Fazit
Mit einer gehörigen Portion Dusel holt die Spielvereinigung Greuther Fürth im letzten Heimspiel des Jahres einen 1:0-Sieg gegen den VfR Aalen. Die Gäste kamen schwungvoll aus der Kabine und hatten drei dicke Chancen auf den Führungstreffer. Der fiel dann aber nach einer Ecke auf der anderen Seite. In der Folge machte der VfR zwangsläufig auf und lud die Hausherren immer wieder zu vielversprechenden Kontern ein. Diese vergaben die Kleeblätter zum Teil fahrlässig. In der Schlussphase ging Aalen merklich die Puste aus und Fürth rettete den knappen Vorsprung über die Zeit. Damit verabschieden wir uns aus der Trolli-ARENA. Wir wünschen allen Fußballfans schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Und dann muss eigentlich das 2:0 fallen! Stieber tankt sich an der Grundlinie durch und legt schön zu Füllkrug zurück. Der zieht aus acht Metern ab und scheitert am stark reagierenden Jasmin Fejzić.

Das dürfte es gewesen sein. Daniel Brosinski holt einen Eckstoß raus und Stieber geht im Zeitlupentempo zur Fahne.

Drei Minuten werden nachgespielt, eine davon ist bereits rum...

Das ist nicht zwingend genug! Lechleiter schlägt die nächste Flanke von rechts in den Sechzehner. Nur ist da weit und breit kein Aalener in der Nähe. Hesl pflückt die Murmel unbedrängt aus der Luft.

Gelbe Karte für Benjamin Hübner (VfR Aalen)
Hübner grätscht Füllkrug im Mittelfeld von hinten um und sieht zu Recht den Karton.

Da ist der neue Mann! Abe legt das Leder im Strafraum mit einem Heber an seinem Gegenspieler vorbei. Hesl passt auf und fischt ihm die Kugel vor der Nase weg.

Den Gästen geht zusehends die Puste aus. Sie versuchen es mit vielen langen Bällen in die Spitze, nur kommen die einfach nicht beim Empfänger an.

Kramer will die knappe Führung über die Runden schaukeln und wechselt mit Zsolt Korcsmár einen gelernten Verteidiger ein.

Das bringt Zeit. Brosinskis Flanke wird zur nächsten Ecke abgefälscht. Die endet allerdings ohne Abschluss.

Jetzt fahren die Hausherren Konter im Minutentakt! Stieber bekommt die nächste dicke Chance zum 2:0, doch sein Schuss von halblinks fliegt nur ans Außennetz. Eine dieser Möglichkeiten sollten die Kleeblätter jetzt mal nutzen, sonst droht ein Zitterspiel.

Der Ball zappelt im Netz! Wieder klingelt es nach einer Ecke. Allerdings stand Tim Sparv bei seinem Abstauber doch deutlich im Abseits. Alles richtig gesehen von Bibiana Steinhaus und ihrem Assistenten.

Der VfR hat diese Partie noch längst nicht abgehakt. Die Gäste wollen den Ausgleich und haben dafür noch knapp 15 Minuten Zeit. In Anbetracht der Torchancen wäre das 1:1 auch hochverdient.

Ganz schwach! Eine Aalener Ecke entwickelt sich zum Boomerang und Fürth kontert in Überzahl. Stieber treibt das Leder über 30, 40 Meter nach vorne und spielt dann einen katastrophalen Querpass, den die Gäste abfangen können.

Die Gastgeber nutzen die Räume gegen aufrückende Aalener und kontern. Füllkrug schiebt erneut links raus. Gießelmann leitet den Ball vom Flügel direkt in die Mitte weiter, wo Stieber einen halben Schritt zu spät kommt.

Füllkrug verzögert clever im Zentrum und schiebt links raus zu Baba. Der Außenverteidiger will Gießelmann per Direktspiel in die Gasse schicken, doch der Pass ist etwas zu steil und kommt nicht an.

Baba bedient den links im Strafraum wartenden Drexler. Der will es im Alleingang richten und dribbelt sich fest.

Nächstes dickes Ding für den VfR! Lechleiter schleicht sich im Strafraum auf und davon und nimmt das Zuspiel aus der Drehung direkt. Hesl fährt das Bein aus und rettet spektakulär.

Die Latte rettet Fürth! Beinahe der Ausgleich! Pohjanpalo läuft mit viel Tempo in eine Flanke von rechts und nickt das Spielgerät an den Querbalken. Da wäre Hesl nie und nimmer rangekommen.

Für die Gäste ist das ein mehr als unglücklicher Gegentreffer. Da waren sie drauf und dran, die Führung zu erzielen und dann legen sie den Hausherren den Treffer selbst auf.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:0 durch Niclas Füllkrug
Aus dem Nichts geht die Spielvereinigung in Führung. Die Franken führen einen Eckball von rechts kurz aus und flanken in den Fünfmeterraum. Oliver Barth verlängert die Hereingabe unglücklich mit dem Kopf nach hinten. Dort hält Füllkrug die Rübe rein und nickt das Leder aus sechs Metern über die Linie.

Zentimeter fehlen Pohjanpalo! Schon wieder der Finne! Diesmal hat er halblinks etwas zu viel Platz und packt aus über 20 Metern den Hammer aus. Haarscharf fliegt das Runde am Lattenkreuz vorbei.

Die Aalener kommen wesentlich besser aus der Kabine. Sie trauen sich von Minute zu Minute mehr zu und setzen die Gastgeber zunehmend unter Druck. Die beiden dicken Chancen sind das Resultat.

Pohjanpalo scheitert an Hesl! Der Joker macht es im Alleingang! Pohjanpalo nimmt den Ball 25 Meter vor dem Tor an und startet sein Solo. Er tunnelt Kleine an der Strafraumgrenze und taucht urplötzlich blank vor Wolfgang Hesl auf. Im Abschluss fehlt ihm dann die Ruhe. Anstatt die Kugel überlegt in die Ecke zu schieben, schießt er den Keeper einfach an. Das hätte eigentlich die Führung sein müssen.

Bei den Grün-Weißen scheitert es häufig am letzten Pass. Bis zum Sechzehner sieht das seit Wiederanpfiff nicht schlecht aus, dann treffen sie aber immer wieder auf die schwarze Wand.

Der VfR wagt sich aus der Höhle. Nach zwei schnellen Pässen auf der rechten Außenbahn kommt Lechleiter ungehindert zum flanken. Allerdings fehlt in der Mitte ein Abnehmer.

Schon zwei Chancen und noch kein Foul. Damit ist die zweite Halbzeit schon jetzt um zwei Klassen besser als die erste.

Im direkten Gegenzug suchen und finden die Hausherren Dominick Drexler im Strafraum. Der wird bei seinem Kopfball aus sechs Metern aber entscheidend gestört.

Gute Chance für Aalen! Das war die mit Abstand beste Möglichkeit aus dem Spiel heraus. Die Gäste laufen einen blitzschnellen Konter und schicken Michael Klauß halblinks in die Tiefe. Der geht noch drei, vier Meter und hält dann drauf. Hesl macht die Ecke zu und verhindert das 0:1.

Weiter geht´s in Fürth. Die Gastgeber wechseln und nehmen den akut gelb-rot gefährdeten Trinks von Feld. Für ihn rückt Niclas Füllkrug ins offensive Mittelfeld.

Halbzeitfazit
Nach 45 unterirdischen Minuten geht es mit dem einzig gerechten Spielstand in die Kabinen. Beide Mannschaften zeigen eine schwache Vorstellung und fallen lediglich durch übertriebene Härte auf. Den einzigen Aufreger gab es kurz vor der Pause, als Drexler im Zweikampf gegen Barth zu Boden ging. Ob wirklich ein Kontakt vorlag, spielt letztlich keine Rolle, da Jasmin Fejzić den unplatziert geschossenen Elfmeter von Stieber von der Linie kratzte.

Elfmeter verschossen von Zoltán Stieber, SpVgg Greuther Fürth
Stieber läuft an und schießt den Ball mit viel Wucht auf die rechte untere Ecke. Fejzić spekuliert genau richtig und fischt das Leder raus.

Gelbe Karte für Oliver Barth (VfR Aalen)

Elfmeter für Fürth! Drexler zieht von links in den Strafraum und geht dann plötzlich zu Boden. Barth soll ihn da am Bein getroffen haben. In der Zeitlupe sieht das aber eher nach einer astreinen Schwalbe aus. Sei´s drum...

Fast ein Torschuss! Daniel Buballa zieht vom linken Flügel parallel zur Strafraumkante in die Mitte und zieht ab. Der Versuch wird zur Ecke abgefälscht, die einmal mehr nichts einbringt.

Noch wenige Minuten, dann haben es die Zuschauer überstanden. Man sehnt den Halbzeitpfiff förmlich herbei.

Gelbe Karte für Robert Lechleiter (VfR Aalen)
Mal was Neues. Kein Foul, sondern ein Handspiel führt zur nächsten Gelben der Partie.

Jetzt ist dann aber auch gut! Wieder geht Trinks viel zu ungestüm in den Zweikampf und trifft Hübner am Knöchel. So langsam darf man da auch schon über eine Gelb-Rote diskutieren.

Es passiert weiterhin schrecklich wenig. Durch die zahlreichen Unterbrechungen kann hier gar kein Spielfluss aufkommen. Ein Foul jagt das nächste.

...nein, so wird das nichts. Die Flanke bleibt schon am ersten Abwehrspieler hängen. Die Gastgeber laufen anschließend den Konter, doch auch der wird mit einem Foul unterbunden.

Jetzt erwischt es Lechleiter! Der Aachener wird von Trinks auf dem rechten Flügel gefällt. Das gibt abermals einen Freistoß und die Hoffnung auf einen Abschluss...

Gelbe Karte für Sascha Traut (VfR Aalen)
Erneut ist einer viel zu spät dran. Traut sieht die dritte Gelbe des Spiels und auch die Verwarnung geht in Ordnung. Von weihnachtlichem Frieden ist in der Trolli-ARENA nichts zu spüren.

Bitter für Enrico Valentini! Er hat sich bei der Aktion in der 16. Minute offenbar doch schwerer verletzt und kann nicht mehr weitermachen. Ruthenbeck wechselt positionsgetreu und bringt mit Joel Pohjanpalo ebenfalls eine Offensivkraft.

Ein Abschluss! Den fälligen Freistoß von der linken Seite köpft Michael Klauß rund zwei Meter am linken Pfosten vorbei.

Gelbe Karte für Daniel Brosinski (SpVgg Greuther Fürth)
Brosinski trifft im Zweikampf gegen Lechleiter zwar den Ball, grätscht ihn gleichzeitig aber auch ziemlich deftig um.

Fejzić ist gefordert! Trinks schlägt einen Freistoß hoch in den Strafraum. Aalens Keeper sieht den Ball lange auf sich zukommen und packt entschlossen zu. Das fällt hier schon in die Kategorie "Aufreger".

Nach vorne geht beim VfR absolut gar nichts. Nur selten gelingen drei Pässe am Stück und zum Abschluss aus der Distanz kommen sie auch nicht. Nach 25 Minuten bleibt festzuhalten: Es kann nur besser werden!

Gelbe Karte für Florian Trinks (SpVgg Greuther Fürth)
Trinks sieht nach einem robusten Einsteigen gegen Junglas die erste Karte der Partie. So wie das hier läuft, wird es nicht die letzte Verwarnung bleiben.

...aber auch dieser Hereingabe ist nicht der Rede wert und kommt gar nicht erst bei einem Grün-Weißen an. Den Zuschauern wird bisher echte Fußball-Magerkost geboten.

Immerhin! Stieber flankt das Leder von rechts in die Mitte und die Aalener köpfen den Ball zur Ecke ins Aus...

Die Flanken der Hausherren sind jenseits von gut und böse. Da kommt kein einziger Ball bei einem Mitspieler an. Jetzt bleibt Baba direkt am ersten Abwehrbein hängen, kurz davor segelte Brosinskis Flanke ins Nichts.

Die Gäste fühlen sich in ihrer Rolle wohl. Sie lassen Fürth kommen und verteidigen das mit einer Bierruhe. Das ist nicht besonders schön anzusehen, erfüllt aber den Zweck.

Der Nächste, bitte! Enrico Valentini liegt auf dem Boden und hält sich das Knie. Im Zweikampf mit Baba hat sich der Aalener da anscheinend vertreten.

Endlich mal ein Angriff mit viel Tempo. Drexler schickt Baba auf dem linken Flügel steil. Dessen Flanke kommt mit viel Zug in den Sechzehner, wo Benjamin Hübner gerade noch mit dem Kopf vor Ognjen Mudrinski klärt.

...der endet mit einem Verlegenheitsschuss auf die Tribüne. Gefährlich ist anders.

Und wieder krümmt sich einer am Boden. Sparv springt von hinten in Hofmann rein. Das gibt die nächsten mahnenden Worte der Unparteiischen und Freistoß für die Gäste vom rechten Flügel...

Schiedlich friedlich geht es in der Trolli-ARENA nicht zu. Die Herren gehen mit einer gesunden Aggressivität zu Werke. Mehrmals hat Steinhaus die Partie schon unterbrechen müssen.

Jetzt kombinieren sich die Franken mal bis in die Gefahrenzone vor, doch dort ist einfach kein Platz und mindestens ein Abwehrspieler zu viel. Aalen schnappt sich das Leder und nimmt das Tempo wieder raus.

Trinks hält an der gegnerischen Eckfahne gegen Leandro Grech den Fuß drauf. Der Sechser bleibt erstmal liegen, kann nach einer kurzen Unterbrechung aber weitermachen.

Schon jetzt lässt sich erahnen, in welche Richtung das Spiel laufen wird. Fürth hat mehr Ballbesitz und sucht immer wieder das Spiel über die Außen. Aalen zieht sich weit zurück und lauert auf Ballgewinne, um das eigene Umschaltspiel aufzuziehen.

Drexler gibt den ersten Torschuss der Partie ab! Sein Versuch aus rund 23 Metern wird noch leicht abgefälscht, ist letztlich aber keine Herausforderung für Jasmin Fejzić.

Und damit rein in die erste Halbzeit! Die Hausherren laufen im traditionellen grün-weißen Dress auf, die Gäste in schwarzen Hosen und schwarzen Trikots.

Vorhang auf! Die Mannschaften betreten bei fast frühlingshaften Bedingungen und vor rund 9000 gut gelaunten Zuschauern den Platz.

In einer guten Viertelstunde rollt in der Trolli-ARENA zum letzten Mal im Jahr 2013 der Ball. Bibiana Steinhaus gibt den 22 Herren die Richtung vor, Unterstützung erhält sie dabei von Arne Aarnink und Marcel Unger.

Ein Blick auf die Aufstellungen:
Kramer tauscht seine Start-Elf im Vergleich zum 1:4 in Bielefeld auf drei Positionen. Mudrinski, Baba und Drexler beginnen für Gießelmann, Zillner und Füllkrug. Der VfR Aalen verzichtet zunächst auf die Dienste von Hainault und Pohjanpalo. Für sie stehen Barth und Hofmann in der Anfangsformation.

Ruthenbeck bezeichnete den heutigen Gegner als "die spielstärkste Mannschaft der Liga", der man über 90 Minuten mit Leidenschaft und Konzentration begegnen wolle. "Dann", so der Trainer, "ist alles möglich." Er sieht in der Fürther Spielanlage sogar einen möglichen Vorteil für sein Team: "Wenn eine Mannschaft versucht, dominant aufzutreten, gibt das dem Gegner Räume, um das eigene Umschaltspiel umzusetzen."

Die Franken machten kein Geheimnis aus ihrem Ziel für die kommenden 90 Minuten. "Es zählen nur die drei Punkte", meinte etwa der Sportliche Leiter Rouven Schröder. Trainer Frank Kramer versprach den Fans eine anderes Auftreten als in Bielefeld: "Wir sind selbstkritisch genug, um das letzte Wochenende so nicht stehen lassen zu wollen." Gleichzeitig erklärte der Coach aber auch: "Wir sind wie ein Überraschungsei und leistungstechnisch in allen Bereichen unterwegs."

Die Aalener sind mit 23 Punkten nach 18 Spielen zwar im Soll, haben aber nur zwei Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Die größte Problemzone der Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck war und ist die Offensive, die in neun (!) Spielen ohne eigenen Treffer blieb. Will man den Dreier heute mitnehmen, muss vor allem an der Abschlussschwäche gearbeitet werden.

Aus Sicht der Gastgeber stellt sich heute vor allem eine Frage: Geht es mit vier, zwei oder doch nur einem Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz in die Winterpause? Nachdem die Verfolger aus Hamburg und Berlin am Wochenende dreifach gepunktet haben, stehen die Fürther im letzten Spiel des Jahres unter Zugzwang. Zudem gilt es, sich für die bittere 1:4-Klatsche auf der Bielefelder Alm zu rehabilitieren.