Fazit
Der VfR Aalen setzt sich durchaus verdient mit 1:0 in Aue durch und darf somit den ersten Saisonsieg feiern, während die Veilchen ein Wenig auf den Boden der Realität zurück geholt worden sind. Der erste Spielabschnitt ging klar an die Gäste, die kurz vor dem Pausenpfiff den Treffer des Tages markierten, und auch nach dem Wechsel konnte Aue zunächst keinen nennenswerten Druck auf den Gegner aufbauen. Dann folgte allerdings eine kurze Phase, in der der Ausgleich in der Luft lag, doch da die Zielstrebigkeit im Abschluss fehlte, siegten die Schwaben dank des ersten Saisontores und klettern somit aus dem Tabellenkeller.

Geht hier noch etwas für Aue? Aktuell sind die Gäste in Ballbesitz und haben alle Zeit der Welt...

Drei Minuten kommen obendrauf.

Stefan Ruthenbeck bringt mit André Hainault einen weiteren Innenverteidiger und möchte hier wohl nur noch diese knappe Führung über die Zeit bringen.

Aue wirft nochmal Alles nach vorn und setzt sich in der Hälfte der Schwaben fest, doch der VfR steht hinten aktuell gut und lässt niemanden passieren. Deswegen müssen es die Veilchen, wie eben grade Kevin Pezzoni, mit Fernschüssen probieren.

Gelbe Karte für Fabian Müller (Erzgebirge Aue)

Fabian Weiß verpasst erneut die Entscheidung! Der junge Stürmer wird von Leandro Grech in den Sechzehner geschickt, zieht dort an Dominic Rau vorbei, legt sich das Leder dabei allerdings etwas zu weit vor und kann das Spielgerät schließlich nur doch per Grätsche auf das Tor befördern. Dieser Schussversuch geht dann allerdings am Pfosten vorbei ins Toraus.

Kann Erzgebirge hier noch punkten? Aktuell sieht es nicht zwingend danach aus, auch weil man von Jakub Sylvestr so gut wie gar nichts zu sehen bekommt. Zehn Minuten bleiben den Sachsen noch.

Die Veilchen stehen hinten nun viel zu offen. Lechleiter bedient Weiß in aller Seelenruhe 20 Meter vor dem Gehäuse der Gastgeber, und der junge Stürmer schießt nur knapp neben das Tor von Kirschstein.

Erzgebirge kommt nun im Gegenzug auch wieder! Oliver Schröder bringt eine flache Hereingabe von rechts vors Tor, wo Jakub Sylvestr zurücklegt, aber keinen Mitspieler findet.

Die Gäste fast mit dem 2:0! Leandro Grech schickt Robert Lechleiter links in den Sechzehner, und da der Schwäbische Flügelflitzer seinem Bewacher Dominic Rau enteilt, muss Sascha Kirschstein aus seinem Kasten eilen und kann die Situation in letzter Sekunde noch vereiteln.

Die Druckphase der Gastgeber ist scheinbar endgültig vorüber, und da Aalen mit der Führung zufrieden ist, passiert hier momentan nichts berichtenswertes.

Die Akteure auf dem Rasen schenken sich nach wie vor rein gar nichts und gehen die Zweikämpfe wie echte Männer an. Doch wohl nur in eigenen Augen, denn die Unparteiischen sind regelmäßig der Meinung, dass die Spieler zu weit gehen und unterbrechen das Geschehen.

Gelbe Karte für Leandro Grech (VfR Aalen)
Leandro geht mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf und sieht dafür Gelb.

Das war knapp! Fabian Müller setzt sich am rechten Strafraumrand sehr körperbetont gegen Daniel Buballa durch und tankt sich in den Sechzehner. Aus halbrechter Position zieht der Sachse dann mit seiner linken Klebe ab und befördert das Spielgerät nur knapp über den Querbalken.

Im weiten Rund ist es schon seit Spielbeginn merkwürdig ruhig, der Anhang der Veilchen scheint sich mehr vom eigenen Team erhofft zu haben.

Aalen kann nun natürlich Kontern! Klauß wird links von Leandro Grech in Szene gesetzt, dringt in den Sechzehner ein, und scheitert mit einem Flachschuss an Aues Schlussmann Kirschstein, der das kurze Eck zumacht.

Die Gastgeber drücken nun richtig! Sylvestr sieht zentral im Mittelfeld, dass die Schnittstelle zwischen Aalens Innenverteidigern viel zu groß ist und spielt das Leder in eben diese Gasse. Janjić ist zur Stelle und dringt frei in der Strafraum ein, scheitert dann aber mit seinem halbhohen Schlenzer an Fejzić. Beste Phase von Erzgebirge nun!

Und Aue gelingt der nächste Torabschluss! Oliver Schröder nimmt links im Strafraum eine hohe Hereingabe aus spitzem Winkel volley, scheitert aber an Aalens Keeper Fejzić.

Die Gastgeber zeigen eine Art Angriffsbemühung, und das sieht doch direkt ziemlich gut aus! Janjić legt aus dem Zentrum links heraus auf Ishihara, der noch ein paar Schritte in Richtung Grundlinie schreitet und dann hoch vor den zweiten Pfosten flankt. Dort ist Müller allerdings einige Zentimeter zu klein und springt unter der Kugel her.

Wie schon zu Beginn der Partie muss der Unparteiische aus diesmal die Partie alle paar Sekunden aufgrund von kleineren Fouls unterbrechen. Spielfluss kam noch keiner auf im zweiten Abschnitt.

Der gelb-rot-gefährdete Sachse Solomon Okoronkwo bleibt in der Kabine, für den Nigerianer steht nun Arvydas Novikovas auf dem Rasen. Aalen kommt unverändert aus der Pause.

Halbzeitfazit
Der VfR Aalen führt zur Pause verdient mit einem Tor Vorsprung beim Kontrahenten aus Aue, der im Bezug auf die eigene Harmlosigkeit kaum noch zu übertreffen ist. Die Begegnung benötige einige Minuten, um in Schwung zu kommen, doch anschließend präsentierten sich vor Allem die Gäste spritzig und mit Zug zum Tor, während Aue aus eigenem Ballbesitz so gut wie nie Profit schlagen konnte. So ging auch der Führungstreffer kurz vor der Pause durch Marcel Reichwein völlig in Ordnung, doch entschieden ist hier noch gar nichts.

Tooor für VfR Aalen, 0:1 durch Marcel Reichwein
Fink leistet sich in der eigenen Hälfte einen verhängnisvollen Fehlpass, in dessen Folge ein Aalener Klauß links in den Sechzehner schickt. Da Aues Defensive nicht druckvoll genug agiert, hat Klauß genug Zeit, um zu sehen, dass sich Teamkollege Reichwein am langen Pfosten platziert. Die Flanke segelt vor den Kasten, Reichwein nimmt das Leder mit der Brust und vollendet schlussendlich aus spitzem Winkel zur verdienten Führung.

Solomon Okoronkwo muss nun aufpassen, denn der Auer kommt in Zweikämpfen regelmäßig zu spät und ist bereits vorbelastet. Möglich, dass Falko Götz in der Pause reagiert und den heute neben sich stehenden Nigerianer ersetzt.

Die Gäste machen ihre Sache bis hierher wirklich gut und lassen Aue kaum in den eigenen Strafraum eindringen. Lediglich am Torabschluss muss noch gefeilt werden, von den Spielanteilen machen die Schwaben aber den besseren Eindruck.

Erstmals muss ein Schlussmann einen Torschuss halten, auch wenn Sascha Kirschstein mit dem unplatzierten Schuss von Leandro Grech vor keinerlei Probleme gestellt wird.

Wenn bei den Gästen was geht, dann fast ausschließlich über die rechte Seite. Lechleiter und Reichwein sorgen dort immer wieder für Aufregung in der Auer Defensive, doch die ganz großen Torabschlüsse bleiben, genau wie auf der anderen Seite auch, bisher aus.

Gelbe Karte für Marcel Reichwein (VfR Aalen)
Reichwein geht Schröder mit der Sohle voraus an und kassiert den nächsten farbigen Karton der Begegnung.

Ishihara sorgt für Atemnot bei den Heimfans! Der Japaner lässt als letzter Mann einen langen Ball in die Spitze passieren, und dahinter lauert Gäste-Stürmer Marcel Reichwein, der aber überhastet abschließt und den Kasten verfehlt.

Gelbe Karte für Benjamin Hübner (VfR Aalen)
Gestrecktes Bein von Hübner gegen Sylvestr, die Konsequenz lautet: Gelb.

Auffällig ist, dass beide Mannschaften versuchen, sich spielerisch nach vorn zu kombinieren und dabei größtenteils auf die langen Bälle verzichten. Besonders die beiden rechten Flügelmänner, Fabian Müller für Aue und Robert Lechleiter auf der anderen Seite, tanken sich immer wieder gefährlich bis an den Sechzehner durch.

Der neue Japaner, Taku Ishihara, tritt den Standard, schlenzt das Leder aber ein gutes Stück über das Tor hinweg.

Freistoß für die Gastgeber aus aussichtsreicher Position nach Foul von Hübner an Müller!

Gelbe Karte für Solomon Okoronkwo (Erzgebirge Aue)
Diese Karte hat sich Okoronkwo erarbeitet! Immer wieder zerrt und schubst der Nigerianer gegen Lechleiter und kassiert den ersten Karton der Partie.

Aue kommt nun besser ins Spiel und drängt die Gäste ein wenig in die eigene Hälfte.

Das war wichtig! Aalens Leandro Grech stoppt Michael Fink an der Strafraumgrenze mit einer Grätsche, der Sachse wäre sonst durch gewesen. Die Fans warten nach wie vor auf die erste Torchance der Gastgeber.

Die Schwaben wirken bisher einen Tick gefährlicher als die Gastgeber, denn die Angriffe in Richtung Sascha Kirschstein erfolgen schnell und sind auf einen fixen Abschluss aus. Erzgebirge hingegen tauchte bisher noch nicht gefährlich vor dem Kasten der Gäste auf.

Glück für Aue, war das knapp! Robert Lechleiter stürmt auf dem rechten Flügel auf den Strafraum der Gastgeber zu und gibt das Leder scharf in den Sechzehner, wo Kevin Pezzoni sehr viel Mut beweist und das Leder am langen Pfosten vorbeispitzelt. Das Problem dabei: Der Grad zwischen Rettungsaktion und Eigentor ist ein sehr schmaler, doch Alles ist gut gegangen.

Fabian Müller setzt sich auf der rechten Außenbahn stark gegen gleich zwei Aalener durch, kommt mit der anschließenden Flanke aber nicht durch. Ein Gegenspieler fälscht zur Ecke ab, diese kreiert aber keinerlei Gefahr.

Die Gäste zeigen von Beginn an, dass sie sich nicht verstecken möchten und haben zunächst mehr Ballbesitz.

Das Spiel läuft, die Veilchen präsentieren sich in lila-weiß, Aalen tritt komplett in gelb an.

Die Teams betreten den Rasen, in wenigen Augenblicken geht es los.

Aues Trainer Falko Götz stellte sein Team im Vergleich zum peinlichen Pokalauftritt auf gleich vier Positionen um: Diring, König und Miatke müssen auf der Bank Platz nehmen, Paulus muss verletzungsbedingt passen. Neu in der Startelf sind Fink, Rau, der neue Mann, Ishihara, und Sylvestr. Die Gäste verändern nur eine Position: Fejzić spielt für Bernhardt.

Der letzte Auswärtssieg der Schwaben liegt übrigens schon einige Monate zurück: Im Dezember 2012 schlug der VfR die Roten Teufel in Lautern, anschließend konnte man sich allerdings in acht Heimspielen nicht mehr erfolgreich gegen den jeweiligen Kontrahenten durchsetzten. Aalen ist somit im Jahr 2013, was Reisen in die Fremde angeht, noch sieglos.

Im letzten Aufeinandertreffen beider Teams konnte kein Sieger ermittelt werden, 1:1 hieß es Ende Februar nach 90 Minuten, ausgetragen wurde das Duell, genau wie heute auch, im Sparkassen-Erzgebirgsstadion zu Aue. Insgesamt kam es zu vier Begegnungen, drei Mal endete das Geschehen in einer Punkteteilung, der einzige Sieg ging im September 2012 an Aalen.

In Aalen erlebte man hingegen eine Art Kontrastprogramm: Der Auftakt in die neue Saison verlief mit einem 0:0 in Sandhausen und einer 0:2-Niederlage in Fürth eher schleppend, dafür setzte sich der VfR im Pokal beim TSV 1860 Rosenheim mit 2:0 durch und hat nun den VfL Wolfsburg in der zweiten Runde vor der Brust. Finanziell war der Einzug in die nächste Runde sicherlich ein wahrer Segen für die Schwaben, die heute versuchen werden, auch in der Liga in die Spur zu finden.

Dass diese Abhängigkeit von nur einem Spieler einen erheblichen Nachteil mit sich bringt, verdeutlichte der Freitag der Vorwoche, an dem Erzgebirge im Pokal mit 0:3 in Osnabrück unter die Räder kam. Sylvestr musste aufgrund von muskulären Problemen passen, und das gesamte Team wirkte ohne den Leader merkwürdig gehemmt und strahlte kaum Torgefahr aus. Die gute Nachricht für alle Fans der Veilchen: Heute ist der Torjäger wieder mit von der Partie und steht in der Startelf.

Erzgebirge Aue startete mit zwei Dreien in die neue Saison, eine Leistung, die den Sachsen so zuletzt vor drei Jahren gelang. Damals beendete man die Hinrunde sogar als Tabellenführer und landetet nach dem 34. Spieltag auf Rang Fünf des Klassements. In Ingolstadt (2:1) und zuhause gegen Sandhausen (1:0) besorgte Erfolgsgarant Jakub Sylvestr jeweils sämtliche Tore und katapultierte Aue somit in die obere Tabellenregion.