Fazit:
Überraschend sichert sich Aalen dank einer überragenden Effizienz den Dreier am Betzenberg. Zu keinem Zeitpunkt investierten die Gäste etwas in das Spiel, sondern gaben sich mit Standards und Kontern zufrieden, von denen sie zwei gerade in Druckphasen der Pfälzer eiskalt nutzten. Lautern muss sich vor allem vorwerfen lassen, aus ihren Möglichkeiten zu wenig gemacht zu haben und hinten raus ging dem Team von Kosta Runjaic dann aufgrund des hohen Aufwandes ein wenig die Kraft aus. Nach dem Pokalerfolg gegen Leverkusen setzt es also die zweite Niederlage in Folge während sich Aalen ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Nejmeddin Daghfous zieht noch einmal von links den Sechzehner entlang und schlenzt auf die lange Ecke. Doch der Ball geht vorbei. Und genau das ist das Spiel kurz danach auch.

Die letzten 30 Sekunden laufen.

... in der Mitte hat Lakić die Kopfballchance, kann die Pille aber nicht mehr drücken.

Kostas Fortounis stekt auf Matmour in den Sechzehner durch, Aalen klärt zur Ecke...

Es sieht aber ganz so aus, als ginge den Hausherren nun auch ein wenig die Kraft aus, Aalen hält den Ball und nimmt so wichtige Sekunden von der Uhr.

Drei Minuten sind es noch als Fejzić eine Flanke aus dem Himmel fischt.

Karim Matmour wird im rechten Strafraum abgedrängt und letztlich geblockt.

Satte fünf Minuten gibt es obendrauf und das absolut berechtigt!

Jetzt haben wir uns lange über die Theatralik der Pfälzer unterhalten, hier hätte sich Aalen aber nicht beschweren dürfen.

... knifflig. Benjamin Hübner rennt seinem Gegenspieler in die Hacken von Gaus, auch hier reicht der Schiedsrichterin der Kontakt aber nicht aus.

Wieder gibt es Aufregung, weil ein Roter im Strafraum zu Boden geht, wir warten auf die Zeitlupe...

Daniel Buballa nimmt über links Fahrt auf, verpasst dann aber das Anspiel in die Mitte und letztlich versandet der Konter dann.

Aalen macht das aber aktuell klug, holt Freistöße heraus und verschafft sich ein wenig Ruhe.

Auf die Nachspielzeit darf man hier durchaus gespannt sein, denn auch Lechleitner lässt sich aufreizend viel Zeit bei der Auswechslung.

Das war dann auch die letzte Szene des 33-jährigen, der positionsgetreu ersetzt wird.

Nach einer abgewehrten Standard der Hausherren holt der Außenspieler dann den Freistoß auf der rechten Seite heraus und muss natürlich ebenfalls behandelt werden.

Robert Lechleiter tanzt schon jetzt mit der Eckfahne, wird aber schnell vom Ball getrennt.

Stefan Ruthenbeck bringt noch einen frischen Konterspieler in die Partie. Manuel Junglas wendet sein ganzes schauspielerisches Talent, will von seiner Auswechslung zunächst nichts mitbekommen haben und trabt dann zur Linie. Die Gäste spielen nur noch auf Zeit.

Gaus kommt an der Sechzehnergrenze an den Ball, sein Schlenzer geht aber meterweit über den Kasten.

Der VfR holt nun schon das Maximale aus Unterbrechungen heraus, hier zieht Albert Bunjaku seinen Gegenspieler am Trikot zu Boden und es dauert Ewigkeiten, bis der wieder steht.

Wir bewegen uns auf ein echtes Powerplay zu, Aalen positioniert sich um den eigenen Sechzehner und wird auf den entscheidenden Konter hoffen.

Für die Gäste ist es auch deshalb wichtig, ein wenig Ruhe in die Partie zu bringen, Entlastung findet derzeit jedoch kaum statt.

Das Publikum trägt natürlich zu der Stimmung gegen den Schiedsrichter bei: Aktuell will man einen absichtlichen Rückpass erkannt haben, die Realität ist davon aber soweit entfernt wie Nord- vom Südpol.

Aber so etwas ist und bleibt albern: Immer wieder fallen Pfälzer im Strafraum zu Boden und schauen Steinhaus mit Hundeaugen an. So langsam kann man für diese Einlagen auch mal den Karton ziehen, sonst müssen wir uns mit diesen Lächerlichkeiten wohl bis zum Ende rumschlagen.

Das dürften jetzt noch ganz heiße Schlussphase werden, denn das Stadion und die Akteure auf dem Rasen sind natürlich wieder hellwach!

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:2 durch Karim Matmour
Das ist endlich der Treffer für Lautern! Aalen kann eine Ecke in der Mitte nicht klären und aus dem Gestocher nimmt der Rechtsaußen den Ball aus zehn Metern ab und zimmert ihn unhaltbar an den linken Innenpfosten.

Vorwerfen kann man Stefan Ruthenbeck und seiner Truppe jedoch nichts, die vor einem unerwarteten Dreier stehen. Es ist wie der Coach vor der Partie gesagt hatte: Wenn Lautern schwächelt, dann werde man seine Chancen nutzen.

Der Winterneuzugang aus Mainz gibt sein Debüt für den neuen Verein und taktisch dürfte es bei den Gästen nun noch ein wenig defensiver werden.

Karim Matmour feuert mal einen aus der zweiten Reihe ab, doch der Schuss ist viel zu hoch angesetzt.

Lautern fehlt es in dieser Phase ein wenig an der Ruhe und viele Szenen kommen daher überhastet daher.

Gelbe Karte für Karim Matmour (1. FC Kaiserslautern)
Der Algerier stolpert eher unglücklich in seinen Gegenspieler und der Zusammenprall sieht schlimmer aus, als er letztlich ist. Trotzdem gibt es den Karton.

Auch der dritte Wechsel Kosta Runjaics ist offensiv, der Schweizer kommt nach langer Leidenszeit zu seinem Comeback und erstem Einsatz in dieser Saison!

Es kommen frische Offensivkräfte für den Gastgeber, der jetzt alles oder nichts spielen muss.

Die Fans lassen ihrem Frust mit Sprechchören gegen die gute Unparteiische freien Lauf. Steinhaus ist aber eine souveräne Leiterin.

Jetzt machen sich dann doch die ersten Pfiffe breit, aber wir halten fest: Lautern ist heute nur die Effizienz vorzuwerfen, man spielt ansonsten gut.

Es ist fast eine Kopie des ersten Abschnittes. Erneut hat Lautern die Riesenchance zum Tor und fangen sich dann mit der ersten Chance der Gäste den Treffer.

Tooor für VfR Aalen, 0:2 durch Joel Pohjanpalo
Ist das bitter für die Hausherren! Im direkten Gegenzug flankt Leandro Grech aus dem linken Halbfeld an den Elfmeterpunkt, wo sich der Finne gegen Dominique Heintz durchsetzt und den Ball in die rechte Ecke weiterleitet.

Doppelchance FCK! Karim Matmour setzt sich über rechts in den Strafraum durch und spitzelt den Ball aufs Tor. Auf der Linke klärt Manuel Junglas mit Glück auf der Linie und auch der Nachschuss von Chris Löwe wird irgendwie noch abgeblockt. Das muss doch der Ausgleich sein!

Die erste Ecke der Gäste in diesem Durchgang bringt keine Gefahr.

Lakić hat die nächste Chance nach Flanke von Löwe von links, doch setzt seinen Kopfball am kurzen Pfosten etwas zu hoch an.

Auf der Gegenseite vertändelt Robert Lechleiter den Konter leichtfertig und rennt sich im Strafraum fest obwohl er Anspielstationen hatte.

Löwe macht es und prüft Fejzić aus etwa 20 Metern halbrechter Position in der Torwartecke! Der Bosnier wird leicht auf dem falschen Fuß erwischt, regelt das aber letztlich souverän mit den Fäusten. Die resultierende Ecke bringt dann nichts mehr ein.

Gelbe Karte für Benjamin Hübner (VfR Aalen)
Der Torschütze senst Karim Matmour vor dem Sechzehner unstrittig um. Chris Löwe und Florian Dick stehen zur Ausführung bereit...

Ohne Wechsel geht es weiter in der Pfalz!

Halbzeitfazit:
Aalen führt glücklich am Betzenberg, ist selbst nicht an Initiative interessiert und lauert auf Standards und Konter. Lautern muss sich vorwerfen lassen, dass man vor allem in der guten Anfangsphase seine Chancen nicht nutzen konnte, sah sich im Verlauf dann auch einem insgesamt besser organisierten Gegner gegenüber, der in der der Defensive immer wieder überwindbar wirkte. Bis gleich!

Auf der Gegenseite wird es in der zweiminütigen Nachspielzeit noch einmal hektisch im Sechzehner der Gäste, richtig gefährlich wird es allerdings nicht mehr.

Da sieht der 23-jährige natürlich unglücklich aus, er war aber leicht bedrängt und der Querpass war den Tick zu ungenau und landete in den Hacken des Außenspielers. Trotzdem muss man so etwas eigentlich besser verarbeiten.

Daniel Buballa muss den machen! Aalen ist beim Konter durch, Robert Lechleiter geht über rechts in den Strafraum und legt vor Sippel quer auf den Außenspieler, dem das Leder dann durch die Füße rutscht und die Abnahme vor dem leeren Tor misslingt.

Nein, das ist zu plump: Dick geht gegen leichtesten Kontakt im Sechzehner theatralisch zu Boden und fordert den Elfmeter. Also bitte... Steinhaus geht darauf berechtigterweise nicht ein obwohl der Arm des Gegenspielers schon rausgeht.

Immerhin schaffen es die roten Teufel aktuell wieder etwas bessern, den Gegner im eigenen Sechzehner zu binden.

Fällt dem Gastgeber vor der Pause noch etwas ein? Die dynamische Anfangsphase ist lange vergessen, Aalen steht kompakt und bietet wenig an.

Im Anschluss kann der VfR kontern und Joel Pohjanpalo ist eine Fußspitze davon entfernt, den Steilpass mitnehmen und frei auf Sippel zugehen zu können. Ein wenig mehr Genauigkeit im Passspiel und das wäre richtig gefährlich geworden.

Wenn Aalen sich mal annähert, dann über Standards, dieser hier von Robert Lechleiter landet aber in den Armen von Sippel.

Steinhaus macht sich derzeit im weiten Rund keine Freunde, weil sie zunehmend gegen die Hausherren pfeift. Besser gesagt pfeifen muss, denn die Entscheidungen sind bis hierhin alles richtig.

Gelbe Karte für Chris Löwe (1. FC Kaiserslautern)
So macht sich denn auch ein wenig Frust beim Favoriten breit, der Außenverteidiger geht mit offener Sohle in den Mann und diskutiert dann sehr lange über die Entscheidung. Er spielt auch den Ball, aber das war insgesamt ein zu riskanter Einsatz.

Den Zug zum Tor hat Lautern mit dem 0:1 eingebüßt und auch sonst plätschert die Partie aktuell reichlich vor sich hin, denn mit der Führung im Rücken tut Aalen natürlich erst recht nichts fürs Spiel.

Schiri Steinhaus gibt letzte Ermahnungen an Chinedu Ede, der im Zweikampf gegen Junglas viel zu spät kommt. Demnächst wird es dann farbenfroh.

Der Treffer hat dem Gastgeber zugesetzt, die sich nun neu sortieren müssen. Derweil schickt Aalen eine Standard in den Strafraum, die Sippel mit den Fäusten entschärft.

Packen wir auch noch zwei Euro ins Phrasenschwein: Wer vorne die Dinger nicht macht, darf sich natürlich nicht wundern.

So kann es manchmal gehen: Lautern ist überlegen, hat die Torchancen, doch eine Unachtsamkeit auf der Gegenseite besorgt den Rückstand. Jetzt heißt es Moral zeigen und am besten genauso weiterspielen, denn viel können sich die Pfälzer nicht vorwerfen.

Tooor für VfR Aalen, 0:1 durch Benjamin Hübner
Wo kam das denn her? Der erste Eckball der gäste landet beim Innenverteidiger, der aus acht Metern zentraler Position freistehend in die rechte Ecke einnicken darf.

Hoppla! Endlich kann Aalen mal Fahrt aufnehmen, Daniel Buballa legt sich das Leder zwar zu weit vor, Keeper Sippel geht dann aber mit dem abgefangenen Ball vor dem Sechzehner gegen den Außenspieler ins Dribbling und so etwas kann auch schiefgehen.

Die Gastgeber sind derzeit in Unterzahl Dominique Heintz, wird mit einer blutenden Wunde draußen behandelt.

Nicht einmal zu kontern können die Gäste ansetzen, zu schnell ist der Ball wieder weg.

Weiter geht es nur in eine Richtung: Chinedu Ede kreuzt am Sechzehner, findet aber in der Spitze dann keine Anspielstation.

Solche Ballverluste können wehtun: Karim Matmour erobert die Pille, nimmt Fahrt auf den Sechzehner auf, sein Flachschuss aus 20 Metern landet aber rechts neben dem Kasten.

Offenbar hat sich Gäste-Keeper Fejzić bei der Szene eben verletzt, weil Lakić ihm bei der Abwehr auf die Hand gestiegen ist. Nach einer kurzen Behandlungspause geht es jedoch weiter.

Der Druck der Hausherren wird größer, auch die nächste Ecke birgt Gefahr.

Ede hat das leere Tor vor sich! Occéan löffelt das Leder von der Strafraumgrenze ins Gewühl in die Mitte, Jasmin Fejzić kommt gedankenschnell raus und spitzelt den Ball am Boden vor Lakić zunächst aus der Gefahrenzone. Allerdings landet der Ball direkt in den Füßen des Außenspielers und für den schon geschlagenen Spieler hält André Hainault den Fuß hin und blockt ab.

Torrejón klärt hinten einen langen Ball etwas unorthodox und Aalen reklamiert Handspiel, Steinhaus lässt das aber weiterspielen.

Karim Matmour tritt auf der rechten Flanke gut an, findet in der Mitte aber nur den Kopf des Gegners und auch der Schuss aus dem Hinterhalt ist dann nicht gefährlich.

Die Partie ist weiterhin auf der Suche nach ihrem Rhythmus, die Marschrichtung ist aber klar: Lautern macht das Spiel und Aalen wartet ab.

Es schließt sich eine Standard von recht an, die Keeper Sippel sicher runterfischt und dann von Benjamin Hübner im Fünfer auch noch regelwidrig angegangen wird.

Auf der Gegenseite ist zum ersten Mal die medizinische Abteilung gefragt, die sich um Leandro Grech kümmern muss.

Hier sind die Gäste das erste mal unsortiert und geben den Akteuren der Lauterer zu viel Platz.

Srđan Lakić hat die erste Chance! Die Hausherren ziehen über rechts auf, Außenverteidiger Dick sprintet die Seite runter und findet mit seinem Flachpass den Stürmer im Rückraum, der aber den Ball nicht recht erwischt und das Leder aus 14 Metern knapp am rechten Pfosten vorbeischiebt.

Ansonsten ist die Abtastphase in vollem Gange, aktuell übt sich der VfR in ersten Ballstafetten durch die eigenen Reihen.

Eine erste Standard fliegt von links in den Strafraum der Gäste, doch es wird nicht gefährlich.

Vor 28.000 Zuschauern eröffnet Schiri Steinhaus die Partie. Lautern spielt in rot, Aalen in schwarz-weiß.

Wir dürfen also gespannt sein, ob der FCK wieder zurück in die Spur findet oder ob Aalen dem Aufstiegskandidaten ein Bein stellen kann. Bibiana Steinhaus leitet zusammen mit ihren Assistenten Holger Henschel und Marcel Unger die Partie.

Drei Änderungen nimmt Heim-Trainer Kosta Runjaic vor: Der formschwache Mohamadou Idrissou, dessen letzter Treffer vom 8.11. datiert, sitzt nicht einmal auf der Bank und für ihn stürmt im 4-4-2 Srđan Lakić. Auch Sturmpartner Olivier Occéan rückt neu in die Startelf und Dominique Heintz startet in der Innenverteidigung. Dafür finden sich Markus Karl und Jan Šimůnek auf der Bank wieder.

Nicht nur das Hinspiel liegt den Hausherren noch schwer im Magen, in der vergangenen Spielzeit siegte der VfR am Betzenberg mit 1:0 und verpasste den Aufstiegshoffnungen der Lauterer einen empfindlichen Dämpfer. Dazu kommt, dass man am vergangenen Spieltag bereits gegen einen vermeidlichen Kleinen in Aue verlor und diese Punktverluste tun im engen Aufstiegsrennen weh. Gegen die Ostalbstädter ist ein Dreier daher eigentlich Pflicht.

Sollte der Gegner schwächeln, sei man bereit die eigenen Chancen zu nutzen und auch beim Aufstiegskandidaten etwas mitzunehmen. Dass dies möglich ist, zeigt das Hinspiel als Aalen den Favoriten daheim mit einer 4:0-Klatsche wieder in die Pfalz schickte. Personell kann der Übungsleiter allerdings nicht aus dem vollen schöpfen: Neben Valentini fallen heute auch Michael Klauß und Jürgen Mössmer aus, André Hainault rückt neu im 4-2-3-1 auf die rechte Außenverteidigerposition und Neuzugang Daghfous, im Winter aus Mainz gekommen, feiert sein Debüt im Kader.

Tabellarisch ergibt sich für den heutigen Schlagabtausch ein deutliches Bild: Während die Pfälzer mit einem Dreier sogar auf Platz zwei der Tabelle klettern könnten, droht Aalen nach einer Negativserie aus fünf Spielen ohne Sieg der Absturz auf einen Abstiegsplatz. Nachwirken dürfte in jedem Fall noch der späte Ausgleich gegen Cottbus vom letzten Wochenende, der Aalen einen sicher geglaubten Dreier noch aus den Händen riss. Für die Gäste gibt es in dieser Situation sicherlich dankbarere Aufgaben, Coach Stefan Ruthenbeck sprach im Vorfeld jedoch von einer schweren, aber lösbaren Aufgabe.