Fazit:
Die Heimfans feiern, als hätten sie soeben den Favoriten aus dem Stadion geschossen. Gefühlt ist das auch tatsächlich so. Lange rannten die Auer einem Rückstand hinterher, vergaben beste Chancen, mussten zwei überzogene Platzverweise hinnehmen und machen dann mit neun Mann tatsächlich noch den Ausgleich. Konsternierte Gesichter bei den Lauterern, auf der Bank, auf dem Feld und natürlich auch auf den Rängen. Damit ist man wieder punktgleich mit Verfolger Köln. Auf der anderen Seite sah es bis zur 83. Minute nach einem frustrierenden Abend für die Lila-Weißen aus. Nun herrscht nur noch Glückseligkeit. Ein wichtiger Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Für die Veilchen geht es nächste Woche, wie bereits erwähnt, nach Braunschweig. Kaiserslautern empfängt Paderborn. Einen schönen Abend noch!

Drazan hat links ganz viel Platz, aber seine Flanke rauscht an Freund und Feind vorbei. Die letzten Sekunden laufen.

Männel hat den Ball! Bunjaku schießt aus 15 Metern aus der Drehung, aber der Auer Keeper ist unten und hält die Kugel sicher fest. Eine Minute noch.

Es gibt nur zwei Minuten Nachspielzeit. Nach sechs Wechseln, zwei Platzverweisen und einem Tor erscheint das doch sehr wenig.

Die letzte reguläre Minute läuft. Die Fans im Stadion peitschen ihre Mannschaft an, versuchen wenigstens einen der beiden vom Feld verwiesenen Spieler zu ersetzen. Kaiserslautern wirkt aber viel zu hektisch und bekommt kaum noch etwas zustande.

Und nun trennt wieder nur die Tordifferenz Kaiserslautern von Köln. Ganz klar wäre das ein Punktverlust für die Roten Teufel, die jetzt natürlich nochmal anrennen. Für Aue wäre dieser Zähler aber ganz wichtig. Nach dem Erfolg von Bochum und dem Remis der Dresdener könnte man die Konkurrenz auf Distanz halten.

Die letzten Wechsel des Spiels sind vollzogen und auf einmal bekommt das Spiel eine dramatische Wendung. Nichts, aber auch gar nichts deutete auf ein Comeback der Auer hin und dann so ein Total-Blackout in der Lauterer Hintermannschaft. Franco Foda schäumt vor Wut.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:1 durch Kevin Schlitte
Mit neun Mann kommt Aue tatsächlich zum Ausgleich!! Ja gibt's das! Müller tritt einen Freistoß von der rechten Strafraumecke an den langen Pfosten. Sippel segelt unter dem Ball hindurch, Paulus legt am langen Pfosten mit dem Kopf in die Mitte und dort muss Schlitte die Kugel nur noch über die Linie drücken. Das Stadion flippt nun komplett aus!

Baumann schützt Hochscheidt vor sich selbst und bringt Höfler für den Regisseur der Auer. Zehn Minuten noch. Lautern muss das Ergebnis eigentlich nur noch souverän herunterspielen.

Nun lässt Zwayer beim bereits verwarnten Hochscheidt aber Gnade walten. Mit einem weiteren Platzverweis hätte er wohl die Zuschauer auf die Barrikaden gebracht. Nach einem harten Foul des Auers an Baumjohann, dem er voll auf die Füße tritt, gibt es aber nochmal die letzte Ermahnung.

Gelb-Rote Karte für Kevin Pezzoni (Erzgebirge Aue)
Dummes Foul von Pezzoni im Mittelfeld, als er das Bein gegen Orban oben hat. Man muss nicht zwingend Gelb geben, aber Schiedsrichter Zwayer fährt heute ohnehin eine strenge Linie. Damit sind die Auer nun nur noch zu neunt. Zudem fehlen ihnen nächste Woche in Braunschweig nun schon drei Spieler, und diese allesamt in der Defensive mit Pezzoni, Klingbeil und Paulus. Schwere Tage kommen da auf die Veilchen zu.

Aue wäre aber auch nicht Aue, wenn sie nicht jeden Grashalm umpflügen würden, um noch irgendwie einen Punkt zu holen. Und genau das machen die Hausherren jetzt. Kämpferisch konnte man den Erzgebirglern noch nie einen Vorwurf machen. Nur die Klasse fehlt offensiv dann eben immer wieder.

Idrissou an den Pfosten!! Baumjohann steckt links durch in den Lauf von Idrissou. Paulus hatte den Stürmer da aus den Augen verloren. Links vor Männel visiert er das kurze Eck an und tritt nur das Aluminium. Nun also auch Pech für die Gäste.

Zweiter Wechsel beim FCK: Christopher Drazan kommt für Kostas Fortounis, der nicht sonderlich aufgefallen ist.

Rote Karte für René Klingbeil (Erzgebirge Aue)
Ist das bitter für die Auer! Erst die vergebene Riesenchance und dann diese Fehlentscheidung. Klingbeil legt Bunjaku rechts vor dem eigenen Strafraum, aber da waren noch einige Lila-Weiße in der Mitte. Schiedsrichter Zwayer will eine Notbremse gesehen haben und schickt den Verteidiger unter die Dusche. Gelb hätte es auch getan. Eine viel zu harte Entscheidung.

Baumann wechselt offensiv und bringt Stürmer Kastrati für Mittelfeldmann Fink.

Wie kann Sylvestr den nur vergeben?! Hochscheidt hat links ganz viel Platz und prüft Sippel vom linken Strafraumeck mit einem Schlenzer. Eigentlich muss den der Keeper sicher abfangen, aber er lässt ihn genau vor die Füße von Sylvestr fallen. Der Slowake bringt aber das Kunststück zustande, aus vier Metern über das leere Tor zu schießen! Unfassbar.

Die Partie plätschert nach guten Anfangsminuten im zweiten Durchgang nun wieder vor sich hin. Aue ist bemüht, aber mehr eben nicht. Tobias Sippel durchlebt einen relativ beschäftigungslosen Montagabend im Erzgebirge.

Gelbe Karte für Thomas Paulus (Erzgebirge Aue)
Paulus mit dem Foul im Mittelfeld. Dafür sieht der Innenverteidiger seine fünfte gelbe Karte, weshalb er nächste Woche beim schweren Auswärtsspiel in Braunschweig fehlen wird.

Das Spiel ist weiterhin sehr ausgeglichen. Mit dem Unterschied, dass Lautern mit einem Tor führt. Der Ausgleich wäre natürlich verdient für Aue, aber im Abschluss sind die Veilchen einfach zu schwach. Da braucht es schon mehr, um die Defensive der Gäste dauerhaft ins Wanken zu bringen.

Gelbe Karte für Florian Dick (1. FC Kaiserslautern)
Foul von Dick an der Seitenlinie. Dafür sieht der Linksverteidiger Gelb.

Scheinbar haben sich beide Mannschaften auf die Fahnen geschrieben, im zweiten Durchgang etwas mehr Tempo zu gehen. Müller legt nun auf der anderen Seite flach nach hinten zu Sylvestr, aber der Stürmer verzieht aus spitzem Winkel deutlich. Keine Gefahr.

Direkt danach die erneute Möglichkeit für den FCK. Bunjaku kommt aus 16 Metern rechter Position zum Abschluss, aber Männel hat den harten Schuss im Nachfassen. Und das war wichtig, denn Idrissou hatte auf den Abpraller gelauert.

Kläglich von Idrissou! Zunächst stiehlt der Stürmer den Ball schön vom Fuß von Paulus und bedient Baumjohann hinter ihm. Der Schütze zum 1:0 schickt den Kameruner schließlich steil in den Strafraum. Anstatt aber zu schießen, wartet er eine gefühlte Ewigkeit und will dann auch noch gegen Nickenig den Elfmeter. Der Innenverteidiger klärte aber ganz fair zu Männel. Richtig gesehen von Zwayer.

Weiter geht's mit einem Wechsel bei den Gästen. Willi Orban kommt für den etwas unkonzentrierten Mimoun Azaouagh. Nach den Ausfällen von Markus Karl und Enis Alushi ist das die Chance für das FCK-Eigengewächs.

Halbzeitfazit:
Eine Chance, ein Tor. Kaiserslautern tritt äußerst effektiv in Aue auf. Die Hausherren reißen offensiv zwar auch keine Bäume aus, hatten aber durchaus die Chancen, um mindestens einen Treffer zu erzielen. Bislang reicht aber eine klasse Einzelaktion von Alexander Baumjohann für eine knappe Führung des FCK. Das Spiel dürfte dann aber doch etwas mitreißender werden. Das war schon eher Magerkost, die die Zuschauer da geboten bekamen. Bis gleich!

Das Engagement ist den Hausherren beileibe nicht abzusprechen. Allein sie machen zu wenig aus ihrer Feldüberlegenheit. Kaiserslautern wirkt alles in allem doch viel zu passiv und macht nicht mehr als nötig. Bis zur Pause wird aber nichts mehr passieren. Eine Minute gibt es obendrauf.

Gelbe Karte für Jan Hochscheidt (Erzgebirge Aue)
Schwierige Entscheidung und wohl auch eine Fehlentscheidung. Hochscheidt fällt vor dem Lauterer Strafraum gegen Torrejón. Zwayer will eine Schwalbe gesehen haben und zeigt dem Auer Gelb. Es war aber durchaus eine Berührung vorhanden. Da hätte es Freistoß für die Hausherren geben müssen.

Sylvestr muss Azaouaghs Bock nutzen!! Ohje! Nach einer Ecke herrscht Verwirrung im Lauterer Strafraum. Azaouagh will die Kugel zu Sippel abschirmen, was ihm aber völlig misslingt. Sylvestr geht dazwischen, muss die Kugel aus spitzem Winkel nur noch ins Netz legen und schiebt sie stattdessen die Torlinie entlang auf die andere Seite des Tores. Eine Riesenchance! Den muss er ohne Wenn und Aber machen.

Gelbe Karte für Kevin Pezzoni (Erzgebirge Aue)
Klare gelbe Karte für Pezzoni, nachdem dieser im Luftduell den Ellenbogen gegen Azaouagh zur Hilfe nahm.

Albert Bunjaku hat heute nicht seinen besten Tag. Zum wiederholten Mal lässt sich der Schweizer im Laufduell von einem Auer abdrängen. Zwar gibt es in dieser Szene noch Ecke für den FCK, aber diese können die Roten Teufel nicht nutzen.

Aufgrund des schweren Restprogramms sollten die Veilchen vielleicht doch etwas mehr wagen. So müssen die Mannen von Karsten Baumann noch nach Braunschweig und ins Olympiastadion zu Hertha BSC. Wahrlich keine leichten Aufgaben im Kampf um den Klassenerhalt.

Ein Aufbäumen der Hausherren ist bislang nicht zu erkennen. Lautern löst das richtig geschickt, will gegebenenfalls sogar noch ein Tor nachlegen. Den allergrößten Druck entfachen die Gäste dabei aber nicht.

Da sah man mal, wieso Bayern und Schalke einst auf Baumjohann aufmerksam wurden. Technisch war das große Klasse, auch wenn er da nicht wirklich angegangen wird. Damit schieben sich die Lauterer wieder bis auf zwei Punkte an Köln vorbei auf Rang drei.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Alexander Baumjohann
Ein feines Solo von Baumjohann bringt den Gästen die Führung! Am Mittelkreis schnappt sich der kleine Dribbler das Leder, marschiert nach vorne, keiner greift ihn an, bis er aus 22 Metern wuchtig abzieht. Männel streckt sich vergebens und muss mit ansehen, wie der Ball hinter ihm einschlägt. Eine etwas überraschende Führung für den FCK, aber das ist dann eben die höhere indivduelle Klasse der Pfälzer.

Nächster Abschluss der Hausherren. Einen Freistoß bekommen die Gäste nicht gut geklärt, sodass Schlitte über rechts nachsetzen kann. Der Ball kommt zu Klingbeil vor den Strafraum. Aus 17 Metern zieht der Linksverteidiger mit vollem Risiko ab, verfehlt Sippels Tor aber erneut deutlich.

Michael Fink hat die erste Chance des Spiels! Lange mussten die Fans warten. Schlitte steckt am gegnerischen Strafraum durch zu Fink, der aus 15 Metern rechter Position flach abzieht. Sippel muss sich strecken, hat den platzierten Schuss dann aber sicher in seinen Händen.

Gelbe Karte für Mimoun Azaouagh (1. FC Kaiserslautern)
Azaouagh begeht ein taktisches Foul im Mittelkreis an Hochscheidt. Dafür gibt es die erste gelbe Karte des Spiels.

Baumjohann will Idrissou rechts steil vor's Tor schicken, aber der Kameruner steht gut einen Meter im Abseits. Richtig gesehen vom Schiedsrichtergespann. Es sind kleine Szenen wie diese, die derzeit das einzig Berichtenswerte liefern.

Wenn man so will, war das die erste Torannäherung des Spiels. Klingbeil ist über links nicht zu stoppen, zieht in die Mitte und schießt aus 20 Metern weit über Sippels Kasten. Keine Gefahr für den Lauterer Schlussmann.

Freistoß vom linken Flügel für den FCK. Fortounis steht bereits, in der Mitte bekabbeln sich Paulus und Idrissou, aber die Flanke des Griechen landet in der Mauer. Schwach.

Das Einzige, was bisher stark ist, ist die Unterstützung von den Rängen. Die Fans der Hausherren machen richtig Betrieb und feuern ihre Mannschaft an. Auf das Feld überträgt sich dies jedoch nicht. Da spielt sich doch noch einiges im Mittelfeld ab.

Lautern hat in den ersten Minuten mehr Spielanteile. Die Defensive der Hausherren steht aber gut und wartet erst einmal ab, was die Gäste zu bieten haben. Eine Torchance bzw. einen Abschluss gab es noch nicht zu sehen.

Der Ball rollt! Die Hausherren spielen wie gewohnt in Lila-Weiß. Die Gäste treten in ihren weißen Auswärtstrikots an.

Hinaus geht es für beide Mannschaften ins Erzgebirgsstadion. Etwa 8000 Zuschauer sind vor Ort. Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Montagabendpartie.

Schiedsrichter des Spiels ist Felix Zwayer. Seine Assistenten heißen Mark Borsch und Marcel Pelgrim.

Ein paar mehr Tore dürften heute dann aber schon fallen, auch wenn diese Zweitligasaison nicht gerade durch ihre spektakulären Spiele auffällig wird.

Während es beim Aufeinandertreffen von Aue und Kaiserslautern in der Pfalz stets Siege für den FCK gab - zuletzt ein 4:1 in der Hinrunde - konnten die Roten Teufel ihrerseits noch nie im Erzgebirge gewinnen. In zwei Spielen gab es einen Erfolg (1:0) sowie ein Remis (0:0) der Veilchen.

Auch Aue gewann am letzten Wochenende mit 3:0. Gegner war dabei der VfL Bochum, der daraufhin Karsten Neitzel entließ. Karsten Baumann lässt deshalb wie Foda die gleichen elf Spieler auflaufen, die auch schon tief im Westen begonnen hatten.

Franco Foda sieht nach dem zuletzt äußerst überzeugenden 3:0-Sieg gegen Köln keinen Grund, seine Elf zu verändern. Gegen Aue lässt er deshalb die gleiche Formation auflaufen.

Aus den vergangenen sieben Auswärtsspielen holte Kaiserslautern nur einen Sieg (1:0 bei 1860 München). In dieser Serie zeigt sich auch die bisherige Misere der Pfälzer. Zwar verlor man nur vier der bisherigen 28 Spiele, das ist zusammen mit Braunschweig der zweitbeste Wert der Liga. Allerdings spielte man auch zwölfmal unentschieden. Hätte man nur ein paar dieser Partien gewonnen, müsste man sich jetzt keine so großen Sorgen um die Relegation machen.

Dresden und Bochum haben gepunktet, der VfL unter dem neuen Trainer Peter Neururer sogar dreifach. Die Mannen aus dem Erzgebirge haben zwar drei Zähler Vorsprung, aber die Historie hat gezeigt, dass der Abstieg meist über eine gute Heimbilanz entschieden wird. In dieser hat man auch den Kopf gegenüber der Konkurrenz vorne. Mit fünf Siegen und fünf Remis aus 14 Spielen holte Aue 20 seiner 31 Punkte vor heimischem Publikum. Kann man diese Bilanz bis zum Ende der Saison bewahren, ist durchaus ein weiteres Zweitligajahr drin.

Siegen ist auf beiden Seiten ausdrücklich erwünscht, wenn nicht sogar dringend notwendig. Beim FCK wohl noch ein Stück mehr als bei den Veilchen. Aufgrund des Kölner Last-Minute-Erfolgs gestern gegen Aalen sind die Roten Teufel auf Rang vier abgerutscht. Mit einem Unentschieden könnte man den Relegationsplatz wieder zurückerobern. Geht es nach FCK-Coach Franco Foda, soll aber bitte schön gleich ein Auswärtssieg her.