Fazit:
Es begann mit einem Treffer und genauso endet es. Union Berlin und der FC Ingolstadt trennen sich mit 1:1. Zufrieden wird damit keines der beiden Teams sein. Denn die Gäste lieferten eine taktisch herausragende Leistung ab und hatten nach der ganz frühen Führung noch weitere Großchancen, um noch vor der Pause erneut zu treffen. Nach der Pause stellten die Schanzer dann auch das Kontern ein, beschränkten sich nur noch aufs Verteidigen und machten das bis in die Nachspielzeit hinein klasse. Berlin dagegen muss einen weiteren Rückschlag im Aufstiegsrennen einstecken. Die Gastgeber kamen gegen die gut gestaffelte Defensive Ingolstadts über die gesamte Spielzeit nicht auf Touren und mussten bis in die Schlussphase hinein auf die erste echte Torchance warten. Am Ende reicht es zwar zu einem Punkt, doch der ist durchaus schmeichelhaft. Die Schanzer ärgern sich schwarz, dass sie den Sieg nicht über die Zeit gebracht haben. Die Eisernen lassen nach dem erneuten Punktverlust enttäuscht die Köpfe hängen. Das war es aus der Alten Försterei. Einen schönen Nachmittag noch!

Jetzt brennt es im Ingolstädter Strafraum! Noch einm kommen die Berliner an den Fünfer, wo Mattuschka das Leder an Özcan vorbei in die Mitte legt. Doch dort sind nur gegnerische Spieler. Dann ist Schluss!

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:1 durch Torsten Mattuschka
Anders konnte der Ausgleich ja gar nicht fallen! Brandy fällt gegen Danilo Soares und Martin Petersen zeigt in der Nachspielzeit auf den Punkt. Puh, das ist eine harte Entscheidung! Soares trifft Brandy am Fuß, der fällt jedoch recht theatralisch. Man kann den Elfmeter aber geben. Mattuschka lässt sich diese Chance nicht entgehen und schiebt locker rechts unten ein.

Nein! Union verteidigt gut.

Auch die zweite Ecke bringt nichts ein. Und dann läuft der vielleicht entscheidende Konter...

... und gleich noch eine hinterher...

Ecke für Union...

Der Torschütze des Tages geht runter. Damit ist die Wechselorgie für dieses Spiel beendet.

Berlin drängt vehement auf den Ausgleich, Ingolstadt hält aber immer noch stand. Derweil wird bekannt, dass sich Marvin Matip das Schlüsselbein gebrochen hat und lange ausfallen wird. Gute Besserung an dieser Stelle.

Großchance für Union!In der 83. Minute hat Berlin die erste richtig dicke Gelegenheit! Mit viel Dampf geht es über links an den Strafraum, wo Parensen auf Nemec flankt. Der lässt schön abtropfen und bringt Terodde so frei vor das Tor. Aber wieder ist Roger dazwischen und klärt in allerletzter Sekunde.

Strammes Ding von Parensen aus 28 Metern! Sein Volleyknaller rast geradezu aufs rechte Eck zu, doch Özcan ist auch diesmal zur Stelle.

Die Uhr tickt und tickt. Union drückt immer mehr, doch das ist zu statisch! Fast ausnahmslos geht es über die rechte Seite, fast immer landet die Hereingabe bei Özcan. So hat Ingolstadt wenig Mühe.

Gelbe Karte für Konstantin Engel (FC Ingolstadt 04)

Letzter Wechsel bei den Gastgebern. Uwe Neuhaus geht nun natürlich aufs Ganze, wirft mit Adam Nemec noch einen Brocken vorne rein.

Ralph Hasenhüttl setzt ein Zeichen und bringt mit Moritz Hartmann einen echten Mittelstürmer. Dem Trainer gefällt nicht, dass sich seine Mannschaft mittlerweile immer weiter zurückfallen lässt.

Den folgenden Freistoß schießt Hofmann unmotiviert ins Fangnetz.

Gelbe Karte für Fabian Schönheim (1. FC Union Berlin)
Kaum sagt man es! Drei Ingolstädter spielen rechts außen Katz und Maus mit Union, schließlich ist Groß durch und muss von Schönheim in Ringermanier zu Boden gezerrt werden. Erste Gelbe für Union.

Von den Gästen ist seit Wiederanpfiff in der Offensive kaum noch was zu sehen. Sie beschränken sich mittlerweile fast komplett aufs Verteidigen. Aber bisher reicht das ja.

Uwe Neuhaus braucht einen Sturmtank vorne drin und bringt Sören Brandy. Der lag unter der Woche mit einem Infekt flach, aber für 20 Minuten sollte die Kraft reichen.

Das Eckenverhältnis steht mittlerweile bei 7:0 für Union. Bislang aber konnten die Gastgeber daraus nicht den hauch einer Chance entwickeln. Und das bleibt auch jetzt so.

Dusel für Union! Ingolstadt hat lange gewartet, doch als die Konterchance kommt, sind die Schanzer da! Mit einem einzigen langen Ball wird Caiuby rechts auf die Reise geschickt. Der Brasilianer entscheidet sich für die flache Hereingabe. Die ist zu nah ans Tor gespielt, Haas kann nach dem Ball hechten. Doch er faustet das Leder an den Fuß von Groß und hat richtig Glück, dass er von dort nicht ins Tor, sondern wieder zu ihm zurückspringt!

Klasse Angriff der Gastgeber! Jopek wird links geschickt, lässt mit einem einfachen Hackentrick zwei Mann ins Leere grätschen. Der Weg ist frei für Parensen, der an die Strafraumgrenze zu Mattuschka ablegt. Der zieht ab, aber wieder ist in Person von Roger ein Schanzer dazwischen. Nach wie vor findet Union keine mittel, um gefährlich in den 16er zu kommen.

Gefährlich! Mattuschkas Freistoß findet den Weg zu Özbek, der am langen Fünfereck aber nicht mehr genug Druck aufs Leder bringt. Union nähert sich langsam an.

Gelbe Karte für Almog Cohen (FC Ingolstadt 04)
Das erste Mal kommt ein Ingolstädter tatsächlich zu spät. Cohen kann sich gegen den Antritt von Özbek nicht anders helfen und streckt ihn nieder. Klare Gelbe und Freistoß für Union von der rechten Seite...

Doppelfoul der Berliner, Cohen und Hofmann liegen im Mittelkreis. Neuhaus nutzt die Pause für den ersten Wechsel.

Berlins Rechtsverteidiger Kopplin hat sich gesteigert und schaltet sich nun immer öfter ins Offensivspiel ein. Seine Flanken sind aber ebenso wie die von Kollege Quiring viel zu ungenau. Union sucht verzweifelt den Türöffner.

War das nun eine Torchance? Torsten Mattuschka hat 23 Meter vor dem Tor jede Menge Platz und zieht ab. Doch sein Schuss gerät eher zu einer Rückgabe an Keeper Özcan.

Der Berliner Druck wird größer, auch wenn das Spiel der Eisernen noch immer von Unzulänglichkeiten geprägt ist. Die Marschroute von Trainer Neuhaus ist aber schon klar zu erkennen: Mehr, viel mehr Tempo und Angriffe über die Flügel, um die kompakte Defensive der Gäste auseinanderzureißen. Noch lassen die sich aber nicht düpieren.

Die Ecke wird schlecht ausgeführt, Ingolstadt kann klären. Aber Union bleibt dran, drängt die Gäste hinten rein.

Berlin versucht es nun häufiger über die rechte Seite, die vor der Pause fast schon verwaist war. Quiring holt eine Ecke raus...

Wechsel gab es zur Pause übrigens nicht. Derweil wird bekannt, dass Ingolstadts verletzter Routinier Marvin Matip auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Dort soll die Schulter genauer untersucht werden.

Die zweite Halbzeit läuft. Berlin muss nun kommen, Ingolstadt wird sich noch mehr aufs Kontern verlegen.

Halbzeitfazit:
Union Berlin droht im Kampf um den Aufstieg der nächste Rückschlag! Schon nach 33 Sekunden nutzte Ingolstadts Pascal Groß die Frühjahrsmüdigkeit der Gastgeber zur Führung für die Schanzer. In der Folge mühte sich Union redlich, fand jedoch die gesamte erste Halbzeit lang nicht richtig in die Partie. Berlin hat mehr Ballbesitz und schaffte es zunehmend auch, Ingolstadt in die eigene Hälfte zu drücken. Doch die Gäste liefern mal wieder ein hervorragendes und taktisch nahezu perfektes Auswärtsspiel ab! Sie stehen sehr gut, nehmen den Berlinern die Anspielstationen und lassen besonders im Strafraum nichts zu. Stattdessen setzen sie bei Ballgewinn immer wieder blitzartige Konter - und hätte kurz vor der Pause eigentlich den zweiten Treffer markieren müssen. Union muss sich gewaltig steigern! Bis gleich.

Das muss das 0:2 sein! Es kann so einfach sein! Ingolstadt befreit sich mal wieder und schaltet schnell um auf Angriff. Engel wird rechts im Mittelfeld nicht angegriffen, während Caiuby vorne den Turbo startet. Keiner aus der Berliner Abwehrreihe hat ihn im Blick, der Pass in die Tiefe kommt genau im richtigen Moment. Der Brasilianer ist rechts im Strafraum ganz alleine, kann sogar noch überlegen, wo er den Ball hinschiebt - und schießt dann den herausstürzenden Haas an. Was für eine dicke Chance!

Es fehlt an Nuancen! Terodde wird rechts am Strafraum allein gelassen, doch der Pass in die Tiefe kommt nicht. Kopplin spielt lieber den Doppelpass, legt dann zu ungenau ab und Özbek bringt nur noch einen unplatzierten und schwachen Schuss aus der Drehung zustande. Es sind diese kleinen Ungenauigkeiten, die es Union so schwer machen.

Das ist alles zu behäbig beim Gastgeber! Bei einem Abschlag für Union muss Keeper Haas sogar abbrechen und nochmal anlaufen, weil sich keiner seiner Mitspieler bequemt, sich freizulaufen. Wenn Ingolstadt die Zeit bekommt, sich aufzustellen, wird es für berlin ganz schwer.

Glück für Union! Mit einem blitzgescheiten Heber spielt Quaner den rechts in den Strafraum gestarteten Engel frei. Doch dem springt bei der Ballannahme das Leder vom Fuß. Da hätte er völlig freie Schussbahn gehabt!

Pfeifkonzert vom Berliner Publikum. Terodde holt sich ganz vorne einen langen Ball, wird dann aber zurückgepfiffen, weil er Roger den Ellenbogen ins Gesicht gestreckt hat. Die Zuschauer vermuten Schauspiel, doch das musste man pfeifen!

Uiuiui, da hat Özcan Glück! Der FCI-Schlussmann verschätzt sich bei einer Flanke von links, kommt zu weit raus und kann das leder gerade noch so artistisch wegfausten. Union wird nun gefährlicher, weil Ingolstadt nicht mehr so konsequent verteidigt wie zu Beginn.

Kopplin, immer wieder Kopplin. Der Berliner Verteidiger hat größte Probleme heute, verliert gegen Groß und Danilo Soares einen Zweikampf nach dem anderen. Der Gegner merkt das natürlich und versucht es immer öfter über die rechte Berliner Abwehrseite.

Glanztat von Özcan! Zum ersten Mal in diesem Spiel kann sich Union in des Gegners Hälfte festsetzen. Zwar kommen die Eisernen nicht direkt vors Tor, doch sie schaffen sie Platz vor dem Strafraum. Den nützt Özbek für den Abschluss. Sein Schuss wird abgefälscht und fliegt mit gefährlichem Drall Richtung linken Giebel. Doch Özcan macht sich ganz lang und fischt das Leder raus.

Auf der anderen Seite geht es immer wieder blitzschnell: Berlin verliert im gegnerischen Strafraum den Ball und nur Sekunden und zwei Ballkontakte später ist der FCI auf der anderen Seite des Platzes angekommen. Nur Quaners schlampiger Querpass verhindert die nächste Chance.

Da ist die erste gute Chance für Union! Wieder geht es über links, diesmal ist der Ball nicht im Aus. Quiring behält links im Strafraum den Überblick, legt zurück auf Kreilach. Und der zwingt Özcan aus 20 Metern zur ersten Parade.

Die so heimstarken Gastgeber kommen einfach nicht rein ins Match. Weil Ingolstadt das aber auch ganz stark macht. Die Gäste stehen den Eisernen spätestens ab der Mittellinie auf den Füßen und machen die Räume komplett dicht. Damit kommt Berlin nicht klar.

Da war mehr drin. Kreilach spielt einen wunderbaren Pass aus dem Mittelfeld auf links raus. Dort nimmt Quiring Köhler mit, der genügend Zeit für die Flanke hat. Doch der Routinier schaut so lange, bis der Ball vor seinen Füßen über die Torauslinie gerollt ist. Union wirkt immer noch nicht richtig wach.

Dicke Chance für Ingolstadt! Was ist denn bitte mit der Union-Defensive los? Ein weiter Abschlag von Özcan wird im Mittelfeld verlängert - und schon ist Groß auf und davon! Haas stürmt aus seinem Kasten, kommt aber zu spät. Groß überlupft ihn, der Ball trudelt Richtung verwaistes Tor. Doch Eggimann kann ihn im letzten Moment noch wegschlagen.

Ralph Hasenhüttl muss ganz früh wechseln. Für Matip geht es nicht weiter, er wird mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz geführt. Irgendwas scheint beim Sturz in der Schulter kaputtgegangen zu sein. Gunesch ersetzt ihn.

Das sieht böse aus! Matip kracht in der Luft mit einem Mitspieler zusammen und knallt mit Wucht auf die rechte Schulter. Die Ärzte kommen sofort aufs Feld, Matip windet sich vor Schmerzen.

Gelbe Karte für Caiuby (FC Ingolstadt 04)
So kann man auch ein Spiel verzögern. Bei einem Einwurf für die Gastgeber schnappt sich Caiuby einen Ball aus dem Toraus und wirft ihn in Richtung des einwerfenden Spielers. Das ist natürlich Gelb.

Union will den Schnarch-Start sofort vergessen machen und antwortet mit wildem Offensivspiel. Noch fehlt aber die Struktur.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 0:1 durch Pascal Groß
Und schon fällt das erste Tor! Bei ersten Angriff der Gäste klärt Union eigentlich problemlos. Eigentlich! Denn den langen Schlag hinten raus fängt Cohen ab, passt den Ball sofort in den Strafraum. Dort steht Groß völlig blank, wackelt noch einen Gegenspieler aus und vollstreckt durch gegen den herauseilenden Haas. 33 Sekunden hat es gedauert!

Schiedsrichter Martin Petersen pfeift die Partie an. Auf geht's.

Auch der FCI hat zwei Änderungen vorgenommen: Für Moritz Hartmann und Ralph Gunesch spielen Roger und Collin Quaner von Beginn an. Und damit rein ins Vergnügen!

Union ist heute natürlich trotzdem Favorit. Von den letzten sieben Heimspielen verloren sie nur eines, blieben fünf Mal ohne Gegentreffer. Damit das auch heute so bleibt, hat Coach Neuhaus einw enig umgestellt: Björn Kopplin und Christopher Quiring stehen in der Startelf, Sören Brandy und Marc Pfertzel sitzen nur auf der Bank.

Auch heute rechnen sich die Gäste durchaus gute Chancen aus. Und sie täten gut daran, etwas Zählbares mitzunehmen. Denn trotz der positiven Entwicklung ist die Abstiegsgefahr längst nicht gebannt. Gerade einmal sechs Punkte liegt Ingolstadt vor dem Relegationsplatz.

Doch Vorsicht vor den Schanzern! Ralph Hasenhüttl hat seine Mannschaft nach deren katastrophalem Saisonstart nach und nach stabilisiert - und mittlerweile eine richtige Serie gestartet. Vier Spiele in Folge hat Ingolstadt zuletzt nicht verloren. Geradezu beeindruckend ist die Bilanz auf fremdem Platz. Seit acht Spielen ist man auswärts ungeschlagen.

Nicht außer Acht lassen darf man auch das Programm der Gastgeber. Mit St. Pauli hat man in der Rückrunde erst gegen ein einziges der Topteams gespielt. Alle anderen kommen noch - und unuon hat damit alles selbst in der Hand. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass man gegen die Mannschaften aus den unteren Tabelleregionen seine Punkte einfährt. Und genau das will Union heute tun.

Das Ziel der Eisernen ist klar: Aufstieg. Platz sieben wirkt da zunächst einmal ernüchternd. Doch bei genauerer Betrachtung fühlt sich Trainer Uwe Neuhaus damit eigentlich ganz wohl. Zum einen hat sein Team nur drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Zum anderen fühlt sich Neuhaus als Jäger der Spitzenteams deutlich wohler...

Im Schneckenrennen um den Aufstieg in die Bundesliga mussten die Eisernen zuletzt einen herben Rückschlag hinnehmen: Beim direkten Konkurrenten FC St. Pauli verlor man kurz vor Schluss und rutschte in der Tabelle auf Platz sieben ab.