Fazit:
Fortuna Düsseldorf kommt gegen Schlusslicht Dynamo Dresden nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist das Ergebnis für die Gäste sicher nicht unverdient, denn sie haben in der zweiten Hälfte mit guter Moral und mutigem Spiel Antworten auf Düsseldorfs Führung gesucht. Doch das ist nur die halbe Wahrheit! Man könnte die Geschichte des Spiels auch so erzählen: Düsseldorf ging mit einem verdienten 1:0 in die Pause. Dresden musste mehr machen und tat dies auch - ohne aber für die ganz große Gefahr zu sorgen. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr beschränkte sich der Gastgeber dann aufs reine Verwalten, wurde immer passiver und am Ende für diese Spielweise bestraft. Beide Mannschaften treten damit zwar auf der Stelle. Doch im Gegensatz zu Düsseldorf, dessen Anhang die Stimmungslage mit gellenden Pfiffen kundtut, kann man in Dresden ganz gut damit leben. Olaf Janßen hat sein Team auf einen guten Weg gebracht. Die Fortuna dagegen muss weiter an der Integration der neuen Spieler feilen, damit der Anschluss an höhere Tabellenregionen wieder gelingt. Das war es von hier, einen schönen Nachmittag noch!

Wir sind bereits in der Nachspielzeit. Düsseldorf probiert es nochmal über rechts. Doch Lambertz und Bancé rennen sich fest, dann spielt Kenia den Ball ins Aus.

Dresden wittert Morgenluft, vor allem in Person von Ouali. Der holt eine Ecke raus...

Nächster Freistoß für Dresden. Der Ball liegt links am Strafraum... Doch statt einer Flanke geht es flach hinten rum und Gueye semmelt das Leder schließlich an die Eckfahne.

Dynamo schwimmt nun hinten, setzt aber alles auf Konter. Einer davon führt zu einem Freistoß aus dem Halbfeld. Giefer fängt ab, Düsseldorfs Fans wollen den schnellen Gegenstoß. Doch Giefer staucht lieber erstmal seinen Kollegen Ramírez zusammen und erntet dafür laute Pfiffe.

Als hätte jemand die Fortuna geschüttelt, erwacht der Gastgeber aus seiner Lethargie und antwortet mit wütenden Angriffen.

Tooor für Dynamo Dresden, 1:1 durch Tobias Müller
Die Fortuna wird für die eigene Passivität bestraft! Ouali darf von links völlig unbedrängt flanken. Dedič wuchtet den Ball an die Unterkante der Latte. Müller und Koch setzen nach, behindern sich beinahe gegenseitig. Bruno Soares ist allein auf verlorenem Posten und Müller schiebt schließlich aus ganz kurzer Distanz ein. Aber: Bei Dedičs Kopfball stand Koch im Abseits. Eigentlich greift er danach aktiv ein, damit dürfte das Tor nicht zählen. Dynamo wird es wurscht sein!

Giefer wirkt nicht ganz sicher! Einen ungefährlichen Flachschuss vom neuen Mann nimmt Düsseldorfs Keeper auf - denkt er zumindest. Doch das Leder wischt ihm durch die Arme und kullert beinahe unter ihm durch. Zum Glück für ihn gibt es da noch seine Füße. Wenn Dresden es schon nicht gefährlich macht, macht es Giefer eben selbst.

Zehn Minuten vor Schluss wechselt auch Olaf Janßen erstmals. Poté macht Platz für Tobias Müller, Stürmer für Stürmer.

Der Freistoß landet bei Bebou, dessen Schuss zur Ecke abgefälscht wird.

Freistoß für die Fortuna aus dem rechten Halbfeld...

Letzter Wechsel bei den Gastgebern. Der agile, aber angeschlagene Gianniotas geht runter. Für ihn kommt der gerade genesene Antreiber Levan Kenia. Büskens dürfte das Offensivspiel seines Teams mittlerweile auch überhaupt nicht mehr gefallen.

Etwas mehr als eine Viertelstunde ist noch zu spielen. Das Niveau ist nun doch etwas abgeflacht. Dresden macht viel mehr als vor der Pause, hat aber kaum Durchschlagskraft. Und Düsseldorf macht - unverständlicherweise bei diesem Spielstand - nur noch das Nötigste.

Düsseldorfs Coach Büskens reagiert auf die Spielsituation: sein Team steht zu passiv und lässt gerade auf der rechten Seite immer mehr zu. Daher nimmt er Reisinger raus, stellt Bodzek in die Zentrale und zieht Lambertz auf die Seite, um die Wege der Gegenspieler zuzustellen.

Die Gäste agieren einfach zu fahrig! Wieder eröffnet sich eine gute Chance, weil Ouali über links mit Tempo kommt. In der Mitte läuft Poté in Position - und kriegt das Leder dann ziemlich stumpf in den Rücken serviert.

Nein nein, dafür kann man keinen Elfmeter geben! Ramírez nimmt auf links Tempo auf und sucht den Weg in den 16er. Koch und Gueye machen die Tür zu und Ramírez startet den lange geplanten Fall auf das Grün. Kinhöfer winkt sofort: Weiterspielen.

Mike Büskens hat mit dem Wechsel Bebou für Hoffer ein Zeichen gesetzt, das sein Team scheinbar versteht. Die Fortunen versuchen nachzusetzen.

Tooor für Düsseldorf! Bancé ist nach einem Freistoß per Kopf zur Stelle. Doch die Fahne geht hoch. Zu Recht! Der Neuzugang stand einen guten Meter im Abseits.

Die Fortuna geht nun viel zu passiv zu Werke. Dresden dagegen nimmt mehr Risiko und spielt schneller nach vorne. Noch fehlt immer wieder der Blick auf den freien Mann, gerade die Außen sind noch zu schlecht im Spiel. Doch Düsseldorf droht sich hier den Schneid abkaufen zu lassen.

Dresden macht Dampf! Super Ball von Brégerie links raus auf Ouali. Der lässt Levels stehen, spielt dann scharf in die Mitte. Dedič schmeißt sich rein, Giefer auch. Der Fortuna-Keeper ist zuerst am Ball und hat das Leder, doch Dedič kann natürlich nicht mehr ausweichen. Das ruft gleich ein halbes Dutzend Spieler in Rot auf den Plan, die Dresdens Stürmer die Leviten lesen wollen. Düsseldorfs Spieler scheinen zu merken, dass es nicht mehr so gut läuft für ihr Team.

Gelbe Karte für Erwin Hoffer (Fortuna Düsseldorf)
Die Intensität steigt deutlich! Wieder ist Mravac mittendrin im Geschehen. Diesmal jedoch als Leidtragender, als Hoffer viel zu spät kommt und ihn voll an der Achillessehne trifft. Auch diese Karte geht in Ordnung.

Gute Chance für die Gäste! Mravac zieht aus dem Hintergrund ab. Sein Schuss kommt per Billard zu Koch, der ganz schnell schaltet und aus zehn Metern den Heber ansetzt. Knapp drüber.

Gelbe Karte für Adnan Mravac (Dynamo Dresden)
Nächstes taktisches Foul. Dresden verheddert sich mal wieder am gegnerischen Strafraum und schenkt den nächsten Konter her. Bancé nimmt dankend an, wird aber von Mravac gehalten.

Die Ansätze sind da bei Dresden. Wieder spielen sich die Gäste gut durch bis in den Strafraum. Der letzte Pass auf Dedič aber bringt den Stürmer nicht in Schussposition, sondern drängt ihn vom Tor weg. Dieser letzte Pass ist das große Manko.

Gelbe Karte für Christoph Menz (Dynamo Dresden)
Auch die zweite Karte des Tages geht nach Dresden. Dynamo verliert den Ball im Mittelfeld, schaltet dann langsam um. Ganz im Gegensatz dazu Düsseldorf, das in Person von Reisinger sofort das Tempo anzieht. Menz weiß sich darauf nur mit dem klassischen Trikotest zu helfen.

Schmerzhafter Zusammenprall von Gianniotas und Gueye. Beide krachen mit den Knien aneinander, können aber weiterspielen.

Das Spiel läuft wieder. Beide Mannschaften kommen unverändert aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
Fortuna Düsseldorf führt gegen Dynamo Dresden verdient mit 1:0. Die Gastgeber rissen das Geschehen nach fahrigen ersten Minuten an sich und pressten in der Defensive teilweise überfordert wirkende Dresdener hinten rein. Das Tor war dann auch keine herausragend herausgespielte Aktion, sondern das Ergebnis einer Fehlerkette des Gegners. Der steckte jedoch nicht den Kopf in den Sand, sondern versuchte sofort zu antworten. Allein es fehlen Dynamo die guten Ideen, Düsseldorfs Hintermannschaft auszuhebeln. Solange die Fortuna jedoch weiterhin ihre Konterchancen vergibt, bevor sie richtig zustande kommen, ist Dynamo noch nicht raus aus dem Spiel. Bis gleich!

Die Pause naht und das scheint auch gut so. Denn das Spiel hängt gerade zum ersten Mal so richtig durch. Dresden findet gegen gut stehende Düsseldorfer keinen Weg und Düsseldorf verschludert mögliche Konterchancen schon im Ansatz.

Nächste Konterchance für die Fortuna, drei gegen drei. Doch das ist wieder schlecht, Lambertz bringt das Leder nicht einmal am Ersten vorbei.

Gelbe Karte für Robert Koch (Dynamo Dresden)
Kinhöfer zückt das erste Mal Gelb. Düsseldorf verzockt einen Konter, doch Ramírez setzt nach. Koch will abgrätschen, kommt aber zu spät. Und Kinhöfer sagt: Das ist jetzt das dritte Mal, nun gibt es die Karte.

Klasse gemacht von Beiden! Ouali nimmt Bancé in der eigenen Hälfte ab und startet dann durch. Am ersten ist er vorbei, am zweiten und dritten auch, dann geht es mit höchstem Tempo in den 16er. Dort kommt dann Fink angerauscht und beendet das Solo mit einer astreinen Grätsche.

Eines ist dieses Spiel bisher absolut nicht: Ein Langweiler. Beide Teams setzen das um, was sie angekündigt haben, und suchen unentwegt den Weg nach vorne - auch wenn längst nicht alles funktioniert.

Die Latte rettet Dynamo! Super Angriff der Fortuna! Gianniotas kommt von der linken Seite, zieht in den Strafraum. Zwei Mann tänzelt er wuschelig, dann legt er ab auf Bancé. Der zwingt Kirsten aus 16 Metern zu einer klasse Parade. Doch wieder kommt das Leder zurück zu Gianniotas, der aus acht Metern aus spitzem Winkel mit vollem Riskio abzieht - und das Leder an den Querbalken zimmert.

Warum nicht?! Dedič führt den Ball 20 Meter vor dem Tor. Er hat keine Anspielstation, aber vier Gegenspieler vor der Nase. Also zieht er einfach mal ab, flach aufs linke Eck. Giefer muss sich strecken, hat den Ball aber im Nachfassen.

Mal wieder was von den Gastgebern: Reisinger treibt den Ball rechts nach vorne, nimmt Levels mit und orientiert sich in die Mitte. Die Flanke kommt postwendend zu ihm zurück. Doch zu hoch angesetzt, dafür ist Reisinger etwas zu klein geraten.

Verkehrtes Bild seit dem Tor: Düsseldorf stellt erstmal das Offensivspiel ein, Dresden antwortet mit viel mehr Aktivität. Die Moral scheint jedenfalls zu stimmen beim Schlusslicht.

Wieder Gefahr nach einem Standard! Menz tritt einen Freistoß aus dem linken Mittelfeld Richtung langes Eck. Schuppan und Poté steigen vor Giefer hoch und irritieren Düsseldorfs Keeper. Der lässt das Leder fast durch die Hosenträger rutschen. Aber eben nur fast.

Da muss er mehr draus machen! Nach der Ecke klärt die Fortuna schlecht, Brégerie kann das Leder am Elferpunkt aus der Luft nehmen. Doch der neue Kapitän der Gäste nimmt den Ball erst mit der Brust an und ist dann beim Abschluss bereits von Roten umzingelt. Den hätte er mit vollem Risiko direkt nehmen müssen!

...und noch eine hinterher...

Kann Dynamo direkt antworten? Erste Ecke für die Gäste...

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 1:0 durch Oliver Fink
Es hatte sich angedeutet! Gianniotas führt den Freistoß aus, den Poté zu ihm zurück klärt. Der Grieche bedankt sich, tanzt zwei Mann aus und flankt in die Mitte. Kirsten fliegt wieder, erwischt den Ball zwar, aber lenkt ihn auf die Füße von Fink. Der fackelt an der Strafraumgrenze nicht lange, zieht sofort ab und es schlägt im unteren rechten Eck ein. Düsseldorf führt verdient!

Freistoß für Düsseldorf von der rechten Seite...

Düsseldorf zieht das Powerplay auf! Die Fortunen pressen Dresden weit in die eigene Hälfte, starten Angriff auf Angriff. Noch gab es aus dem Spiel raus keine Großchance. Doch Dynamo kommt momentan so gut wie gar nicht hinten raus, die Bälle landen sofort wieder bei den Gastgebern.

Symptomatische Szene für die letzten Minuten: Levels hat eigentlich keine Chance auf den Ball, verfolgt Losilla aber bis zur Eckfahne und grätscht ihn ab. Die Fortuna ist das aktivere Team.

Auch die zweite Ecke der Fortuna sorgt für Verwirrung in Dynamos Hintermannschaft. Die Gastgeber kommen immer besser rein, Dynamo dagegen wirkt nicht gefestigt.

Nächste Chance für Düsseldorf! Und wieder sieht Kirsten ganz schlecht aus. Bancé wird rechts raus geschickt, Brégerie ist auf der Innenbahn bei ihm. Trotzdem kommt Kirsten bis an die linke Sechzehner-Kante raus und hat großes Glück, dass Bancé das zwar sieht, ihn aber anschießt.

Koch klärt auf der Linie! Da hätte es um ein Haar geklingelt! Die Ecke kommt rein, Kirsten steigt hoch - und segelt im Blindflug am Leder vorbei. Bomheuer fällt der Ball auf den Fuß, von dort kullert er Richtung Linie. Doch Koch deckt den Pfosten zu und schlägt das Leder weg.

Erste Ecke für die Fortuna...

Es ist mnoch arg viel Sand im Getriebe bei der Fortuna. Die Gastgeber sind bemüht, den Spielaufbau an sich zu reißen. Was auch zunehmend gelingt - zumindest dem Ballbesitz nach zu urteilen. Allerdings ist die Fehlerquote noch sehr hoch, es fehlt ein bisschen die Abstimmung.

Die erste Chance gehört den Gästen! Losilla gewinnt links hinten den Ball, schaltet sofort um und schickt Dedič auf dei Reise. Der kann entweder an den Elferpunkt auf Poté oder weit nach rechts auf den freien Gueye spielen. Er wählt den Weg in die Mitte, doch Poté wird beim Abschluss von zwei Roten gestört. Abstoß.

Die ersten Minuten sind geprägt vom Abtasten beider Teams. Was man jedoch schon sehen kann: Dresden versucht tatsächlich, mitzuspielen.

Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer pfeift das Spiel an. Los geht's!

Im Gegensatz zu den letzten Spielen haben beide Trainer Änderungen vorgenommen: Bei der Fortuna starten mit Hoffer und Bancé beide Neuzugänge, dazu rotieren Gianniotas und Bruno Soares in die erste Elf. Heißt: Latka, Bodzek, Kenia und Bolly haben keinen Platz. Dresdens neuer Trainer Janßen verändert die Startelf lediglich auf zwei Positionen: Ouali und Poté beginnen für Fiel und Aoudia.

Ein unzufriedener Bundesliga-Absteiger, ein siegloser Zweitliga-Fastabsteiger mit neuem Coach, offensiv aufgestellte Mannschaften, beide unter Druck, dazu die hoffentlich ausschließlich stimmungsvollen Fans aus Düsseldorf und Dresden - es könnten muntere 90 Minuten werden!

Klingt sehr mutig, was Dynamo da heute vorhat. Erst recht, wenn man auf die Aufstellung der Heimelf schaut: Mit Gianniotas, Hoffer, Reisinger und Bancé bietet Mike Büskens von Beginn an vier namhafte Stürmer auf. Die Fortuna will dieses Spiel in der Offensive dominieren.

Die Frage bei Dresden wird also in erster Linie sein, wieviel von den Ideen des neuen Trainers die Mannschaft bereits verinnerlicht hat. Janßen jedenfalls will heute hoch verteidigen, sich keinesfalls hinten reindrängen lassen und nicht nur auf Konter lauern.

Ein Debüt wird es auch beim seit saisonübergreifend 17 Auswärtsspielen sieglosen Gegner aus Dresden geben: Trainer Olaf Janßen übernimmt mit seiner ersten Pflichtaufgabe das Zepter bei Dynamo. Dass die Aufgabe schwer wird, das wusste Janßen schon bei seiner Vorstellung. Sein ernüchterndes Fazit beim Amtsantritt: "Ich habe den Eindruck, dass das nicht wirklich eine Mannchaft ist".

Weil in Büskens' neu zusammengestelltem Team noch so einiges hakt, hat die Fortuna kurz vor Transferschluss nochmal einen klangvollen Namen geholt: Aristide Bancé. Bereits unter der Woche hatte der Trainer durchblicken lassen, dass der Neuzugang vermutlich in der Startelf stehen würde. Und so ist es dann auch.

Besonders, was die Fortuna betrifft, ist dieses Bild natürlich etwas verzerrt. Denn mit einem Dreier heute kann sich der Bundesliga-Absteiger selbst zurück ins Mittelfeld katapultieren. Dennoch trifft die tabellarische Momentaufnahme schon ein wenig den derzeit in Düsseldorf herrschenden Nerv. Der durchwachsene Saisonstart bringt das Team von Coach Mike Büskens bereits jetzt in Zugzwang. Gewinnt man nicht, ist der Anschluss an die Spitze auf Sicht wohl erstmal weg.

Nach den gestrigen Auftaktspielen des siebten Spieltags erscheint das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsklubs als echte Kellerduell. Dresden ziert als einzig noch sieglose Mannschaft das Tabellenende, Düsseldorf ist mit gerade einmal sieben Punkten auf den Relegationsplatz abgerutscht.