Letzte Chance vorbei: Adam Matuszczyk lang auf Maierhofer, aber der Österreicher gewinnt das Kopfballduell nicht. Danach beschließt ein ungenauer Seitenwechsel auf McKenna diese Partie.

Ujah noch einmal per Kopf, da fehlen dem Nigerianer aber ein paar Zentimeter, um das Leder zu drücken und so fliegt der Versuch aus acht Metern drüber.

Zwei Minuten hat das Spiel noch, sich einen Sieger zu suchen.

... Adil Chihi versucht es direkt, gute zwei Meter rechts vorbei.

Standard Köln 25 Meter halbrechts vor dem Tor des Gegners, Adil Chihi legt sich das Leder zurecht...

Konter Köln, Clemens geht rechts die Seite herunter, doch anstatt auf den Sechzehner zu ziehen, lässt er sich minimal zu weit nach außen treiben und sein Abschluss aus 18 Metern ist dann ein dankbarer Ball für Király.

Und auch Alexander Schmidt schickt seine Männer noch einmal nach vorne.

Daniel Halfar nutzt diesen Raum mit einem Tempodribbling erst wunderbar, sein Abschluss kommt dann jedoch nicht durch.

Köln macht nun schon deutlich auf, löst quasi das Mittelfeld auf. Hinten stehen sie recht locker und werfen alles nach vorne.

Auf beiden Seiten fischen die Keeper Flanken aus dem Himmel.

Wird es wieder nur ein Punkt im Aufstiegsrennen für die Geißböcke? Die würden zwar wieder am FSV Frankfurt vorbeiziehen, liefen aber Gefahr, Kaiserslautern aus den Augen zu verlieren. Das ist eigentlich zu wenig.

Holger Stanislawski bringt noch einen frischen Offensivmann und auch die Sechziger tauschen ihren Stoßstürmer: Der Kapitän ist viel gelaufen und wird nun ersetzt.

Gábor Király muss sich gegen eine abgefälscht Bogenlampe von Clemens kräftig strecken, hat die Situation aber mehr oder minder im Griff. Es gibt Ecke, die dann nichts einbringt.

"Das hat sich angedeutet" wäre als Analyse zu stark, die Kölner haben aber seit der Anfangsphase schlichtweg zu wenig investiert und auch die wenigen sich bietenden Chancen dann auch noch schlecht ausgespielt. Insofern darf man sich hier nicht wundern.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Daniel Halfar
In der nächsten Szene passiert es dann aber: Die Gäste schalten nach Ballgewinn auf rechts schnell um, Stoppelkamp hat alle Zeit der Welt, flankt an den kurzen Pfosten und der eingelaufenen Torschütze hält aus spitzem Winkel den Fuß rein und lässt Horn keine Chance.

Friend per Kopf! Und so kanns dann nämlich gehen: Plötzlich hat der Kanadier die Chance aus sechs Metern, kann den Bal aber nicht mehr platzieren und köpft Horn in die Arme.

Und die Ecke wie auf Befehl mitten in die Arme von Király, da ist alles mindestens halbgar und inkonsequent, teilweise auch richtig schwach.

Köln wird wieder leicht stärker, aber auch diese Flanke von links und Jonas Hector wird locker zur Ecke geklärt, obwohl die Kölner in der Mitte in Gleichzahl stehen.

Gábor Király spielt mit, klärt vor Ujah nach einem Steilpass.

Eieiei: Clemens erst dynamisch, dann zehn Meter am Kasten vorbei.

Aber auch bei den Kölnern passt nicht mehr viel, sie bleiben vorne schnell hängen, schenken Bälle her und es mehren sich ganz leichte Pfiffe im weiten rund.

Das muss man auch mehr draus machen: Lauth mit einem extrastarken Dribbling durchs Mittelfeld, der schlechte Pass in die Spitze egalisiert dann aber alles schnell wieder.

Adam Matuszczyk mal aus der Distanz, drei Meter flach links neben das Tor.

Und das probieren sie jetzt über links, Stefan Maierhofer bleibt aber mit der ersten Flanke hängen und die zweite fliegt dann übers Ziel hinaus.

Denn Köln sollte sich noch einmal das Spiel in der letzten Woche in Duisburg in Erinnerung rufen. Dort führte man auch früh und kassierte den Ausgleich in der Nachspielzeit. Also besser nachlegen.

Stani reagiert, bringt den österreichischen 2,02-Meter-Mann, der da vorne nun im wahrsten Sinne des Wortes Eisbrecher spielen soll.

Wieder Friend und seine Robustheit, er geht hier im Luftkampf aber nach Auffassung von Fritz Timo Horn zu vehement an. Ist allerdings außerhalb des Sehzehners und das muss man so nicht sehen.

Nach Flanke von Kevin McKenna rutscht das Leder jetzt aber mal zu Matthias Lehmann am langen Pfosten durch, der mit vollem Risiko das Leder jedoch in die Wolken schickt.

Rob Friend macht vorne viel los, vor allem körperlich stellt er die Abwehr der Kölner vor Probleme. Alles noch ohne Torgefahr, aber Holger Stanislawski wütet an der Seitenlinie nicht umsonst rum: Sein Team macht zu wenig.

Riesenfehler bei den Sechzigern von Bierofka, Ujah nimmt den Ball im Mittelfeld auf, Bröker läuft rechts mit. Der Nigerianer will es aber alleine machen anstatt den Kollegen auf der Seite mitzunehmen und der Versuch aus 25 Metern ist dann zu ambitioniert.

Auch diese Ecke versprüht keine Gefahr, Friend kommt nicht ganz heran.

Tja, was fällt den Löwen hier noch ein? Der Ball läuft im zweiten Durchgang besser, Torgefahr stellt sich weiterhin aber nicht ein.

Damit rückt Bröker in die Spitze auf, Tobias Strobl geht ins defensive Mittelfeld.

Wieder Clemens! Schon auf den Außenspieler durchgesteckt von Ujah, er scheitert im linken Sechzehner aber aus spitzem Winkel an Király.

Thomas Bröker und Christian Clemens kombinieren sich auf rechts durch, die scharfe Flachflanke an den Fünfer antizipiert aber niemand und so rauscht sie unberührt durch.

Und da nach vorne weiterhin wenig geht, probiert es Alexander Schmidt mit dem nächsten Impuls von draußen, tauscht den Sechser aus.

Köln geht nun mal vier gegen drei auf den Strafraum des Gegners zu, aber die Flanke von Matthias Lehmann ist komplett unterirdisch und überfliegt die Überzahl in der Mitte amtlich.

Und auf der Gegenseite kommt Ujah alleine gegen drei zum Kopfball, den er allerdings deutlich neben das Tor setzt. Es geht sich reichlich mäßig an.

Köln steht sehr tief, Moritz Volz testet Horn mal aus der Distanz, aber gegen diesen Versuch muss der Kölner Keeper nicht einmal einen Ausfallschritt zur Hilfe nehmen.

Echtes Pressing sieht zwar anders aus, aber die Gäste stehen nun viel höher, Friend und Lauth fangen bereits am Sechzehner des Gegners an.

Köln geht ohne Wechsel in dieser Hälfte und die ersten Interessenbekundungen seitens der Sechziger in Richtung Timo Horn laufen.

Das macht zu Beginn dieses Durchgangs Sinn: Mit Rob Friend kommt mehr offensive Power und damit dürfte Alexander Schmidt wieder zurück auf 4-4-2 stellen.

Halbzeitfazit:
Köln beginnt dominant, ist körperlich überlegen und geht konsequenterweise früh gegen überforderte Sechziger in Führung. Im Verlauf der Hälfte finden die Gäste aber besser in die Partie und Köln nimmt raus, da dem TSV die echte Torgefahr aber abgeht, entwickelt sich das Spiel in eine unterdurchschnittliche Richtung. Trotzdem wirken die Hausherren zu jedem Zeitpunkt offensiv potenter und damit geht das Ergebnis so auch in Ordnung. Bis gleich!

Noch einmal Clemens vor der Pause: Das ist mal schnörkellos kombiniert und der flinke Außenspieler zieht von links in die Mitte, sein Abschluss am Sechzehner geht dann aber gute zwei Meter am rechten Pfosten vorbei. Danach ist Pause!

Und auch das passt: Stockfehler Moritz Stoppelkamp, der Ball rutscht ihm ins Seitenaus durch.

Trotz allem wird das Publikum ein nun doch wenig unruhiger. Die Zuschauer merken, dass es nicht so läuft.

Das ist schon gefährlicher: Thomas Bröker wird in den linken Strafraum geschickt, er schlägt einen Haken und hat dann kurz freie Sicht auf die kurze Ecke, der Abschluss aus spitzem Winkel wird dann aber geblockt.

Und man muss ja mindestens auf die Konter der Hausherren aufpassen: Kacper Przybyłko setzt sich auf links gegen zwei Mann durch, doch sein Flachpass an die Strafraumgrenze landet dann beim Gegner.

Vielleicht wäre das jetzt aber kurz vor der Pause gerade für die Gäste noch einmal die Chance, etwas mehr zu riskieren. Gegen die Kölner Defensive fällt den Blauen aber bislang nicht viel ein.

Zu einem Teil der Wahrheit gehört auch, dass die Löwen mittlerweile besser in die Zweikämpfe kommen. So neutralisieren sich die Kontrahenten und echte Annäherungen an die Strafräume sind selten.

Das Spiel flacht leider ein wenig ab, Köln ist nicht mehr so bissig wie noch in der Anfangsphase und beim TSV ist vieles weiterhin Stückwerk. Der Stimmung auf den Rängen tut das aber keinen Abbruch.

Wieder der offensive Mittelfeldmann: Thomas Bröker geht mit all seiner Wucht auf den Sechzehner zu, der Abschluss geht dann aus 18 Metern allerdings doch deutlich in den kölschen Frühlingshimmel.

Köln konter, in der Mitte findet Thomas Bröker aber keinen Abnehmer.

Moritz Stoppelkamp über rechts, doch gegen die Flachhereingabe steht McKenna am kurzen Pfosten postiert.

Köln nimmt nun doch etwas mehr raus und die Löwen bekommen besseren Grip auf den Rasen.

Was für ein Katastrophenpass! Dominik Stahl legt im Mittelfeld indiskutabel quer und das müssen die Kollegen für den Sechser ausbügeln, der fast den Konter eingeleitet hätte.

Trotz aller Souveränität der Hausherren bislang: Zwischendurch deuten die Sechziger immer wieder an, es fehlt allerdings noch am letzten Pass.

Gábor Király packt im Fünfer, fischt eine Flanke aus dem Himmel.

Die Geißböcke präsentieren sich vor allem passsicher, die Stafetten laufen ruhig durch die eigenen Reihen, auch in Bedrängnis.

... der geschlenzte Ball über die Mauer von Daniel Halfar streift aber knapp drüber.

Eventuell geht nun aber über eine Standard etwas: Benjamin Lauth nimmt an der Strafraumgrenze das lange Bein von McKenna an es gibt den Freistoß...

Entlastung für den TSV: Daniel Halfar stiehlt sich im rechten Sechzehner davon, bekommt die Flanke serviert, der Assistent hat jedoch die Fahne oben. Die Zeitlupe verrät aber: Das war eher gleiche Höhe. Sei es drum, der Kopfball des Außenspielers ist sowieso nicht der Rede wert.

Und so haben die Kölner wenig Mühe, den Gegner in der eigenen Hälfte zu binden.

Die Löwen sind hier aktuell überall einen Schritt zu spät und verlieren die Zweikämpfe. So holst du nichts in Köln.

Und die Unsicherheiten gehen weiter: Gábor Király kann einen Fernschuss nicht festhalten und lässt zur Ecke tropfen, die dann aber nichts weiter einbringt.

Was machen denn Wojtkowiak und Király da? Ein völlig harmloser langer Ball nach vorne will der Außenverteidiger gegen Ujah für den Keeper freisperren, doch da auch der Ungar nicht energisch genug hingeht, bekommt der Torschütze zum 1:0 noch die Fußspitze an den Ball und die beiden Sechziger haben Glück, dass dem Ball der Druck fehlt und Wojtkowiak hinterhergehen und das Ding von der Linie kratzen kann.

Und jetzt ist die Luft raus, allerdings nur aus dem Ball.

Die Partie holt aktuell etwas Luft, es bleibt aber in jeder Phase intensiv.

Die Szene gibt den Gästen offensichtlich aber etwas Mut und rückt etwas mehr auf, ohne dass jedoch eine Chance entsteht.

Gábor Király eröffnet dann gut ins Mittelfeld, von dort aus geht es endlich einmal zügig an den Sechzehner, Moritz Stoppelkamp will den Ball dann aber zu künstlerisch mitnehmen und verliert dabei den Ball.

Köln presst sehr aggressiv und der TSV hat deutliche Probleme im Spielaufbau.

Jonas Hector düpiert auf links fast Außenverteidiger Grzegorz Wojtkowiak, der den Ball ins Toraus sperren will, dabei aber reichlich hüftsteif agiert. Zum Glück für den Polen kann Hector den Ball aber nicht im Spiel halten.

Die Hausherren lassen mit der Führung im Rücken den Ball gut laufen, haben vor allem im Mittelfeld die Zweikampfhoheit. Souverän.

So und selbst wenn hätte es sich nun mit der angesprochenen, vorsichtigeren Haltung des TSV erledigt. Nun muss man.

Nächste Ecke für die Geißböcke, diesmal haben es die Löwen im Griff.

Lauth probiert es für die Löwen aus der Distanz, kein Problem für Horn.

Thomas Bröker irritiert die Defensive am kurzen Pfosten und daher kommt der flache Ball dahinter zum Nigerianer durch, der allerdings auch sträflich allein gelassen wird. Der eigentliche Fehler passiert aber davor, weil die Gäste den von Lauth geklärten Ball nicht wegbekommen und dann in der Mitte unsortiert daherkommen.

Tooor für 1. FC Köln, 1:0 durch Anthony Ujah
1860 bekommt die Situation jedoch abschließend nicht geklärt, Clemens bringt das Leder von rechts nochmal an den Fünfer, das Ding rutscht zu dem Torschützen durch und der hat aus kurzer Distanz hinter Gábor Király keinerlei Probleme, schiebt ein.

... Lauth klärt im eigenen Sechzehner per Kopf.

Erste Standard für die Hausherren an der rechten Seitenauslinie und Schiri Fritz pfeift den schnell ausgeführten Versuch zurück. Jetzt also in Ruhe...

Es zeigt sich früh: Die Gäste wollen sich heute nicht defensiv verstecken, was mit der Umstellung auf nur eine echte Spitze ja vermutet werden könnte. Man schaltet nach Ballgewinn zügig um und hat hier gute Ansätze vorzuweisen.

Auf der Gegenseite deutet dann auch Ujah gleich mal an, zieht dynamisch über rechts an der Grundlinie in den Strafraum, kann den Ball letztlich aber nicht im Spiel halten.

Der Winkel war etwas spitz und Stoppelkamp bedrängt, ansonsten hätte es hier schon 0:1 aus Sicht der Geißböcke stehen können, die in dieser Szene noch nicht wach schienen.

Horn muss direkt mal ran! Die Löwen wurschteln sich auf der rechten Seite durch, Lauth flankt und in der Mitte rutscht Kevin McKenna das Ding am Fünfer durch und Stoppelkamp prüft mit der Picke den Schlussmann der Hausherren am Fünfer.

Unter frühlingshaften Bedingungen und der gewohnt bombastischen Stimmung in Köln geht es los! Köln in weiß-rot, die Sechziger in blau.

Fazit:
Die Partie begann absolut stimmungsvoll und mit körperlich präsenten und spielstarken Kölnern und endet mit Enttäuschung von den Rängen, die sich auch in Pfiffen manifestieren. Weil nach der frühen, und zu diesem Zeitpunkt auch absolut verdienten Führung gegen überforderte Sechziger, von den Geißböcken einfach zu wenig kam, kämpften sich die Gäste schon in der ersten Halbzeit sukzessive besser rein. Im zweiten Durchgang waren sie im Kern dann die energischere Mannschaft und obwohl über weite Strecken die echten Chancen fehlten, darf sich Köln über den Ausgleich kaum beklagen. Damit ist die Steilvorlage in die Pfalz gespielt, denn Lautern kann morgen mit einem Sieg in Cottbus mit vier Punkten vielleicht schon eine kleine Vorentscheidung im Aufstiegskampf herbeiführen. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Freuen wir uns also auf die Partie, für die Marco Fritz und seine Assistenten Volker Wezel und René Kunsleben hoffentlich ein gutes Händchen haben.

Heute muss es also nach dem Rückschlag zuletzt in Duisburg der Dreier sein gegen den Gast aus dem Süden. Holger Stanislawski sagte im Vorfeld, man sei eine Mannschaft, die Ziele erreichen kann, warnte aber zugleich vor dem gefährlichen Gegner: Vor allem im Sturm hätten die Löwen erfahrene Leute zu bieten, die wissen, wo das Tor steht. Auch heute können die Hausherren auf den wahnsinnigen Support von den Rängen zählen, das Stadion wird mit 48.500 voraussichtlich ausverkauft sein.

Auch Holger Stanislawski bietet zwei Änderung zum 1:1 in Duisburg am letzten Spieltag auf: Anthony Ujah kehrt von seiner Gelbsperre zurück und ersetzt Adil Chihi in der Startelf, der nach ewiger Zeit zuletzt mal wieder in von Beginn an ran durfte. Außerdem muss sich der österreichische Hüne Stefan Maierhofer zunächst mit der Bank anfreunden, für ihn spielt im 4-3-3 neben dem Nigerianer im Sturm Kacper Przybyłko.

Trotzdem bleibt die Nachwehe der 1:2-Heimniederlage nicht aus, gleich vier neue finden sich in der Startelf: Kai Bülow und Grzegorz Wojtkowiak rücken in der Viererkette hinein, Malik Fathi rückt auf die Doppelsechs vor und Stefan Wannenwetsch und Christopher Schindler rücken auf die Bank. Dominik Stahl komplettiert die Runderneuerung des defensiven Mittelfeldes und im 4-2-3-1 spielt Lauth einzige Spitze, den zweiten Stürmer Rob Friend ersetzt Moritz Stoppelkamp, der zurückhängend agieren wird.

Sportlich müssen das die Akteure der Löwen heute allerdings ausblenden, wollen die Fans vor allem für eine indiskutable erste Halbzeit zu Hause gegen Frankfurt entschädigen. Coach Alexander Schmidt gab sich selbstbewusst, man wolle in die Erfolgsspur zurück und wenn man alles abrufe, könne man mit jedem mithalten. Dass dem Übungsleiter die laufende Saison trotz fehlender Perspektive noch wichtig ist zeigt auch, dass er Experimente mit dem Kader kategorisch ablehnte. Theoretisch wäre es ja denkbar, unter Wettkampfbedingungen schon einmal für die nächste Saison zu testen.

Auf der anderen Seite geht es sportlich dahingegen um nichts mehr. Als Aufstiegskandidat vor der Saison gestartet, verlor man die oberen Plätze zwar lange Zeit nicht aus dem Blick, aber so richtig in Schlagdistanz konnte man nie kommen. Mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen musste man nun endgültig abreißen lassen und man kann nur vermuten, inwieweit die Turbolenzen in der Führungsetage damit etwas zu tun haben. Denn das Ringen mit und um den Investor Ismaik ging unter der Woche in die nächste Runde: Nach Dieter Schneider sägte der jordanische Großinvestor auch Hep Monatzeder ab. Dank eines Briefes an die Delegiertenversammlung wurde der Präsident nicht im Amt bestätigt und ob ihm nun auch viele alteingesessene Aufsichtsräte folgen, ist völlig offen. Unterm Strich steht der Verein nun Führungslos da und das Chaos geht weiter.

Die Quintessenz einer langen Saison, die nun ganz langsam dem Ende zugeht, scheint im oberen Segment der Tabelle ein Dreikampf um den letzten Aufstiegsplatz zu sein. Denn neben den medial gut betreuten Köln und Kaiserslautern hat sich spätestens gestern mit einem 3:1-Heimerfolg auch der FSV aus Frankfurt da oben angemeldet und die Geißböcke zunächst auf den fünften Platz verbannt. Das Team von Holger Stanislawski muss also nachziehen und gleichzeitig vorlegen, denn mit einem Dreier könnte man auch an Kaiserslautern auf den dritten Platz vorbeiziehen, die an diesem Spieltag das Montagsspiel in Cottbus bestreiten.