Fazit:
Die Hitzschlacht bei über 30 Grad bleibt torlos, doch beide Teams können mit dem Ergebnis sicherlich gut leben. Der KSC zeigt, dass er mehr als mithalten kann, war über weite Strecken das bessere Team und hatte vielleicht sogar etwas Pech, weil die beste Phase in der zweiten Halbzeit durch die Trinkpause und einige Wechsel gestört wurde. Doch auch Pauli kann im Orientierungsjahr mit dem Zähler auswärts gut leben, zeigte heute aber erneut Schwächen im Offensivspiel auf, wo unter anderem Rzatkowski sehr eifrig unterwegs war, die Anspiele in die Spitze aber kaum ankamen. Für beide Teams geht es dann im DFB-Pokal weiter, der KSC empfängt Wolfsburg, Pauli gastiert in Westfalen beim Drittligisten Preußen Münster. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch.

Und Winkmann macht dann auch Feierabend!

Dreißig Sekunden sind es, van der Biezen rennt ins Abseits. Das war es wohl.

Kringe, der heute mit der Bank vorlieb nehmen musste, kommt noch für die Nachspielzeit. Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Selcuk Alibaz mit dem Freistoß in die Fäuste von Tschauner.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Der Innenverteidiger beschwert sich bitterlich, doch er geht da nicht entschlossen genug gegen van der Biezen zur Sache und kommt dann zu spät. Der Niederländer nimmt das Foul im Halbfeld dankend an, den Karton kann man dafür aber zücken.

Der KSC zeigt wie es geht: Selcuk Alibaz hat lange Zeit, um über links die Flanke perfekt anzusetzen und Ilian Micanski setzt sich im Luftduell gleich gegen zwei Paulianer durch, kann das Leder dann aber nicht mehr platzieren und Philipp Tschauner kann den Versuch leicht abfangen.

Dafür müsste man aber wenigstens mal in den gegnerischen Strafraum kommen und daran scheitert es in den letzten Minuten.

Die Gästefans melden sich noch einmal zu Wort, klappt es noch mit dem Last-Minute-Sieg?

Und so plätschert es so ein wenig dem Ende entgegen, John Verhoek bleibt aktuell auch recht einfach an der Box hängen.

Man hat weiterhin das Gefühl, dass beide Teams durchaus noch wollen, aber aktuell machen die Beine nicht was der Kopf möchte.

Ilian Micanski wird auf die Reise geschickt, Markus Thorandt fängt den Stürmer kurz vor der Strafraumgrenze ab und die Grätsche sitzt.

Die Ballverluste häufen sich weil die Kräfte schwinden.

Offensiver wird es dadurch aber nicht, den mit Nöthe geht auch ein Stürmer runter. Der KSC wechselt zum dritten Mal, bringt den jungen Silvano Varnhagen fürs Mittelfeld.

Und Pauli hat zum Beispiel noch John Verhoek draußen und der wird wohl jetzt auch kommen.

Was geht jetzt noch? Wir erinnern uns: Der KSC kam am letzten Spieltag in der 85., Pauli in der 81. zum jeweiligen Siegtreffer.

17.776 Zuschauer sind nicht ganz, was für heute erwartet wurde, aber die Hitze trägt wohl dazu bei, dass viele das spiel lieber von zu Hause verfolgen.

Die Pause und Wechsel haben den guten Rhythmus des KSC ein wenig gebrochen, die Schlussphase muss sich neu sortieren.

Auch die Hausherren wechseln, Rouwen Hennings hat viel geackert und losgemacht da vorne und wird durch den Bulgaren ersetzt, der aus Ingolstadt kam und schon letzte Woche eingewechselt wurde.

Und der führt sich gleich mal solide ein! Der Neuzugang der Sechziger, der heute sein Pflichtspieldebüt für den neuen Klub gibt, nimmt sich den Freistoß aus guten 30 Meter vor und setzt den Ball wuchtig nur knapp links daneben. Dirk Orlishausen wäre aber wohl auch zur Stelle gewesen.

Und auch für einen Wechsel nutzt Michael Frontzeck die kurze Pause, bringt einen frischen Offensiven für die Außenbahn. Marc Rzatkowski war im Mittelfeld immer anspielbereit und verteilte viele Bälle, agierte aber auch ein wenig glücklos und ist jetzt auch platt.

Das nächste Viertel der Partie ist vorbei und so gehen die Teams nach einem Foul im Mittelfeld erstmal an die Seitenlinie zum Wasser tanken.

Auch das Kombinationsspiel an den Sechzehner, welches in der ersten Hälfte immerhin noch geklappt hat, findet momentan nicht statt.

Eine Führung für die Hausherren wäre in dieser Phase absolut verdient. Nach der Pause konnten die Badener noch einmal zulegen und von Pauli kommt nicht viel.

Van der Biezen von der Strafraumgrenze! Der Ball kommt von der rechten Flanke und der Niederländer nimmt das Ding volley und es fehlt ein knapper Meter, das Leder schnellt über die Latte. Wieder ist Klingmann der Vorbereiter, der über seine rechte Seite immer wieder mit nach vorne stößt und gut serviert.

Es folgt ein schwacher Abschluss von Michael Vitzthum, trotzdem kommt der KSC näher.

Was ist denn da los? Gleich zwei Weiße stehen am Fünfer für einen Moment gegen einen Abwehrmann, doch am kurzen Pfosten bereinigt man die Flanke gerade noch so. Glück für Pauli!

Koen van der Biezen verpasst einen langen Ball knapp, der KSC wird stärker.

Die Hausherren nehmen etwas Fahrt auf, der eingewechselte Gaetan Krebs testet aus 22 Metern halblinks mal Markus Thorandt in der langen Ecke, der diesen Versuch um den Pfosten lenkt.

Gelbe Karte für Sören Gonther (FC St. Pauli)
Er kommt im Mittelfeld zu spät und wird zurecht verwarnt.

Das ist der Ball im Netz, doch früh ist klar, dass Koen van der Biezen aus dem Abseits startete. Also keine Aufregung.

Auch Rouwen Hennings bleibt gegen die Ex-Kollegen eifrig, kann hier eine Flanke von Klingmann nicht entscheidend Richtung Kasten befördern.

Der KSC ist weiterhin die etwas aktivere Mannschaft, aber beiden Teams ist anzumerken, dass man sich hier nicht mit einem Punkt zufrieden geben will.

Bartels läuft sich in der Box fest und letztlich gibt es Stürmerfoul.

Wird es so wie in der letzten Woche, als beiden Teams ein später Treffer für die drei Punkte reichte?

Reinhold Yabo schaltet über rechts den Turbo an, doch wird von zwei Abwehrspielern gestellt. Der Sechser versucht noch die Ecke herauszuholen, aber auch das scheitert.

Ein erste Vorstoß der Hausherren und eine Ecke der Gäste versprühen keine Gefahr in dieser Halbzeit.

Der Pechvogel, der aus drei Metern das Tor vorhin nicht traf, muss runter und der Franzose darf sich nun auf der linken Außenbahn versuchen. Pauli unverändert.

Halbzeitfazit:
Keine Tore in der Hitzeschlacht von Baden! Pauli kam etwas besser in die Partie, kann sich aber ähnlich wie in der letzten Woche nicht wirklich Chancen erspielen. Bis zum Strafram sah das gut aus, doch in die Spitze fanden die Bälle keine Abnehmer. Im Verlauf kam der KSC, der sehr verhalten begann, dann besser auf, erspielte sich eine Überlegenheit und hatte durch Gaus eine 1000%ige Chance, für dessen Nichtverwandlung man dem KSC eigentlich ein Tor abziehen müsste. So bleibt es jedoch torlos, bis gleich!

Die zwei Minuten Trinkpause werden noch nachgespielt, Selcuk Alibaz nochmal aus der Distanz und dann ist Pause.

Lennart Thy geht im Strafraum zu Boden, das ist aber ungefähr soviel Elfmeter wie das in der Anfangsphase eine rote Karte war. Wir wollen ihm mal keine Schwalbe sondern ehrliche Ermüdung bei diesen Bedingungen unterstellen.

Wie sich die Bilder gleichen: Fin Bartels dribbelt sich gut auf der rechten Flanke durch, doch die Hereingabe gehört zur Kategorie Kreisklasse. Es ist der sprichwörtlich letzte Pass, der dem Spiel von Pauli fehlt.

Und so häufen sich in dieser Phase auch die Fouls, die Pause kommt offenbar zur rechten Zeit.

Der KSC hat hinten jetzt alles im Griff, kurz vor der Pause wirken die Angriffsbemühungen hüben wie drüben allerdings nicht mehr so nachdrücklich.

... und dadurch de nächste Chance: Den Ball trägt es weit heraus, doch per Kopf wieder an den Fünfer befördert, bringt Rouwen Hennings das Leder artistisch per Fallrückzieher auf das Tor. Knapp drüber!

Und der KSC hat sich mittlerweile ein echtes Übergewicht erarbeitet. Es gibt die nächste Ecke...

Pauli ist allerdings von einer eigenen Großchance derzeit weiter entfernt, verkompliziert die Dinge in der Offensive etwas zu sehr.

Bei aller Liebe: Da war es schwerer, den Ball vorbeizuschießen als in den Kasten. Wenn sich das rächt, wird der Außenspieler davon noch träumen.

Wie macht er den denn nicht?! Gefährlicher Vorstoß der Hausherren: Nach einer Flachflanke von Klingmann durch den Fünfer steht Dennis Mast drei Meter vor dem leeren Tor, Tschauner ist am Kurzen geschlagen, komplett frei und schafft es, den Ball gefühlte zehn Meter vorbeizuschießen. Das sieht unglücklich aus ums mal vorsichtig zu sagen.

Thy hat eine Halbchance, dribbelt sich aber am Sechzehner fest. Da hätte er nach der Vorarbeit von Bartels lieber mal direkt abziehen sollen.

Erste Ecke des KSC und da haben sie einige große, kopfballstarke Leute. Doch diesen Versuch kann Pauli klären, auch wenn das Leder nochmal über den Kasten zurückflippert.

Markus Thorandt mit einer Unkonzentriertheit hinten, Rouwen Hennings spritzt dazwischen, doch zum Glück für den Innenverteidiger wird der Ball direkt in die Arme seines Keepers geblockt.

Pfiffe von den Rängen, weil Markus Thorandt da energisch im Mittelfeld in den Zweikampf geht, doch der Innenverteidiger spielt klar den Ball. Also alles gut.

Weiter geht es dann mit dem Freistoß der Hausherren aus dem Halbfeld, doch an die Flanke kommt niemand heran.

Das wird natürlich alles nachgespielt. Interessant zu sehen, dass Michael Frontzeck sein Team zusammentrommelt und wie bei einer echten Auszeit nochmal taktische Anweisungen an die Männer bringt.

Und jetzt steht die erste offizielle Trinkpause an, für die Spieler und die Zuschauer. Während sich die Akteure auf Plastikflaschen bedienen, werden die Tribünen großflächig mit Schläuchen versorgt.

Gelbe Karte für Christopher Buchtmann (FC St. Pauli)
Der Sechser spielt zwar den Ball, geht aber mit gestrecktem Fuß an der Mittellinie gegen van der Biezen zu Werke. Geht in Ordnung.

Nöthe mit dem Drehschuss! Marc Rzatkowski knüpft an seine gute Anfangsphase aus der ersten Partie an, bedient per Chip den Stürmer, der aus acht Metern direkt abzieht. Aus spitzem Winkel ballert er den Ball aber ein gutes Stück drüber.

Pauli probiert es weiterhin spielerisch, auch weil die Karlsruher Abwehr die hohen Bälle bislang souverän verteidigt.

Also für die äußeren Bedingungen geht es hier doch recht flott zu Werke, auch wenn sich die Torabschlüsse noch mehren dürfen.

Hennings fehlt eine Fußspitze! Auch der KSC nun mit seiner ersten guten Chance: Per Konter geht es ganz flott über die rechte Seite und den Querpass verpasst der Stürmer nur um eine Haaresbreite, der acht Meter vor dem Kasten frei steht.

... und die nimmt Marc Rzatkowski in Robben-Manier einfach mal vollesy von der Sechzehnergrneze. Das war gewollt und das Leder streift knapp über den Kasten.

Guter Ansatz: Pauli kommt über rechts gefährlich in den Sechzehner, am ersten Pfosten kann Jan Mauersberger die Flachflanke noch zur Ecke blocken...

Und auch der folgende Versuch auf der gegenüberliegenden Seite ist durch Ungenauigkeiten schnell vorbei.

Der KSC mal über links, die Flanke von Michael Vitzthum wird jedoch geblockt.

Die Fans sind guter Dinge, bieten der Hitze die Stirn und hüpfen munter drauf los.

Der KSC versucht seinerseits bislang eher mit dem hohen Ball das Mittelfeld schnell zu überbrücken.

Pauli hat insgesamt mehr von dieser Anfangsphase, in den Sechzehner der Hausherren geht aber wenig.

Jetzt ist Zeit und das kann man nun wirklich nicht geben. Hennings antizipiert die Berührung und lässt sich locker fallen. Selbst Schuld, da hätte er eher mal probieren sollen energischer an den Ball zu kommen als die rote Karte zu schinden. Ergo richtig entschieden vom Unparteiischen.

War da was? Wieder der Ex-Paulianer, der nach einem guten Pass plötzlich frei durch ist und im Laufduell mit Thorandt an der Strafraumgrenze zu Fall kommt. Winkmann bedeutet weiterspielen und wir warten auf die Zeitlupe. Eindeutig war der Zweikampf jedenfalls nicht.

Rouwen Hennings jetzt mit dem ersten Abschluss für die Hausherren, sein flacher Abschluss aus 24 Metern stellt Philipp Tschauner aber vor keine großen Probleme.

Die Hamburger wirken früh etwas bissiger in den Zweikämpfen und/oder die Hausherren etwas nervös. Noch kann man das aber ales auch unter Abtastphase verbuchen.

... per Kopf geklärt.

Der Ball läuft gut bei den Gästen und es gibt die erste Ecke der Partie...

Daniel Gordon direkt mal mit dem ersten kleinen Wackler, fabriziert einen gefährlichen Querpass in der eigenen hälfte, doch Christopher Nöthe kann das Ding nicht unter Kontrolle bringen.

Und damit rein in die Partie! Der KSC in weiß, Pauli in braun.

Der ausverkaufte Wildpark empfängt die beiden Teams frenetisch! Auch der Gäste-Block ist prall gefüllt, so dass die Geschichte heute absolut stimmungsvoll werden dürfte!

Wir dürfen also gespannt sein, wer heute den guten Start konsolidieren kann. Die Leitung der Partie übernimmt Guido Winkmann, an den Linien assistieren Frederick Assmuth und Marcel Pelgrim.

Mit Sebastian Schachten, Kevin Schindler, Florian Mohr und Dennis Daube fehlen auch bei den Hamburgern zum Saisonstart noch einige Spieler und Michael Frontzeck lässt ebenfalls seine Erfolgself größtenteils intakt, allein Florian Kringe wird im 4-2-3-1 auf der Doppelsechs von Christopher Buchtmann ersetzt. Heute will man wie beim 1:0-Erfolg der letzten Woche dagegenhalten und die Möglichkeiten, die man bekommt, eiskalt ausnutzen. Seit gestern frischgebackener Vater einer Tochter, steht Kapitän Boll heute bereits wieder auf dem Platz. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Und der Übungsleiter setzt auch die gleiche Elf wie in der letzten Woche, in der weiterhin Dennis Kempe, Martin Stoll, Manuel Gulde, Jimmy Marton und Jesper Brechtel verletzungsbedingt fehlen. Im 4-4-2 wird der Stamm der letzten Saison damit auch heute durch die drei Neuzugänge, Michael Vitzthum, Reinhold Yabo und Dennis Mast, ergänzt. Eine Extraportion Motivation dürfte heute Rouwen Hennings mitbringen, der auch ein paar seiner alten Kollegen trifft: 2008-2012 kickte der Stürmer für Pauli.

Es darf also mit einer echten Hitzeschlacht gerechnet werden und der KSC will unter anderem die Zuschauerränge mit Wasser bespritzen, um für Abkühlung zu sorgen. Auch eine verordnete Trinkpause für die Akteure, wie das zum Beispiel auch gestern auf dem Betzenberg der Fall war, ist sicherlich denkbar. Darüberhinaus ist die Euphorie im woldpark vor dem ersten Heimspiel der Saison und der geglückten Generalprobe entsprechend groß und Trainer Markus Kauczinski gibt sich durchaus selbstbewusst und möchte die drei Zähler einfahren.

Beide Teams gehören ja zu den überraschenden Gewinnern des ersten Spieltages. Pauli, die ja ein Jahr der Orientierung und des Neuaufbaus ausgerufen haben, konnten direkt mal einen Achtungserfolg gegen die ambitionierten Sechziger einfahren und der Aufsteiger setzte sich in Bornheim auswärts beim letztjährigen Tabellenvierten, dem FSV Frankfurt, durch. Diesen guten Start möchten natürlich beide Vereine ausbauen, haben heute aber einen gemeinsamen Gegner: In Baden werden über 30 Grad erwartet und im Vorfeld hatte ja unter anderem Gäste-Trainer Michael Frontzeck für eine Spielverlegung auf den Abend geworben, gleichzeitig aber betont, dass dies nicht als Ausrede herhalten darf.