Fazit:
Aue fährt im Ost-Derby nach drei Pflichtspielniederlagen in Serie den wichtigen Dreier ein! Es war ein Kraftakt für die Hausherren, die sich lange schwer taten und erst mit dem glücklichen Ausgleich danke eines Fehlers von Keeper Almer an ihre Chance glaubten. Cottbus konnte auswärts sein Potential heute nicht abrufen, schwächte sich mit zwei roten Karten dann im Verlauf selbst und konnte die individuellen Fehler heute nicht kompensieren. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Cottbus bekommt keine Chance mehr, das wars!

Gelbe Karte für Erik Jendrišek (Energie Cottbus)
Der Slowake nimmt das taktische Foul in Kauf, um seinem Keeper beim Zurückeilen zu assistieren.

Robert Almer ist mit vorne beim resultierenden Freistoß aus dem Halbfeld, doch muss schnell wieder zurück, weil Aue den Ball abfängt...

Gelbe Karte für Michael Fink (Erzgebirge Aue)
Fink führt sich gleich mal mit der Verwarnung ein, erwischt Takyi im Zweikampf.

Kompliment an Cottbus, die es hier auch zu neunt noch nach vorne probieren. Drei Minuten gibt es obendrauf.

Es kommt die defensive Absicherung, gegen neun darf das aber eigentlich nicht mehr schief gehen.

Wieder darf Arvydas Novikovas den direkten Freistoß ausführen, diesmal wischt sein Versuch aus 18 Metern aber knapp über den Querbalken.

Rote Karte für Alexander Bittroff (Energie Cottbus)
... der eingewechselte Guido Kocer geht steil und ist frei durch. Der Außenverteidiger verfolgt den Türken, berührt ihn leicht und der Stürmer geht zu Boden. Klare Notbremse und damit stehen die Lausitzer in doppelter Unterzahl. Immerhin fing die Aktion vor dem Sechzehner an, so bleibt den Gästen der Strafstoß erspart.

Es gibt in der 85. Minute die erste Ecke für die Lausitzer, die aber zu keinerlei Gefahr führt. Im Gegenteil, der Konter läuft...

Ein Abwehrspieler geht und Youngster Fomitschow soll jetzt nach vorne noch einmal etwas versuchen.

Gelbe Karte für Charles Takyi (Energie Cottbus)
Die Bude kocht, Aue hat den Heimsieg vor Augen und Cottbus ist frustriert: Takyi kommt im Mittelfeld viel zu spät und wird ebenfalls verwarnt.

Arvydas Novikovas spielt wie aufgedreht, marschiert durchs Mittelfeld, will es dann aber am Strafraum gleich gegen drei aufnehmen und das geht schief.

Rote Karte für Boubacar Sanogo (Energie Cottbus)
Wie dämlich ist das denn bitte? Der Ivorer lässt sich aus Wut zu einem Kopfstoß gegen Schlitte hinreißen und wird vom Unparteiischen vom Platz gestellt. Er erwischt seinen Kontrahenten kaum, ist aber vertretbar.

Nennen wir es mal ausgleichende Gerechtigkeit, denn wir erinnern uns: Den Elfmeter aus der ersten Halbzeit musste man nicht zwingend geben. Zwischen Sanogo und Übeltäter Kevin Schlitte gibt es noch ein verbales Nachspiel.

Zunächst gibt es mal Freistoß für die Lausitzer aus dem Halbfeld und in der Mitte geht Sanogo nach einem Trikotzupfer zu Boden. Wenn das der Schiedsrichter sieht, muss es hier Strafstoß geben.

Wird der Doppeltorschütze, der ja vor der Saison aus Schottland ins Erzgebirge wechselte, hier zum Matchwinner? Und wie reagiert Cottbus, die in diesem Durchgang bislang extrem pomadig agieren.

Tooor für Erzgebirge Aue, 2:1 durch Arvydas Novikovas
Was für ein Füßchen! Der Litauer schlenzt das Leder über die Mauer in die rechte Ecke! Robert Almer ist diesmal ohne Chance, kann diesem platzierten Ball nur hinterherschauen.

Arvydas Novikovas holt den Freistoß an der Sechzehnergrenze halbrechter Position heraus und tritt selbst an...

Wird Aue jetzt wieder mutiger? Von Cottbus kommt ohnehin wenig, es ist also nicht so, dass die Veilchen hinten gebunden wären.

Ronny König setzt seinen Körper an der Strafraumgrenze gut ein, blockt den Ball gegen Alexander Bittroff frei, der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß. Glück für die Gäste, denn König wäre frei in den Sechzehner unterwegs gewesen und das Foul muss man nicht geben.

Nils Miatke stößt in einen freien Raum im Mittelfeld, setzt zu einem spritzigen Lauf in den Sechzehner an. Er ist aber wohl selbst überrascht wie weit er gekommen ist und letztlich fehlen ihm dann auch die Anspielstationen: So wird der Außenverteidiger gestellt.

Eins haben die Lausitzer geschafft: Sie kontrollieren die Partie wieder und haben die wilde Phase nach dem Ausgleich überstanden. Torgefahr bleibt allerdings Mangelware.

Falko Götz bleibt bei offensiven Wechseln, geht auf den Dreier: Okoronkwo hat sich vorne aufgerieben und wird nun ersetzt.

Jetzt mal die Chance über eine Standard: Die Hereingabe aus dem linken Halbfeld fliegt unberührt durch den Sechzehner und es gibt Abstoß.

Symptomatisch für diese Phase: Die Gäste sind über Sanogo schon im Strafraum, doch er und die Mitspieler sind zugestellt und so geht es wieder ins Mittelfeld und hinten rum.

Au backe! Nach einer Flanke von der rechten Seite fabriziert Kevin Pezzoni am kurzen Pfosten einen üblen Querschläger und er hat Glück, dass dahinter niemand seinen Fauxpas ausnutzen kann.

Und da auch Cottbus ähnlich wie zu Beginn der Partie die Lücke nicht findet, plätschert es aktuell so vor sich hin.

Das Tempo ist jetzt wieder ein wenig der Vorsicht gewichen: Aue stellt sich hinten kompakt rein, wartet auf die Konter.

Auch bei den Hausherren besetzt Falko Götz die Außenbahn neu: Der japanische Neuzugang präsentierte sich eifrig, ihm gelang nach vorne aber wenig.

Es ist in dieser zweiten Halbzeit ein intensiver Schlagabtausch, weil vor allem die Auer plötzlich bis zum Sechzehner des Gegners pressen.

Marco Stiepermann spielte heute auf der Außenposition im Schatten von Charles Takyi, der auf der anderen Seite viel mehr Szenen hatte. Stiven Rivić geht auf links, Takyi wechselt die Seiten.

Nächster Versuch der Veilchen: Solomon Okoronkwo löffelt in den Sechzehner auf Sylvestr, doch der versucht den technisch schwierigen Volley-Drehschuss aus vollem Lauf. Da er zusätzlich gut abgeschirmt ist, hat das Erzgebirge ein neues Luftloch zu bieten.

Cottbus muss jetzt aufpassen, dass man das Spiel nicht ganz schnell aus den Händen gibt. Der Schock des Ausgleiches sitzt noch tief.

Jakub Sylvestr an den Pfosten! Arvydas Novikovas flankt flach von der rechten Seite an den kurzen Pfosten, wo der Slowake komplett frei steht und das Leder ans Aluminium schiebt.

Wie dem auch sei: Das ist natürlich ein Auftakt nach Maß und die Zuschauer feuern ihre Mannschaft an!

Je öfter man sich die Szene anschaut, umso schlechter kommt der österreichische Internationale weg: Es bestand überhaupt keine Notwendigkeit aus dem Kasten zu kommen, Sylvestr war am Elfmeterpunkt zugedeckt.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:1 durch Arvydas Novikovas
Meine Herren, dieser Almer! Der Keeper knöpft leider an seine Fehlgriffe aus dem ersten Durchgang an, kommt gegen eine Flanke des Außenspieler aus dem Halbfeld halbherzig raus und das Leder rutscht ihm zum Ausgleich durch. Er wird zwar von Jakub Sylvestr noch irritiert, der zum Kopfball hochsteigt, den Ball aber nicht mehr erwischt, aber bitte: Wenn er da rauskommt, muss er ihn haben.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Pfiffe hallen durch die Sparkassen-Arena, in der Cottbus zur Pause im Ost-Derby mit 1:0 führt. Die Schmährufe gelten dem Unparteiischen, der mit einem umstrittenen Elfmeterpfiff den Gästen die Führung verhalf. Unverdient ist das allerdings nicht, denn Aue bekam nach vorne aus dem Spiel heraus wenig hin und konnte lediglich zeitweise und unter Mithilfe von Lausitz-Keeper Robert Almer Gefahr ausstrahlen. Bis gleich!

Die letzte Aktion der Halbzeit ist eine Flanke von Cottbus über links, die Kirschstein aus der Gefahrenzone fausten muss. Danach ist Pause!

Jaja, es ist ein Derby! Jakub Sylvestr will bei einem Einwurf das Spiel schnell machen, Uwe Möhrle blockiert den Ball und ein Gerangel entsteht.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Cottbus ist jetzt aber anzumerken, dass man in die Pause will. Diese zwei Patzer des Schlussmannes haben auch der Mannschaft insgesamt Sicherheit genommen.

"Schieber"-Rufe hallen durchs Stadion, hier liegt das Gespann aber absolut richtig.

Glück für Robert Almer! Der Keeper verschätzt sich gegen eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld komplett und der Ball segelt über seinen Kopf hinweg in die Maschen. Solomon Okoronkwo behindert ihn leicht und stand bei der Ausführung im Abseits, der Treffer zählt nicht!

Nils Miatke gewinnt an der Seitenlinie robust den Zweikampf gegen Sanogo und der Ivorer hebt gegen die Grätsche viel zu überzogen ab und erntet die Pfiffe des Publikums. Der Unparteiische hat aber alles im Griff, es geht ohne Foulspiel weiter.

Es wird spritziger: Im direkten Gegenzug hat Schröder die Chance aus spitzem Winkel, aber Almer ist im kurzen Eck zur Stelle.

Jendrišek haut über den Ball! Schon ist Takyi wieder vorne, schickt Sanogo in den linken Sechzehner. Der legt sofort zurück an den Fünfer, wo dem Slowaken die Großchance durch die Hosenträger rutscht.

Oha! Almer greift bei einer Flanke von Nils Miatke von links neben den Ball, dahinter steht aber kein Auer sondern nur Takyi, der für seinen Keeper rettet.

Uwe Möhrle wird von Solomon Okoronkwo auf der linken Seite deutlich ins Seitenaus geschubst und da brauchen sich die Zuschauer und der Nigerianer nicht beschweren: Das ging über Körpereinsatz hinaus und wird zurecht zurückgepfiffen.

Das aufkommende Konterspiel scheint den Lausitzern zu gefallen. Sie bekommen deutlich mehr Räume als noch in der Anfangsphase und wirken nach vorne ohnehin potenter. Das dürfte nun ein schweres Spiel für die Veilchen werden.

Die Hausherren legen in der Ballbesitzstatistik zu, mehr ist aus dem Strafraum vor Robert Almer aber nicht zu vermelden.

Boubacar Sanogo steht am Fünfer komplett frei! Charles Takyi schaltet nach Ballgewinn schnell um, serviert von seiner linken Seite und der Ivorer kommt zwischen den Innenverteidigern zum Kopfball. Er platziert das Leder zu zentral, so kann Sascha Kirschstein mit den Fäusten klären.

Wie dem auch sei, die Stimmung ist jetzt durch diese Entscheidungen gallig geworden, kann Aue mit der Wut im Bauch reagieren?

Diring kommt aus dem Rückraum noch zum Nachschuss, zielt aber knappe zwei Meter drüber.

Es gibt einiges aufzuarbeiten: Kevin Pezzoni ist eigentlich erst am Ball und dann am Gegenspieler, Jendrišek fällt über sein Bein: Das ist mindestens umstritten. Auch der Elfmeter von Ivica Banović ist genau genommen regelwidrig: Er bleibt beim Anlaufen kurz stehen und das ist nicht erlaubt. Der Strafstoß hätte wiederholt werden müssen.

Tooor für Energie Cottbus, 0:1 durch Ivica Banović
Der Routinier läuft an, verzögert immens und platziert den Ball dann in der rechten Ecke: Sascha Kirschstein ist ohne Chance.

Elfmeter für Cottbus! Sanogo hat vor dem Sechzehner den Tick zuviel Platz, tritt mit Riesenschritten in den rechten Strafraum an und seinen Abschluss aus spitzem Winkel kann Sascha Kirschstein nur prallen lassen. Kevin Pezzoni spitzelt Erik Jendrišek den Ball von hinten vom Fuß, der Slowake kommt zu Fall und der Unparteiische zeigt auf den Punkt.

Ein wenig reiben sich die Teams auch in intensiven Mittelfeldduellen auf. Bis zur Mittellinie lässt man gewähren, dahinter wird es dann sehr eng.

Die Gäste können etwas Fahrt aufnehmen, Jendrišeks finales Anspiel bleibt allerdings hängen. Es bleibt bei zu vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten.

Kruska kommt zurück, rund läuft er aber noch nicht.

Stiven Rivić macht sich warm, denn noch ist unklar, ob es mit Kruska weitergeht. Derweil gibt es die erste Ecke der Partie für die Hausherren, Sanogo klärt am Kurzen mit dem Kopf.

Gelbe Karte für Marc-André Kruska (Energie Cottbus)
Kaum ist er wieder auf den Beinen, zeigt Schiri Bandurski für dieses taktische Vergehen die Verwarnung.

Aufregung im Mittelfeld: Marc-André Kruska kommt gegen Dorian Diring im Duell der defensiven Sechser zu spät und im Mittelfeld und verhindert den Konter der Hausherren. Da hat sich der Cottbuser sogar selbst verletzt und muss behandelt werden.

Cottbus kommt über rechts, Marco Stiepermann dribbelt sich aber gegen eine Überzahl an Veilchen fest.

Gerade die Hausherren verlieren, wenn sie ihn mal haben, zu einfach.

Insgesamt gehen es die Teams aber eher schleppend an, Aue agiert vorsichtig, Cottbus sucht noch nach der offensiven Durchschlagkraft.

Da war der Slowake also nur Zentimeter von seinem vierten Saisontreffer entfernt. Es wäre allerdings wohl knapp Abseits gewesen und insofern ist es ganz gut, dass wir uns diese Diskussion ersparen können.

Und so könnte es für die Hausherren dann laufen: Solomon Okoronkwo forciert den Konter über die rechte Seite, zieht in die Mitte und steckt ins Zentrum auf Jakub Sylvestr durch, der den Ball nur um eine Fußspitze verpasst.

Und so zieht sich Aue zunächst auch weit zurück und erwartet die roten Gäste an der Mittellinie.

Die Lausitzer ergreifen hier die erste Initiative, lassen den Ball in den eigenen Reihen laufen. Das war sicherlich so zu erwarten, Cottbus tritt als leichter Favorit an.

Die sechs Tore Sanogos sind nach vier Spieltagen übrigens Rekord in der zweiten Liga. Das schaffte vor ihm nur Nils Petersen.

Rein in die Partie in Aue! 8.000 Zuschauer sehen ihre Veilchen in lila, den Gast in rot.

Damit ist der Rahmen also gesetzt und wir dürfen gespannt sein, ob die Lausitzer ihren Marsch in Richtung Aufstiegsränge fortsetzen oder Aue nach drei Spielen endlich mal wieder einen Erfolg feiern kann. Die Leitung der Partie hat Christian Bandurski mit seinen Assistenten Stefan Glasmacher und Felix Schmitz.

Falko Götz hingegen stellt seine Veilchen auf der Suche nach einem Erfolg gleich auf vier Positionen um: In der Innenverteidigung kehrt Tobias Nickenig von einem schweren Bandscheibenvorfall zurück, auf der Doppelsechs rückt Dorian Diring neben Oliver Schröder in die Mannschaft und in der Offensive sollen Taku Ishihara und Arvydas Novikovas auf den Außenbahnen für frischen Wind sorgen.

Für Rudi Bommer gibt es nach dem überzeugenden 5:1 gegen Aalen keinen Grund zu wechseln und da sich auch der leicht angeschlagene Ivica Banović rechtzeitig fit meldete, präsentiert sich die Startelf wie am Sonntag: Vor allem auf Boubacar Sanogo darf man gespannt sein. Der Ivorer erzielte bereits sechs Saisontreffer und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Lausitzer Offensive bislang die beste der Liga ist. Der Coach hofft auf einen weiteren, selbstbewussten Auftritt und warnte lediglich vor Unachtsamkeiten.

Die Trends gehen aber auseinander: Während Cottbus wie erwähnt seit vier spielen ungeschlagen und im Pokal weiter ist, konnte Aue auf einem guten Saisonstart mit zwei Siegen nicht aufbauen, verlor zuletzt drei Spiele am Stück, hatte unter anderem im Pokal gegen Drittligist Osnabrück nicht viel zu melden. Da hilft es vielleicht, sich an den letzten Auftritt gegen die Lausitzer vor den heimischen Fans zu erinnern: Im Dezember gewann Aue mit 3:0.

Tabellarisch treffen heute zwei Teams aufeinander, die sich "im Soll" befinden. Die Hausherren müssen den Blick sicherlich eher nach unten richten, haben aber mit sechs Punkten aus den ersten Spielen einen guten Start hingelegt. Auf der Gegenseite musste sich der FC Energie nur zum Auftakt der Fortuna aus Düsseldorf geschlagen geben, seither gab es drei Pflichtspielsiege und ein Unentschieden.