus steht in bester Ordnung und lässt kaum etwas zu.

Das Spiel kommt weiterhin reichlich schläfrig daher. Trotz der vorhandenen Ziele scheint dann doch durch, dass es für beide um nichts mehr geht.

Noch überhaupt nicht in der Partie ist Ronny, der kaum Bälle bekommt.

Cottbus mit der Ecke, zunächst schwach getreten doch beim zweiten Versuch findet die Glatze von Banović, der den Ball am kurzen Pfosten aber nicht mehr aufs Tor bekommt.

Doch der Tabellenführer behauptet sukzessive mehr Spielanteile und hält die Lausitzer in der eigenen Hälfte, die sich jetzt dann doch wohl eher auf Konter verlegen.

Kluge setzt sich im Mittelfeld robust gegen Stiven Rivić durch, der Pass in die Spitze auf Ramos passt dann aber nicht. Es bleibt Stückwerk.

Nach Flanke von links steht Änis Ben-Hatira am Elferpunkt in Position, kann die Hereingabe aber nicht verwerten.

Das Wetter ist gut, die Stimmung prächtig, allein das Spiel dümpelt noch so ein wenig vor sich hin.

Standards sind ja die große Stärke der Berliner: Satte 31 Treffer gab es nach Standards. Viele davon dank Ronnys linker Klebe, aber auch das Kopfballspiel der Haupstädter kann sich sehen lassen.

... Uwe Hünemeier ist per Kopf zur Stelle.

Immerhin springt dann eine Ecke heraus...

Die Hausherren können dagegen noch keine Akzente setzen, Änis Ben-Hatira flankt aktuell an den langen Pfosten, dort steht aber kein Kollege.

Die Lausitzer legen hier durchaus couragiert los, haben mehr Ballbesitz, die Hausherren aktuell aber auch in Unterzahl, denn Lustenberger muss an der Seitenlinie weiterbehandelt werden.

Oha! Fabian Lustenberger prallt mit Michael Schulze zusammen und der Berliner Sechser zeigt sofort an, dass er medizininische Hilfe benötigt. Mit Änis Ben-Hatira trifft ihn im Fallen der eigene Mann am Kopf.

Bei der folgenden Ecke ist der Ivorer wieder mit dem Kopf zur Stelle, aber auch der Versuch geht in die Wolken.

Erste Möglichkeit der Gäste: Ivica Banović tankt sich am Sechzuehner durch, wird geblockt, aber der Querschläger landet bei Boubacar Sanogo im Sechzehner, der den Voleyschuss aber auch nicht aufs Tor bringen kann.

Wie gesagt: Für beide Teams geht es heute durchaus noch um etwas. Neben dem schon genannten kann Ronny zum Beispiel noch Torschützenkönig werden, ihm fehlt ein Treffer auf den Braunschweiger Kumbela. Dazu möchte Cottbus die Ostmeisterschaft klarmachen und zu diesem Zweck vor Union Berlin bleiben.

Und damit rein in die Partie! Die Gäste in rot-weiss, Berlin in blau-weiß.

Wir dürfen also gespannt sein, ob die Hertha die i-Tüpfelchen auf eine sensationelle Saison setzt oder aus der Lausitz noch ein kleines Beinchen gestellt bekommt. Leiter der Partie ist Deniz Aytekin, dem an den Seitenlinien von Arno Blos und Thomas Färber assistieren.

Nur mit einer Änderung geht Bommer in die Partie: Michael Schulze bestückt nach abgesessener Sperre im 4-1-4-1 wieder die Position rechts in der Abwehr. Bei den Hausherren bekommt Ersatzkeeper Sascha Burchert heute das Spiel geschenkt, außerdem ist Ronny nach seiner Gelbsperre wieder mit von der Partie. Da Alfredo Morales den Verein verlassen wird, ist er heute nicht mit im Kader und wird im 4-2-3-1 von Maik Franz ersetzt.

Und immerhin: Für die Gäste geht es darum, den sechsten Tabellenplatz zu fixieren. Im schlimmsten Fall könnte man noch bis auf Platz zehn hinabrutschen, will dies im Derby vor einer tollen Kulisse unbedingt verhindern. Man will also mehr sein als schmückendes Beiwerk zur Meisterfeier, trotzdem richteten sich viele Fragen der Journalisten im Vorfeld natürlich eher um die Zukunft von Energie, viele Datails zur Kaderplanung ließen sich die Verantwortlichen aber nicht entlocken nachdem in der letzten Woche schon der 19-jährige Offensive, Amin Affane, aus Chalsea zum Probetraining vorfuhr.

Auch der heutige Gegner war lange in der Verlosung um den Aufstieg, eine beispiellose Negativserie um den Jahreswechsel ließ das Team von Rudi Bommer aber zurückfallen. Mit nur vier Siegen steht man auf Tang elf der Rückrundendtabelle und damit muss sich die Lausitz ein weiteres Jahr mit der zweithöchsten Spielklasse begnügen, will sich heute aber mit einem guten Auftritt gegen das Überteam verabschieden.

Der direkte Wiederaufstieg der Hertha hat also geklappt und somit kann man man heute, und eigentlich schon seit Wochen, das Spiel einfach genießen und sich mit seinen Fans von der zweiten Liga verabschieden. Und ein Ziel hat Coach Jos Luhukay noch vor Augen: Den Punkterekord der zweiten Liga zu knacken! Denn mit einem Sieg heute könnte man diese historische Marke auf 78 Zähler schrauben. Und die Zeichen dafür stehen gut, immerhin konnte man 12 der 16 Heimspiele in dieser Saison für sich entscheiden.