Fazit:
Arminia Bielefeld gewinnt etwas glücklich mit 1:0 am Hamburger Millerntor. Dabei dürfen sich die Gäste hauptsächlich bei ihrem überragenden Torwart Stefan Ortega bedanken. Der Keeper ist heute buchstäblich über sich hinausgewachsen und machte eine Chance nach der anderen zunichte.
In der ersten Halbzeit passierte nahezu nichts, trotzdem hätte St. Pauli in der 23. Minute einen Elfer bekommen müssen. Diesen bekamen die Gäste dann im zweiten Durchgang zugesprochen. Thomas Hübener verwandelte sicher und läutete damit eine furiose Schlussoffensive der Hausherren ein. Freistoß um Freistoß, Chance um Chance reihten sich aneinander, aber es sollte heute einfach nicht sein. Bielefeld fährt einen glücklichen Auswärtsdreier und damit den ersten Saisonsieg ein. St. Pauli muss sich dagegen wieder einmal vorwerfen lassen, offensiv einfach zu inkonsequent agiert zu haben. Schönen Tag noch!

30 Sekunden noch. St. Pauli rennt natürlich weiter an, aber so wie es aussieht wird das für die Arminia reichen.

Drei Minuten gibt es als Nachspielzeit. Und mal wieder zeichnet sich Ortega mit einer überragenden Parade aus! Rzatkowski zieht aus 17 Metern risikoreich ab, aber der Schlussmann der Gäste kann den wenig platzierten Versuch schön abwehren. Zwei Minuten noch.

Stefan Krämer nimmt Zeit von der Uhr und bringt Felix Burmeister für Patrick Schönfeld. Dieser hatte sich beim Torjubel eine Schnittverletzung im Gesicht zugezogen. Auch mal eine kuriose Art sich zu verletzen.

Unfassbare Parade von Ortega!! Dass es hier nicht schon längst zum Ausgleich geklingelt hat, grenzt an ein Wunder für die Gäste. Nach einem langen Ball taucht Ball völlig frei vor Ortega auf, aber der Keeper klärt mit einer fantastischen Sprungeinlage gegen den Kapitän der Hamburger. Nöthe kommt aus zwölf Metern freistehend zum Nachschuss. Aus der Drehung zielt der Stürmer aber meilenweit drüber. Entsetzen auf den Rängen.

Lattenkracher von Bartels!! Klasse Schuss des eingewechselten Spielers! Aus 22 Metern zieht der Angreifer einfach mal ab, Ortega ist geschlagen und kann nur mit ansehen, wie das Leder hinter ihm an den Querbalken klatscht. Die Führung der Arminia wackelt bedenklich.

Hier geht es nun richtig rund! Riesenchance für St. Pauli! Einmal ist die Defensive der Gäste ungeordnet, doch dann stehen sich Rzatkowski, Gregoritsch und Nöthe vor Ortega gegenseitig auf den Beinen. Der Schuss von Rzatkowski aus zwölf Metern fliegt schließlich weit rechts vorbei. Da müssen sie einfach viel mehr draus machen.

Die 3000 mitgereisten Fans der Arminia jubeln, dabei hat Müller nur das Außennetz getroffen! Bei einem Entlastungsangriff setzt der Mittelfeldmann zum Schuss aus 20 Metern an, trifft das Netz aber nur von der Außenseite!

...Gregoritsch haut den Ball zunächst in die Mauer. Rzatkowski setzt auf links nach, flankt an den langen Pfosten, aber dort bekommt Nöthe keinen gefährlichen Kopfball zustande. Ortega fängt sicher ab. Das ist zu wenig.

Überraschung, es gibt Freistoß für St. Pauli. Diesmal aus 25 Metern halblinker Position...

Auf der linken Seite erobert Rzatkowski den Ball zurück und wird gelegt. Freistoß also vom anderen Flügel, doch auch diesen können die Kiezkicker nicht verwerten. So viele Freistöße aus aussichtsreichen Positionen wie heute wird die Truppe von Michael Frontzeck wohl selten nochmal bekommen.

Nehrig geht nun mal rechts mit nach vorne, Riese stellt sich ihm in den Weg. Freistoß für die Hamburger vom rechten Flügel. Buchtmann gibt mal wieder hoch hinein, aber die Arminen können zunächst klären.

Die Gastgeber rennen nun natürlich vehement an. Bielefeld hat in der Defensive alle Hände voll zu tun, um den knappen Vorsprung zu verteidigen. Etwas mehr als zehn Minuten müssen die Ostwestfalen noch überstehen, dann könnte ein überraschender Erfolg am Millerntor eingetütet sein.

Am System der Hausherren verändert sich durch den Doppelwechsel aber nicht viel. Nöthe und Gregoritsch kommen für Verhoek und Thy.

Bei St. Pauli machen sich Christopher Nöthe und Marcel Gregoritsch an der Seitenlinie bereit. Zwei Stürmer also für eine mögliche Wende.

Gelbe Karte für Christopher Buchtmann (FC St. Pauli)
Das muntere Kartenfestival geht weiter. Buchtmann legt Hübener mit einem harten Einsteigen. Klare gelbe Karte.

Nach dem Wechsel Rahn für Hille gibt es Freistoß vom rechten Flügel für die Kiezkicker. Buchtmann schlägt die Kugel scharf an den langen Pfosten, aber Ortega hat noch seine Fingerspitzen dran. Eckball. Nach diesem kommt Boll zum Abschluss, setzt ihn aber unkontrolliert links vorbei.

...Buchtmann flankt in die Mitte, aber der Kopfball von Gonther fliegt weit drüber. Keine Gefahr für das Tor der Arminen. Das ist jetzt natürlich ärgerlich für die Hausherren, die in der 23. Minute einen klaren Elfmeter hätten bekommen müssen und nun einem Rückstand hinterherrennen müssen.

Gelbe Karte für Thomas Hübener (Arminia Bielefeld)
Foul von Hübener links am eigenen Strafraum. Gute Freistoßposition für die Hausherren fast von der Torauslinie...

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:1 durch Thomas Hübener
Souverän verwandelt von Hübener. Der Verteidiger verlädt Tschauner und trifft rechts halbhoch zur Führung für die Arminia.

Elfmeter für Bielefeld!! Klos dringt über rechts gegen Halstenberg in den Strafraum ein. Der Verteidiger fährt das Bein aus, Klos nimmt das Geschenk dankend an, wird berührt und Schiedsrichter Hartmann zeigt auf den Punkt.

Rzatkowski!! Thy tankt sich über links schön bis zur Grundlinie durch, gibt schließlich flach in die Mitte, wo Rzatkowski aus acht Metern zum Abschluss kommt, aber an einem der vielen Abwehrbeine scheitert. Den darf man dann auch mal machen.

Gelbe Karte für Bernd Nehrig (FC St. Pauli)
Karte Nummer sieben in diesem Spiel. Nun trifft es Bernd Nehrig, der Patrick Schönfeld im Mittelfeld von der Seite foult.

Gelbe Karte für Marcel Appiah (Arminia Bielefeld)
Nun begeht auch ein Bielefelder mal ein taktisches Foul. Appiah stoppt Thy im Mittelfeld und wird ebenfalls verwarnt.

Das war wiederum gut von Gonther! Klos pflückt sich einen langen Ball 17 Meter vor dem Tor schön herunter, will in den Sechzehner eindringen, aber Gonther bleibt am Stürmer dran und grätscht ihm die Kugel vom Fuß. Dafür kann man den St. Paulianer nur loben.

Gelbe Karte für Lennart Thy (FC St. Pauli)
Direkt nach dem Schuss von Thy setzen die Gäste zum Konter über Müller an. Thy stoppt den Mittelfeldmann mit einem taktischen Foul und sieht Gelb.

Die Torhüter stehen nun im Mittelpunkt - auf beiden Seiten! Urplötzlich bietet sich Klos nach einem kapitalen Bock von Gonther die Riesenchance auf das 0:1. Rechts freistehend vor Tschauner scheitert der Stürmer aber an einer klasse Beinabwehr. Im Gegenzug treibt Thy die Kugel nach vorne, zieht aus 22 Metern wuchtig ab, aber erneut zeigt Ortega, dass er ein richtig Guter ist. Mit einer sehenswerten Flugparade wehrt der Keeper der Arminia ab.

Das ist doch eine Kopie des Freistoßes von gerade eben! Wieder gibt Buchtmann von rechts in den Strafraum. Diesmal kommt Halstenberg aus zehn Metern zum Kopfball und wieder ist Ortega der Sieger. Allerdings muss er sich da diesmal nicht wirklich strecken. Der Ball kommt genau auf die Hände des Keepers. Trotzdem: St. Pauli agiert nun viel zielstrebiger als noch im ersten Durchgang.

Glanztat von Ortega!! Freistoß aus dem rechten Mittelfeld für die Gastgeber. Buchtmann tritt die Kugel mit Schnitt in den Sechzehner. Dort kommt Gonther aus zehn Metern wuchtig zum Kopfball, aber Ortega packt einen tollen Reflex aus und kann parieren. Klasse gemacht vom Bielefelder Schlussmann.

Schöne, gefühlvolle Flanke von Halstenberg aus dem linken Halbfeld. Kringe und Verhoek steigen nach oben, aber ein Verteidiger der Gäste hatte noch seine Haarspitzen dazwischen und kann zur Ecke klären. Rzatkowski tritt diese hoch herein, aber ein Stürmerfoul unterbindet auch schon wieder jegliche Gefahr.

Den direkten Gegenzug nutzen die Arminen zum Konterangriff. Drei Weiße laufen da auf vier Braune zu, aber Hilles abgefälschter Schuss aus gut 25 Metern fliegt weit rechts vorbei. Die fällige Ecke bringt dann keine Gefahr.

Wie schon im ersten Durchgang kommen die Kiezkicker auch jetzt gut in die Partie. Thy steckt den Ball schön nach links in den Strafraum zu Kringe. Dessen Versuch aus spitzem Winkel ist eine Mischung aus Schuss und Flanke. So oder so rauscht die Kugel an Tor und Mitspielern vorbei. Chance vertan.

Weiter geht's mit einem Wechsel bei den Gästen. Tim Jerat, der eigentlich eine recht ansprechende Partie lieferte, bleibt in der Kabine. Für ihn ist nun Christian Müller dabei.

Halbzeitfazit:
Nach einer eher mäßigen ersten Halbzeit geht es leistungsgerecht ohne Tore in die Kabinen. St. Pauli kam zwar besser ins Spiel, konnte sich aber keine großen Möglichkeiten erspielen. Nach etwa 20 Minuten standen die Gäste immer besser und wären nach 35 Minuten beinahe in Führung gegangen. Trotzdem hätte es in der 23. Minute Strafstoß für die Hamburger geben müssen. Es gibt so oder so aber noch einiges zu verbessern auf Seiten der Gastgeber. Vor allem offensiv muss da einfach mehr kommen. Die Arminen können dagegen genauso weitermachen wie bisher. Stefan Krämer hat seine Mannschaft bestens eingestellt. Spannend bleibt es jedoch allemal. Bis gleich!

Eine Minute gibt es als Nachschlag.

Die letzten Minuten des ersten Durchgangs werden auch kein Spektakel mehr bringen. Bielefeld steht defensiv exzellent und bringt St. Pauli damit zur Verzweiflung. Nach vorne unternehmen die Ostwestfalen auch immer wieder gefährliche Ausflüge. Das sieht stimmig aus beim Aufsteiger.

Gelbe Karte für Fabian Boll (FC St. Pauli)
Wieder ein taktisches Foul durch einen Akteur der Hausherren. Boll stoppt Riese regelwidrig und sieht die gelbe Karte.

Nein, bislang ist es noch kein fußballerischer Leckerbissen, den die knapp 30.000 Zuschauer geboten bekommen. Da gibt es im Offensivbereich doch noch einiges zu verbessern. Vielleicht ändert sich das ja nach der Pause.

Auf der anderen Seite ist es ein Freistoß, der eine Halbchance bringt. Rzatkowskis Flanke kann von den Gästen zunächst geklärt werden. Halstenberg kommt aber aus dem Rückraum zum Nachschuss, verzieht jedoch deutlich. Keine Gefahr für Ortega.

Thorandt verhindert das 0:1!! Schöner Spielzug der Gäste! Über rechts treiben die Arminen den Ball nach vorne. Nach einer flachen Hereingabe kommt Jerat aus 15 Metern freistehend zum Abschluss. Thorandt steht aber in der Schussbahn und kann den sicheren Treffer mit dem Kopf verhindern! Tschauner war da schon geschlagen.

Aus dem Spiel heraus ging nun schon lange nichts mehr - auf beiden Seiten. Beide Mannschaften neutralisieren sich entweder im Mittelfeld oder im Führen von unnötigen Zweikämpfen. So macht das wenig Spaß für den neutralen Beobachter.

Ein fieser Distanzschuss von Lorenz bringt Bielefeld die erste Chance! Aus 35 Metern zieht der Defensivmann einfach mal per Aufsetzer ab. Kurz vor Tschauner springt die Kugel nochmal böse auf, sodass der Keeper nur abklatschen lassen kann. Hille kommt beinahe an den Ball, aber der Schlussmann zeigt sich reaktionsschnell und kann halten.

Immer wieder sind die Fans des FC St. Pauli nicht einverstanden mit den Pfiffen von Schiedsrichter Hartmann. Bislang kann man dem Mann an der Pfeife aber, mit Ausnahme des nicht gegebenen Elfmeters vor einigen Minuten, absolut keinen Vorwurf machen. In vielen Zweikämpfen stellen sich die Kiezkicker einfach unvorteilhaft an. Wenn man mal den Arm oder die Hüfte häufiger da lassen würde, wo sie hingehören, würde der Unparteiische auch nicht so oft pfeifen.

Das Geschehen hat sich nun wieder etwas beruhigt. Buchtmann schlägt einen Freistoß vom linken Flügel hoch in die Mitte, aber der ist viel zu weit. Abstoß. Das kann er besser.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Jetzt wird es hitzig auf den Rängen! Rzatkowski fällt im Bielefelder Strafraum nach einem Check von Lorenz. Die Pfeife des Unparteiischen bleibt aber zum Entsetzen der Zuschauer stumm. Es gab auch schon Schiedsrichter, die so etwas gepfiffen haben. Vor allem, da Lorenz nur in Richtung Rzatkowski geht. Bitter für die Hausherren. Im Gegenzug stoppt Thorandt Hille mit einem Foul und sieht Gelb. Die Pfiffe sind nun ohrenbetäubend laut. "Schieber" hallt es durch das Millerntorstadion.

Fast die Chance für die Arminia! Klos erobert den Ball zunächst schön gegen Nehrig und schickt Hille überragend steil. Der Pass ist allerdings einen Tick zu lang, sodass Tschauner die Kugel gerade noch vor dem Angreifer aufnehmen kann.

Wenn es denn mal schnell bei den Hausherren geht, bekommen die Arminen Probleme. Buchtmann schickt Thy geistesgegenwärtig links in den Strafraum. Der Stürmer legt sich die Kugel aber zu weit vor und kann erst hinter der Torauslinie in die Mitte passen. Der Schiri hat's gesehen und gibt Abstoß.

Die Partie plätschert in diesen Minuten relativ ereignislos vor sich hin. Bielefeld steht nun geordneter in der Defensive, lässt kaum noch etwas zu, tut nach vorne allerdings kaum etwas. Rzatkowski setzt sich nun mal rechts schön gegen Lorenz durch, seine Flanke fängt Ortega jedoch sicher ab.

Gelbe Karte für Florian Kringe (FC St. Pauli)
Kringe vertändelt den Ball leichtfertig im Mittelfeld gegen Schütz. Der Bielefelder wird daraufhin vom Mittelfeldmann gelegt, welcher wiederum für dieses taktische Vergehen Gelb sieht.

Die Hausherren sind inzwischen die klar bessere Mannschaft, kontrollieren das Geschehen recht souverän. Immer wieder wird der Spielfluss aber durch kleine Fouls gestört. Schiedsrichter Hartmann hat alle Hände voll zu tun.

Ein eigentlich harmloser Distanzschuss von Boll wird erst durch Schütz' Abwehrbein gefährlich! Der Flachschuss aus gut 25 Metern rauscht so am chancenlosen Keeper Ortega, aber auch knapp am rechten Pfosten vorbei! Da fehlte nicht viel. Die fällige Ecke können die Arminen klären.

...Jerat haut den Ball in die Mauer. Schönfeld kommt beinahe zum Rebound, verstolpert die Kugel aber und so kann die Defensive der Hamburger klären.

Thorandt legt Hille knapp vor dem eigenen Strafraum. Die Fans der Gastgeber sind damit überhaupt nicht einverstanden. Eine glänzende Position für die Bielefelder aus gut 20 Metern...

Gelbe Karte für Tim Jerat (Arminia Bielefeld)
Jerat will einen hohen Ball herunterpflücken, Rzatkowski geht dazwischen und wir unabsichtlich im Gesicht getroffen. Schiedsrichter Hartmann zeigt dafür die erste gelbe Karte des Spiels.

Die Arminia igelt sich keinesfalls hinten ein und versucht, mutig mitzuspielen. Bis jetzt ist das hier ein ganz munteres Spielchen, auch wenn die Kiezkicker die bislang einzige Möglichkeit hatten.

Erste dicke Chance für die Hausherren! Kringe narrt Jerat rechts im Strafraum und schlängelt sich irgendwie durch's Getümmel. Sein Schuss aus spitzem Winkel kann von Ortega noch abgewehrt werden. Thy kommt aus zwölf Metern zum Kopfball, setzt ihn aber mit vollem Risiko drüber. Da hätte es durchaus schon zum ersten Mal klingeln können!

Der Ball rollt! Die Hausherren spielen wie gewohnt in Braun, die Gäste ganz in Weiß.

Die Stimmung am Millerntor ist wie immer bestens. Und wenn ACDC's "Hell's Bells" erklingen, dann weiß hier auch der Letzte, dass es bald losgeht. Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Partie!

Schiedsrichter der Partie am Millerntor ist Robert Hartmann. Seine Assistenten heißen Benjamin Cortus und Thomas Färber.

Insgesamt 20-mal trafen St. Pauli und Bielefeld seit Gründung der Bundesligen aufeinander. Die Bilanz spricht hierbei für die Hamburger, die neun Partien für sich entscheiden konnten. Sechsmal ging die Arminia als Sieger vom Platz, fünfmal trennte man sich unentschieden. Im Schnitt fielen in diesen Partien 2,25 Tore.

Während Gästetrainer Stefan Krämer voll und ganz auf die Pokalhelden vom letzten Sonntag vertraut, bringt Michael Frontzeck nach dem Aus in Münster gleich drei neue Spieler. Jan-Philipp Kalla, Sebastian Maier und Christopher Nöthe müssen auf die Bank und werden durch den im Pokal gesperrten Markus Thorandt, Florian Kringe und John Verhoek ersetzt.

Allerdings muss man die Hamburger auch dafür loben, gut organisiert in der Defensive zu stehen. In der Liga musste Torhüter Philipp Tschauner noch nicht hinter sich greifen. Das gleiche Kunststück haben bisher nur Karlsruhe und Fürth ebenfalls geschafft. Als Lohn dafür könnte heute die vorübergehende Tabellenführung für St. Pauli winken. Die Gäste aus Bielefeld könnten dagegen mit einem Erfolg einen ordentlichen Satz bis auf Platz sechs machen.

Bei den Hausherren krankt es noch gewaltig an vorderster Front. Der Sturm, mit hochkarätigen Neuzugängen wie Christopher Nöthe (Fürth), John Verhoek (FSV Frankfurt) oder Marc Rzatkowski (Bochum) verstärkt, produziert derzeit nur ein laues Lüftchen. Dabei hatte man am Millerntor gehofft, die Angrifssmisere der letzten Saison damit beigelegt zu haben. Nun muss die Truppe von Michael Frontzeck beweisen, dass die Kritiker Unrecht haben. Nur ein magerer Treffer aus drei Spielen gibt eben diesen Kritikern verständlicherweise Recht.

Auch in Bielefeld ist man zufrieden mit dem bisher Geleisteten. Bei Absteiger Fürth verlor man zwar mit 0:2, erspielte sich dabei aber viele große Chancen. Gegen Union Berlin erkämpfte man sich schließlich den ersten Punkt mit einem 1:1. Im Pokal sorgte man zuletzt für eine Überraschung: Zuhause gegen Bundesliga-Neuling Braunschweig siegte man verdient mit 2:1. Ein Erfolg, der Schwung geben soll für die nächsten Wochen. Schließlich kommt es nächste Woche zum Ostwestfalen-Derby gegen Paderborn.

Saisonstart gelungen. Auch wenn beide Teams unterschiedlich in die neue Spielzeit kamen, kann man auf beiden Seiten konstatieren, dass man sich doch ganz ordentlich präsentierte. Die St. Paulianer holten zum ersten Spieltag gleich mal einen Dreier gegen 1860 München, ehe man bei Aufsteiger Karlsruhe zu einem 0:0 kam. Das Pokalwochenende lief für die Kiezkicker aber alles andere als erfreulich. Bei Drittligist Preußen Münster unterlag man mit 0:1, weshalb man nun versuchen sollte, wieder die Kurve zu kriegen.