Fazit:
Im Grunde ist das Remis leistungsgerecht, da die Partie die meiste Zeit über ausgeglichen war. Zwar hatte Aalen im ersten Durchgang die besseren Angriffe und Torchancen vorzuweisen, dafür nahm Sandhausen mit Wiederanpfiff für eine ganze Weile das Heft in die Hand. Es war kein hochklassiges, aber durchaus spannendes Spiel, in dem letztendlich trotz vorhandener Gelegenheiten keinem Team der entscheidende Treffer gelingen wollte. Auffällig war die hohe Zweikampfintensität, zudem standen beide Abwehrreihen recht sicher, was auch zur Torlosigkeit beigetragen haben dürfte. Dennoch können beide Seiten auf der heutigen Leistung aufbauen und starten mit einem Punkt in die neue Saison.

Gelbe Karte für Andreas Hofmann (VfR Aalen)
Barth unterläuft ein Fehlpass und so sieht Hofmann keinen anderen Weg, als Matthias Zimmermann mit einem taktischen Foul zu stoppen.

Sandhausen will mit den frischen Kräften offenbar noch einmal aufs 1:0 drücken, ob das noch hinhaut?

Reichwein hat als nächster einen Krampf in der Wade, diese Unterbrechung nutzen die Spieler für die nächste Trinkpause, während beide Trainer noch jeweils einen Wechsel vollziehen.

Geht hier noch was? Momentan ist der SVS im Vorteil, Aalen wird wahrscheinlich versuchen, das 0:0 zu halten.

Erneut hat Sandhausen eine dicke Chance! Diesmal flankt Achenbach butterweich von der linken Seite und findet Jovanović am zweiten Pfosten. Der eingewechselte Stürmer steht vollkommen frei und köpft auch mit ordentlich Druck, doch genau auf den Mann. Fejzić packt sicher zu.

Da wird's mal richtig knapp! Achenbach kommt nach einer Ecke zentral vor der Box zum Flachschuss, leicht abgefälscht von einem Mitspieler geht die Kugel aber rechts vorbei.

Valentini wird beim Versuch, vor dem gegnerischen Strafraum an einen Abpraller zu kommen, von Matthias Zimmermann getroffen und muss kurz behandelt werden. Es geht aber gleich weiter für ihn.

Erneut probiert es Nico Zimmermann mit einem Schuss aus ca. 20 Metern halblinker Position, diesmal allerdings aus dem Spiel heraus. Das Spielgerät rutscht ihm jedoch etwas über den Schuh und fliegt am langen Eck vorbei.

Den fälligen Freistoß knallt Nico Zimmermann genau auf Kulovits Birne, Sandhausen kann klären.

Gelbe Karte für Stefan Kulovits (SV Sandhausen)
Der neue Kapitän zeigt sich aber wenig verantwortungsbewusst und stößt Leandro Grech halblinks vor dem eigenen Sechzehner plump zur Seite weg. Folgerichtig gibt es Gelb und einen Freistoß aus gefährlicher Position.

Löning wird durch den zweitligaerfahrenen Neuzugang ersetzt und gibt die Kapitänsbinde an Kulovits ab.

Valentini führt den Ball im Mittelfeld, lässt einen Gegenspieler aussteigen und zieht aus ca. 24 Metern hart ab. Die Kugel fliegt genau aufs rechte obere Eck, Knaller ist aber wachsam und kann sich mit einer schönen Flugparade auszeichnen.

So ist das, wenn man dem Gegner das Feld überlässt: Aalen wird immer stärker und taucht öfter vor dem gegnerischen Strafraum auf. Allerdings sind die Offensivaktionen bisher nicht so flüssig wie im ersten Durchgang.

Sandhausens zwischenzeitliche Dominanz ist gebrochen, die Gäste können aber keinen Vorteil daraus ziehen. Derzeit spielt sich wieder viel im Mittelfeld ab, ähnlich wie am Ende des ersten Durchgangs.

Traut wird mit einem öffnenden Pass auf den rechten Flügel steil geschickt, zieht mit vollem Tempo in den Sechzehner und schießt aus etwas spitzem Winkel. Sein Versuch aus ca. zehn Metern geht jedoch klar drüber.

Buballa liegt mit einem Krampf am Boden und muss kurz behandelt werden. Die Spieler nutzen die Unterbrechung für eine Trinkpause, Coach Ruthenbeck wird zudem Nico Zimmermann für Junglas einwechseln.

Gelbe Karte für Benjamin Hübner (VfR Aalen)
Und da ist die nächste Premiere - die erste Gelbe Karte in dieser Partie! Nach einem schnellen Antritt von Matthias Zimmermann rechts auf Höhe der Mittellinie grätscht Hübner relativ ungeschickt in den Gegenspieler hinein. Zwar legt Zimmermann das Leder ins Seitenaus ab und wird nur ganz leicht getroffen, akkumuliert mit Hübners vorigen Fouls ist die Verwarnung aber vertretbar.

Reichwein steht bei einem Zuspiel im Abseits und sorgt damit sozusagen für die Premiere in diesem Spiel. Erstaunlicherweise ist er nämlich der erste, dem das passiert.

Schauerte flankt scharf von rechts hinein, Leandro Grech kann aber gerade noch per Kopf zur Ecke von links klären. Auch diese wird vom Flankengeber getreten, verpufft jedoch wirkungslos.

Im Gegensatz zum ersten Durchgang gelingt es Sandhausen jetzt, den Gegner in die eigene Hälfte zu drängen und das Spielgeschehen an sich zu reißen. Die Gastgeber wirken richtig dominant, Aalen kommt momentan nicht mehr hinten heraus.

Im Aalener Strafraum regiert das Chaos! Zunächst kann Löning kurz vor der Torlinie recht problemlos einen Pass von rechts annehmen, sich einmal drehen und schießen. Fejzić kann zwar abwehren, doch der Abpraller gerät zur Kerze und landet schließlich bei Tüting. Der lässt sich an der Strafraumgrenze jedoch zu viel Zeit und vertändelt das Leder.

Au weia! Bei einem Eckball von der linken Seite landet die Kugel genau bei Hofmann, der jedoch aus ca. sieben Metern in Rücklage gerät und mit links weit über das Gehäuse schießt. Den muss man eigentlich machen.

Lechleiter geht im Mittelfeld etwas unglücklich mit gestrecktem Bein in Stiefler hinein, der SVS-Spieler kann aber nach kurzer Pause wieder weitermachen.

Dafür können die Sandhausener im direkten Gegenzug kontern, der entscheidende Pass in den Strafraum gerät aber am Ende etwas zu steil, Fejzić begräbt die Kugel unter sich.

Lechleiter will rechts auf der Außenlinie an Achenbach vorbeigehen und wird von seinem Gegenspieler festgehalten. Folgerichtig gibt es Freistoß für Aalen, doch Valentinis Abschluss am Sechzehner nach Kopfballablage von Hübner stellt keine echte Bedrohung für Knallers Kasten dar.

Es geht weiter, beide Teams kommen unverändert aus der Pause.

Halbzeitfazit:
Beide Mannschaften kamen gut in die Partie und suchten ihr Heil im Angriff. Allerdings gelang dies Aalen wesentlich besser, der VfR hatte nicht nur mehr (8:5), sondern auch die besseren Torgelegenheiten. Generell wirkten die Gäste in ihren Offensivaktionen auch einfach etwas einfallsreicher als der Gegner, während Sandhausen sich teilweise damit schwertat, an der gegnerischen Abwehr vorbeizukommen. Dennoch hatten auch die Gastgeber ihre Chancen. Nach einer halben Stunde nahm der Spielfluss allerdings ab und die Anzahl der Fouls zu. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich das in der zweiten Hälfte nicht fortsetzt.

Das nennt man Domino-Effekt: Stiefler ist bei einem schnellen Konter halblinks unterwegs Richtung Tor, wird kurz hinter der Strafraumgrenze leicht von Barth getroffen und senst durch seinen Fall auch noch Fejzić um. Dem Linksaußen ist aber kein Vorwurf zu machen, Schiedsrichter Thomsen entscheidet auf kein Foul, schnappt sich den Ball und pfeift zur Halbzeit.

Kurios! Nach einem handelsüblichen Mittelfeld-Foul an Lechleiter steht dieser schnell wieder auf und will den Freistoß schnell ausführen. Sein Versuch eines langen Balles nach vorne auf die linke Seite landet aber genau im Gesicht des Schiedsrichters. Der lässt sich aber nichts anmerken, Reichwein entschuldigt sich sofort.

Erneut ist die Entscheidung des Schiedsrichters nicht ganz nachvollziehbar: Nach der Ecke von rechts wird ein vermeintliches Stürmerfoul von Schulz gepfiffen. Zwar befindet der Innenverteidiger sich im Fünfmeterraum und in unmittelbarer Nähe von Fejzić. Doch beide Spieler berühren sich beim Hochspringen kaum bis gar nicht, von einer Behinderung des Torwarts kann man auch hier nicht sprechen.

Nach einer an sich harmlosen Situation herrscht plötzlich Chaos im VfR-Strafraum! Schauerte wird mit einem schönen, hohen Zuspiel auf den rechten Flügel geschickt, seine Flanke bleibt aber zunächst hängen. Mit etwas Glück kommt die Kugel aber halblinks im Strafraum zu Stiefler, der zuweit abgedrängt wird und noch einmal flankt. Hübner klärt dann sicherheitshalber per Kopf zum Eckball.

Die Zweikampfhärte nimmt ein wenig zu, ebenso wie die Anzahl der Fouls. Momentan sorgen zahlreiche Vergehen im Mittelfeld immer wieder für Unterbrechungen und stören so den Spielfluss.

Das Leder kommt im Mittelkreis zu Junglas, der den Turbo zündet und nach vornsprintet. Dabei kann er gleich an drei Gegenspielern vorbeigehen, wird aber schließlich regelkonform im Sechzehner gestoppt.

Da wäre mehr drin gewesen! Junglas setzt sich links durch und flankt in die Box hinein, in der Mitte nimmt Reichwein das Leder mit der Brust an und hat dann plötzlich jede Menge Platz. Allerdings springt die Kugel nach der Brustannahme zu weit weg, sodass Knaller problemlos zupacken kann.

Matthias Zimmermann wird knapp 30 Meter vor dem Tor zentral angespielt und zieht sofort volley ab. Die Kugel rutscht ihm jedoch ein wenig über den Schlappen und dreht sich rechts vom Gehäuse weg.

Die Sandhausener versuchen, etwas mehr Kontrolle über das Spiel zu erlangen und den Aalenern nicht weiterhin so viele Chancen zu ermöglichen. Allerdings sorgt das auch dafür, dass die Begegnung gerade etwas verflacht.

Bisher ist das Spiel mehr oder weniger ausgeglichen, was die Feldvorteile angeht. Allerdings haben die Gäste mehr und bessere Chancen. Das sorgt auf jeden Fall für Spannung!

Nicht schlecht! Nach einem Freistoß vom linken Flügel kommt Barth am kurzen Pfosten zum Kopfball, befördert das Spielgerät jedoch knapp am links am Kasten vorbei.

Klotz tritt nach einem Einwurf von rechts erst am Ball vorbei, dann trifft er beim Klärungsversuch noch Matthias Zimmermann leicht am Bein. Doch Klotz hat Glück, dass der Schiedsrichter nicht auf Foul entscheidet und die Aalener das Leder am Ende mit einem Fehlpass ins Seitenaus wieder hergeben.

Es bleibt unterhaltsam! Lechleiter bleibt nach einem Zusammenprall liegen, doch Reichwein kommt aus dem Hinterhalt herangestürmt und trifft das Leder volley mit dem Spann. Allerdings fliegt sein Versuch dann doch ein paar Meter übers Ziel.

Die Torchancen häufen sich! Aalen dringt über rechts in den Strafraum ein, Lechleiter spielt flach hinein und Kister klärt genau in die Füße von Junglas. Der läuft aus ca. 14 Metern Entfernung parallel zum Tor und zieht schließlich ab. Sein Schuss fliegt aber knapp übers linke obere Eck.

Diesmal ist es andersherum: Aalen hat einen Eckball von rechts und als der Ball in den Sechzehner fliegt, ertönt die Pfeife von Schiedsrichter Martin Thomsen. Was genau hier das Vergehen sein soll, ist aber nicht ersichtlich.

Da wäre es fast passiert! Die Hausherren erhalten die nächste Ecke von links, Achenbachs Hereingabe landet am ersten Pfosten genau auf Kisters Schädel und dem gelingt beinahe das Tor gegen seinen Ex-Verein. Doch Fejzić ist schnell unten und pariert noch vor dem auf der Linie stehenden Buballa. Anschließend können die Aalener die Situation bereinigen.

Reichwein erreicht ein Zuspiel auf den linken Flügel gerade noch so eben an der Seitenlinie, wird dann aber souverän von Schauerte abgekocht, sodass es Abstoß für den SVS gibt.

Nach zehn Minuten gibt es zwar noch keine Tore zu vermelden, die gute Nachricht aber ist, dass beide Teams sich hier nicht wie ein potentieller Abstiegskandidat präsentieren. Nach Sandhausens sportlichem Abstieg und Aalens Aderlass ist das nicht selbstverständlich.

Nach Achenbachs Ecke von links wird das Spiel wegen einer vermeintlichen des Torhüters abgepfiffen, eigentlich ist es aber Kister, der getroffen wird und kurz liegen bleibt. Es geht weiter mit Freistoß für Aalen.

Sandhausen unternimmt inzwischen auch erste Angriffsbemühungen, über rechts wird die Kugel schnell zu Schauerte weitergeleitet, dessen Flanke nahe der Strafraumgrenze aber kenien Abnehmer findet.

Der anschließende Eckstoß bleibt aber folgenlos, Aalen bleibt aber in Strafraumnähe.

Die Gäste verstecken sich nicht, sondern suchen gleich von Beginn an den Weg zum Tor. Reichwein legt in Bedrängnis für Hofmann ab, der den Ball aus vollem Lauf mitnimmt und einfach mal aus ca. 23 Metern zentraler Position abzieht. Knaller geht auf Nummer sicher und lenkt den Flatterball über die Latte.

Es geht los, der Ball rollt!

Wie schon 2008 und 2011 in der Dritten Liga eröffnen diese beiden Teams die Saison, bereits damals traf man sich wie heute in Sandhausen. Insgesamt trafen die beiden Teams 18-mal aufeinander, dabei gab es fünf Siege für Sandhausen, während der VfR gleich siebenmal erfolgreich war. Zudem trennte man sich sechsmal unentschieden. Für Schiedsrichter Martin Thomsen ist die heutige Partie übrigens sein Zweitligadebüt.

Neuzugang Manuel Riemann hat sich offenbar beim Aufwärmen verletzt, für ihn wird Marco Knaller zwischen den Pfosten stehen.

Vor allem die Defensive wollte der SVS verstärken, nachdem man vorige Saison mit 66 Gegentoren die löchrigste Abwehr der Liga stellte. Auf dem Weg zum Klassenerhalt dürfte es für den ebenfalls neuen Trainer Alois Schwartz (kam vom Drittligisten Rot-Weiß Erfurt) also vor allem darum gehen, weniger Treffer zu kassieren.

Bei den Gastgebern war die Fluktuation im Team hingegen wesentlich größer: Gleich elf Spieler verließen den Verein, wenn man das Karriereende von Régis Dorn, Daniel Ischdonat und Kristjan Glibo mitberücksichtigt. Dafür holte man ganze 15 Neue, darunter finden sich neben dem bereits erwähnten Tim Kister durchaus ein paar bekannte Gesichter. Ob der bundesligaerfahrene Radoslav Zabavnik (Mainz), Leihspieler Matthias Zimmermann (Gladbach), Ranislav Jovanović (Duisburg) oder die neue Nummer Eins Manuel Riemann: man wird den Eindruck nicht los, dass die Baden-Württemberger sich richtig gut verstärkt haben. Heute stehen aber vorerst nur Riemann und Kister in der Startelf, auf der Bank sitzen aber bis auf Seyi Olajengbesi und Nicky Adler nur Neuzugänge.

Während mit Tim Kister - inzwischen beim heutigen Gegner unter Vertrag - Martin Dausch, Marco Haller, Thorsten Schulz, Stanislaus Bergheim und Marco Calamita durchaus ein paar Stammspieler gehen mussten, findet sich keiner der Neuzugänge Felix Nierichlo, Daniel Queiroz Serejo, Fabio Kaufmann sowie André Hainault in der heutigen Startelf. Die beiden Letzteren sitzen aber immerhin auf der Bank.

Das dürfte allerdings kein leichtes Unterfangen werden, bat Erfolgstrainer Ralph Hasenhüttl doch nach Saisonende nach Auflösung seines Vertrages. Grund hierfür waren einerseits durch den Ausstieg von Hauptsponsor imtech bedingte Sparmaßnahmen, die für den Verkauf einiger Leistungsträger ohne gleichwertigen Ersatz sorgten. Andererseits hatte der begehrte, aber derzeit noch vereinslose Übungsleiter auch Probleme mit Sportdirektor Markus Schupp, welche die Zusammenarbeit erschwerten. Neuer Trainer ist Stefan Ruthenbeck.

Aalen wiederum war 2012 zusammen mit dem heutigen Gegner in die Zweite Liga aufgestiegen und konnte sich direkt als sicherer Tabellenneunter etablieren. Nun geht es darum, die gute Leistung aus dem Vorjahr zu bestätigen.

Nachdem die Sandhausener in der vergangenen Spielzeit eigentlich sportlich als Vorletzter abgestiegen waren, profitierten sie von der Tatsache, dass dem MSV Duisburg überraschend die Zweitligalizenz für die neue Saison verwehrt wurde. Auf diese Weise durfte der SVS im Unterhaus verbleiben.