Fazit:
Am Ende sollte es wohl nicht sein. Bielefeld hatte über 90 Minuten betrachtet zwar mehr von der Partie, Union glänzte allerdings auch durch eine konzentrierte Abwehr. Nachdem die Gäste zur Pause etwas glücklich mit 1:0 führten, drehten die Ostwestfalen nach Wiederbeginn mächtig auf, der anschließende Ausgleich war nur die logische Folge. In den darauffolgenden zehn Minuten hatten die Arminen gleich noch ein paar Gelegenheiten, sich in Führung zu schießen, ließen diese aber ungenutzt verstreichen. Danach ging der Spielfluss in Folge einiger Wechsel etwas verloren, in der Schlussphase war vor allem die Spannung das dominierende Element. Lediglich den Gästen gelangen noch zwei gute Angriffe, für das 1:2 reichte es aber nicht. Letztendlich können die "Eisernen" sich nicht über den einen Punkt beschweren, während für Bielefeld auch der Sieg drin war.

Es mangelt in den vergangenen Minuten zwar an Torchancen, doch dafür könnte die Spannung kaum höher sein! Gelingt einem der beiden Teams noch der entscheidende Treffer?

Der agile Klos - in der Aufstiegssaison immerhin Torschützenkönig - darf sich seinen verdienten Applaus abholen und wird in den letzten Minuten durch Sembolo ersetzt.

Verbannung auf die Tribüne, 1. FC Union Berlin: Uwe Neuhaus
Auch Neuhaus beschwert sich zu vehement und muss die letzten Minuten von der Tribüne aus zuschauen.

Gelbe Karte für Simon Terodde (1. FC Union Berlin)
Terodde beschwert sich jetzt etwas zu vehement darüber, dass er nach einem vermeintlichen Foul auf seiner rechten Seite keinen Freistoß bekommt. Aytekin hat da keine Wahl und spricht die nächste Verwarnung aus.

Da machen die "Eisernen" zu wenig draus! Terodde führt bei einem Konter den Ball auf der rechten Seite, sein Querpass zum mitgelaufenen Mattuschka ist aber zu langsam und so können die Bielefelder nachrücken. Dem Union-Kapitän bleibt nichts anderes übrig, als noch einmal zu Terodde zurückzuspielen. Der lässt etwas glücklich ein paar Gegenspieler aussteigen und zieht erfolgreich in die Box. Am Ende ist aber kein Durchkommen, weshalb der Angreifer einfädelt, fällt und dadurch die Kugel verliert.

Gelbe Karte für Barış Özbek (1. FC Union Berlin)
Özbek grätscht an der Außenlinie mit beiden Beinen in seinen Gegenspieler hinein und hat kurz darauf zwei wutschnaubende Bielefelder vor sich stehen. Doch Aytekin tut genau das Richtige und beruhigt die Situation mit der berechtigten Gelben Karte.

Was ist hier noch drin? Beide Teams tauchen jetzt abwechselnd im Angriff auf, das Spiel ist in der Schlussphase also recht offen.

Die Aktion wäre ein Tor wert gewesen! Terodde spielt Brandy vorne mit einem hohen Ball an, der legt die Kugel noch einmal hoch und überspielt damit Hornig, ehe der eingewechselte Angreifer dann aus ca. elf Metern volley abschließt. Doch bei seinem Abschluss ist nicht genügend Druck dahinter, sodass Ortega problemlos halten kann.

Diesmal verteidigen die Arminen bärenstark. Nemec kommt bei einem Konter mit viel Tempo auf die gegnerische Abwehr zu, wird aber humorlos durch Hübener vom Ball getrennt.

Erneut darf sich Mattuschka mit einem Freistoß versuchen, diesmal macht er es aus ca. 22 Metern besser und bringt das Leder über die Mauer, aber auch knapp über die Latte.

Bielefelds Dominanz ist gebrochen, die Gastgeber drängen nicht mehr ganz so konsequent auf das 2:1. Dadurch ist die Partie jetzt wieder offener.

Nach einem Foul von Jerat an Nemec gibt es einen Freistoß aus ca. 24 Metern für die Köpenicker. Mattuschka tritt an, jagt das Leder jedoch in die Mauer.

Für Eggimann geht es nicht mehr weiter, offenbar plagen ihn immer noch Schmerzen seit seinem Foul an Klos. Stuff übernimmt, das ist bereits der dritte Wechsel der Gäste.

Gelbe Karte für Torsten Mattuschka (1. FC Union Berlin)
Mattuschka holt Schütz im Mittelfeld von den Beinen und kassiert für seine unsaubere Grätsche nicht zu unrecht den Gelben Karton. Anschließend bittet Aytekin die Spieler zum Pausentee, äh... Pausenwasser.

Beide Seiten wechseln und bringen frische Kräfte auf den Platz, obwohl gleich schon die nächste Trinkpause ansteht. Kreilach geht vom Platz, Parensen wird für ihn auf die Sechs rücken. Der eingewechselte Kohlmann verteidigt nun auf der linken Seite. Bei den Hausherren übernimmt Petersch die Position von Schönfeld.

Erstmals seit Langem tauchen die Gäste mal wieder vorne auf, Nemec' Kopfball nach einer Flanke von rechts stellt aber keine Gefahr für das von Haas gehütete Tor dar.

Union steht wahnsinnig unter Druck, die Hausherren lassen momentan nicht mehr locker und wollen offenbar unbedingt die Führung erzielen.

Wenn das so weitergeht, ist das 2:1 nur noch eine Frage der Zeit. Die Arminia wirkt seit dem 1:1 wie angestachelt, wie schon so oft zuvor tritt Lorenz mal wieder eine sehenswerte Freistoßflanke von links, Klos' anschließender Kopfball verfehlt das Gehäuse aber um wenige Meter.

Da ist die nächste Großchance für Bielefeld! Appiah dringt von rechts in den Sechzehner ein, zieht nach innen und schließt aus ca. zehn Metern ab. Sein Schussversuch geht jedoch knapp drüber.

Beinahe rächt sich das Foul direkt! Den fälligen Freistoß tritt Lorenz, seine Hereingabe findet den Schädel von Hornig, doch der scheitert am gut reagierenden Haas.

Gelbe Karte für Mario Eggimann (1. FC Union Berlin)
Eggimann leistet sich eine richtig ekelhafte Aktion, mit gestrecktem Bein und viel Schwung trifft er seinen Gegenspieler auf Brusthöhe und ist mit der Verwarnung noch sehr gut bedient. Das Foul fällt eher in die Kategorie "Dunkelgelb". Zu allem Überfluss tut sich Eggimann dabei auch noch selbst weh.

Tooor für Arminia Bielefeld, 1:1 durch Fabian Klos
Da ist das von den Bielefeldern lang ersehnte Tor! Der DSC belagert die gegnerische Box, nach einem Einwurf von links wird die Kugel dann zu kurz per Kopf geklärt und landet halblinks bei Schönfeld. Der legt sofort ab für Klos, der einen Schritt nach rechts macht und per Flachschuss ins lange Eck vollendet!

Der geht nur haarscharf am Kasten vorbei! Nemec wird halbrechts nahe des Sechzehners angespielt, geht ein paar Schritte nach innen und zieht mit links ab! Sein Flachschuss verpasst den kurzen Pfosten dann nur denkbar knapp.

Das ist immerhin mal ein Lichtblick: Klos ist auf der linken Seite sehr agil und sorgt mit gutem Pressing immerhin dafür, dass die Berliner ins Seitenaus klären müssen. Somit gibt es einen Einwurf auf Höhe des Sechzehners, Lorenz weite Ausführung wird aber postwendend herausgeköpft.

In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff bietet sich das gleiche Bild wie vor der Pause: Die Arminia sucht, findet aber keinen Weg in die Offensive. Unions Abwehr steht nach wie vor bombensicher.

Es geht weiter auf der Alm, die Gastgeber kommen unverändert aus der Kabine, während auf Berliner Seite Brandy für Dausch im Spiel ist.

Halbzeitfazit:
Bielefeld hatte gleich von Spielbeginn an deutliche Feldvorteile, die Gäste tauchten eher selten im letzten Spielfelddrittel auf. Dennoch machten die Gastgeber zu wenig aus ihrer räumlichen Überlegenheit, entweder blieben sie an der gegnerischen Verteidigung hängen oder verbauten sich größere Torchancen durch ungenaue Pässe. Union fand offensiv kaum statt, tauchte aber einmal entscheidend am Strafraum auf: Nemec konnte nach einer weiten Parensen-Flanke überraschend einköpfen, in der Folge konzentrierten die Gäste sich noch mehr auf die Defensive. An dieser scheiterte der DSC weiterhin und fand nicht mehr so recht zu seiner Überlegenheit zurück.

Es gibt bereits den dritten Freistoß von links für die Ostwestfalen, Dausch kann jedoch zur Seite wegköpfen. Bielefeld bleibt weiterhin im Angriff.

Klos zieht auf der linken Seite an Pfertzel vorbei und wird von diesem durch eine leichte Berührung zu Fall gebracht. Von einer Schwalbe kann man nicht sprechen, dennoch macht das Klos da recht clever. Die anschließende Hereingabe von Lorenz kommt richtig scharf an den Fünfmeterraum, findet aber keinen Abnehmer.

Nach wie vor finden die Arminen keine Lücke im gegnerischen Abwehrverbund, momentan finden sie nicht einmal mehr den Weg zur gegnerischen Box. Ob das am schwülen Wetter oder an der Union-Abwehr liegt, lässt sich nicht sicher feststellen, doch offensichtlich wirkt der 0:1-Schock immer noch nach.

Gelbe Karte für Damir Kreilach (1. FC Union Berlin)
Schönfeld legt das Leder auf dem linken Flügel an Kreilach vorbei, sodass der Kroate sich nicht anders zu behelfen weiß, als seinen Gegenspieler festzuhalten und herunterzureißen. Folgerichtig gibt es die erste Verwarnung in diesem Spiel.

Das Bielefelder Publikum registriert, dass die Heimelf Probleme im Spiel nach vorne hat, und mischt sich endlich mit lauten Gesängen ins Geschehen ein. Vielleicht hilft das den Gastgebern ja.

Die "Eisernen" machen ihrem Spitznamen derzeit alle Ehre, zumindest in der Defensive. Die Union-Abwehr steht sehr dicht und lässt nichts durch, weshalb die Ostwestfalen es jetzt vermehrt mit weiten Flanken aus dem Halbfeld versuchen. Doch was bei den Gästen einmal gut funktioniert, will dem DSC noch nicht so recht gelingen.

Tatsächlich sorgt die Gästeführung nicht etwa dafür, dass die Berliner jetzt offensiver agieren. Vielmehr ziehen sie sich noch weiter zurück und stehen fast komplett in der eigenen Hälfte. Die Arminia hingegen verteidigt momentan sehr hoch nahe der Mittellinie.

Appiah kommt diesmal durch mit seiner Hereingabe, doch Eggimann klärt sicherheitshalber zum Eckball. Dieser verpufft jedoch wirkungslos.

Die überraschende Wendung gibt den Gästen offenbar Auftrieb, die Köpenicker greifen jetzt aggressiver an und wirken im Vorwärtsgang etwas ruhiger als zuvor.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:1 durch Adam Nemec
Was für ein klasse Treffer! Zwar kommt das 0:1 wie aus dem Nichts, die Ausführung ist aber eins a. Parensen hat im linken Halbfeld viel Platz und schlägt eine weite Flanke ins Sturmzentrum. Dort steigt Nemec hoch, steht eine gefühlte Ewigkeit in der Luft und köpft das Spielgerät wuchtig ins kurze Eck. Ortega bleibt auf der Linie stehen und hat keine Chance. Direkt im Anschluss gibt es erst einmal eine vorher abgesprochene Trinkpause.

Die Hausherren kontern vor heimischem Publikum, Hille wird rechts steil geschickt und ist frei durch. Sein Querpass in den Sechzehner gerät jedoch viel zu weit und ist unerreichbar für den mitgelaufenen Klos.

Jerat tritt an und schießt das Leder aus ca. 18 Metern halblinker Position über die Mauer, aber auch in die Arme des aufmerksamen Haas.

Klos wird nahe der Strafraumgrenze von Eggimann zu Fall gebracht, Deniz Aytekin entscheidet sofort auf Freistoß.

Die Arminia erhöht den Druck und taucht immer öfter am gegnerischen Strafraum auf. Diesmal probiert es Appiah von rechts, seine Flanke wird aber abgeblockt.

Das ist mal ein kleines Ausrufezeichen! Kreilach verliert im Vorwärtsgang den Ball an Schönfeld, der von halblinks ein paar Meter nach innen und Richtung Sechzehner läuft und aus ca. 22 Metern abschließt. Haas ist aber hellwach und kann zur Seite abwehren.

Die Ostwestfalen befinden sich zwar bisher vermehrt im Angriff, können aber noch nicht allzu viel Gefahr erzeugen. Nach einem Eckstoß von rechts sieht das besser aus, der Kopfball von Torjäger Klos fliegt aber ein paar Meter am kurzen Pfosten vorbei.

Union steht hinten bisher ganz gut, diesmal probieren die Gäste, sich vorne in Szene zu setzen. Teroddes gutes Zuspiel auf Dausch kann Letzterer aber nicht entsprechend verwerten. Sein Abschluss von der halblinken Strafraumgrenze fliegt hoch und verfehlt den Kasten um einige Meter.

Die Bielefelder erobern das Leder im Mittelfeld und machen das Spiel schnell, leisten sich aber in Überzahl einen unnötigen Fehler: Hille läuft halblinks meilenweit ins Abseits und wird auch noch angespielt. Da hätte es sicher bessere Anspielstationen gegeben.

Die "Eisernen" sind erstmals im Angriff, eine Diagonalflanke von Dausch von der linken Seite landet rechts in der Box, wo Terodde es mit einer direkten Volleyabnahme probiert. Er trifft die Kugel aber nicht ganz, sodass der Ball am langen Pfosten vorbeispringt.

Die Hausherren wollen offenbar gleich von Beginn an klarstellen, wer das Heft hier in der Hand hat. Die Arminia macht ordentlich Druck, das kann sich sehen lassen.

Bielefeld bekommt die erste Ecke von links, diese bringt aber zunächst nichts ein. Lorenz probiert es anschließend mit einem Schuss aus ca. 20 Metern halblinker Position, doch die Berliner können abblocken.

Es geht los, der Ball rollt!

Union Berlin, das von manchen Beobachtern auch als Geheimfavorit auf den Aufstieg gehandelt wurde, führt den direkten Vergleich zwischen den beiden Klubs mit fünf Siegen an. Bielefeld gelangen nur deren zwei, zudem trennte man sich dreimal unentschieden.

Weiterhin fehlen auf Seiten der Gastgeber die Langzeitverletzten Pascal Testroet, Johannes Rahn und Dennis Riemer. Zudem wird Stefan Ortega weiterhin den verletzten Patrick Platins im Tor vertreten. Die etatmäßige Nummer Eins wird aufgrund eines Muskelrisses noch mindestens fünf Wochen ausfallen.

Auch die Köpenicker ändern ihre Startelf: Anstelle der enttäuschenden Benjamin Köhler und Sören Brandy dürfen Martin Dausch und Steven Skrzybski heute anfangen. Dabei dürfte es gerade für den in Westfalen aufgewachsenen Brandy schmerzlich sein, in der ehemaligen Heimat nur auf der Bank zu sitzen, während seine früheren Mitschüler dem Gegner die Daumen drücken.

Dies wird - trotz mehrerer Ausfälle - auch heute so sein. Für Christian Müller, der gegen Fürth noch zu den besten Akteuren zählte und heute aufgrund einer Entzündung im Oberschenkel nicht spielen kann, rutscht Philipp Riese in die Mannschaft. Tim Jerat darf hingegen trotz seines katastrophalen Bocks beim Saisonauftakt von Beginn an auflaufen, zumal Neuzugang Jan Fießer noch mit einer Bänderdehnung ausfällt.

Zwar verpflichteten die Ostwestfalen in der Sommerpause durchaus ein paar neue Spieler, die große Stärke des DSC Arminia liegt aber in der Eingespieltheit innerhalb der Mannschaft, die nur wenige Abgänge zu verzeichnen hatte. Dementsprechend stand vor einer Woche in Fürth auch kein einziger Neuzugang in der Startelf.

Beide Teams verpatzten den Saisonauftakt und mussten bereits im ersten Pflichtspiel der neuen Spielzeit die erste Niederlage einstecken. Dabei verlor die Arminia mit 0:2 beim Bundesliga-Absteiger aus Fürth, während die "Eisernen" dem VfL Bochum daheim mit 1:2 unterlagen.