Fazit:
Dieses Spiel hätte auch ganz anders ausgehen können! Ingolstadt war eine gute Stunde lang klar die bessere Mannschaft und verpasste es, mehr aus seiner Überlegenheit zu machen. Sie nutzen ihre Chancen auf eine Erhöhung des Ergebnisses nicht und zogen sich nach Berlins Offensiv-Wechsel immer mehr zurück. So folgte wenig später das 1:1, weil Berlin die Feldüberlegenheit plötzlich in den Schoß fiel. Zwar ist das Unentschieden am Ende nicht unverdient, schließlich hatten die Gäste in der letzten halben Stunde tatsächlich etwas mehr vom Spiel. Haushoch überlegen, wie man es vor der Partie vermutet hätte, war Hertha jedoch zu keinem Zeitpunkt. Ingolstadt hätte mit etwas mehr Mut durchaus auch einen Dreier einfahren können, so gibt es aber eben die Punkteteilung.

Gelbe Karte für Fabian Holland (Hertha BSC)
Holland lässt da Costa an der Außenbahn auf Höhe der Mittellinie plump auflaufen und sieht dafür nicht zu unrecht Gelb.

Oder sie versuchen es doch noch! Schäffler läuft auf dem rechten Flügel frei durch und flankt scharf von der Grundlinie. In der Mitte kann Ndjeng die Kugel noch ins Seitenaus abfälschen, sonst hätte Groß Platz gehabt, um von links in den Sechzehner zu ziehen und direkt abzuschließen.

In den letzten Minuten tut sich nicht mehr allzu viel. Man bekommt den Eindruck, dass sich beide Teams bereits mit dem Remis abfinden.

Im schanzer Strafraum stößt da Costa auch noch mit Lasogga zusammen und muss behandelt werden. Nach kurzer Behandlungspause geht es aber weiter für die Leverkusener Leihgabe.

Bei den Gästen wird noch einmal gewechselt, Wagner wird Ramos wohl im Angriff ersetzen. Währenddessen wird Leitl an der Seitenlinie wegen eines Wadenkrampfs behandelt.

Der FCI versucht wieder mehr nach vorne zu kommen, Uludag steht rechts nach einem Pass von Schäffler jedoch im Abseits.

Korkmaz wirkt etwas angeschlagen und wird vom torgefährlichen Schäffler ersetzt.

Ronny tritt mit weitem Anlauf an und setzt die Kugel in die Mauer. Da fragt man sich, was der lange Vorlauf bringen soll.

Mijatović trifft Lasogga ca. 24 Meter zentral vor dem eigenen Kasten von hinten an der Wade und hat Glück, dass es dafür keine Verwarnung gibt.

Die Schanzer kommen aber wenigstens noch ab und zu zum Angriff! Caiuby wird auf den rechten Flügel geschickt, seine halbhohe Hereingabe können die Berliner jedoch problemlos klären.

Der FCI hat sich klar zurückgezogen und wartet auf Kontermöglichkeiten, während Berlin die Spielkontrolle an sich reißt. So kann man eine Führung und seine Überlegenheit auch einfach herschenken.

Caiuby versucht mal aus ca. 22 Metern, sein Schuss geht jedoch in die dritte Etage.

Thomas Oral tauscht nun fast komplementär zu Luhukays Doppelwechsel. Für einen Stürmer und einen offensiven Mittelfeldspieler kommen zwei Sechser. Ob das nicht vielleicht ein Fehler ist?

Allagui flankt weit aus dem rechten Halbfeld, halblinks im Sechzehner kommt Lasogga zum Kopfball, befördert die Kugel jedoch ans Außennetz.

Korkmaz startet jetzt mal einen Alleingang quer durch die Berliner Hälfte. Am Ende verliert er die Kugel jedoch am rechten Strafraumeck.

Hertha wirkt wie ausgetauscht und kombiniert sich inzwischen viel lebendiger vor den Sechzehner! Allerdings wirken die Schanzer auch etwas zu sehr beeindruckt von dem Doppelwechsel, dabei gab es dazu keinen Grund.

Bei Lasogga wechseln sich Licht und Schatten zu oft ab. Nach der Vorlage zum Ausgleich bekommt er ca. 19 Meter vor dem Kasten den Ball und schießt völlig ohne Not meilenweit am Tor vorbei, das Leder fliegt fast bis zur rechten Eckfahne.

Tooor für Hertha BSC, 1:1 durch Änis Ben-Hatira
Es geht also doch! Am linken Strafraumeck kann Lasogga einen Einwurf per Kopf zu Ben-Hatira verlängern. Der läuft ein paar Schritte quer zum Tor und schießt unbedrängt aus ca. zehn Metern flach ins kurze Eck ein!

Die offensiven Wechsel entfalten ihre Wirkung, wenn man allerdings so fahrlässig mit seinen Chancen umgeht, bringen auch zehn Stürmer nichts.

Normalerweise wäre das hier das 1:1! Brooks spielt aus dem linken Halbfeld diagonal in den Sechzehner, wo Allagui für Lasogga querlegt. Der schafft es jedoch nicht, am kurzen Pfosten aus wenigen Metern Entfernung das Spielgerät im Fallen noch ins Tor zu befördern und verstolpert die Kugel rechts neben den Kasten.

Die FCI-Abwehr steht weiterhin wie eine Eins, da werden sich die Berliner ganz schön anstrengen müssen.

Lasogga wird halblinks in der Box eingesetzt, sein anschließendes Schüsschen stellt Özcan aber vor keine Probleme.

Plötzlich ziehen sich die Schanzer auch etwas zurück, ob das eine Reaktion auf den Doppelwechsel ist?

Luhukay bringt zwei Stürmer für einen Sechser und einen Außenverteidiger. Das ist ein klares Zeichen, die Hauptstädter erhöhen das Risiko und verstärken ihre Offensive.

Bisher gelingt es den Gästen auch im zweiten Durchgang nicht, die Überlegenheit der Bayern zu brechen. Der Audi-Verein hat immer noch Feldvorteile und fährt die gefährlicheren Angriffe.

Auf der anderen Seite bekommen die Schanzer einen Eckstoß zugesprochen, bei Leitls Hereingabe gibt es dann eine Großversammlung am kurzen Pfosten. Ca. sieben Spieler beider Mannschaften stehen dort bereit, das Leder kommt jedoch gar nicht erst so weit. Hertha kann klären und über links kontern, doch noch vor der Mittellinie gibt es den nächsten Ballverlust. Caiuby läuft anschließend über rechts Richtung Strafraum und zieht nahe der Box nach innen. Sein Versuch eines Schlenzers fliegt jedoch weit am oberen linken Eck vorbei.

Hertha wirkt bemüht, kommt allerdings nach wie vor nicht so richtig ins Spiel.

Die Gäste bekommen eine Ecke von links, die jedoch wirkungslos verpufft.

Hier geht es gleich wieder aufs Berliner Tor! Brooks kann einen Rückpass von Holland nicht annehmen und macht so den Weg frei für Hartmann. An der Strafraumgrenze muss der Angreifer eigentlich nur noch an Kraft vorbei einschieben, doch Lustenberger kann im letzten Moment mit einer beherzten Grätsche zur Seite klären! Hartmann trifft im Fallen noch Kraft am Unterkiefer, nach kurzer Behandlungspause kann der ehemalige Bayern-Keeper aber wieder weitermachen.

Die zweite Hälfte beginnt, wider Erwarten kehren beide Teams jedoch unverändert auf den Platz zurück.

Halbzeitfazit:
Nach einer kleinen Abtastphase wurden die Ingolstädter immer stärker und schossen sich nach einer knappen Viertelstunde verdient in Führung. Dem FCI gelang viel mehr nach vorne, zudem stellten die Gastgeber hinten alle Wege zu. So bekam Hertha keinen Zugriff aufs Spiel, mit vielen Fehlern im Aufbauspiel schwächten die Berliner sich zusätzlich selber und hätten sogar höher zurückliegen können.

Ronny bringt das Leder hinein und in der Mitte kommt Brooks zum Kopfball, bringt damit Özcan jedoch nicht in Bedrängnis. Der Goalie kann problemlos fangen.

In den letzten Minuten werden die Berliner wieder etwas passsicherer, nach Hollands abgefälschter Flanke von links gibt es einen Eckstoß für Hertha von der anderen Seite.

Gelbe Karte für Florian Heller (FC Ingolstadt 04)
Heller kommt mit seiner Grätsche im Mittelfeld gegen Kluge viel zu spät, macht einmal die Zange und wird dafür völlig zurecht verwarnt.

Jetzt kommen die Berliner immerhin mal in die Box! Ronny hebt das Leder über die gesamte gegnerische Abwehr, Ramos kann dadurch halbrechts alleine auf Özcan zulaufen. Der Stürmer tunnelt den Keeper mit seinem Schuss zwar, die Kugel geht dennoch klar am rechten Pfosten vorbei.

Gunesch kehrt wieder ins Spiel zurück, während die gesamte Hertha-Bank sich warmmacht. Es ist kein Geheimnis, dass der sichtbar unzufriedene Jos Luhukay im zweiten Durchgang etwas verändern möchte.

Gelbe Karte für Stefan Leitl (FC Ingolstadt 04)
Weil Gunesch verletzt am Boden liegt und Ronny den Ball nicht ins Aus spielen will, wirkt Leitl etwas angefressen und checkt den Berliner an der Seitenlinie im Stile eines Eishockeyspielers zur Seite und sieht dafür Gelb. Die Verwarnung kann man geben, Gunesch wird nun behandelt.

Ingolstadt bekommt nun einen Freistoß von links auf Höhe des Sechzehners. Leitl flankt das Leder scharf hinein, am zweiten Pfosten fliegt Kraft jedoch wie von Flügeln getragen und boxt die Kugel aus seinem Strafraum.

Wenn man die vergangenen Spiele beider Teams mit dem Heutigen vergleicht, kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass die Clubs ihre Trikots getauscht haben. Dabei ist doch noch gar nicht Karneval?!

Die Ballsicherheit und Dominanz, welche die Berliner in dieser Saison auszeichnet, ist momentan überhaupt nicht zu sehen. Immer wieder unterlaufen den Gästen Fehlpässe, so lässt sich natürlich kein vernünftiges Angriffsspiel aufbauen. Die Schanzer wiederum glänzen durch ein klasse Stellungsspiel und aggressives Pressing, sie lassen dem Gegner keinen Raum.

Gelbe Karte für Marcel Ndjeng (Hertha BSC)
Ndjeng lässt Jessen über die Klippe springen und kassiert dafür den ersten Gelben Karton der Partie. Das ist an sich eine vertretbare Entscheidung, allerdings wird die Begegnung bisher derart fair geführt, dass eine Ermahnung vielleicht auch ausgereicht hätte.

Hertha kommt nach wie vor nicht ins Spiel, da können die ambitionierten Hauptstädter machen, was sie wollen.

Der FCI macht immer wieder Druck aufs gegnerische Tor und verhindert damit meist, dass der Tabellenführer sich mal nach vorne spielen kann. Jetzt gelingt es den Berlinern mal über den rechten Flügel, Mijatović läuft einen etwas zu steil geratenen Ball jedoch souverän ab und klärt ins Seitenaus.

Die Hauptstädter spielen bisher absolut schwach und sind kaum wiederzuerkennen. Ingolstadt hingegen wirkt sehr engagiert und kann sich immer wieder in Strafraumnähe spielen.

Das muss das 2:0 sein! Erneut kommen die Gastgeber über die rechte Seite, Hartmann bedient den in der Mitte lauernden Korkmaz. Die Szene gleicht jener vor dem 1:0, diesmal schießt der Ingolstädter jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei.

Beinahe können sich die schanzer erneut durchkombinieren, Heller wird aber zentral im Sechzehner gerade noch aufgehalten.

Berlin bekommt momentan nichts auf die Reihe. Ronny will Kluge nach vorne schicken, doch sein Steilpass geht viel zu weit.

Dem FCI gelingt es in der Anfangsphase, dem Favoriten aus der Hauptstadt den Schneid abzukaufen und die Gäste gar nicht erst vors eigene Tor zu kommen. Nach vorne reicht den Donaustädtern ein schneller Angriff, um sich in Führung zu spielen, was aufgrund ihrer kompakten Abwehr sogar nicht ganz unverdient ist.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 1:0 durch Caiuby
Wie aus dem Nichts fällt hier der erste Treffer! Die Hausherren spielen sich über rechts schnell nach vorne, Matip wird von Hartmann geschickt, läuft ein paar Schritte Richtung Sechzehner und lockt damit Kraft etwas aus seinem Kasten. Anschließend passt der Sechser quer an den Elfmeterpunkt, wo Caiuby sich gegen gegen Brooks durchsetzen und das Leder mit der linken Innenseite unter die Latte befördern kann!

Die Schanzer können nun über die linke Seite kontern! Caiubys Zuspiel auf Hartmann vor den Strafraum kommt jedoch etwas zu spät, die Situation wird wegen einer Abseitsstellung abgepfiffen.

Bisher tut sich hier noch nicht allzu viel auf dem Rasen, Ingolstadt kann die Berliner gut vom eigenen Tor fernhalten.

Nach einem Foul an Heller gibt es einen Freistoß von der rechten Seite für die Gastgeber. Die anschließende Hereingabe wird jedoch sofort herausgeköpft.

Es spielt sich weiterhin alles im Mittelfeld ab, Hertha versucht sich aber langsam, Feldvorteile zu verschaffen.

Die Mannschaften tasten sich erst einmal ab, noch kann sich keiner vor das gegnerische Tor spielen.

Es geht los, der Ball rollt!

Bisher trafen die beiden Vereine erst dreimal aufeinander, dabei gelang Ingolstadt noch kein einziger Sieg gegen die Berliner. Es gab einen Sieg für Hertha sowie zwei Remis, zuletzt trennte man sich in der Hinrunde mit 0:0.

Während der FCI wieder mit Stammkeeper Ramazan Özcan (hatte Probleme am Sprunggelenk) auflaufen kann, müssen die Gäste weiterhin ohne Peter Niemeyer (Gehirnerschütterung) und Peter Pekarik (Muskelfaserriss) auskommen. Für den schanzer Abwehrmann Andreas Schäfer hingegen reichte es noch nicht, er fehlt noch angeschlagen. Auf Seiten der Hausherren trifft Andre Mijatović heute zudem auf seine alten Kollegen.

Trotz des momentan alles überstrahlenden Gegners wirkten die schanzer Verantwortlichen vor dem Aufeinandertreffen recht zuversichtlich. So stellte FCI-Trainer Tomas Oral klar: "Wir wissen um unsere Situation und wollen wieder punkten. Das haben wir auch schon gegen solche Mannschaft geschafft". Mit dem guten Teamwork aus den vergangenen Spielen und viel Leidenschaft wollen die Gastgeber versuchen, den Berlinern ein Bein zu stellen und endlich wieder zu punkten.

Auf einen Akteur wird bei Partien mit Berliner Beteiligung momentan besonders geschaut, da er diese Saison vermutlich den besten Zweitligaspieler darstellt: Ronny, Herthas Spielmacher, gelangen in der aktuelen Spielzeit bereits 16 Tore und 13 Vorlagen, was ein Spitzenwert ist. Der Bruder von Raffael - derzeit von Kiew an Schalke ausgeliehen - wurde auch schon von Erstligaclubs umworben, hat aber Anfang der Woche seinen Vertrag bei der Hertha verlängert.

Die Hauptstädter sind auf dem direkten Wege zurück ins Oberhaus und haben bereits 14 Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, Rang Vier liegt gar noch zwei weitere Punkte entfernt. Mit einem heutigen Sieg hätten die Herthaner den (theoretischen) dritten Platz sicher, sollte Kaiserslautern am Montag verlieren, würde dies den Aufstieg der alten Dame sogar bereits perfekt machen.

Der Tabellenführer gastiert beim Zwölften, somit gehen die Berliner natürlich als Favorit in die Partie. Ohnehin ist die Hertha bereits seit vier Begegnungen ungeschlagen, während die Schanzer ihre letzten drei Spiele allesamt verloren. Davor gab es am 25. Spieltag den letzten Sieg des FCI, vor heimischem Publikum bezwang man Bochum mit 2:1.