Fazit:
Peter Neururer und der VfL Bochum - die Erfolgsstory geht weiter. Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel unter dem neuen Coach sammelt der VfL weiter Selbstvertrauen. Von Anfang an sahen die über 26.000 Zuschauer eine packende Partie. Während Bochum dabei aber vor der Pause durch Effektivität glänzte, vergab St. Pauli viele Möglichkeiten. Nach der Pause fügten sich die Hausherren in das Chancenfestival ein, bis schließlich Tasaka den Deckel drauf machte. Danach spielten die Gastgeber das Geschehen souverän herunter, auch weil die Gäste nicht mehr an sich glaubten. St. Pauli hätte auf elf Punkte von Dresden davonziehen können, nun könnten es nach dem Wochenende wieder nur fünf sein. Bei diesem schweren Schlussprogramm gegen die Top 3 der Liga wird das noch richtig knackig am Millerntor. Auf der anderen Seite stehen erleichterte Bochumer, die zusammen mit den Fans wohl dem Neururer-Hype verfallen sind. Es war ein überdurchschnittliches Zweitligaspiel mit vielen tollen Szenen. Das hat Spaß gemacht! Schönen Abend noch!

Der erste Heimsieg im Jahr 2013 wird dem VfL weiterhin mächtig Auftrieb geben. Die Westdeutschen spielen nun noch gegen Sandhausen, Köln, Frankfurt und Union Berlin. Bis auf die Aufstiegsaspiranten aus Köln alles lösbare Aufgaben. Eine Welle der Euphorie schwappt durch Bochum.

Michael Frontzeck sitzt ziemlich angefressen an der Seitenlinie. Verständlich. So muss St. Pauli in den letzten vier Spielen noch gegen Hertha BSC Berlin, Eintracht Braunschweig und den 1. FC Kaiserslautern ran. Ein Horrorprogramm für jeden Abstiegskandidaten. Und genau das sind die Hamburger seit heute wieder. Da hat man eine große Chance zum vorzeitigen Klassenerhalt vergeben.

Das Riesentalent des VfL, das bei vielen Bundesligisten auf dem Zettel steht, geht unter tosendem Beifall vom Feld. Ein tolles Spiel des Bochumer Eigengewächses. Für ihn ist nun Routinier Christoph Dabrowski auf dem Platz.

Das Spiel ist durch. Die Messe ist gelesen. Schicht im Schacht. Bochum lässt St. Pauli nun machen, ohne dass die Gäste wirklich zwingend nach vorne kommen. Die restlichen Minuten dürfen deshalb zum feiern genutzt werden.

Exakt 26.072 Zuschauer befinden sich heute im Bochumer Stadion. Das sind so viele wie seit Dezember 2011 nicht mehr. Damals kamen im Pokal gegen die Bayern über 29.000 Fans.

Fabian Boll kommt in der Schlussphase für Florian Kringe. Ob der Oldie noch etwas bewirken kann, darf bezweifelt werden. St. Pauli scheint nicht mehr an eine Wende zu glauben.

Der künftige St. Paulianer Marc Rzatkowski geht nun vom Feld und wird durch Faton Toski ersetzt. Unterdessen hat Leon Goretzka die Chance auf das 4:0. Aus wenigen Metern scheitert er aber per Kopf an Tschauner.

Yusuke Tasaka hat Lunte gerochen! Von rechts zieht es den Japaner mit viel Tempo in die Mitte. Aus 25 Metern zieht er wuchtig ab und verfehlt den Winkel nur um gut einen halben Meter. Tschauner wäre da nicht mehr herangekommen. Toller Schuss.

Jeweils ein Wechsel auf beiden Seiten. Peter Neururer bringt Michael Delura für Mirkan Aydin. Michael Frontzeck wechselt den Ex-Bochumer Daniel Ginczek aus. Für ihn ist nun Akaki Gogia auf dem Platz. Unterdessen bejubeln die Fans ihren VfL mit stehenden Ovationen. In ihren Augen ist ihr Verein nun wieder da.

Tooor für VfL Bochum, 3:0 durch Yusuke Tasaka
Ist das die Entscheidung? Dedič wird vor dem gegnerischen Sechzehner nicht angegriffen, legt nach rechts zu Tasaka. Der Mittelfeldmann schlägt einen kleinen Haken, zieht aus 18 Metern flach ab und trifft ins kurze Eck zum 3:0 für den VfL. Erleichterung auf den Rängen und der Trainerbank. Das Spiel scheint nun endgültig durch zu sein.

In welche Richtung geht dieses Spiel nun? Gelingt den Gästen das 2:1 wird es noch einmal extrem prickelnd. Machen die Hausherren dagegen das 3:0 oder halten den Spielstand, wird sich die Spannung sicherlich in Grenzen halten.

Hier geht's richtig ab! Kringe nun alleine vor Luthe!! Die nächste überragende Einzelaktion. Über links zieht Kringe in die Mitte, lässt vier Mann ins Leere rutschen, bis er schließlich zentral alleine vor Luthe steht. Der Schlussmann des VfL zeigt aber eine klasse Fußabwehr und bewahrt seine Mannschaft vor dem 2:1. Es mag vielleicht nur das Spiel des 15. gegen den 13. sein, aber zusammen mit dieser Kulisse macht diese Partie einfach riesig Spaß!

Riesending für Tasaka!! Der muss sitzen! Aber was war das fein gemacht! Rechts im Strafraum kommt der kleine Japaner an den Ball, lässt auf kleinstem Raum gleich drei Verteidiger aussteigen. Alleine vor Tschauner muss er dann nur noch einschieben, aber Avevor wirft sich in die Schussbahn und verhindert den Einschlag aus fünf Metern!

Da muss Bartels schon den Abschluss suchen. Rechts im Strafraum hat der kleine Dribbler viel Platz, spielt aber lieber in die Mitte zu Ginczek. Dessen Schuss aus 14 Metern geht weit rechts vorbei. Die Kiezkicker vergeben einfach zu viele Chancen.

Die erste Viertelstunde nach der Pause ist vorbei und damit auch die Phase, in der die Bochumer die meisten Gegentore (13) kassiert und die Gäste die meisten Treffer (11) erzielt haben.

Viel Licht und Schatten bei Lennart Thy. Michael Frontzeck will aber mit zweitem Strafraumstürmer spielen und bringt Marius Ebbers für den Ex-Bremer.

Freier bietet sich aus der Distanz die Schussmöglichkeit. Aus 25 Metern bekommt Tschauner aber die Arme rechtzeitig nach oben und kann parieren. Trotz des klaren Spielstandes ist ein Spiel mit offenem Visier.

Schlampig gespielt von Dedič! Bei einem Bochumer Konter laufen zwei Blau-Weiße gegen zwei Braune. Rzatkowski ist links nicht anspielbar, als Dedič die Kugel nach vorne treibt. Der Slowene wartet, bis Goretzka auf rechts mitgeeilt ist, spielt dann aber einen ganz schlechten Passe. Thorandt schlägt das Leder aus der Gefahrenzone.

Das macht Thy dann schon besser. Aus 22 Metern fasst sich der Angreifer ein Herz, zieht wuchtig ab, aber Luthe kann den zentralen Versuch zur Seite abwehren.

Michael Lumb im Land der Träume! Bei einem langen Ball verschätzt sich der Däne vollkommen und eröffnet Thy damit auf rechts die Chance. Der Flügelflitzer hat eigentlich ganz viel Platz und läuft mit dem Ball ins Aus. Kläglich.

Auf der anderen Seite hat Aydin die Chance! Freier nimmt Tasaka bei einem Gegenstoß auf der rechten Seite mit. Der Japaner findet den Kopf von Aydin, der im Springen noch leicht von Avevor geschoben wird und deshalb in Rücklage drüber köpft. Ein Strafstoß war das aber nicht.

...und der ist gefährlich!! Daube flankt an den rechten Pfosten, Luthe klebt auf der Linie und Schachten köpft aus wenigen Metern drüber! Wenn der reingegangen wäre, hätte man dem Bochumer Keeper eine Teilschuld geben müssen. Da muss er rauskommen.

Es geht ruhig in den zweiten Durchgang. St. Pauli hat mehr Ballbesitz, kann damit aber nicht wirklich etwas anfangen. Vielleicht geht ja nun etwas für die Gäste. Freistoß aus gut 40 Metern halblinker Position...

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Bochum führt mit 2:0 vor fast ausverkauftem Haus, aber das Ergebnis ist deutlicher als die Geschehnisse auf dem Feld. Das 1:0 per Strafstoß durch Dedič ging noch in Ordnung. Danach vergab St. Pauli aber viele Chancen. Die Strafe war der zweite Treffer von Dedič nach einem katastrophalen Fehler im Spielaufbau der Gäste. Mit dem Pausenpfiff hätte St. Pauli eigentlich zum Anschlusstreffer kommen müssen, aber das passt heute ins Bild. Lumb kratzte die Kugel von der Linie und verkörpert damit scheinbar den neuen Geist, der mit Peter Neururer Einzug gehalten hat. Ob dieser Geist auch über 90 Minuten Erfolg bringt, wird die zweite Hälfte zeigen. Eine tolle Partie. Bis gleich!

Lumb kratzt die Kugel von der Linie!! Schon wieder wird es nach einer Gästeecke brandgefährlich. Erneut ist es Thy, der aus zehn Metern zum Kopfball kommt. Luthe kommt völlig unmotiviert aus seinem Tor, kommt nicht mehr heran, aber Lumb steht goldrichtig und kann für seinen Keeper auf der Linie klären! Was für eine Möglichkeit.

St. Pauli ist bemüht, aber Bochum hat nun einen Gang zurückgeschalten und lässt die Gäste kommen. Ab Mitte der gegnerischen Hälfte gibt es für die Kiezkicker kaum ein Durchkommen. Das Umschalten zwischen Abwehr und Angriff ist, zumindest in dieser Partie, der Schlüssel zum Erfolg.

Die Zuschauer feiern Peter Neururer bereits jetzt mit lauten Sprechchören. Der Wille der Gäste scheint dagegen erst einmal gebrochen zu sein. Noch aber bleiben 50 Minuten, um das Spiel nochmal in eine andere Richtung zu biegen.

Gelbe Karte für Daniel Ginczek (FC St. Pauli)
Der Ex-Bochumer sieht für ein Foul im Mittelfeld die erste gelbe Karte des Spiels. Das ist auch nötig, denn zuletzt wurden die Vergehen immer nickliger.

Tooor für VfL Bochum, 2:0 durch Zlatko Dedič
Jetzt ist der Ball doch drin! Zlatko Dedič schnürt den Doppelpack! Im Mittelfeld verlieren die Gäste den Ball fahrlässig an Goretzka. Der Mittelfeldmann passt in die Gasse zu Dedič, der ganz frei vor Tschauner steht und eiskalt zum 2:0 verwandelt.

Riesenchance für den VfL!! Kramer setzt sich technisch fein rechts gegen Schachten durch, passt flach in die Mitte. Dort kommt Tasaka aus zwölf Metern zum Schuss. Thorandt fälscht die Kugel, in der Schussbahn stehend, genau vor die Füße von Rzatkowski ab, doch der ist zu überrascht und schießt aus fünf Metern vorbei!

Die Chancen hat aber weiterhin St. Pauli. Nach einer Ecke steigt Thy aus acht Metern nach oben. Luthe hat Schwierigkeiten, rechtzeitig die Hände nach oben zu bekommen und kann dann doch noch parieren. Etwas Glück gehört da auch dazu, aber letztendlich zählt nur, dass der Keeper die Kugel sicher in den Händen hält.

Es geht hin und her. Rzatkowski hat links ganz viel Platz, flankt aus dem Halbfeld an den Elfmeterpunkt. Dort kommt Aydin beinahe zum Kopfball, aber Tschauner klärt mit einer Faust aus der Gefahrenzone. Ein klasse Spiel!

Seit dem 1:0 spielen nur noch die Gäste. Bartels hat nun ganz viel Platz vor dem Bochumer Sechzehner. Sein Schuss aus 20 Metern wird aber von Maltritz geblockt. Unverständlicherweise wirkt der VfL in diesen Minuten extrem nervös.

Wieder die Kiezkicker! Daube und Ginczek treiben die Kugel im Mittelfeld nach vorne. Der Stürmer kommt schließlich aus 17 Metern zum Schuss. Luthe kann den harten Versuch aber mit Mühe abwehren. Daube ist rechts vor dem Strafraum dann zu überrascht und bekommt keinen konstruktiven Ball mehr zustande.

Guter Freistoß der Gäste! Daube tritt die Kugel vom linken Flügel an den kurzen Pfosten. Dort kommt Sündenbock Thorandt fast völlig freistehend zum Kopfball. Luthe ist aber da und kann gerade noch an den Hinterkopf des Gästeverteidigers klären. Abstoß.

Tooor für VfL Bochum, 1:0 durch Zlatko Dedič
Dedič bleibt ganz cool, verlädt Tschauner und schiebt rechts unten zum 1:0 für den VfL ein. Riesenjubel auf den Rängen!

Elfmeter für Bochum!! Was für ein plumpes Foul von Thorandt an Kramer. Von hinten geht der Verteidiger dem Bochumer voll in die Beine. Klare Sache.

Freistoß Bochum vom linken Strafraumeck. Rzatkowski und Goretzka stehen bereit. Letzter zirkelt das Leder schließlich über die Mauer, aber auch klar über das Tor. Keine Gefahr für Tschauner.

Bochum steht Spalier für Schachten!! Was macht denn die Defensive der Hausherren da? Schachten bekommt die Kugel 35 Meter vor dem gegnerischen Tor, läuft einfach mal drauf los, keiner greift ihn an und so darf er aus 14 Metern unbedrängt schießen. Luthe ist mit einem tollen Reflex blitzschnell unten und kann zur Ecke klären. Nach dieser kommt Avevor zum Kopfball, setzt ihn aber harmlos rechts vorbei.

Klasse Schuss von Goretzka! Die Gäste können einen Ball von der Grundlinie nur unzureichend nach vorne klären. Dort kommt Goretzka aus 25 Metern direkt zum Schuss - und wie der kommt! Nur haarscharf streicht diese Kanone über den Querbalken. Tschauner wäre da wohl nicht mehr herangekommen.

Nach schwungvollen Anfangsminuten nimmt sich die Partie inzwischen eine Auszeit. Beide Mannschaften stehen defensiv geordneter und lassen kaum etwas zu. Da gibt es für die Angreifer kaum ein Durchkommen.

Auf beiden Seiten haben insgesamt drei Spieler schon Erfahrungen mit beiden Vereinen gemacht oder werden sie noch machen. So spielt Bochums Marc Rzatkowski nächstes Jahr am Millerntor. Auf der Bank sitzt mit Carsten Rothenbach ein langjähriger Kiezkicker. Bei den Gästen stürmte Daniel Ginczek ein Jahr lang für den VfL.

Rzatkowski hat am linken Strafraumeck ganz viel Platz, sucht Aydin mit seiner hohen Hereingabe in der Mitte. Der Stürmer und Gästeverteidiger Avevor rauschen mit den Köpfen zusammen, aber für beide wird es weitergehen. Die folgende Ecke von Tasaka landet im Nichts.

Gefährliche Ecke der Hausherren! Nach der Hereingabe von Goretzka steigt Acquistapace am langen Pfosten am höchsten, aber Tschauner ist auf dem Posten und kann den unplatzierten Versuch locker abfangen.

St. Pauli wird nicht nur besser, sondern kommt auch immer besser in die Nähe des Bochumer Tores. Bartels wird rechts schön von Kringe bedient. Die Hereingabe des Doppeltorschützen vom letzten Wochenende kommt dann aber in den Rücken von Ginczek. Freier kann klären.

Die Gäste verstecken sich keinesfalls. Ginczek und Bartels hatten halbrechts beinahe freie Bahn in Richtung Luthe. Da sich Ginczek die Kugel aber zu weit vorlegt, kann Maltritz dazwischen gehen und klären. Szenenapplaus von den Rängen.

Der Torschrei liegt den Zuschauern schon einmal auf den Lippen! Rzatkowski tritt einen Freistoß vom rechten Flügel mit Schnitt aufs lange Eck. Kramer ist mit dem Hinterkopf noch dran, sodass Tschauner nur schwer berechnen kann, wohin der Ball fliegt. Letztendlich kann der Keeper aber doch noch gerade so abwehren. Da wollten die Fans hinter dem Tor schon zum Torjubel aufspringen.

Der Ball rollt! Die Hausherren spielen wie gewohnt in Blau-Weiß. Auch St. Pauli spielt in seinen traditionell braunen Outfits.

Hinaus geht's ins fast komplett gefüllte Bochumer Stadion. Freuen wir uns auf eine hoffentlich packende Partie!

Schiedsrichter des Spiels ist Markus Schmidt. Seine Assistenten heißen Wolfganz Walz und Kai Voss.

Doch nun wieder zum Spiel. Gästetrainer Michael Frontzeck erwartet stürmische Hausherren und will erst einmal mit einer abwartenden Taktik antreten. Die Stimmung im Stadion ist bereits jetzt klasse.

Eine weitere (teils) negative Schlagzeile bot die Nachricht, dass der VfL die Zweitligalizenz nur mit Auflagen erhält. In den Finanzsäckeln der Bochumer klaffen große Löcher. Diese versucht man nun gemeinsam zu stopfen.

Unter all dem Jubel um Peter Neururer gab es zuletzt doch ein paar negative Schlagzeilen um den VfL. So hat der neue Coach die beiden Spieler Kevin Scheidhauer und Sören Bertram suspendiert. Nach ihrer geplanten Auswechslung in einem Testspiel der U23 fuhren sie in der Halbzeit nach Hause. Das schmeckte Neururer überhaupt nicht. Die Strafe müssen nun die beiden ausbaden, indem sie heute nicht im Kader stehen.

In acht Ligaspielvergleichen in Bochum konnte St. Pauli erst einmal gewinnen. Diesen Sieg gab es letzte Saison am vierten Spieltag (2:1). Zuvor gab es vier Siege des VfL sowie drei Remis. Das Torverhältnis ist mit 20:6 Toren ebenfalls sehr eindeutig. Auf der anderen Seite konnte Bochum noch nie in Hamburg gewinnen. Geht man also rein nach der Statistik, dürfte es heute einen Heimsieg geben. Zum Glück kann man im Fußball aber nie etwas vorhersagen.

Zu den Aufstellungen muss man nicht viel sagen. Sowohl Peter Neururer als auch Michael Frontzeck schicken die gleichen elf Mann aufs Feld, die zuletzt in Cottbus (Bochum; 2:0) bzw. zuhause gegen 1860 München (St. Pauli; 3:1) gewinnen konnten.

Während Bochum also noch voll im Abstiegskampf steckt, kann sich St. Pauli heute aller Sorgen entledigen. Dank einer starken Serie von 13 Punkten aus den letzten sieben Spielen konnte man sich ein komfortables Polster von acht Punkten auf den 16. Rang herausspielen. Ein Sieg heute sowie eine Niederlage von Dresden am Sonntag und der Klassenerhalt wäre bei elf Punkten Vorsprung und vier noch zu spielenden Partien so gut wie sicher. Eine ähnlich durchwachsene Spielzeit möchte man am Kiez nicht noch einmal spielen.

Die Maßnahme "Peter Neururer" schlug zumindest im ersten Spiel voll ein. Bei bis dato noch zum Relegationsplatz schielenden Cottbusern gab es einen 2:0-Auswärtssieg. Zudem macht sich im Revier wieder so etwas wie Euphorie breit. Man glaubt nach Neururers Verpflichtung auf einmal wieder an den VfL. Und so werden heute weit über 25.000 Zuschauer erwartet. Mehr kamen zuletzt im Dezember 2011 im Pokal gegen die Bayern. In der Liga wartet man dagegen seit Mai 2011 auf eine solche Resonanz. Mal abwarten, ob sich die Bochumer von dieser Kulisse eher einschüchtern oder doch beflügeln lassen.

Noch vor zwei Jahren stieg St. Pauli aus der Bundesliga ab, Bochum scheiterte in der Relegation zum Aufstieg in eben diese an Gladbach. Kaum zu glauben, wenn man sich die derzeitigen Tabellenstände anschaut. Würde man das Spiel eher im Schlussspurt um den Aufstieg vermuten, kommt es heute im Bochumer Stadion zu einem wahren Kracher um den Klassenerhalt. St. Pauli könnte diesen so gut wie perfekt machen, der VfL könnte zumindest einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen.