Fazit:
Frust auf der einen, der Befreiungsschlag auf der anderen Seite: Während die einheimischen Fans pfeifen, fährt Peter Neururer mit seiner alten und neuen Liebe den immens wichtigen Dreier auswärts ein und schickt Dresden zurück auf den Relegationsplatz. Damit haben die Bochumer den Nichtabstieg weiterhin selbst in der Hand, durften sich aber über die 90 Minuten bei Fortuna bedanken, denn nur per Eigentor und durch einen nicht gegebenen Elfmeter wurde der Erfolg auf den Weg gebracht. Cottbus muss sich vorwerfen lassen, gute Chancen in der ersten Hälfte nicht genutzt und dann im zweiten Durchgang abgebaut zu haben und das schlechte Jahr 2013 geht für Bommer und seine Truppe weiter. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Tooor für VfL Bochum, 0:2 durch Zlatko Dedič
Lumb gewinnt hinten das Kopfballduell und dann schickt Leon Goretzka den Slowenen in Richtung Thorsten Kirschbaum. Der Stürmer entscheidet sich im zwei gegen eins für den eigenen Abschluss und vollendet in die linke, lange Ecke. Damit ist der Deckel hier drauf.

Drei Minuten müssen die Bochumer noch überbrücken.

Den Bochumern wird es herzlich egal sein und auch wenn es unter Neururer heute spielerisch kaum bergauf ging, ist zumindest mal das Glück zurück: Ein Eigentor und diese Fehlentscheidung eben tragen derzeit den wichtigen Dreier!

Knifflig! Nicolas Farina tankt sich gegen Lumb in den Strafraum durch, kommt gegen Marcel Maltritz zu Fall und den Elfmeter muss eigentlich geben, weil der Innenverteidiger gegen den flinken Franzosen schlichtweg viel zu spät kommt.

Cottbus versucht es nach vorne, läd die Gäste aber bislang höchstens zu Kontern ein. Bei diesem kommt Dabrowski frei aus sechs Metern zum Kopfball, bringt aber zu wenig Druck hinter den Ball.

Das ist hier schon durchdachter von dem Slowenen, der per Konter rechts geschickt wird und nochmal in die Mitte querlegt. Ein Abwehrspieler ist aber am Elfmeterpunkt vor den Bochumern am Ball.

Dedič zu verspielt, schlägt einen Haken und Übersteiger nach dem anderen an der Box, sein Schuss kommt dann aber nicht durch.

Geht hier für die Hausherren noch etwas? Man darf es aufgrund des offensiv in dieser Hälfte gezeigten eher bezweifeln.

Zlatko Dedič erwischt Uwe Möhrle im Zweikampf unglücklich mit dem Knie am Kopf, der Kapitän kommt allerdings nach einer kurzen Behandlungspause zurück.

Neururer nimmt den Vorbereiter zum heute vielleicht goldenen Tor heraus und damit haben beide Trainer ihr Wechselkontingent erschöpft.

Die Partie nimmt nun noch einmal Fahrt auf, Ivica Banović mit einem ordentlichen Strahl auf den linken Winkel, doch der Ball rauscht knapp vorbei. Andreas Luthe wäre gegen den Schuss aus 24 Metern ohne Chance gewesen, schaut dem Ding nur nach.

Wieder geht es bei Bochum über links, diesmal geht Lumb bis zur Grundlinie im Sechzehner durch, legt zurück, aber Zlatko Dedič haut ein ordentliches Luftloch am Fünfer. Das hätte das 2:0 sein können oder sogar müssen!

Zuletzt noch gelobt, heute eher schwach: André Fomitschow konnte auf der linken Seite selten für Wirbel sorgen und die Leihgabe der Fortuna aus Düsseldorf darf duschen.

Die Szene ist noch nicht vorbei: Kevin Scheidhauer bleibt liegen und wird dann auch noch vom Kollegen Rzatkowski angeschossen. Dann unterbricht der Schiedsrichter die Partie.

Was ist da jetzt los? Unübersichtliche Szenen im Strafraum der Hausherren, nachdem Kramer von der Grundlinie zurücklegt: Kevin Scheidhauer kommt im Zweikampf gegen Banović zu Fall und dem Kroaten springt im Gewühl dann auch noch der Ball an die Hand. Beides nicht elferwürdig entscheidet Schiri Cortus.

... Uwe Hünemeier per Kopf aus neun Metern, aber in Rücklage weit drüber.

Energie holt seinen zweiten Eckball heraus und vielleicht geht ja jetzt mal über eine Standard etwas...

Marc Rzatkowski muss kurz behandelt werden, es geht aber weiter für den Flügelspieler.

Peter Neururer rührt hier also keineswegs Beton an, wechselt im Sturm positionsgetreu.

Uwe Möhrle geht mal vorne mit, wird schon in den Sechzehner geschickt, doch auch Michael Lumb passt auf, drängt den Verteidigerkollegen ab. Die Zuschauer wollen den Elfer, aber das ist alles fair.

Der Japaner bliebt heute unter seinen Möglichkeiten und wird ersetzt. Damit rückt Paul Freier wohl einen vor und der eingewechselte Rothenbach geht auf die Außenverteidigerposition.

... bei der der Schlussmann dann aber Probleme hat, den Ball im Fünfer nur abtropfen lässt. Marcel Maltritz kann den Ball aber im Gestocher dann nicht mehr aufs Tor befördern.

Christoph Kramer zieht dynamisch über außen an Banović vorbei in die Mitte, sein Schuss aus 22 Metern lenkt Thorsten Kirschbaum zur Ecke...

Ansonsten versprühen die Gastgeber offensiv aber in diesem Durchgang bislang wenig Esprit, Bochum stellt sich natürlich nun auch noch tiefer hinten rein.

Stiepermann der alte Fuchs! Das muss man erstmal so machen: Ob gewollt oder nicht, der Neuner zieht einen Freistoß aus dem Halbfeld direkt aufs Tor und der hohe Ball senkt sich hinter Luthe gefährlich, klatscht auf die Latte!

Zu kompliziert: John Mosquera wird beim Konter links geschickt, der setzt sich zwar robust durch, verschleppt aber gleichermaßen das Tempo und dann ist ist für die Hausherren nicht mehr viel drin, die Szene endet dann mit Abseits.

Gelbe Karte für Nicolas Farina (Energie Cottbus)
Der franzözische Wirbelwind entfacht aktuell nur Feuer mit seinem losen Mundwerk und der Unparteiische verpasst ihm jetzt den Maulkorb.

Das ist ein deutliches Zeichen von Außen: Der ivorische Stürmer ersetzt den defensiven Mittelfeldspieler und ordnet sich jetzt vorne neben John Mosquera ein. Marco Stiepermann rückt ins Mittelfeld zurück.

Da ist das schon gefährlicher: Alexander Bittroff geht über seine linke Seite mit, zieht bis zur Grundlinie und die Flanke in die Mitte ist ebenfalls zu gebrauchen, allerdings erwischt am Fünfer Marco Stiepermann das Ding per Seitfallzieher nicht richtig und so hat der VfL nichts zu befürchten.

Cottbus probiert es über rechts, aber die Flanke ist zu ungenau.

Tja und damit reiten die Hausherren die sächsischen Nachbarn aus Dresden wieder knietief rein, die damit Stand jetzt zurück auf den Relegationsplatz geschleudert würden.

Kurz darauf macht es dann auch der Unglücksrabe besser, klärt in die richtige Richtung per Kopf erneut nach einer Standard von einer ähnlichen Position wie beim 0:1 eben.

Nachdem sich die Gäste hier offensiv im Verlauf immer schwerer taten, gibt es jetzt also die Schützenhilfe des Gegners. Sowas brauchst du im Abstiegskampf halt auch mal. Gleich der nächste Freistoß verursacht wieder Verwirrung, Cottbus kann aber dann klären.

Tooor für VfL Bochum, 0:1 durch Ivica Banović (Eigentor)
Dann wird der Kapitän eben so bestraft: Den fälligen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit Schnitt zum Tor verlängert sein Sechser in die eigenen Maschen. Rzatkowski serviert schön und der Kroate lässt seinem Keeper in der langen Ecke keine Chance.

Es geht verhalten weiter in der Lausitz, Kapitän Uwe Möhrle rauscht an der Seitenauslinie ordentlich herein und dafür kann man auch gerne Gelb zücken. Beim Leidtragenden Zlatko Dedič geht es aber schnell weiter.

Ab in den zweiten Durchgang im Stadion der Freundschaft. Ohne Veränderung finden sich die 22 Akteure auf dem Platz wieder.

Halbzeitfazit:
Trotz einiger guter Chancen geht es in der Lausitz ohne Tore in die Kabinen. Bochum legt los wie die Feuerwehr und scheint mit Neururer im Rücken motiviert, doch Cottbus bekommt sukzessive besseren Zugriff auf Gegner und Ball und erspielt sich eine Feldüberlegenheit und die besseren Chancen. John Mosquera vergibt aber die zwei Besten frei vor Luthe und da auch auf der Gegenseite ein Volleyschuss von Rzatkowski nur am Aluminium abprallt, warten die Zuschauer noch auf den ersten Treffer. Man darf wohl gespannt sein, ob der VfL in der Fremde noch mehr Risiko geht oder im Zweifel auch mit einem Punkt leben könnte. Bis gleich!

Gelbe Karte für Christoph Kramer (VfL Bochum)
Und der Sechser hat für dieses Einsteigen nachträglich den Karton kassiert, der gute Unparteiische hatte zunächst auf Vorteil entschieden.

Im Vorlauf der Szene hat sich Marc-André Kruska im Zweikampf mit Christoph Kramer verletzt.

Wieder Cottbus, Stiepermann schlenzt aus 23 Metern au den rechten Pfosten, doch da hatte der Bochumer Keeper heute schon deutlich schwierige Aufgaben zu meistern und fängt diesen Versuch locker ab.

Aber nicht mit Mosquera! Der Kolumbianer bleibt torlos seit seiner Rückkehr aus China nach Deutschland in der Winterpause, vergibt auch hier freistehend vor Luthe, der mit einem super Reflex noch den rechten Arm an den Ball bekommt.

Also jetzt hatten dann beide Seiten ihre Großchancen und die Partie hätte mittlerweile ein Tor verdient.

Klasse Rzatkowski! Volley! Pech! Eine Flanke von rechts wird in der Mitte von Hünemeier per Kopf geklärt, doch er verlängert das Leder damit genau auf den Spann des Blondschopfes, der das Ding technisch einwandfrei an den rechten Pfosten setzt! Am Fünfer nimmt Dedič den Abpraller auf, ist aber ein wenig überrascht und bekommt nur noch die Fußspitze ans Leder und damit fehlt der Druck. Thorsten Kirschbaum packt zu.

Was macht denn Paule Freier da? Er spielt an der Mittellinie sauber Marco Stiepermann an, der den Vollsprint auf den Sechzehner der Gäste aufnimmt. Dem Stürmer fehlt es dann aber an der Übersicht, verpasst das Abspiel auf die ihn flankierenden Mosquera und Farina und sein Abschluss von der Sechzehnergrenze rauscht dann knapp am linken Pfosten vorbei.

Der Unparteiische muss jetzt immer öfter mahnende Worte an die Akteure richten, bald wird er seine Appelle wohl auch farblich unterstützten.

Und so übernimmt auf der Außenbahn der flinke Franzose.

Christian Bickel hat sich an der Leiste verletzt, bleibt weg und fordert keine Bälle mehr.

Aus dem Freistoß aus dem Halbfeld entsteht aber nur ein zu ambitionierter Schuss aus über 30 Metern von Ivica Banović und der Ball schaut sich die Innenstadt mal von oben an.

Christoph Kramer räumt Marco Stiepermann im Mittelfeld ab warum er da mit dem Unparteiischen duskutiert, weiß wohl auch nur er. War eine klare Kiste.

Die Lausitzer haben das Mittelfeld mittlerweile im Griff und Bochum verlegt sich auf Konter.

Das hätte sie eigentlich dann sein müssen, die Führung der Hausherren und vom Anfangsschwung der "Neururers" ist nicht mehr viel übrig.

Doppelchance! Ein Schuss von Marco Stiepermann wird am Sechzehner geblockt, fällt aber John Mosquera vor die Füße, dessen Schuss aus acht Metern vom herausstürmenden Luthe abgelenkt wird und so an den Innenpfosten kullert. Jonas Acquistapace kratzt den Ball von der Linie, nur leider landet das halbherzige Befreiungsschlag bei Fomitschow, der im rechten Sechzehner aus zwölf Metern aber den langen Pfosten gute zwei Meter verfehlt.

Die Szene passt aber zur Entwicklung der Partie: Cottbus übernimmt sukzessive mehr Feldkontrolle.

Wäre allerdings Abseits gewesen, insofern dann vielleicht sogar gut, dass aus der Situation nicht mehr entsteht.

Wenn Bittroff den besser mitnimmt! Stiepermann schickt wunderbar am Sechzehner auf den Einlaufenden durch und dem springt im Strafraum nur leicht der Ball vom Fuß, sonst hätte es hier wohl die Führung gegeben, denn der Außenverteidiger war frei vor Andreas Luthe und hätte in der Mitte noch auf John Mosquera querlegen können.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Abwehrreihen, besonders die Bochumer, gut stehen und nicht viel zulassen.

Insgesamt hat sich das Spiel auf einem überschaubaren Niveau eingependelt. Es steht dann auf der einen Seite eben doch viel auf dem Spiel und bei Cottbus ist natürlich, auch wenn theoretisch nach oben noch alles möglich ist, etwas die Luft raus.

John Mosquera sorgt für die erste Fünftelchance der Hausherren: Nach einem Freistoß überspringt der Kolumbianer seinen Gegenspieler, köpft aus sieben Metern jedoch klar drüber.

Aydin versucht den Elfer zu schinden, aber Schiri Cortus fällt darauf nicht herein! Der türke schlägt im rechten Sechzehner den Haken gegen Hünemeier, doch der Innenverteidiger erwischt mit der Grätsche klar den Ball und aus dem seichten, dann folgenden Kontakt macht der Stürmer ein theatralisches Kunstwerk.

Vor allem die Ballverlust im Aufbau bekommen die Lausitzer nicht raus.

Und so bleibt Bochum hier die bessere Mannschaft, wirken frischer und spritziger: Zlatko Dedič schaltet nach einer Flanke von links am kurzen Pfosten schneller als sein Gegenspieler, der Drehschuss aus spitzem Winkel wird aber geblockt.

... am langen Pfosten legt Jonas Acquistapace an die Sechzehnergrenze auf Yusuke Tasaka zurück, doch der Japaner bleibt zunächst hängen. Über Umwege kommt allerdings an der rechten Strafraumkante Marc Rzatkowski zum Abschluss und zwingt Thorsten Kirschbaum zu einer Flugeinlage. Den Ball in die lange Ecke muss der Keeper aber auch haben, lenkt das Geschoss zur Seite.

Auf der Gegenseite gibt es dann den dritten Eckball der Gäste aus dem Pott...

Es bleibt aber weiterhin Stückwerk, John Mosquera spielt beim Konter André Fomitschow die die Hacken und vertändelt diese aussichtsreiche Situation.

So langsam kommt aber Grip auf die Socken der Cottbusser. Jedenfalls scheint die erste Sturm -und Drangphase der Gäste zunächst einmal abgewehrt und die roten Hausherren starten erst eigene Versuch in Richtung gegnerischen Strafraum.

Nächster Versuch André Fomitschow auf Christian Bickel, doch auch dieses Abspiel hat den Namen eigentlich nicht verdient und trudelt auf rechts ins Aus.

Aber stattdessen zeigt man sich durchaus beeindruckt, was auch dieser Stockfehler von Hünemeier beweist. Energie ist noch nicht drin in der Partie.

Die Lausitzer müssen hier erst einmal Ruhe hereinbringen und es scheint so, dass die Faktor "Neururer" hier früh Früchte motivierende Früchte trägt.

Cottbus kann sich in diesen ersten Minuten kaum befreien. Zlatko Dedič bringt per Kopf und mit dem Fuß seine ersten zaghaften Abschlüsse in Richtung Kasten, aber das ist noch keine ernstere Aufgabe für den Schlussmann der Hausherren.

Der VfL beginnt allerdings ambitioniert, erläuft auch diesen Ball am langen Pfosten und an der gegenüberliegenden Seitenauslinie wird dann Alexander Bittroff unglücklich vom Ball im Gesicht getroffen. Es geht aber weiter beim Außenverteidiger.

Thorsten Kirschbaum ist mit einer Faust zur Stelle, Bochum setzt über Yusuke Tasaka über links nach, doch die seine Flanke gerät ein wenig zu lang.

Und damit rein in die Partie! Die blaugekleideten Gäste holen direkt mal einen Eckball heraus. Cottbus spielt in rot.

Die Partie leitet Benjamin Cortus, an den Linien assistieren Thomas Stein und Simon Marx.

Das Hinspiel endetet 2:2 und auch heute würde sich der neutrale Zuschauer sicherlich über einen torreichen Schlagabtausch freuen. Der VfL wurde übrigens auf den Tag genau vor 75 Jahren als Fusionsverein gegründet und ein Dreier würde diesem runden Jubiläum gut zu Gesicht stehen. Die 1848 im Namen stammt dabei von dem ältesten der zusammengeführten Vereine: Dem TV Bochum 1848.

Nach ein paar fraglichen Spielern kann der Coach auch auf alle seine Akteure zurückgreifen, bringt im 4-4-2 in der Spitze lediglich John Mosquera für Boubacar Sanogo. Ansonsten bleibt die Offensivreihe unverändert: Christian Bickel, André Fomitschow und Marco Stiepermann ernteten gar ein Sonderlob nach dem 1:1 in der letzten Woche und bleiben in der Startaufstellung und eventuell ist der Einsatz der jungen Garde ja auch ein Fingerzeig und Testlauf in Richtung nächster Saison.

Da drohen die heutigen Hausherren fast unterzugehen, die es sich im Niemandsland der Tabelle gemütlich gemacht haben. Die katastrophale Phase um die Jahreswende herum, die einen aus dem Aufstiegsrennen gespült hatte, hat das Bommer-Team zwar überwunden, aber mehr als eine rechnerische Möglichkeit ist vom Relegationsplatz nicht mehr übrig geblieben. Auch heute könnte man mit einem Dreier nur auf Sichtweite und fünf Zähler Rückstand vorrücken, sofern Lautern morgen im Montagabendspiel nicht punktet. Realistisch heißt das: Nach oben und unten geht kaum noch etwas und so kann dem Sommer fußballerisch in der Lausitz relativ stressfrei begegnet werden.

Und auch personell dreht der Coach gleich mal gehörig an den Stellschrauben, schickte Routinier Aleksandr Iashvili in die U23 und setzt im Gegensatz zur blamablen 0:3-Niederlage daheim gegen Aue mit Mounir Chaftar, Hólmar Eyjólfsson und Carsten Rothenbach auf die Bank. Mit dazu bei trägt aber auch, dass er mit Michael Lumb und Yusuke Tasaka nach Verletzung bzw. Sperre wieder auf zwei wichtige Akteure zurückgreifen kann. Der dänische Außenverteidiger flankiert auf der linken Seite den ebenfalls hereingerückten Jonas Acquistapace und vorne stellt der VfL auf mit dem 4-4-2 auf eine Doppelspitze um. Neben Mirkan Aydin soll heute auch Zlatko Dedič die Torflaute beenden, denn während der vier Niederlagen zuletzt gelang den Bochumer nur ein mageres Törchen und insgesamt schoss nur Dresden weniger Treffer in dieser Saison.

Denn immerhin geht es bei "seinem" VfL um einiges: "Wir bleiben drin" lautet das derzeitige Motto der einstigen Fahrstuhlmannschaft, die nun nicht noch ein Stockwerk tiefer aussteigen möchte. Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie befindet man sich nun auf dem Relegationsplatz, kann aber heute Dresden wieder mit einem Dreier in die rote Zone schicken. Unter der neuen Leitung ist die Stimmung beim VfL deutlich besser, Neururer kehrt als Heilsbringer an die alte Wirkungsstätte zurück.

Im neuen Gewand will sich der VfL heute in der Lausitz präsentieren und die Rahmenbedingungen sind geschaffen: Mit Peter Neururer kehrt ein alter Bekannter in Bochum auf die Trainerbank zurück, nachdem man die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt Anfang der Woche gezogen und Sportvorstand Jens Todt und Trainer Neitzel entlassen hatte. Der erfahrene Neururer hatte schon von 2001-2005 Bochum trainiert und bis in den UEFA-Pokal geführt, war zuletzt als Kommentator bei einem Fernsehsender tätig. Dass der Fußballverrückte nach seinem Herzinfarkt vor zehn Monaten sich überhaupt wieder auf das stressige Profigeschäft einlässt, liegt an seiner besonderen Erklärung für den Vorfall: Gerade nicht in Lohn und Brot bei einem Verein zu stehen, hätte bei ihm der Stress erhöht! Ob er dann bei seinem Debüt heute allerdings dann so gelassen daherkommt, darf bezweifelt werden.