Fazit:
Am Ende war es doch eine klare Angelegenheit, Aalen gewinnt absolut verdient gegen enttäuschende Berliner. Man hätte nach der schwachen ersten Halbzeit eigentlich erwartet, dass Union mit Schwung und Elan aus der Pause käme, doch Pustekuchen! Die Eisernen konnten überhaupt keinen Druck auf den Gegner ausüben, der VfR wurde sogar noch dominanter und ließ weiterhin fast nichts zu. Den Gästen schien in vielen Situationen einfach der Mut und besonders der Glaube an sich selbst zu fehlen, den Aalen nach den schlechten Neuigkeiten deutlich zeigte. Zumindest der sportliche Klassenerhalt sollte für die Baden-Württemberger gesichert sein.

Mit Lechleiter darf sich der nächste Torschütze von den Fans feiern lassen, für ihn wird Traut sich noch auf dem Spielberichtsbogen vermerken lassen dürfen. Die anschließende Ecke bringt übrigens nichts ein.

Da verschenken sie jetzt aber ihre Chancen! Berlins Abwehr löst sich auf und Aalen kann kontern. Schulz wird auf der rechten Seite steilgeschickt, seine flache Hereingabe auf Valentini ist aber viel zu ungenau und wird zur Ecke geklärt.

Auch die Einwechselspieler des VfR gehen hier mit viel Engagement zur Sache und schalten sich schwungvoll ins Angriffsspiel ein. Da merkt man dem Team auf jeden Fall an, dass es sich vor der drohenden Vereinspleite gut verkaufen will.

Auch Abe verlässt unter dem tosenden Applaus der Heimfans den Platz, Junglas übernimmt für den Japaner.

So langsamziehen sich die Hausherren etwas zurück, allerdings nur, um dann umso schnellere Gegenangriffe zu fahren. Bei Ballgewinn stehen die Aalener nämlich ganz schnell wieder zahlreich in des Gegners Hälfte.

Dausch wird nun von Valentini ersetzt und darf sich seinen verdienten Applaus abholen. Offenbar tragen die Fans ihm seinen Wechsel nicht nach, sondern freuen sich über Dauschs Einsatz für seinen aktuellen Verein.

Gelbe Karte für Adam Nemec (1. FC Union Berlin)
Nemec ist offenbar mit der Freistoß-Entscheidung gegen sein Team nicht einverstanden und teilt dies Schiedsrichter Markus Wingenbach auch lautstark mit. Die Folge ist die nächste Gelbe Karte gegen einen Berliner.

Haller läuft halbrechts vor der Mittellinie einmal im Kreis und umdribbelt dabei mehrere Gegenspieler. Am Ende wird er von Nemec gelegt und bekommt einen Freistoß.

Die Eisernen bekommen hier gar nichts mehr auf die Reihe. Sofern nicht noch ein Wunder geschieht, dürfte die Partie wohl entschieden sein.

Tooor für VfR Aalen, 3:0 durch Robert Lechleiter
Diesmal macht er es besser! Buballa schlägt einen hohen Ball nach links und an der Mittellinie kann Reichwein per Kopf verlängern. Dadurch wird Lechleiter über die linke Seite nach vorne geschickt, zieht in den Sechzehner und lässt am linken Fünfmeterraumeck Haas problemlos aussteigen. Am Ende schießt er kurz vor der Grundlinie im Fallen aus spitzem Winkel flach ein!

Jetzt wird es endlich mal wieder gefährlich! Buballa kann sich auf links durchsetzen und flankt hinein. Währenddessen orientieren sich die Berliner im Stile einer Jugendmannschaft wie wild auf den ballführenden Spieler und hinterlassen dadurch eine riesige Lücke in der Mitte. So kommt die Hereingabe zu Lechleiter, der halbrechts stehend völlig unbedrängt aus ca. acht Metern Torentfernung rechts danebenschießt.

Die ersten zwanzig Minuten des zweiten Durchgangs hätte man als Zuschauer auch anders verbringen können, man hätte nichts verpasst. Die Partie plätschert inzwischen seit einer ganzen Weile nur noch vor sich hin, da Union nichts versucht und Aalen es nicht nötig hat. Nur sporadisch kommt es mal zu nennenswerten Offensivaktionen, zudem wird der Spielfluss immer wieder durch kleinere Fouls unterbrochen.

Gelbe Karte für Marc Pfertzel (1. FC Union Berlin)
Pfertzel geht mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Abe und sieht zurecht Gelb, auch hier gibt es keine Diskussion.

Lechleiter hat die Chance! Der Rechtsaußen nimmt ein Zuspiel von der linken Seite wunderschön mit der Brust an, dreht sich ein Stück nach links und zieht volley aus ca. 15 Metern ab! Doch der Aalener verzieht ein wenig, der Ball fliegt klar links oben am Kasten vorbei.

Gelbe Karte für Martin Dausch (VfR Aalen)
Jetzt bekommt auch noch Dausch den Gelben Karton gezeigt, diesmal aber völlig zu recht! Mit beiden Beinen grätscht er Richtung Nemec und hat Glück, dass der Gegenspieler so weit wegsteht und nur leicht getroffen wird, sonst hätte das noch übel ausgehen können!

Gelbe Karte für Barış Özbek (1. FC Union Berlin)
Nach dem anschließenden Hohen Ball wird Özbek verwarnt, weil er sich im Kopfballduell mit Reichwein aufgestützt haben soll. Das ist allerdings recht zweifelhaft, zumindest die Verwarnung für diese Aktion ist klar überzogen.

Nach einem Handspiel von Schulz auf Höhe der Mittellinie gibt es einen Freistoß von links für Berlin.

Da fehlt ihm einfach die Übersicht! Buballa kombiniert sich zusammen mit über die linke Seite und zieht in den Strafraum. An der Grundlinie zögert er jedoch einen Moment und lässt sich von Schönheim abdrängen, so kommt die Flanke des Aaleners schließlich nur mit wenig Kraft hinein und wird sofort von Haas abgefangen.

Skrzybski bekommt den Ball ca. 22 Meter vor dem Kasten und zieht einfach mal direkt aus der Drehung ab. Bernhardt hat aber keine Probleme mit dem Schuss, das Leder geht genau auf den Mann.

Momentan tut sich hier nicht viel, beide Teams neutralisieren sich im Mittelfeld.

Zoundi geht auf die halbrechte Position im Mittelfeld, dafür rückt Özbek auf die Sechs.

Berlin bekommt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld, Jopek tritt den Ball in den Sechzehner, bekommt ihn nach einer Kopfballabwehr aber postwendend zurück. Sein anschließender Volleyversuch mit dem linken Fuß aus ca. 25 Metern geht aber in die Wolken.

Bisher bietet sich das gleiche Bild wie zuvor: Aalen macht das Spiel und hält den Gegner damit gut vom eigenen Tor fern.

Die zweite Hälfte beginnt was genauso wie die Erste: Dausch schlägt einen Freistoß von der Seite auf Kisters Kopf, diesmal fliegt das Leder jedoch am Kasten vorbei.

Es geht weiter in Aalen, bei den Gästen kommt der Angreifer Terodde für Mattuschka ins Spiel. Dafür rückt Nemec für den ausgewechselten Kapitän auf die Spielmacherposition, Kohlmann übernimmt die Binde.

Halbzeitfazit:
Die von der Pleite bedrohten Gastgeber führen zur Pause verdient mit 2:0, weil sie aus einer konzentrierten Abwehr heraus nach vorne spielten und bei ihren gelegentlichen Chancen meist für viel Gefahr sorgten. Natürlich war die frühe Führung der Aalener hilfreich dabei, das Kommando zu übernehmen, Union wehrte sich aber auch zu wenig dagegen. So konnte der VfR immer mehr das Spiel an sich reißen und sorgte mit zwei Treffern nach 9:3 Torschüssen für relativ klare Verhältnisse.

Gelbe Karte für Daniel Göhlert (1. FC Union Berlin)
Göhlert stößt Lechleiter beim Gegenangriff am Mittelkreis um, somit gibt es Gelb wegen taktischen Fouls gegen den heute auf der Sechs spielenden Innenverteidiger.

Von den Eisernen kommt keine richtige Gegenwehr, bei solch einem Rückstand würde man doch mehr von den Gästen erwarten.

Wieder probiert es Aalen mit einem langen Ball, dadurch kommt Lechleiter halblinks in der Box frei zum Abschluss. Doch seinem Flachschuss aufs kurze Eck aus ca. sechs Metern fehlt der Wumms, Haas packt mühelos zu.

Aalen ist bisher zwar nicht drückend überlegen, unverdient ist die klare Führung aber dennoch nicht. Die Gastgeber stehen hinten sicher und nutzen vorne ihre Chancen, so kann man sich eben auch eine 2:0-Führung erspielen

Tooor für VfR Aalen, 2:0 durch Takuma Abe
Kaum kommen sie mal wieder frei zum Abschluss, klingelt es auch wieder im Kasten! Auf dem rechten Flügel schickt Haller Schulz nach vorne, der etwas nach innen zieht und auf Abe zurücklegt. Der Japaner nimmt kurz Maß und schlenzt das Leder aus knapp 14 Metern halbrechter Entfernung oben ins lange Eck!

Das Spiel hat einen kleinen Durchhänger, viel spielt sich im Mittelfeld ab. Aalen hält den Ball zwar gut in den eigenen Reihen, kommt aber nicht zu Torchancen.

Es ist bisher kein hochklassiges Spiel, beide Teams versuchen aber zumindest immer wieder, sich vorne durchzuspielen. Auf Seiten der Gastgeber sieht das ganze allerdings stets etwas durchdachter aus.

Da fehlt nicht viel! Nach einer etwas unübersichtlichen Situation am Aalener Sechzehner kommt Pfertzel plötzlich aus 18Metern zum Schuss. Sein Versuch mit dem rechten Außenrist fliegt jedoch knapp übers rechte Eck.

Der VfR kann nach Buballas Ballverlust sofort wieder die Kugel erobern und spielt das Leder vor der Box hin und her. Am Ende kommt Lechleiter aus ca. 26 Metern halblinker Position flach zum Abschluss, das Spielgerät geht jedoch knapp am linken Pfosten vorbei.

Da kann man viel mehr draus machen! Buballa nimmt einen langen Diagonalball auf dem linken Flügel wunderbar an, geht an Pfertzel vorbei und zieht nach innen in den Strafraum. Statt aus ca. 15 Metern halblinker Position unbedrängt zu schießen, spielt der Aalener jedoch noch einmal quer in die Mitte. Nur steht dort weit und breit kein Mitspieler, da halluziniert Buballa offenbar.

Dausch probiert es jetzt einfach mal aus der Distanz, sein Abschluss aus ca. 24 Metern ist aber ungefährlich.

Wenn Aalen angreift, dann geht es meist ganz schnell! Buballa schickt Abe in den Sechzehner, wo der Japaner gerade noch von Schönheim vom Ball getrennt werden kann. Doch wenig später sind die Aalener wieder auf dem Weg nach vorne, Lechleiters Schuss stellt aber kein Problem für Haas dar.

Jetzt kommen sie mal durch! Skrzybski wird mit einem hohen Ball nach vorne geschickt und läuft der Kugel völlig frei hinterher. Bernhardt kommt jedoch rechtzeitig aus seinem Kasten und schießt das Spielgerät nach aus der Gefahrenzone.

Die Köpenicker übernehmen zwar immer mehr Ballbesitz, können aber nichts daraus generieren, da der Gegner in der Verteidigung einfach zu kompakt steht und alle Räume zumacht.

Aalen glänzt hier bisher mit schnellen Umschaltspiel, dadurch kommen die Hausherren auch diesmal schnell vor das gegnerische Tor und erarbeiten sich immerhin eine Ecke von rechts. Dauschs Hereingabe wird auf der anderen Seite aber erneut zum Eckstoß geklärt, der schließlich nichts einbringt.

Nach einem Foul im rechten Halbfeld gibt es einen Freistoß fürdie Gäste. Jopeks Hereingabe erreicht aber keinen Mitspieler, der VfR kann klären.

Jopek setzt sich jetzt mal auf links durch, seine Flanke ist jedoch zu unpräzise und wird sofort geklärt.

Union versucht es zwar, bisher können die Eisernen dem Rückstand aber nichts entgegensetzen. Aalen steht hinten sicher und lässt nichts durch.

Diesmal tippt Dausch das Leder nur kurz an, Lechleiter flankt mit rechts hinein. In der Mitte steigt Kister erneut höher als der Rest, kann den Ball jedoch nicht richtig drücken. Die Kugel fliegt deutlich rechts am Tor vorbei.

Abe kommt auf links gegen Schönheim zwar nicht vorbei, holt aber immerhin einen Eckball heraus.

Aalen gelingt der Traumstart, doch das heißt nicht, dass die Hausherren hier nachlassen würden: Sie gehen beim gegnerischen Spielaufbau sofort aggressiv auf den ballführenden Gegenspieler und zeigen somit ein gute Pressing in der Anfangsphase.

Tooor für VfR Aalen, 1:0 durch Tim Kister
Das geht ja fix hier! Nach einem Foul von Mattuschka an Leandro gibt es einen Freistoß für Aalen aus dem linken Halbfeld. Dausch bringt das Leder mit links hinein, am Zweiten Pfosten wuchtet Kister die Kugel dann gegen die Laufrichtung von Haas links oben ins lange Eck!

Der Ball rollt, jetzt kommen wir aus der Nummer nicht mehr heraus.

Bisher trafen die beiden Vereine erst dreimal aufeinander. In der Drittligasaison 2008/2009 gab es zwei Siege (4:1, 3:0) für Union, zudem trennte man sich in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit torlos mit 0:0.

Als wäre das nicht schon genug, müssen die Aalener heute auch noch auf zwei Stammspieler verzichten: Andreas Hofman (Knieprobleme) und Oliver Barth (Sprunggelenksverletzung) fallen verletzt aus. Mit Martin Dausch - immerhin bester VfR-Torschütze mit sieben Treffern - wird zudem ein Spieler auf dem Platz stehen, der in der nächsten Saison für den heutigen Gegner auf Torejagd gehen wird.

Eine Schreckensnachricht für die Süddeutschen wurde heute von Klubseite veröffentlicht: Dem VfR fehlt eine Bürgschaft über sechs Millionen Euro, wordurch die DFL-Lizenz für die kommende Saison stark in Gefahr ist. Sollte sich die Lücke nicht schließen lassen, droht der Zwangsabstieg.

Zwar konnten die Aalener in diesem Jahr noch kein einziges Mal zu null spielen und weisen zudem mit sechs Niederlagen und nur vier Siegen eine schlechte Heimbilanz auf. Der heutige Gegner allerdings ist trotz seiner Torgefährlichkeit bei Gastspielen - 21 Auswärtstreffer sind der zweitbeste Ligawert - extrem schwach in der Fremde. Mit gerade einmal zwei Pünktchen stellt Union das schlechteste Auswärtsteam der Rückrunde, 28 Gegentreffer auf fremden Platz sind außerdem ligaweit der zweitschlechteste Wert.

Die Gastgeber konnten nur eines ihrer zehn Spiele im Jahr 2013 gewinnen, fünfmal mussten die Baden-Württemberger sich in dieser Phase mit einer Punkteteilung begnügen. Die Eisernen wiederum waren seit dem Jahreswechsel nicht ganz so erfolglos, warten aber bereits seit drei Partien auf einen Sieg. Auswärts sind die Berliner sogar schon seit sechs Partien sieglos.

Der Zwölfte empfängt den Siebten, beide Teams befinden sich also ein wenig im Niemandsland der Zweitligatabelle. Während die Aalener mit acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz recht sicher dastehen, ist der Abstand der Berliner auf Platz Drei mit neun Zählern etwas zu groß, um noch heranzukommen.