Fazit:
Paderborn schafft es endlich mal, eine Führung über die Zeit zu bringen! Wemmers Treffer bleibt er einzige der Partie, in welcher die Gastgeber sich dank einer starken Steigerung im zweiten Durchgang zum Sieg arbeiten konnten. Die erste Halbzeit ging noch klar an die Münchener Löwen, die aus ihrer Feldüberlegenheit aber wenig gefährliche Torchancen generieren konnten. In der Hinsicht waren die Ostwestfalen vor der Pause das bessere Team. Doch erst nach Wiederanpfiff überzeugte der SCP auch spielerisch und überraschte den Gegner damit durchaus. Aufgrund des Spielverlaufs wäre ein Remis gerecheter gewesen, mit einer ordentlichen Abwehrleistung konnte das Team von André Breitenreiter aber die Führung über die Zeit bringen.

Der anschließende Freistoß bringt nichts ein, obwohl selbst Király vorne im Sechzehner auftaucht. Paderborn kann Lauths Schuss aus ca. 14 Metern abblocken, das ist die letzte Aktion des Spiels!

Gelbe Karte für Diego Demme (SC Paderborn 07)
Beim vermutlich letzten Angriff des Spiels reißt Demme Volz auf der rechten Seite zu Boden, auch hier muss man Gelb zeigen.

Schaffen die Ostwestfalen es, den ersten Sieg einzufahren? Oder wiederholt sich die Geschichte aus den letzten beiden Spieltagen und erzielt München noch das späte 1:1?

Gelbe Karte für Mahir Sağlık (SC Paderborn 07)
Sağlık geht viel zu hart in den Zweikampf mit Bülow und grätscht seinen Gegenspieler am Mittelkreis um. Die Verwarnung geht absolut in Ordnung.

Oh, das ist peinlich! Vucinovic wird bei einem Konter an der rechten Torauslinie angespielt, eigentlich handelt es sich um einen sehr simplen und nicht allzu schnellen Pass. Dennoch kann der gerade eingewechselte Spieler die Kugel nicht annehmen und so gibt es Abstoß für die Gäste.

Die Löwen probieren jetzt noch einmal alles, die Partie spielt sich nur noch in der SCP-Hälfte ab. Können die Münchener noch den Ausgleich erzwingen?

Mit diesem dritten Wechsel gibt Breitenreiter die Richtung klar vor: Der defensive Mittelfeldspieler Vucinovic kommt für den offensiven Kachunga, Paderborn soll also das Ergebnis absichern.

Kachunga hat die Entscheidung auf dem Fuß! Jetzt kommt der SCP mal gefährlich zum Abschluss und dann fehlt die Genauigkeit! Kachunga wird super im Sechzehner eingesetzt und schießt aus ca. acht Metern halbrechter Position. Sein Flachschuss geht aber knapp am langen Pfosten vorbei!

Paderborn stellt sich jetzt aber sehr ungeschickt an! Aufgrund des 1:0 muss Sechzig immer weiter aufmachen und offensiver stehen, was Paderborn eigentlich Konterchancen eröffnet. Bei diesen spielen die Hausherren aber immer wieder zu kompliziert und verlieren die Kugel.

Was macht Wemmer denn da?! Bei einem Konter wird er von Sağlık auf der linken Seite eingesetzt und zieht in den Strafraum hinein. Dort könnte er mit rechts abschließen oder zu Sağlık querlegen, tut aber weder das eine, noch das andere. So verliert der Torschütze zum 1:0 das Leder im Zweikampf, die Situation ist bereinigt.

1860 geht jetzt volles Risiko und bringt mit Friend für Wojtkowiak einen Stürmer anstelle eines Außenverteidigers.

Das ist ja mal eine unerwartete Wendung in dieser Partie. Die Löwen beherrschen das Spielgeschehen eine Halbzeit lang, werden im zweiten Durchgang aber von mutiger auftretenden Ostwestfalen in Schach gehalten. Wer hätte das gedacht?

Tooor für SC Paderborn 07, 1:0 durch Jens Wemmer
Paderborn belohnt sich für die starke Leistung nach Wiederanpfiff! Vrančić bedient Bertels auf dem linken Flügel und bekommt von diesem das Leder zurückgespielt. Seine anschließende Flanke kommt perfekt vors Tor, wo Wemmer richtig steht und ins kurze Eck einköpfen kann! Bülow ist im Luftduell nicht nah genug am Torschützen dran und kann den Rückstand nicht verhindern.

SCP-Trainer Breitenreiter bringt mit Sané für Brückner einen zusätzlichen Stürmer, Paderborn greift nun also mit drei Stürmern an. Bei gegnerischem Ballbesitz lässt sich Kachunga allerdings ins Mittelfeld fallen.

Das dauert einfach zu lange! Kachunga wird am rechten Strafraumrand angespielt, zögert aber einen Moment. Das gibt Vallori genau den nötigen Sekundenbruchteil an Zeit, um noch herankommen zu können. Zwar grätscht der Löwe mit offener Sohle, trifft aber nur den Ball.

Puh, wie dreht er den denn noch herum? 1860 belagert den gegnerischen Sechzehner und dort wird Hain halblinks angespielt. Zunächst weiß der Stürmer nicht, wohin er ziehen soll und läuft schräg rechts vom Tor weg. Plötzlich packt Hain einen Schuss aus der Drehung heraus, von dem man meinen würde, er ginge klar danebe. Doch das Spielgerät dreht sich immer weiter nach innen und prallt schließlich an den Pfosten! Den Abpraller kann kein Löwe verwerten.

Bei den Sechzigern läuft es momentan nicht so richtig rund, immer wieder unterlaufen den Löwen Abspielfehler.

Die Ecke von rechts kommt auf den zweiten Pfosten, wo Kachunga lauert! Der eher kleingewachsene Stürmer kann sich im Kopfballduell durchsetzen, befördert die Kugel aber links neben den Kasten.

Paderborn startet einen Gegenangriff über links, wo Brückner sich zwar bis zur Grundlinie durchsetzt, in der Mitte aber keinen Abnehmer für seine Flanke hat. Zum Glück für den SCP wird die Hereingabe zum Eckball abgeblockt.

Alexander Schmidt hat offenbar genug und bringt mit Routinier Lauth eine Verstärkung der Offensive. Für ihn geht Wood vom Platz.

Offenbar suchen die Löwen ihr Heil nun in der Offensive, noch verlieren sie das Leder aber stets vor dem gegnerischen Strafraum.

Das ist beinahe das 1:0! Nach einer Ecke kommt Hünemeier im Sechzehner zum Schuss, jagt die Kugel jedoch knapp über die Latte!

Es bleibt dabei, die Ostwestfalen sind jetzt das spielbestimmende Team. Die Löwen wirken etwas überrascht und kommen noch nicht wieder richtig in die Spur.

Was ist denn plötzlich mit Paderborn los?! Die Gastgeber kommen wie ausgewechselt aus der Pause und befinden sich fast durchgehend im Angriff! Wemmers Flanke von rechts findet diesmal aber keinen Abnehmer.

Hain scheint nach einem Zusammenstoß Schmerzen zu haben und geht erst einmal zur Seitenlinie. Nach kurzer Behandlung geht es für ihn aber weiter.

Sağlık ist ein richtiges Stehaufmännchen! Der gewitzte Offensivmann zieht von rechts in den Sechzehner, verliert das Gleichgewicht im Zweikampf und fällt hin. Allerdings reklamiert er kein Foulspiel, sondern behält den Ball am Fuß und steht wieder auf. Anschließend geht der Türke noch ein paar Schritte und schließt aus ca. zwölf Metern mit links ab. Sein harter Schuss aufs kurze Eck wird gerade noch von Király pariert!

Es geht weiter in Paderborn, bei den Gastgebern geht Spielführer Krösche vom Feld und wird durch Vrančić ersetzt. Die Kapitänsbinde übernimmt Hünemeier.

Halbzeitfazit:
Der erste Durchgang bot zwischendurch zwar viel Bewegung, allzu viele Torchancen (3:3) spielten sich die beiden Teams aber nicht heraus. Gleich von der ersten Minute an übernahm 1860 die Spielkontrolle, Paderborn wartete lieber ab und stand sehr defensiv. Dies änderte sich im Grunde auch nicht wirklich, allein nach ca. einer halben Stunde konnten die Gastgeber zweimal nach Kontern zum Abschluss kommen. Die Löwen müssen mehr Torgefahr aus ihrer Dominanz kreieren, während Paderborn sich einfach mal mehr nach vorne wagen müsste. Andernfalls könnte es bei einem mauen 0:0 bleiben.

Oh, Paderborn! Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte können die Ostwestfalen einen schnellen Überzahlkonter fahren, Kachungas anschließender Pass auf Sağlık ist aber viel zu hastig und landet im linken Seitenaus.

Das macht Wood richtig klasse! Der Stürmer erhält das Spielgerät im Mittelfeld, dreht sich einmal herum und haut aus ca. 27 Metern drauf! Der ansehnliche Weitschuss des US-Amerikaners fliegt aber knapp übers Gehäuse.

Die Partie ist mittlerweile etwas offener, was auch daran liegt, dass die Löwen nicht mehr so stark nach vorne drücken. Zudem unterlaufen den Gästen vermehrt Abspielfehler, das bringt den SCP natürlich wieder ins Spiel.

Gelbe Karte für Michael Heinloth (SC Paderborn 07)
Heinloth geht viel zu riskant und ungestüm mit der offenen Sohle in einen Mittelfeldzweikampf. Das geht natürlich überhaupt nicht, dementsprechend zeigt ihm Schiedsrichter Dr. Robert Kampa den Gelben Karton.

Wieder taucht der SCP gefährlich am Sechzehner auf! Sağlık kann auf halblinks ein paar Gegenspieler aussteigen lassen, sein Schuß mit der Picke geht aber rechts am langen Eck vorbei.

Endlich halten die Gastgeber mal etwas dagegen, der Ballbesitz bleibt aber weiterhin mehrheitlich bei den Löwen.

Paderborn nähert sich dem gegnerischen Kasten! Demme flankt wunderbar von der linken Seite mit dem rechten Außenrist, Bülow kann das Leder aber vor Kachunga wegköpfen und trifft ihn beim Luftduell noch leicht. Der SCP-Angreifer reklamiert ein Foul gegen sich, für einen Strafstoß ist das aber zu wenig.

Der Druck der Löwen erhöht sich, Paderborn kann immer seltener für Entlastung sorgen! So langsam sollten die Hausherren sich etwas einfallen lassen, bisher sind die viel zu passiv in diesem Spiel.

Beinahe kommt Sechzig zum Zug! Hain spielt Schindler links in den Lauf, dessen scharfe Flanke vor den Fünfmeterraum verpasst Wood aber! SCP-Keeper Kruse sieht dabei allerdings auch nicht gut aus, er kommandiert seine Mitspieler noch weg vom Ball, kann die Hereingabe aber nicht abfangen.

Die Ostwestfalen wirken im Spiel nach vorne noch sehr planlos und fehleranfällig, damit können die Gastgeber natürlich auch nicht für Torgefahr sorgen.

Paderborn wagt sich erstmals in die Nähe des gegnerischen Sechzehners, nach Brückners Flügelwechsel nach rechts kann München jedoch die Kugel erobern.

Der Eckstoß verpufft wirkungslos, 1860 bleibt aber in Ballbesitz.

Nach einem gegnerischen Angriff über links kann Strohdiek zwar Tomasov den Ball ablaufen, ist im eigenen Sechzehner dann aber zu sehr auf den Gegenspieler fokussiert und kann das Leder nicht mehr vor der Torauslinie klären. Somit gibt es die erste Ecke für die Gäste.

Immer wieder schlagen die Mannen von Alexander Schmidt mal frühe Flanken aus dem rechten Halbfeld, noch ist das aber nicht allzu erfolgsversprechend.

Zwar probieren es die Löwen immer wieder, sich nach vorne zu spielen, meist ist der letzte Pass aber zu ungenau. Noch können die Bayern noch nicht für Alarm im gegnerischen Strafraum sorgen.

Noch ergeben sich hier keine nennenswerten Torchancen. Mehr als ein harmloser Kopfballversuch auf beiden Seiten springt noch nicht heraus, wenngleich die Gäste immer wieder Freistoöße vom Flügel bekommen.

Die Sechziger machen das gut und kombinieren sich vom eigenen Torwart über wenige Stationen zum gegnerischen Sechzehner. Allerdings stört der SCP auch mit frühem Pressing, dennoch kann sich das Passspiel der Gäste sehen lassen.

Bisher sind es die Münchener, die das Spiel machen, die Ostwestfalen hingegen spielen abwartend und lauern offenbar auf weitere Kontergelegenheiten.

Die Hausherren kontern! Kachunga wird links steil geschickt und will am Ende querlegen für den mitgelaufenen Mahir Sağlık. Doch Vallori kann zur Ecke klären, diese bringt Paderborn aber nichts ein.

Es geht los, der Ball rollt!

In bisher 15 Aufeinandertreffen gab es sechs Siege für Paderborn, vier Unentschieden sowie fünf Erfolge für die Löwen.

Zuletzt fielen die Münchener, bzw. deren Fans eher negativ auf, im Heimspiel gegen Ingolstadt vor einer Woche wurde Gästespieler Danny da Costa von einigen heimischen Zuschauern nämlich rassistisch beschimpft. Der Vorfall schlug unter anderem auch auf Facebook hohe Wellen, mittlerweile hat sich der Verein beim Spieler entschuldigt und einen Zuschauer angezeigt.

Auf der anderen Seite fehlen den Gästen aus dem Süden gleich vier Spieler: Daniel Bierofka, den eine Sehnenentzündung an der rechten Fußsohle plagte, Dominik Stahl nach seiner Verletzung am dritten Lendenwirbel und Kodjovi Koussou nach Knieproblemen. Das Trio ist zwar beschwerdefrei, befindet sich aber noch im Aufbautraining. Zudem ist Sebastian Hertner aufgrund eines familiaren Todesfalls nicht mit von der Partie.

Während die Gastgeber auf Manuel Zeitz (Mandelentzündung) und den nach seiner Knie-Operation in der Reha befindlichen Alban Meha verzichten müssen, ist immerhin Mahir Saglik nach seinen Adduktorenbeschwerden wieder fit und steht in der Startelf.

Dabei führten die Paderborner jeweils bis kurz vor Schluss und kassierten erst in der 90. Minute den gegnerischen Ausgleich. Andernfalls stünden die Ostwestfalen mit vier Zählern mehr im Tabellenmittelfeld, was natürlich auch André Breitenreiter bewusst ist. der SCP-Coach stellte insofern treffend fest: "Wir müssen auch in der Schlussphase wachsam sein, den Gegner weiter attackieren und die individuellen Fehler ablegen".

Der Tabellenzweite gastiert beim Vorletzten, rein tabellarisch betrachtet sind die Münchener Löwen also der klare Favorit. Mit drei Siegen in Folge nach der 1:0-Auftaktpleite auf St. Pauli kam 1860 schnell in die Spur, der SCP hingegen ist in der Liga noch sieglos und spielte zuletzt zweimal Remis (1:1 gegen Köln, 3:3 in Bielefeld).