Spielfazit:
Ein eigentlich unspektakuläres Spiel endet mit einem Eintrag für die Geschichtsbücher. Pauli-Keeper Philipp Tschauner köpft, wie einst Jens Lehmann, den 2:2-Ausgleich. Das ist dann auch der gerechte Endstand zwischen St. Pauli und Paderborn. Nach schwacher ersten Hälfte, spielten beide Teams in den zweiten 45 Minuten engagierter und genauer nach vorne. Die Tore waren aber auch das Ergebnis von einer eher fehlerhaften Abwehrarbeit beider Mannschaften. Der Matchwinner des Tages lässt sich jetzt von den Fans feiern. Er wird sein Glück selbst wohl kaum fassen können. Der 01.04.2013 wird in der Historie von St. Pauli jetzt immer mit seinem Namen verbunden sein. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Damit verabschieden wir uns für heute. Auf Wiedersehen!

Was für eine Geschichte! In seinem 100. Zweitligaspiel macht Philipp Tschauner hier den Ausgleich. Natürlich ist es sein erstes Tor überhaupt. Die Nachspielzeit läuft und noch ist hier nicht Schluss.

Tooor für FC St. Pauli, 2:2 durch Philipp Tschauner
WAHNSINN! Daube bringt eine Ecke in die Mitte und der mit nach vorne gelaufene Tschauner steigt zum Kopfball hoch und macht den Ball tatsächlich rein. Das ist kein Aprilscherz! Der Torwart sorgt hier für den Ausgleich. Es war das erste Bundesliga-Feldtor eines Keepers seit Frank Rosts Treffer im Jahr 2002 gegen Hansa Rostock.

Pauli muss jetzt natürlich hinten aufmachen. Tschauner ist aber aufmerksam und ist vor Sağlık am Ball, der ansonsten freie Bahn gehabt hätte.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)

Tooor für SC Paderborn 07, 1:2 durch Mahir Sağlık
Aber es bleibt nicht beim 1:1. Ausgerechnet die beiden Ex-Paulianer machen hier das zweite Tor für Paderborn. Sağlık verlängert einen langen Ball per Kopf in den Lauf von Naki, der freie Bahn hat, zunächst aber an Tschauner scheitert. Den Nachschuss kann Sağlık dann aber im Tor unterbringen. Er verzichtet aber aus Respekt vor seinem Ex-Club auf den fälligen Torjubel.

Bleibt es hier beim 1:1? Für Paderborn wäre es das erste Unentschieden überhaupt in dieser Rückrunde.

Alban Meha tritt den fälligen Freistoß direkt aufs Tor und das war durchaus gefährlich. Tschauner geht auf Nummer sicher und klärt zur Ecke, die dann aber folgenlos bleibt.

Gelbe Karte für Sebastian Schachten (FC St. Pauli)
Auch Schachten wird in der nächsten Woche fehlen. Nach einem taktischen Foul sieht er seine fünfte Gelbe Karte.

Wieder gelingt es den Hanseaten schnell nach vorne zu spielen. Bruns schließt ab und Kruse muss sich ziemlich strecken, um an diesen Ball noch ranzukommen.

Das war jetzt schon der dritte Wechsel von Michael Frontzeck. Stephan Schmidt hat dagegen noch überhaupt nicht getauscht.

Bartels versucht es von der Strafraumkante mit einer Direktabnahme. Er haut das runde Leder aber neben das Tor.

Bartels spielt einen riskanten Rückpass zu Tschauner, der noch riskanter klären muss und Brückner den Ball direkt vor die Füße spielt. Aber der Paderborner schließt zu überhastet ab und schießt am leeren Tor vorbei. Da war mehr drin.

Gelbe Karte für Alban Meha (SC Paderborn 07)
Meha steigt Schachten auf den Schlappen und sieht dafür die Gelbe Karte. Es ist seine fünfte Karte in dieser Saison und so wird er im nächsten Spiel fehlen.

Die Gäste reklamieren ein Handspiel von Mohr im Strafraum. Schiedsrichter Welz lässt aber zurecht weiterspielen. Mohr stand mit dem Rücken zum Ball und konnte da wirklichs nichts für.

Paderborn macht das aber im Moment durchaus geschickt. Sie versuchen den Ball erstmal in den eigenen Reihen zu halten und nehmen so wieder etwas Tempo aus dem Spiel.

Es ist jetzt deutlich mehr Feuer in der Partie. Paderborn könnte mit dem Unentschieden sicherlich besser leben. Daher spielt auch St. Pauli etwas engagierter nach vorne.

Das war eigentlich eine gefährliche Freistoßsituation für St. Pauli. Aber Bruns haut den Ball von der Strafraumkante direkt in die Mauer.

Die erste Viertelstunde der zweite Hälfte entschädigt für den schwachen ersten Spielabschnitt. Beide Teams scheinen den Schalter für ein schnelles und direktes Umschaltspiel jetzt gefunden zu haben.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:1 durch Deniz Yılmaz
Wow! Jetzt geht es aber ab hier. Nur drei Minuten nach der Führung schlägt Paderborn zurück. Vrančić steckt durch für den möglicherweise leicht im Abseits stehenden Yılmaz, der mit einem satten Rechtsschuss vollendet. Das war ganz schwer zu sehen für den Assistenten. Aber nach der Situation eben hat Pauli erneut Pech mit einer Abseitsentscheidug.

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Marius Ebbers
Aber jetzt darf Ebbers dann doch noch einnetzen. Die Einwechselung von Bruns hat sich dabei schon bezahlt gemacht. Denn mit einem tollen Pass auf Schachten leitet er die Situation ein. Schachten spielt den Ball dann schön in die Mitte, wo der völlig freie Ebbers den Ball über die Linie haut. Da stimmte die Zuordnung in der Hintermannschaft der Gäste überhaupt nicht.

Pech für Pauli! Kringe passt in den Lauf von Ebbers, aber der Assistent hat die Fahne oben. Das muss aber ein Aprilscherz gewesen sein. Denn Abseits war das nicht. Ebbers hätte freie Bahn gehabt.

Bruns bedient Kringe per Hackentrick. Solche Kabinettstückchen haben wir in der ersten Hälfte nicht gesehen.

Was für ein Fehler von Patrick Ziegler! Er lässt die Kugel am Strafraum einfach für Fin Bartels liegen, der alleine Richtung Tor marschieren darf. Bartels scheitert aber am herausstürzenden Kruse. Auch hier hätte die Führung eigentlich fallen müssen.

Die zweite Hälfte hat begonnen. Bei St. Pauli ersetzt Bruns den mit Gelb belasteten Gyau. Auf den Tribünen sind auch zu Beginn der zweiten Hälfte viele Wunderkerzen zu sehen.

Halbzeitfazit:
Eine ganz schwache erste Hälfte zwischen St. Pauli und Paderborn endet 0:0. Bei allerdings auch sehr schlechten Platzverhältnissen kommt bei beiden Teams kaum ein Pass in die Spitze an. Insgesamt sind die Gastgeber die etwas aktivere Mannschaft, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Die größte Chance hatten so auch die Gäste durch Brückner kurz vor dem Halbzeitpfiff. Es gibt aber durchaus Hoffnung auf eine bessere zweite Hälfte. Denn ein 0:0 hat es zwischen beiden Mannschaften bisher noch nicht gegeben.

Wie aus dem Nichts hat Paderborn plötzlich die große Chance zur Führung. Die Ostwestfalen spielen es mal schnell, Naki legt den Ball rüber in die Mitte zu Brückner, der eigentlich die Kugel nur noch über die Linie schieben muss. Aber er schießt deutlich drüber. Das muss das 1:0 für die Gäste sein.

Eine schwache erste Halbzeit geht in eine Verlängerung von einer Minute.

Das war jetzt fast symptomatisch für das Spiel. St. Pauli hat die Chance auf einen schnellen Konter. Aber der Pass von Ebbers auf Kringe ist viel zu steil und geht ins Toraus.

Immerhin holen jetzt auch die Gäste ihren ersten Eckball raus. Die Flanke von Mario Vrančić wird aber sofort geklärt.

Auch die Standardsituation sind bisher völlig wirkungslos. Alban Meha knallt einen Freistoß ziemlich unmotiviert einfach auf die Tribüne.

Puh! Momentan läuft hier wirklich kaum etwas zusammen. Das ist ein leider nur sehr unterdurschnittliches Fußballspiel.

Es bleibt dabei: Die Paderborner Angriffsbemühungen verlaufen meist im Sande, weil die Pässe in die Spitze nicht ankommen. Die Gastgeber zeigen oft gute Ansätze. Aber auch hier fehlt die letzte Konsequenz.

Die Gastgeber haben die erste Ecke in diesem Spiel. Die Flanke von Kringe ist aber viel zu flach und wird eher unfreiwillig gefährlich, weil zunächst gleich mehrere Paderborner über den Ball hauen, bevor die Situation geklärt werden kann.

Wieder geht es schnell bei den Gastgebern. Schachten bringt den Ball in die Mitte, wo Ebbers sofort abzieht. Der Ball war aber nicht leicht zu verwerten und so geht der Schuss auch deutlich über den Kasten der Paderborner.

Bei den Gästen sind die Pässe in die Spitze einfach zu ungenau. An Deniz Naki läuft das Spiel bisher völlig vorbei.

Zumindest die Stimmung ist, wie eigentlich immer am Millerntor, sehr gut. Hoffentlich passt sich das Spiel bald der Atmosphäre auf den Rängen an.

Die Partie ist insgesamt recht ausgeglichen. Die Gastgeber waren der Führung zuletzt aber deutlich näher. Sobald Pauli schnell nach vorne spielt, wird es auch gefährlich.

Pauli macht jetzt mehr fürs Spiel. Kringe verzögert seinen Schuss im Strafraum geschickt und schießt dann knapp drüber. Da fehlte nicht viel.

Ebbers schubst Kruse im Strafraum beiseite. Der Schiedsrichter lässt aber weiterspielen und Gyau hat die Möglichkeit den Ball von der Strafraumkante ins leere Tor zu schießen. Aber der Versuch misslingt völlig. Eigentlich hätte die Situation aber auch abgepfiffen werden müssen.

Noch einem tollen Pass von Kringe zieht Schachten in den Strafraum. Ziegler ist aber zur Stelle und grätscht den Ball erstmal ins Aus.

Beide Teams haben noch nicht wirklich ins Spiel gefunden. Immer wieder mischen sich jetzt Fehlpässe ins Aufbauspiel. Da fehlt einfach noch die Genauigkeit.

Die ehemaligen Mannschaftskollegen Deniz Naki und Markus Thorandt geraten kurzzeitig aneinander. Tobias Welz ist aber sofort zur Stelle und schlichtet. Diese kleinen Reibereien sind eigentlich völlig unnötig.

Brückner hat die Ehre des ersten Torschusses. Aus etwa 20 Metern zentraler Position darf er abziehen. Der Schuss ist aber kein Problem für Tschauner.

Hier geht es erstaunlich hart zur Sache. Viele Fouls stören den Spielfluss. Richtige Torszenen bleiben daher zunächst aus.

Gelbe Karte für Joseph-Claude Gyau (FC St. Pauli)
Gyau holt sich dagegen gleich beim ersten Foul die Gelbe Karte ab. Gegen Meha ist er aber wirklich viel zu spät gekommen. Die Karte ist auch in diesen ersten Minuten vertretbar.

Alban Meha holt sich schon mal die letzte Ermahnung von Tobias Welz ab. Er hatte Fin Bartels umgegrätscht.

Die Paderborner haben Anstoß und eröffnen die Partie.

Schiedsrichter Tobias Welz führt die beiden Teams jetzt auf den Rasen. Tatsächlich sind einige Wunderkerzen im Pauli-Fanblock zu sehen. Das wird dem DFB sicherlich nicht gefallen.

Das Stadion am Millerntor ist ausverkauft. Viele Fans werden vor dem Spiel noch eine Runde über die Osterkirmes auf St. Pauli gedreht haben. Verzichten müssen die Pauli-Anhänger heute allerdings auf ihre geliebten Wunderkerzen, die ihnen in der letzten Woche vom DFB verboten wurden. Mal sehen, ob sich auch alle dran halten.

20 von insgesamt 35 Punkte haben die Paderborner in der Fremde geholt und liegen damit in der Auswärtstabelle auf Platz fünf. Allerdings präsentierte sich St. Pauli zuletzt sehr heimstark. Die beiden letzten Heimspiele konnten gewonnen werden. Die Bilanz der Hanseaten gegen Paderborn ist recht ausgeglichen. Aus elf Partien holte man fünf Siege, kassierte aber auch vier Niederlagen. Zweimal gab es eine Punkteteilung.

Bei den Ostwestfalen steht heute wieder die etatmäßige Nummer eins, Lukas Kruse, zwischen den Pfosten. Deniz Naki bekommt gegen seinen Ex-Club die Chance sich in der Startelf zu beweisen. Im Hinspiel beim 1:1 konnte er sich bereits als Torschütze auszeichnen. Philipp Hofmann sitzt dagegen erstmal auf der Bank. Fehlen im Kader werden heute Markus Palionis und Tobias Feisthammel.

Personell müssen die Hamburger heute zum letzten Mal auf den rotgesperrten Daniel Ginczek verzichten, der mit zwölf Treffern Topscorer bei St. Pauli ist. Für ihn wird heute wieder Marius Ebbers stürmen. Im Vergleich zur Niederlage in Berlin darf außerdem Florian Mohr gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen ran. Auch Joseph-Claude Gyau rückt in die erste Elf.

Spieler aus beiden Teams werden heute viele alte Bekannte wiedertreffen. Sören Gonther und Florian Mohr spielten bis zum Sommer noch in Paderborn, bevor sie vor der neuen Saison zusammen an die Elbe wechselten. Auf der anderen Seite kehren heute Deniz Naki und Mahir Sağlık nach ihrem Wechsel zum ersten Mal wieder an ihre alte Wirkungsstätte am Millerntor zurück.

Es ist ein Duell im Mittelfeld der Tabelle. St. Pauli hatte sich mit drei Siegen in Folge den gröbsten Abstiegssorgen erstmal entledigt, bevor die Hanseaten am letzten Spieltag mit 2:4 gegen Union Berlin verloren. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt aber immer noch acht Punkte. Drei Punkte besser platziert stehen die Paderborner, die mit vier Siegen und fünf Niederlagen eine bisher sehr wechselhafte Rückrunde spielen.