Fazit:
In einem unterdurchschnittlichen Kick erkämpfen sich die Frankfurter wichtige Punkte im Abstiegskampf. Im zweiten Durchgang wurde es zwar leicht besser, Pauli konnte aber insgesamt heute zu keinem Zeitpunkt offensiv überzeugen. So konnten es sich die Hausherren sogar leisten, viele Konter halbherzig und inkonsequent auszuspielen. Die Männer vom Kiez verlieren allerdings keine Punkte auf den Relegationsplatz, weil Paderborn zeitgleich beim KSC verliert. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch.

Gelbe Karte für Denis Epstein (FSV Frankfurt)
Wegen Spielverzögerung.

War es das? Leckie holt links die Ecke raus und die vier Minuten sind verstrichen.

Klandt!!!! Fast hätte man sich über diese Konter noch unterhalten müssen. Michael Gregoritsch wird im Strafraum bedient und prüft mit einem Drehschuss den Keeper der Hausherren, der das Spielgerät erst im Nachfassen unter Kontrolle bringt. Das war knapp!

Möhlmann kann an der Seitenlinie kaum fassen, wie fahrlässig seine Truppe mit den Konterchancen umgeht. Da kann man sich nur anschließen.

Vier Minuten Nachspielzeit werde angezeigt während Epstein behandelt wird.

Frankfurt spielt mit der Uhr und tanzt mit der Eckfahne, niemand rückt mehr ernsthaft mit nach.

Das muss das 2:0 sein! Ein Freistoß der Hausherren wird abgefälscht und plötzlich steht der Australier am Fünfer völlig frei für Tschauner, setzt das Leder aber knapp links vorbei. Da war der Keeper wohl auch noch mit den Beinen dran, es gibt nämlich Ecke.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Auch er fehlt damit in der nächsten Woche in Düsseldorf.

Ähnlich wie bei der Führung hat Mathew Leckie erneut Glück und stolpert sich irgendwie im Strafraum durch, schließt dann aber aus zehn Metern zu zentral ab und Philipp Tschauner fängt das Leder.

Gelb-Rote Karte für Tom Trybull (FC St. Pauli)
Der Sechser foult im Mittelfeld taktisch und muss folgerichtig runter, weil in der ersten Hälfte schon verwarnt war. Nikita Rukavytsya agiert clever und macht aus einem minimalen Kontakt sehr viel.

Pauli investiert mehr nach vorne, doch statt Torchancen zu kreieren eröffnet man lediglich Frankfurt mehr Räume.

Maier verliert vorne den Ball, Epstein nimmt Fahrt auf, wird aber im linken Sechzehner fair abgegrätscht.

Für die letzten Minuten kommt noch einmal ein schneller Konterstürmer.

Florian Mohr fasst sich aus 25 Metern mal ein Herz, fabriziert aber einen ungefährlichen Kullerball.

Die Bornheimer sind der Entscheidung näher als Pauli dem Ausgleich, auf relativ niedrigem Niveau allerdings.

Gelbe Karte für Edmond Kapllani (FSV Frankfurt)
Der Stürmer verzögert das Spiel und muss daher nächste Woche zuschauen. Es war seine fünfte Gelbe in der laufenden Saison.

Ein Bemühen ist den Hamburger nicht abzusprechen, aber es geht einfach zu viel quer und zu wenig nach vorne.

Frankfurt schafft es derweil weiterhin gut, mit ihren Angriffen die Abwehr der Gäste zu beschäftigen: Über rechts ziehen die Hausherren den Konter auf, Konrad steht in der Mitte völlig frei, semmelt aber auch völlig weit drüber. Da war viel mehr drin.

... Auf der Linie! Das Leder kommt in die Zentrale und der wuchtige Kopfball von Kapllani muss der am rechten Pfosten postierte Trybull entschärfen.

Es geht weiter bei Klandt und nach seinem Abstoß wird es direkt gefährlich, weil Nikita Rukavytsya in den rechten Sechzehner eindringt. Sein Querpass an den Fünfer kommt aber nicht durch und es gibt Ecke...

Wieder muss der Keeper der Hausherren ran und eine Flanke am langen Pfosten vor Marc Rzatkowski aufnehmen. Der Blondschopf zieht nicht zurück und erwischt den Torwart am Kopf, es folgt eine Behandlungspause.

Auf der Gegenseite ist es dann erneut Gregoritsch, der für Wirbel sorgt. Diesmal wird der Österreicher mit Abseits zurückgepfiffen, war es aber nicht. Patric Klandt ist mit dem Fuß aber ohnehin zur Stelle, so müssen wir uns nicht weiter darüber unterhalten.

Markus Thorandt passt im Strafraum auf und grätscht seinen Gegenspieler stark ab.

Da muss Gregoritsch draußen Rzatkowski mitnehmen! Endlich geht es nach Ballgewinn mal mit Tempo auf Patric Klandt zu, der Österreicher fummelt sich aber in der Mitte durch anstatt links auf den völlig freien Mitspieler zu passen. Der Abschluss ist dann zu zentral.

Stattdessen leisten sich die Gäste den Ballverlust und haben Glück, dass der FSV den Konter ganz schwach ausspielt.

Wer hat die Idee bei Pauli? Man beißt sich ein ums andere Mal die Zähne schon im Mittelfeld aus, es fehlt aber die Bewegung in der Sturmspitze.

Nicht mit Gregoritsch! Über links wird der Österreicher vor dem Sechzehner bedient und sein Flachschuss landet nur Zentimeter neben dem linken Pfosten.

Haben wir die Partie zu früh gelobt? Aktuell droht es wieder zu verflachen.

Der FSV belässt es weiterhin bei seiner defensiven Grundausrichtung und lässt Pauli machen.

Auch dieser Wechsel ist scheinbar verletzungsbedingt, der Innenverteidiger läuft reichlich unrund vom Platz.

Das sind aber auch die einzigen Parallelen der Durchgänge, das Spiel ist deutlich lebhafter geworden.

Nach dem sensationellen Erfolg mit persönlichen Begrüßungen aus der ersten Halbzeit wird auch Innenminister Beuth vom Stadionsprecher vorgestellt und wieder pfeift das Stadion.

Na hoppla! Patric Klandt rutscht ein Rückpass durch, der Keeper setzt seinem Fauxpas nach und schafft es noch so eben, den Ball vor der Torauslinie ins Seitenaus zu retten.

Die Gäste kommen mit mehr Willen aus der Kabine, Sebastian Maier versucht sich nach einer Ecke mit dem Schuss aus der Distanz, verfehlt den Kasten aber links.

Pauli schickt gleich mal einen langen Ball nach vorne, Patric Klandt ist aber vor den Hamburgern zur Stelle und faustet das Spielgerät weg.

Benno Möhlmann muss seinen Sechser verletzungsbedingt austauschen, auf der Gegenseite sind die Wechsel eher mit mäßiger Leistung zu begründen. Gregoritsch und Meier sollen die Offensive in der Zentrale und dem Flügel für die blass gebliebenen Kollegen beleben.

Halbzeitfazit:
In einem unterdurchschnittlichem Zweitligaspiel reichte den Frankfurtern nach der frühen Führung eine stabile Defensivleistung, um die laue Pauli-Offensive locker in Schach zu halten und setzt zudem mit Kontern immer wieder Nadelstiche. Wenn die Kiezkicker ihre Auswärtsserie fortsetzen wollen, muss in der zweiten Halbzeit deutlich mehr kommen. Bis gleich!

Mit diesem Aufreger geht es dann auch in die Pause, über Leckie und Görlitz kommen die Hausherren über links noch ein letztes Mal gefährlich in den Strafraum, Pauli kann aber letztlich klären.

Hätte Elfmeter geben müssen! Die Wiederholung liegt vor und zeigt, dass der Ball ganz klar über Heitmeiers Fuß an die ausgestreckte Hand fliegt. Das war unabsichtlich und eine unglückliche Aktion des Innenverteidigers, er buchsiert aber so ganz klar den Ball in die Arme seines Keepers und nimmt Pauli eine potentielle Torchance.

Hand? Auch auf der Gegenseite fliegt eine Standard an den Fünfer und die Gäste reklamieren lautstark Elfmeter bei der Abwehraktion, die den Ball in Richtung Patric Klandt lenkt. Das sah wirklich ein wenig unkonventionell aus und wir warten auf die Zeitlupe.

Nicht so schlecht! Von rechts geschlagen landet die Freistoßflanke am langen Pfosten, Edmond Kapllani setzt sich im Kopfballduell durch und hebt den Ball über Philipp Tschauner hinweg auf die lange Ecke, setzt das Leder aber aufs Tordach.

Gelbe Karte für Tom Trybull (FC St. Pauli)
Der FSV zeigt sich in den letzten Minuten vermehrt in der gegnerischen Hälfte und holt Standards heraus.

Die einzig gute Nachricht für die Gäste am heutigen Nachmittag: Das Schneckenrennen in der oberen Tabellenregion geht weiter, Paderborn liegt beim KSC hinten und somit verlieren die Kiezkicker beim derzeitigen Stand keine Punkte auf den Relegationsplatz.

Somit ist es an Pauli, für mehr Attraktivität zu sorgen, Sebastian Schachten misslingt ein Flankenversuch aber aktuell komplett und der Ball landet noch vor dem kurzen Pfosten im Toraus. Das spiegelt die Qualität der Hamburger Offensivbemühungen ganz gut wieder.

Obwohl es für den neutralen Zuschauer eine langweilige Partie ist, macht der FSV hier wenig falsch. Die Defensive steht und kommt selten bis gar nicht in Bedrängnis.

Michael Görlitz kommt aus 20 Metern halblinker Position zum Abschluss, setzt das Leder aber ein gutes Stück über den rechten Giebel. Beim derzeitigen Verlauf muss man aber für Schüsse auf das Tor ansich schon dankbar sein.

Gelbe Karte für Marc Rzatkowski (FC St. Pauli)
Der Mittelfeldmann bedient sich gegen Nikita Rukavytsya eines taktischen Fouls und fehlt damit in der nächsten Woche mit seiner fünften Gelben.

Auf der Gegenseite setzt sich John Verhoek robust im Laufduell durch, nimmt aber dann den Kopf nicht hoch und versucht sich aus spitzem Winkel an einem dann ungefährlichen weil ungenauem Abschluss. In der Mitte wäre ein Mitspieler in Position gewesen, der Holländer hat die Augen aber nur auf dem Ball.

Tschauner! Hoppla! Der Schlussmann haut beim Versuch eines Befreiungsschlages nach Rückpass ordentlich neben den Ball und hat Glück, dass der durch den Strafraum hoppelnde Querschläger von seiner Defensive geklärt wird.

War das Rückpass? Florian Kringe setzt im Strafraum einem ungenauen Anspiel nach und in der Tat scheint es so, dass sein Gegenspieler das Leder kurz in Richtung Patric Klandt antippt. Gänzlich kann aber auch die Zeitlupe die Szene nicht aufklären.

Eine Flanke von Marc Rzatkowski über rechts wird am langen Pfosten von Bartels nochmal flach durch den Fünfer gefeuert, in der Mitte ist aber niemand da, um den Fuß reinzustellen.

Nach dem ersten Viertel des Spiels hat sich die Partie auf niedrigem Niveau eingependelt. Dem FSV reicht eine geordnete, defensive Leistung um gegen bislang uninspirierte Hamburger die Führung zu halten.

Fin Bartels kommt an der Sechzehnergrenze zum Abschluss, trifft das Leder aber nicht richtig und so stell das kein Problem für Patric Klandt da.

Immerhin mal: Nach einer Ecke der Gäste entsteht ein Minimum an Unruhe in der Mitte, Kalla läuft ein, haut aber amtlich über den Ball. Das Ding war auch schwer zu nehmen.

Trotzdem bieten die Bornheimer mehr Zug zum Tor: Edmond Kapllani wird geschickt, doch legt sich den Ball im Laufduell und Zweikampf dann ein wenig zu weit vor, so dass Philipp Tschauner das Leder aufnehmen kann.

Seit dem Treffer zieht sich der Gastgeber weit zurück und überlässt Pauli das Spielfeld.

Die mitgereisten Fans reagieren mit Anfeuerungen, ihre Truppe muss aber überhaupt erst einmal ins Spiel finden. Das Spiel der Hamburger hat bislang ungefähr so viel Feuer wie ein sonntägliches Kirchkaffee nach der Messe.

Das war vor allem in der Vorbereitung ein wunderbarer Treffer, weil Michael Görlitz den Ball technisch hochwertig in der Drehung mitnimmt und sofort weiterleitet. Unterhalten müssen wir uns aber auch über die Kirzabwehr, die es zu dritt nicht schafft, den Stürmer im Sechzehner zu stellen.

Tooor für FSV Frankfurt, 1:0 durch Mathew Leckie
Über Görlitz kombinieren sich die Hausherren schnörkellos in den linken Sechzehner. Der Australier zieht in der Folge mit Glück und Spucke in die Mitte und platziert den Ball aus zwölf Metern unhaltbar an den rechten Innenpfosten. Philipp Tschauner kann überhaupt nicht reagieren, dem Keeper ist die sich versperrt.

Der FSV spiel Epstein links frei, der dringt in den Strafraum ein, findet aber mit seinem Querpass keinen Mitspieler.

Bislang hat das Spiel einen Freistoß aus 30 Metern in die Mauer zu bieten.

Hessen Ministerpräsident wurde soeben vom Stadionsprecher persönlich begrüßt und von den Rängen mit einem Pfeifkonzert abgekanzelt. Objektiv ist es aber durchaus schön für die "kleinen" Frankfurter, dass sich der Landesvater hier mal blicken lässt.

Dass am Bornheimer Hang heute fast doppelt soviele Fans zugegen sind wie sonst im Schnitt liegt hauptsächlich an den aus Hamburg angereisten. Die Gäste füllen vielleicht sogar 50% des Stadions.

Die Bedingungen sind frühlingshaft optimal und die Mannschaften tasten sich noch ab.

Vor einer mit etwa 10.000 Zuschauern für FSV-Verhältnisse guten Kulisse eröffnet Schiri Willenborg die Partie. Die Hausherren spielen in blau-schwarz, Pauli in weißen Leibchen.

Das Selbstvertrauen nach dem befreienden Last-Minute-Heimsieg gegen Union, zuvor hatte Pauli drei Spiele in Serie am Millerntor verloren, will man mit in diese Partie nehmen und erneut auswärts punkten. Über dieses Unterfangen wachen wird Schiedsrichter Frank Willenborg, der an den Seitenlinien von Sven Jablonski und Dirk Wijnen unterstützt wird.

Wechsel gibt es ebenfalls auf der Gegenseite: Coach Roland Vrabec lässt Lennart Thy und Philipp Ziereis zunächst auf der Bank und im 4-3-3 rückt Kalla in die Sturmspitze und Bartels auf den linken Flügel. Von der Tabellenposition des Gegners wollen sich die Kiezkicker nicht blenden lassen, Frankfurt habe eine große Qualität und sei vor allem bei Standards brandgefährlich.

Neu rückt daher heute Nikita Rukavytsyaim 4-4-2 ins Sturmzentrum und soll neben Edmond Kapllani dafür sorgen, dass es nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen vor den eigenen Fans wieder etwas zu feiern gibt. Nicht entgangen ist den Hausherren allerdings die unheimliche Auswärtsstärke des heutigen Kontrahenten: Satte 13 Punkte aus den letzten fünf Partien stehen zu Buche und Möhlmann mahnt daher an, eine gute Balance zwischen Offensive und defensiver Stabilität zu finden.

Auf der Gegenseite ist dagegen Abstiegskampf angesagt. Nach dem sensationellen vierten Platz der Vorsaison ist in Bornheim wieder trister Alltag angesagt, man könnte sich mit einem Dreier aber immerhin mal mindestens vier Zähler von der roten Zone lösen. Benno Möhlmann muss allerdings einige personelle Ausfälle kompensieren: Neben Kapitän Schlicke, Yelen und Pagenburg verletzten sich unter der Woche auch noch Djengoue und Ersatzkeeper Jannis Pellowski.

Pauli schickt sich heute im Fernduell mit Paderborn an, den Relegationslatz zu erobern. Einen Punkt Rückstand hat man auf die Ostwestfalen und könnte sogar vorübergehend auf Platz zwei vorrücken, denn Fürth greift erst morgen in den Spieltag ein. Der Trend der Hamburger zeigt dabei derzeit nach oben, zwei Siege in Folge stehen nach einer schwächeren Phase wieder zu Buche und darauf will man heute aufbauen.